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Heuristische Erklärung für Lichtgeschwindigkeitsgrenze
 
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ScoreMagnet13



Anmeldungsdatum: 04.04.2021
Beiträge: 1

Beitrag ScoreMagnet13 Verfasst am: 04. Apr 2021 19:10    Titel: Heuristische Erklärung für Lichtgeschwindigkeitsgrenze Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo, habe heute aus Spaß meine Gedanken schweifen lassen und bin dabei auf folgende Möglichkeit einer Begründung gekommen, warum die Lichtgeschwindigkeit die oberste Grenze ist, also als nicht-mathematische Begründung, sondern physikalisch logische.

Vielleicht könnt ihr ja mal eure Meinung dazu schreiben, ob mein Gedankengang einigermaßen logisch ist, oder Blödsinn.

Meine Ideen:
Also. Mein Gedankengang war folgender:

Je stärker man sich an die Lichtgeschwindigkeit annähert, desto langsamer vergeht für einen selber die Zeit im Vergleich zu Beobachtern in außenstehenden Bezugssystemen.
Angenommen, man wäre ein Objekt, welches sich mit exakt Lichtgeschwindigkeit bewegt, so dürfte meines Wissens nach eigentlich für einen selber gar keine Zeit mehr vergehen, also "lichtschnelle" Reisen sollten für den Reisenden quasi-instantane Sprünge sein (quasi-instantan, da ja bei der Ankunft am Zielort dennoch die Zeit, wie sie außenstehende erleben, vergangen ist, aber für einen selber war die Reise instantan).
Aber was heißt es jetzt, wenn man eine Reise ohne jeglichen Zeitverlust aus eigener Perspektive durchführt? Das wäre doch im Prinzip nichts anderes, als eine Reise mit unendlich großer Geschwindigkeit. Mathematisch wäre die Ableitung des Ortes nach der zeit unendlich.
Oder andersrum: Erreicht man eine unendlich große Geschwindigkeit, kann man jeden Punkt auf der Reiselinie ohne Zeitverlust erreichen, nichts anderes als die Umkehrung hiervon ist doch die zeitlose Reise bei Lichtgeschwindigkeit.
ABER kann man daraus nicht schließen, dass damit für ein mit Lichtgeschwindigkeit reisendes Objekt folgt, dass es sich in seiner eigenen Sicht, in der es keinen Zeitverlust erlebt, sich also mit unendlicher Geschwindigkeit bewegt?
Das würde dann ja bedeuten, wer sich für außenstehende mit Lichtgeschwindigkeit bewegt, bewegt sich aus der eigenen Sicht mit unendlich großer Geschwindigkeit.
Und schneller als unendlich schnell kann man schließlich in jeder logischen Betrachtung nicht werden. Denkt man sich also ein Objekt mit Lichtgeschwindigkeit, so müsste das Objekt aus der Sicht des Objektes (ich vermeide Bezugssystem bewusst als Ausdruck, da ja ein lichtschnelles Bezugssystem keinen Sinn ergibt) ganz simpel unendlich schnell sein, während wir es mit endlicher Geschwindigkeit beobachten.

Könnte das bedeuten, dass die beobachtbare Lichtgeschwindigkeit eigentlich unendlich groß ist und nur aufgrund relativistischer Effekte auf uns nicht unendlich schnell wirkt?

Diese Sicht begründet meiner Meinung nach auch, warum man eine unendlich hohe Energie benötigt, um Lichtgeschwindigkeit zu erreichen. Eine unendlich hohe Geschwindigkeit verlangt selbstverständlich eine unendlich große Menge an Energie.

Ich weiß, wir lesen aus den Rechnungen eine Massenzunahme für hohe Geschwindigkeiten ab, durch die die Steigerung an benötigter Energie zustande kommt, aber könnte es nicht nur für uns so SCHEINEN, als würde die Masse zunehmen, in Wahrheit jedoch die Geschwindigkeit für das Objekt gegen unendlich gehen?

Ich bin sehr gespannt auf eure Meinungen!
Ich



Anmeldungsdatum: 11.05.2006
Beiträge: 913
Wohnort: Mintraching

Beitrag Ich Verfasst am: 06. Apr 2021 09:24    Titel: Antworten mit Zitat

https://en.wikipedia.org/wiki/Proper_velocity
Das ist aber keine nicht mathematische Erklärung dafür, dass die normale Geschwindigkeit auf c begrenzt ist.

Übrigens steht schon in der Originalveröffentlichung von 1905:
Zitat:
wir werden übrigens in den folgenden Betrachtungen finden, daß die Lichtgeschwindigkeit in unserer Theorie physikalisch die Rolle der unendlich großen Geschwindigkeiten spielt.
Diese Sicht der Dinge ist m. E. auch sehr sinnvoll, auf jeden Fall sinnvoller als die oft gehörte Begründung über unendlich wachsende Masse oder Energie.
Das Eigentümliche ist aber, dass dieser unendliche Geschwindigkeitsbereich für jeden Beobachter auf +-c abgebildet wird. Und da geht's über Prosa hinaus, dafür muss man sich in die vierdimensionale Beschreibung eindenken. Das richtige Geschwindigkeitsmaß dafür ist aber nicht die proper velocity, sondern die Rapidität.
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5029

Beitrag DrStupid Verfasst am: 06. Apr 2021 11:50    Titel: Re: Heuristische Erklärung für Lichtgeschwindigkeitsgrenze Antworten mit Zitat

ScoreMagnet13 hat Folgendes geschrieben:
Aber was heißt es jetzt, wenn man eine Reise ohne jeglichen Zeitverlust aus eigener Perspektive durchführt?


Das heißt, dass kein Weg zurückgelegt wird. Du argumentierst nur mit der Zeitdilatation und vergisst die Längenkontraktion.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 17897

Beitrag TomS Verfasst am: 06. Apr 2021 13:14    Titel: Re: Heuristische Erklärung für Lichtgeschwindigkeitsgrenz Antworten mit Zitat

ScoreMagnet13 hat Folgendes geschrieben:
Hallo, habe heute aus Spaß meine Gedanken schweifen lassen und bin dabei auf folgende Möglichkeit einer Begründung gekommen, warum die Lichtgeschwindigkeit die oberste Grenze ist, also als nicht-mathematische Begründung, sondern physikalisch logische.

...

Je stärker man sich an die Lichtgeschwindigkeit annähert, desto langsamer vergeht für einen selber die Zeit im Vergleich zu Beobachtern in außenstehenden Bezugssystemen.

Man muss ja irgendwelche Postulate oder Axiome zugrundelegen. Bei Einstein sind es zwei:
- das Relativitätsprinzip
- eine universelle Geschwindigkeit

Dass dein Ansatz der Zeitdilatation ausreichend ist, daraus die gesamte Relativitätstheorie zu entwickeln, kann ich momentan noch nicht erkennen. Bei Einstein selbst ist es ja umgekehrt: die Zeitdilatation folgt aus den o.g. Postulaten.

Wenn dein Ansatz - wohl nur zusammen mit dem Relativitätsprinzip - ausreichend ist, dann wäre es sozusagen Geschmacksache, welchem man den Vorzug gibt ;-)

_________________
Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
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