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Aus dem Nichts entstehen
 
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Fragender_Laie
Gast





Beitrag Fragender_Laie Verfasst am: 05. Apr 2013 22:43    Titel: Aus dem Nichts entstehen Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Guten Tag,

ich habe mal eine grundlegende Frage.

Kann etwas aus dem Nichts entstehen?

Viele Leute fragen ja, warum das Universum entstand. Eine Theorie dazu ist ja der Urknall. Aber: Irgendwie muss dieses Massehaltige Ding ja aus etwas bestehen. Und wenn wir dieses Objekt nun auf das allerkleinste Element zurückführen, dann fragt man sich doch: Wie kann dieses ultimative allerkleinste Element aus dem Nichts entstehen? Denn Nichts führt doch nur zu einem: zu Nichts. Eine Wirkung ohne Ursache scheint physikalisch unmöglich. Ich habe dazu Google etwas angestrengt und las über Theorien über sogenannte Paralleluniversen, welche dafür verwantwortlich sind, dass unseres entstand. Das ist aber keine Antwort auf die eigentliche Frage, denn diese müssen ja auch irgendwie entstanden sein. Und wenn wir dies wieder zurückführen auf das allerkleinste Element von Allem, dann ist es aus rein physikalischer Sicht unmöglich, dass das Universum oder eben alle Universen (falls es die überhaupt so gibt) existieren. Ich bin selbst kein Physiker, es kann also sein, dass ich Physikervokabeln nicht richtig benutzt habe, aber ich denke, dass meine Frage jedem klar sein sollte.

Was denkt ihr dazu?

Vielen dank für Antworten. =)

Ein schönes Wochenende wünsche ich.

Meine Ideen:
Ideen? Gute Frage.^^
D2



Anmeldungsdatum: 10.01.2012
Beiträge: 1723

Beitrag D2 Verfasst am: 05. Apr 2013 23:11    Titel: Antworten mit Zitat

Warum nicht?
In der Natur kann man Null(Nichts) durch Kompensation erzeugen.

Mittlere Krümmung
http://de.wikipedia.org/wiki/Mittlere_Kr%C3%BCmmung
einer Minimalfläche kann Null sein
http://de.wikipedia.org/wiki/Minimalfl%C3%A4che

Neutralität kann man mit Hilfe von positiven und negativen Ladungen erreichen.

Körper befindet sich in Ruhe und hat Geschwindigkeit Null, wenn alle Kräfte die auf diesen Körper wirken sich gegenseitig ausgleichen.

Es gibt bestimmt eine Menge an Beispielen, wo scheinbare Null in näherer Betrachtung sich als Ausgleich von diversen Werten entpuppt.

_________________
Lösungen gibt es immer, man muss nur darauf kommen.
Fragender_Laie
Gast





Beitrag Fragender_Laie Verfasst am: 05. Apr 2013 23:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hä, was hat das mit meiner Frage zu tun?

Es geht in meiner Frage darum, wie etwas rein physikalisch aus Nichts heraus entstehen kann. Also die Existenz von Objekten, seien es nun Teilchen oder Wellen (oder einfach alles was vorhanden ist, kenne die Begriffe nicht so sehr).
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 17900

Beitrag TomS Verfasst am: 06. Apr 2013 01:18    Titel: Antworten mit Zitat

Antworten von D2 haben selten etwas mit der eigtl. Frage zu tun.

Um deine Frage zu beantworten muss man sehr genau definieren, was "Nichts" eigtl. sein soll. In der Physik meint man sehr häufig Vakuum, also leerer Raum unter Abwesenheit von Materie und Feldern. Oder besser Raum mit minimaler Energiedichte. Aber dann ist da immer noch Raum, also nicht "Nichts".

In der Quantengravitation kann man einen Zustand beschreiben, der so etwas wie "kein Raum" bedeutet. Das kommt dem "Nichts" physikalisch ziemlich nahe. Aber strukturell / philosophisch ist da immer noch nicht "Nichts", sondern eine mathematische Struktur, die den Zustand "kein Raum" beschreibt.

