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Gibt es beobachtbare Quanteneffekte bei 10hoch23 Teilchen?
 
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Gast





Beitrag Linker Verfasst am: 15. Okt 2013 21:44    Titel: Gibt es beobachtbare Quanteneffekte bei 10hoch23 Teilchen? Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Bekanntlich muss man die Quantenmechanik benutzen, wenn man ein System mit nur wenigen Teilchen hat. Wenn man sehr sehr viele Teilchen hat kann man die Quantenterme vernachlässigen; das System kann dann mit der klassischen Physik beschrieben werden. Quantenfluktuationen kann man im alltäglichen Leben scheinbar völlig vernachlässigen.
Oder ist es möglich, auf makroskopischer Ebene Vakuumfluktuationen (d.h. kurzzeitiges Erscheinen und Verschwinden eines Systems von Teilchen) doch noch sichtbar zu machen?

Meine Ideen:
Bei ganz hohen räumlichen Energiedichten könnten sich vielleicht Vakuumfluktuationen makroskopisch bemerkbar machen. Stimmt das eigentlich?
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18026

Beitrag TomS Verfasst am: 15. Okt 2013 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

Makroskopische Quanteneffekte sind der Laser, die Supraleitung sowie die Superfluidität
_________________
Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
Linker
Gast





Beitrag Linker Verfasst am: 16. Okt 2013 11:47    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

Makroskopische Quanteneffekte sind der Laser, die Supraleitung sowie die Superfluidität


Das ist mir schon klar. Was ich wissen wollte:
Ist es möglich, dass ein Festkörper, der aus 10^23 Teilchen besteht, bedingt durch die Heisenbergsche Unschärferelation nicht nur an einen einzigen Ort beobachtbar ist, sondern für einen ganz kurzen Moment gleichzeitig an einen anderen Ort sein kann? Und wenn ja, welche Bidingungen müssen dann gelten, damit so etwas stattfinden kann?
Densch
Gast





Beitrag Densch Verfasst am: 21. Nov 2013 00:41    Titel: Antworten mit Zitat

Für solche Effekte muss der Körper ja eine einzige Wellenfunktion haben. Das hätte man zB beim Bose-Einstein-Kondensat. Dann gibt es auch viele spannende Effekte.

Ansonsten hast du bei zu großen Körpern immer das Problem der Dekohärenz. Aber es werden immer größere Quantensysteme präperiert, da heißt es abwarten was die Zukunft bringt.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18026

Beitrag TomS Verfasst am: 21. Nov 2013 02:02    Titel: Antworten mit Zitat

Nun, dieser Körper HAT eine einzige Wellenfunktion, besser gesagt einen einzigen quantenmechanischen Zustand. Es ist nach heutiger Erkenntnis tatsächlich so, dass nur die Dekohärenz - hervorgerufen durch die Wechselwirkung mit statistischen Umgebungsfreiheitsgraden - zu klassischem Verhakten führt.

Ein perfekt isolierter, makroskopischer Körper, der auch keine internen statistischen bzw. thermischen Fluktuationen aufgrund eines frühen Kontaktes mit der Umgebung aufweist, wäre ein ideales quantenmechanisches Objekt. Und als solches würden alle Folgerungen der QM auf ihn zutreffen.

D.h. es ist nicht so, dass die QM auf makroskopischen Skalen prinzipiell nicht mehr anwendbar wäre, sondern dass auf makroskopischen Skalen die Bedingungen, die für bestimmte Quanteneffekte notwendig sind, praktisch, d.h. experimentell, nicht realisierbar sind.

_________________
Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
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