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Was Gravitation verursachen könnte
 
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Tastrin Gastrix



Anmeldungsdatum: 30.08.2020
Beiträge: 1

Beitrag Tastrin Gastrix Verfasst am: 30. Aug 2020 14:55    Titel: Was Gravitation verursachen könnte Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Könnte das Gluon das eigentliche Graviton sein?

Meine Ideen:
Es wird vermutet, dass die Schwerkraft von einem Boson namens Graviton verursacht werden könnte. Meine Idee wäre es, dass die Gravitation vom Boson Gluon verursacht wird. Wir wissen, dass das Gluon quarkse zusammenhält und auch wie das Photon einen Spin von 1 besitzt. Was wenn also das Gluon über die Elementarteilchen Ebene hinausgreift, auf die Ebene der physischen Materie.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18026

Beitrag TomS Verfasst am: 30. Aug 2020 15:22    Titel: Antworten mit Zitat

Wir verstehen die Quantenfeldtheorie der starken Wechselwirkung (= die Quantenchromodynamik) sehr genau und können deren Eigenschaften sowie die der Gravitation nach Einsteins Relativitätstheorie sehr genau berechnen. Und diesen Berechnungen zufolge unterscheiden sich das Gravitations- sowie das Gluonfeld maßgeblich; die Idee, dass beide etwas miteinander zu tun haben könnten, entbehrt jeglicher Grundlage.
_________________
Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
index_razor



Anmeldungsdatum: 14.08.2014
Beiträge: 3259

Beitrag index_razor Verfasst am: 30. Aug 2020 15:50    Titel: Re: Was Gravitation verursachen könnte Antworten mit Zitat

Tastrin Gastrix hat Folgendes geschrieben:
Meine Frage:
Könnte das Gluon das eigentliche Graviton sein?

Meine Ideen:
Es wird vermutet, dass die Schwerkraft von einem Boson namens Graviton verursacht werden könnte. Meine Idee wäre es, dass die Gravitation vom Boson Gluon verursacht wird. Wir wissen, dass das Gluon quarkse zusammenhält und auch wie das Photon einen Spin von 1 besitzt.


Das Graviton müßte aber Spin 2 haben, da es an den Energie-Impuls-Tensor koppelt. Eine Folge des geraden Spins ist, daß Gravitonen nur anziehende Kräfte vermitteln, auch zwischen je zwei Teilchen und Antiteilchen, was ebenfalls eine charakteristische Eigenschaft der Gravitation ist. Spin-1-Felder erzeugen stattdessen immer sowohl anziehende (zwischen Teilchen und Antiteilchen) also auch abstoßende (zwischen zwei Teilchen oder zwei Antiteilchen) Kräfte. (Im Fall der QCD bleiben die Effekte dieser Abstoßung allerdings auf das Innere der Nukleonen beschränkt.)

Das paßt also nicht gerade gut zusammen.

Zitat:

Was wenn also das Gluon über die Elementarteilchen Ebene hinausgreift, auf die Ebene der physischen Materie.


Was soll das bedeuten? Die Elementarteilchen befinden sich ja schon irgendwie auf der "Ebene der physischen Materie".

Auf der Skala der Nukleonen sieht die starke Kraft allerdings eher aus, wie der Austausch eines massiven Spin-0-Teilchens. Das bedeutet die Anziehungkraft ergibt sich aus dem Yukawa-Potential



was deutlich schneller im Unendlichen abfällt als das Gravitationspotential. Bei makroskopischen Abständen merkt man davon, im Vergleich zu anderen Wechselwirkungen, überhaupt nichts mehr.
Kassiopeija



Anmeldungsdatum: 26.06.2015
Beiträge: 146

Beitrag Kassiopeija Verfasst am: 13. Okt 2020 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

Ja aber es gibt ja mehrere Gluonen - diese haben überhaupt keine große Reichweite und kommen nicht über den Nucleus heraus. Die Gravitation wirkt aber auf den allergrößten Skalen.

Außerdem tragen die Gluonen die starke Kernkraft... nun, es gibt eine Ausnahme, im Urknallmodell bei extremer Energiedichte "verschmelzen" alle Kräfte zu einer einzigen Urkraft, von der sich die Gravitation wohl als erste abgespalten hat. Wobei dies ja alles nur Logik-Theorie ist, so weit schauen wir ja nicht in den Urknall hinein - obwohl wir mit dem Nachweis der Gravitationswellen evtl. mal in der Zukunft besser hinschauen könnten. Das wird dann aber einen gigantischen Detektor erfordern...

Ist diese Ankopplung der verschiedenen fundamentalen physikalischen Wechselwirkungen nicht im Grunde ein Hinweis darauf, daß die Gravitation sehr wohl eine Teilchen-basierte Form der Energie darstellt - und nicht eine "Scheinenergie" wie in der ART beschrieben?
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