D.h. auch bei Abwesenheit von physikalischen Gebilden bleibt eine mathematische Struktur zurück, und diese hat potentiell das Vermögen, dass aus ihr etwas hervorgeht.

Machen wir ein einfaches (und physikalisch völlig blödsinniges) Beispiel. Die mathematische Struktur seien die reellen Zahlen sowie eine Gleichung, die einer Zeit t eine Zahl z(t) zuordnet. Das "Nichts" sei die Null, also z=0. Nun kann z.B. die Gleichung z(t) = t etwas aus nichts erzeugen, nämlich aus z(0) =0 für t=0 die Zahl z(1)=1 für t=1.

In der Physik müssen aber prinzipiell Erhaltungssätze erfüllt sein, also z.B. Energie- und Ladungserhaltung. So kann dann wohl leerer Raum entstehen, aber nicht Energie, Ladung oder andere Größen für die Erhaltungssätze existieren.

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.


Zuletzt bearbeitet von TomS am 06. Apr 2013 10:03, insgesamt 3-mal bearbeitet
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8571

Beitrag jh8979 Verfasst am: 06. Apr 2013 01:51    Titel: Antworten mit Zitat

Fragender_Laie hat Folgendes geschrieben:

Es geht in meiner Frage darum, wie etwas rein physikalisch aus Nichts heraus entstehen kann. Also die Existenz von Objekten, seien es nun Teilchen oder Wellen (oder einfach alles was vorhanden ist, kenne die Begriffe nicht so sehr).

Kurze Antwort: Nein, aus dem nichts kann man nicht etwas entstehen lassen und das behauptet in der modernen Physik auch niemand.
D2



Anmeldungsdatum: 10.01.2012
Beiträge: 1723

Beitrag D2 Verfasst am: 06. Apr 2013 13:31    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
In der Physik müssen aber prinzipiell Erhaltungssätze erfüllt sein, also z.B. Energie- und Ladungserhaltung. So kann dann wohl leerer Raum entstehen, aber nicht Energie, Ladung oder andere Größen für die Erhaltungssätze existieren.


So einfach mit dem leeren Raum ist es nicht. Nichts darf auch keine Ausdehning haben.

"Der Dirac-See ist ein überholtes theoretisches Modell, welches das Vakuum als einen unendlichen „See“ von Teilchen mit negativer Energie beschreibt. Es wurde vom britischen Physiker Paul Dirac 1930 entwickelt"

http://de.wikipedia.org/wiki/Dirac-See
Vielleicht ist Diracs Modell zu früh überholt. Global gesehen braucht unseres Universum(falls Diracs Überlegungen mit negativer Energie doch stimmen)
keine Ausdehnung, keine Masse, keine Ladung, kein Drehimpuls..
Und alle Erhaltungssätze existieren munter weiter.

Wenn keine Materie ohne Antimaterie vorzustellen ist,
warum kann man nicht diese Überlegung auf jegliche Erhaltungsgrößen erweitern?
Ladung, Masse, Volumen?
Ja, wie leben in einem Teil des Universums wo die Materie überwiegt.
Bedeutet das zwangsläufig, dass wir alle Teile des Universums erfassen?

Es sind doch so vielle offene Fragen, die man vielleicht auf ein Schlag lösen kann.
Wo hat das Universum seine gewaltige Energie genommen?
Wohin dennt sich Universum aus?
Warum nimmt seine Ausdehnungsgeschwindigkeit zu?

P.S. Zum Nachdenken:
Die Dirac-Gleichung die Masse quadratiert und
dadurch die negative Masse legitimiert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Dirac-Gleichung
und zu der Ästhetik der Formel
E^2 =m^2*c^4 + p^2*c^2
die Diracks negative Energie auch legitimiert.

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TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 17900

Beitrag TomS Verfasst am: 06. Apr 2013 13:55    Titel: Antworten mit Zitat

Wie so oft gilt das D2-Theorem
TomS hat Folgendes geschrieben:
Antworten von D2 haben selten etwas mit der eigtl. Frage zu tun.

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Yildirim



Anmeldungsdatum: 03.04.2013
Beiträge: 28

Beitrag Yildirim Verfasst am: 06. Apr 2013 17:29    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
.

In der Physik müssen aber prinzipiell Erhaltungssätze erfüllt sein, also z.B. Energie- und Ladungserhaltung. So kann dann wohl leerer Raum entstehen, aber nicht Energie, Ladung oder andere Größen für die Erhaltungssätze existieren.


Aber nur wenn entsprechende Symmetrien erfüllt sein müssen.

Ich halte diese Frage für physikalisch nicht beantwortbar.
Meiner Meinung nach handelt es sich eher um eine philosophische Frage.

Es liegt in unserer Erfahrung, dass A aus B, B aus C usw. folgt und dass immer etwas vorhanden ist, wenn B aus A wird. Schließlich legen die Eigenschaften von A fest in welche Zustände A propagieren wird. Nichts würde auch die Abwesenheit jedweder Eigenschaften, Regeln usw. bedeuten, die festlegen, was daraus wird.

Unser Denken ist direkt mit unserer Erfahrungswelt verknüpft. Situationen, die zur Existenz führen, liegen so weit weg von unserer Erfahrungswelt, dass unser Verstand damit nicht zurecht kommt und daraus ein Problem konstruiert. Einfach weil es völlig konträr zu unserer Erfahrungswelt ist. Aussagen aus der SRT widerstreben zum Teil zwar auch unserer Erfahrungswelt, sind aber zumindest für einen relativ kleinen Teil der Bevölkerung mit Hilfe der Mathematik noch begreifbar. Irgendwann versagt aber der Verstand von jedem Menschen.

Viele Menschen postulieren die Lösung des Problems. Sie sagen, dass es einen Erstzustand Z gab, der keine Ursache braucht und nennen diesen Zustand Gott. In seiner schwächsten Form spricht man von Deismus. Damit ist aber das Problem nicht gelöst, sondern man hat die Lösung zur Voraussetzung gemacht.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 17900

Beitrag TomS Verfasst am: 06. Apr 2013 18:15    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="Yildirim"]
TomS hat Folgendes geschrieben:
.In der Physik müssen aber prinzipiell Erhaltungssätze erfüllt sein, also z.B. Energie- und Ladungserhaltung. So kann dann wohl leerer Raum entstehen, aber nicht Energie, Ladung oder andere Größen für die Erhaltungssätze existieren.

Aber nur wenn entsprechende Symmetrien erfüllt sein müssen.

Ja, natürlich.

Yildirim hat Folgendes geschrieben:
Ich halte diese Frage für physikalisch nicht beantwortbar.
Meiner Meinung nach handelt es sich eher um eine philosophische Frage.

Ja, ich auch.

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Pflupp
Gast





Beitrag Pflupp Verfasst am: 06. Apr 2013 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht sollte man für den "fragenden Laien", noch Begriffe wie "Unschärfe(-relation)" zur selbstrecherche reinwerfen..
Gerade die Energie-Zeit-Unschärfe ist (oder war) beim menschlichen Verstand sehr beliebt für "Sachen aus dem Nichts"... Oder zusammenhängend auch die "Paarerzeugung" (bes. am Rand v. schwarz. Löchern interessant..).
Ich persönlich kann den richtigen Atheisten nicht nachvollziehen (..genauso wenig wie die fanatisch religiösen Personen..)
Aus "Ich denke, also bin ich" und der Annahme, dass ich mich nicht selbst erschaffen habe, ergibt sich doch (für mich) die einzige Schlussfolgerung, dass es etwas "höheres" geben muss... Welche Stellung der Mensch dann letztlich hat, -tja das weiß man nicht...

Und bei Geschichten wie der "Abfolge von Ereignissen" (aus A wird B, aus Nichts wird Nichts, etc.) kann man ja mal auf die Relativitätstheorie verweisen.. Diese Abfolge geschieht ja für den menschl. Verstand (u. best. auch für den einiger (Säuge-)Tiere) zeitlich. Nur was genau ist dann Zeit?!...

Gestern nacht kam eine Dokumentation auf ZDFinfo (glaube ich): "Die Droge". Es ging um Albert Hofanns LSD. Also der Film ist in jedem Fall empfehlenswert (nicht zuletzt weil ungewöhnlich objektiv und stellenweise sehr amüsant -entgegen dem, was der Titel vermuten lässt..), wie das mit LSD ist, kann ich mangels Erfahrung nicht beantworten.. Viele Leute wurden "interviewt" (was für ein Wort). Unter anderen Albert Hofmann selbst und viele Psychiater, die sich einem Selbsttest unterzogen haben...aber auch dadurch geheilte Patienten (also durchaus keine versifften, verteufelten Junkies).
Es wurde oft von der Auflösung von Raum und Zeit und des Ichs gesprochen! Dazu ein "Vertrautheitsgefühl" und das Gefühl der Realität.
Für mich, bzw. den "klar denkenden" unvorstellbar. Genau so unvorstellbar, wie die Vorstellung das jetztige Realitätsgefühl einfach so zeitweise gegen ein mindestens ebenso reales austauschen zu können.. donnoch, wie es scheint, machbar!

Was mich erstaunt ist die Tatsache, dass es offenbar nur minimale Veränderungen braucht um eine total fremde Sichtweise zu erhalten.. Wenn ich mal das Gehirn mit einem PC vergleichen darf, dann würde man ja erwarten, dass man ein komplett anderes Betriebssystem installieren muss, um mit dem PC etwas komplett anderes machen zu können, als bisher. Wieder beim Menschen läuft es aber nur auf die Änderung eines "Bits" hinaus. Soll heißen, dass laut Sendung 200µg LSD ausreichen, MÜkro!!! Und das verteilt sich auchnoch im ges. Körper. Zudem ist die chem. Struktur sehr verwandt mit körpereigenen Substanzen. Soll bedeuten, dass selbst bei nur minimalen Eingriffen, an der richtigen Stelle im Betriebssystem, ein komplett verschiedenes Bewusstsein/Sicht der Realität heraus kommt.
Und das führt dazu, dass die Realität, wie wir sie erleben sehr wackeligen Stand zu haben scheint..
Und, dass man eigentlich garnicht von der einen Realität, die wir alle so erleben, sprechen kann, wenn solche geringen Konzentrationsänderungen körpereigener Substanzen diese enormen Auswirkungen bereiten.. Die Gene bestimmen die Realität. Bzw.: Jedem seine eigene Realität, auch ohne Droge.

Gut, dass in der klass. Physik die Experimente nicht vom Beobachter abhängen... in der QM sieht das allerdings wieder etwas anders aus.
magician4



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Beitrag magician4 Verfasst am: 07. Apr 2013 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

moeglicherweise etwas naive zwischenfrage:

wenn ich Hawking richtig verstanden habe, so kann man zeigen, dass die gesamtenergie des universums genau null ist, seit allerzeiten anbeginn und so auch heute und in alle ewigkeit: da "ist" also gar nix geschaffen worden, sondern "genau null" ist eben in 0 = +1 - 1 "mal kurzzeitig auseinandergefallen" (also just so wie bei den virtuellen teilchen / antiteilchenpaaren: kurzfristig duldet die struktur des universums offensichtlich derartige kapriolen, wenn sie in absehbarer zeit sich wieder anihilieren)

weiter hab ich ihn so verstanden, dass der energetische gegenpart zur (ja zweifelsfrei existenten) materie die tatsache ist, dass das universunm sich ausdehnt, mithin die materie langfristig immer "verduennter" wird, weshalb eben arbeit gegen die gravitation geleistet werden muss: beides haelt sich exakt dann die waage, und hebt sich schlussendlich auch in der zeit wieder komplett gegenseitig auf, wenn das universum limunendlich gross geworden ist und die "materie" (in welcher form auch immer: ist sie schlussendlich zerstrahlt?) lim unendlich verduennt, sodann wieder ende im gelaende ist


ist dies im lichte dieser diskussion eine nach wie vor valide moegliche betrachtungsweise (wobei, sollte ich Hawking hier unsauber dargestellt haben, ich um entsprechende hinweise bitte) ?


... denn mir erscheint dies als einsehbare loesung des nullsummenproblems, wenngleich damit die frage warum das universum sowas "kann" natuerlich nicht beantwortet ist.
aber das waere - soviel hab ich hier inzwischen gelernt - ja auch eine philosophische, und keine physikalische fragestellung


danke schonmal


gruss


ingo
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 17900

Beitrag TomS Verfasst am: 07. Apr 2013 15:54    Titel: Antworten mit Zitat

magician4 hat Folgendes geschrieben:
moeglicherweise etwas naive zwischenfrage ...

Keineswegs naiv!

magician4 hat Folgendes geschrieben:
wenn ich Hawking richtig verstanden habe, so kann man zeigen, dass die gesamtenergie des universums genau null ist, seit allerzeiten anbeginn und so auch heute und in alle ewigkeit

Ich denke, du hast ihn richtig verstanden, aber wie üblich sind ihm Verkaufszahlen wichtiger als eine korrekte und ausgewogene Darstellung.

Man kann das sicher nicht zeigen, man kann es lediglich vermuten.

Und man kann aus mathematischen Gründen in der ART für expandierende und beliebig gekrümmte Raumzeiten den Energiebegriff als "Energienhalt eines bestimmten Volumens" nicht mehr vernünftig definieren. Man kann auch die (von Hawking als negativ angesetzte) Gravitationsenergie nicht eindeutig definieren. Und man kann auch keinen globalen Energieerhaltungssatz mehr formulieren (jedoch einen lokalen)

D.h. nun nicht, dass Hawkings Vermutung bzw. Darstellung falsch ist, aber es handelt sich dabei sicher nicht um eine Tatsache, sondern eben um eine Vermutung.

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magician4



Anmeldungsdatum: 03.06.2010
Beiträge: 914

Beitrag magician4 Verfasst am: 07. Apr 2013 16:22    Titel: Antworten mit Zitat

danke dir fuer deine schnelle antwort!


gruss


ingo
D2



Anmeldungsdatum: 10.01.2012
Beiträge: 1723

Beitrag D2 Verfasst am: 07. Apr 2013 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
man kann aus mathematischen Gründen in der ART für expandierende und beliebig gekrümmte Raumzeiten den Energiebegriff als "Energienhalt eines bestimmten Volumens" nicht mehr vernünftig definieren..

Und wenn das Universums expandiert ohne das sein Volumen sich verändert so, dass seine Energiedichte konstant bleibt?

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Realität_und_Erleben
Gast





Beitrag Realität_und_Erleben Verfasst am: 07. Apr 2013 17:42    Titel: Antworten mit Zitat

Pflupp hat Folgendes geschrieben:

Es wurde oft von der Auflösung von Raum und Zeit und des Ichs gesprochen! Dazu ein "Vertrautheitsgefühl" und das Gefühl der Realität.
Für mich, bzw. den "klar denkenden" unvorstellbar. Genau so unvorstellbar, wie die Vorstellung das jetztige Realitätsgefühl einfach so zeitweise gegen ein mindestens ebenso reales austauschen zu können.. donnoch, wie es scheint, machbar!

Naja, durch diese Drogen wird wohl chemisch irgendwas im Gehirn bewirkt, was das Erleben verändert. Dies ist dann aber ein subjektives Empfinden und ändert ja nichts an der für alle gültigen Realität*. Ich weiß nicht, ob man das Gehirn dazu bringen kann, dass sich Sekunden wie Stunden erleben lassen, dies wäre aber nichts aussergewöhnliches insofern, dass es für alle Menschen möglich wäre (falls die Vorraussetzungen gegeben sind). Im Endeffekt muss Zeit von allen Lebewesen so empfunden werden, damit es zusammenpasst. Dahinter scheint sich ein globales System zu verstecken.

Pflupp hat Folgendes geschrieben:

Und, dass man eigentlich garnicht von der einen Realität, die wir alle so erleben, sprechen kann, wenn solche geringen Konzentrationsänderungen körpereigener Substanzen diese enormen Auswirkungen bereiten.. Die Gene bestimmen die Realität. Bzw.: Jedem seine eigene Realität, auch ohne Droge.


Im Prinzip muss das Gehirn damit arbeiten, was es aufnehmen kann. Dazu zählen dann auch die Sinne und alles drumherum. Damit wir mit der Umwelt etwas anfangen können, muss das Gehirn etwas von der Umwelt mitbekommen. Wir erleben das, was wir aufnehmen. Mittels entsprechender Werkzeuge können wir noch weitere Dinge sehen. Trotzdem kann es eine Vielzahl an Sachen geben, welche existieren, wir aber nicht wahrnehmen können, ja nicht mal irgendwie messen oder irgendwie sonst uns durch die Technik erkennbar machen lassen können. Vielleicht stehen diese Dinge über der Physik so, dass sie niemals mit irgendeiner Technik erkennbar gemacht werden können. Dies zu widerlegen ist logischerweise nicht möglich.

*Mit allgemein gültiger Realität meine ich: Alles was existiert, existiert auch. Egal was es ist, ob Materie, Strahlung, Energie, etc. Dies ändert sich ja nicht für jeden Menschen, sondern es ist komplett unabhängig vom Menschen, d.h. es wird durch das Erleben des Menschen in keinster Weise beeinflusst. Wie der Mensch dies aber interpretiert(Sinne, Chemiehaushalt) ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich (wenn man auch mal über bewusstseinsverändernde Drogen nachdenkt). Dies finde ich auch nur logisch.

Stellen wir uns aber einen gesunden Menschen vor, dann ist das erleben ziemlich ähnlich. Wäre dem nicht so, wäre das unsinnig, da man miteinander nichts anfangen könnte.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 17900

Beitrag TomS Verfasst am: 07. Apr 2013 17:47    Titel: Antworten mit Zitat

D2 hat Folgendes geschrieben:
TomS hat Folgendes geschrieben:
man kann aus mathematischen Gründen in der ART für expandierende und beliebig gekrümmte Raumzeiten den Energiebegriff als "Energienhalt eines bestimmten Volumens" nicht mehr vernünftig definieren..

Und wenn das Universums expandiert ohne das sein Volumen sich verändert so, dass seine Energiedichte konstant bleibt?

Wie soll das gehen?

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D2



Anmeldungsdatum: 10.01.2012
Beiträge: 1723

Beitrag D2 Verfasst am: 07. Apr 2013 18:27    Titel: Antworten mit Zitat

Na wenn ich z.B. Fahrradschlauch mit Wasser fülle und dafür sorgen kann, dass keine Luftbläschen im Wasser sind, dann muss jede Formveränderung am Schlauch selbst zu keiner Volumenänderung führen. Wird so ein Schlauch in die Rotation versetzt, wird sein Umfang auf Kosten seines Querschnitts wachsen.
Nach ähnlichen Prinzip schlage ich vor auch das Vakuum zu betrachten.
So wie das Wasser nicht komprimierbar ist, so kann das Vakuum nicht weiter evakuiert werden. Sein Volumen muss gleich bleiben, auch dann wenn seine Form sich ändern soll.
Aber ich persönlich glaube nicht, das für die beschleunigte Expasion des Universums seine mögliche Rotation http://www.focus.de/wissen/weltraum/odenwalds_universum/tid-24024/das-universum-rotiert-vielleicht_aid_678700.html
zuständig ist. Es gibt bestimmt andere und bessere Erklärungen.
Seine mögliche und vor allem endliche Form http://www.netzeitung.de/spezial/weltraum/257452.html

oder hier
"Als Modell unseres Kosmos wäre ein Drei-Torus die einfachste nichttriviale Geometrie eines endlichen flachen Raums.

Die Analyse der Ulmer Forscher setzt in Übereinstimmung mit Himmelsbeobachtungen einen endlichen flachen Raum voraus und vergleicht dann das Drei-Torus-Universum detailliert mit den Daten. Erstaunlicherweise stimmt das Drei-Torus-Modell eines endlichen flachen Raums exzellent mit den Beobachtungsdaten überein, in manchen Bereichen der Messkurven passt es sogar besser als das Standardmodell mit unendlichem flachen Raum." http://www.spektrum.de/alias/kosmologie/ist-das-universum-ein-donut/977130

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magician4



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Beiträge: 914

Beitrag magician4 Verfasst am: 07. Apr 2013 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Na wenn ich z.B. Fahrradschlauch mit Wasser fülle und dafür sorgen kann, dass keine Luftbläschen im Wasser sind, dann muss jede Formveränderung am Schlauch selbst zu keiner Volumenänderung führen. Wird so ein Schlauch in die Rotation versetzt, wird sein Umfang auf Kosten seines Querschnitts wachsen.

wenn du deinen fahrradschlauch wie bechrieben behandelst, so ergibt sich aber (gut-naeherungsweise) dadurch keinerlei moeglichkeit (und auch keine notwendigkeit wenn es das denn einfach so koennte, was es jedoch tatsaechlich nur mit muehe kann) fuer das wassser sich auszudehnen (also zu expandieren), sondern lediglich eine formveraenderung bei konstantem volumen, und zwar ohne expansionsoption !
da ist nix expandiert, und das bei konstantem volumen
dein beispiel belegt den von dir postulierten sachverhalt nicht, TomS einwand bleibt berechtigt


Zitat:
Nach ähnlichen Prinzip schlage ich vor auch das Vakuum zu betrachten.

oehm ???? ein gewagter sprung, ohne analogie, und mit verkehrtem beispiel als basis?
oder sehe ich da grad was nicht ?

Zitat:
(...)oder hier
"Als Modell unseres Kosmos wäre ein Drei-Torus die einfachste nichttriviale Geometrie eines endlichen flachen Raums. (...)

ich frage mich grad, wie man obige fahradschlauch-darstellung gemeinsam mit solchen satzen hier in einem kopf vereinen kann....


gruss


ingo
D2



Anmeldungsdatum: 10.01.2012
Beiträge: 1723

Beitrag D2 Verfasst am: 07. Apr 2013 20:23    Titel: Antworten mit Zitat

Nehmen wir Torus mit R =n*r
Dann ist sein Volumen V = 2*Pi²*r²*R = 2*n*Pi²*r³ = const
Lasse sein Umhang expandieren U =2*Pi*R= 2*n*Pi*r in dem n wächst.
V = U*Pi*r²= const

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Zuletzt bearbeitet von D2 am 08. Apr 2013 17:50, insgesamt einmal bearbeitet
magician4



Anmeldungsdatum: 03.06.2010
Beiträge: 914

Beitrag magician4 Verfasst am: 08. Apr 2013 00:24    Titel: Antworten mit Zitat

vielleicht sollte man sich fuer diese teil-diskussion hier zunaechst auf eine definition von "expansion" einigen (sofern das nicht andernorts schon mathematisch-zweckmaessig geschehen ist, und man sich somit orientieren koennte)

nach meinem verstaendnis expandiere ich einen kreis nicht dadurch, dass ich ihn bei gleichem volumen zur elipse deformiere (obschon ich dabei den gesamtumfang erhoehe und eine achse dabei gelaengt habe .... aber: im gegenzug muss ich die andere achse ja verkuerzen)

gleiches gilt analog m.a.n. fuer deinen fahradschlauch-torus

weiterhin, experimentelles faktum: wir beobachten jedoch m.w.n. nicht, dass uns im gegenzug zu einer lokalen expansion ( entspr. der einen achsverlaengerung) in bestimmten raumrichtungen von andere stelle her eine raumkontraktion (entspraeche der verkuerzung der anderen achse) anlacht: die expansion ist richtungsunabhaengig-gleichmaessig "nach ueberall hin"





gruss

ingo
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 17900

Beitrag TomS Verfasst am: 08. Apr 2013 01:03    Titel: Antworten mit Zitat

Expansion bedeutet trivialerweise, dass etwas größer wird. Bei einer Mannigfaltigkeit bedeutet dies Volumenzuwachs. Deformation bei konstantem Volumen würde niemand ernsthaft als Expansion bezeichnen.
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Pflupp
Gast





Beitrag Pflupp Verfasst am: 08. Apr 2013 09:59    Titel: Antworten mit Zitat

Das verrückte an körperverwandten Stoffen ist ja gerade, dass sie -auch so- im Körper vorkommen. Wenn man so will ist also immer jeder "auf Droge". Eine Substanz lässt sich doch (nur) als bewusstseinsverändernd einstufen, wenn sie in den Stoffwechsel des Gehirns eingreift, und sei es nur in Form einer Konzentrationsänderung..
Naja ich will es mal allgemein so sagen: Eine minimale Änderung hat große Auswirkungen.
Oder noch anders: Was wäre wohl dabei heraus gekommen (im weitesten Sinne welche Weltanschauung?!), wenn die Konzentration der Körpereigenen Substanzen "von Natur aus" eben dieses entscheidende Bisschen höher liegen würden... Vielleicht hätte man dann weniger Probleme sich mehr als 4 Dimensionen vorzustellen... aber dafür keinen Blick für etwas uns selbstverständliches..
Es fehlt bekanntlich nicht viel zum Tier. Und trotzdem denken Affen eher selten über Newton nach..
Und für Eintagsfliegen kann man nur hoffen, dass ihnen die Zeit langsamer vergeht.
Auch dem Menschen fallen manche physikalische Disziplinen leichter als andere. Und damit meine ich nicht nur das Verstehen, sondern auch das Akzeptieren. Das kann hier ja wohl jeder bestätigen...

Dazu noch eine Doku. Ist schon etwas länger her. Konkret ging es um die Farbwahrnehmung bei "Urvölkern". Zuerst sticht heraus, dass sich die Farb-Namensgebung total von unserer unterscheidet. Die Farben werden eher "nach Gefühl" gruppiert, bzw. unter einem Namen zusammen gefasst.
Das erstaunliche ist aber folgendes Experiment:
Auf einem Monitor wurden unterschiedlichen Leuten einige im Kreis angeordnete farbige Quadrate gezeigt, die darauf das eine andersfarbige erkennen sollten.
Verblüffend (eig. unglaublich) war, dass viele Ureinwohner (wer und woher weiß ich nicht mehr) Probleme mit einem Kreis aus grünen und einem türkisen Quadraten hatten. Diese Farben haben in ihrer Kultur identische Namen.
Anders herum haben die "modernen Leute" Probleme mit einem Kreis aus augenscheinlich nur grünen Quadraten, bei dem sich eines nur um wenige Bit von den anderen unterscheidet. Ich habe auch keinen Unterschied feststellen können. Aber für das Urvolk kein Problem. Die Begründung war, dass sie auf Grund ihrer Umgebung besonders grün sehr fein unterteilten und viele Namen für Grüntöne hätten. Außerdem würden sie auch komplett andere Gefühle in "normalerweise" recht identisch aussehende Farben hineinlegen.

Das kommt alles zwar nicht am Chromatograph vorbei, aber zeigt schon wie variable die Sicht auf die Dinge ist, nur auf Grund der Erziehung.
..was dann die jahlmillionen lange "natürliche Erziehung" erst befähigt ist zu tun..

Und letztendlich ist auch die Physik wie der Mensch sie betreibt (so wie fast alles andere auch) Interpretationssache. Was, wenn überhaupt, oft erst auffällt wenn's ans Eingemachte geht (..QM etc...).
Aber auch die Gleichheit von dynamischer und Ruhemasse ist erstmal so definiert. Also etwas 'grundlegendes' das uns selbstverständlich erscheint.
Darum macht man so viele Experimente wie möglich, aber 100%ige Gewissheit gibt es nicht. Wenn dann "lim p->100"..
D2



Anmeldungsdatum: 10.01.2012
Beiträge: 1723

Beitrag D2 Verfasst am: 08. Apr 2013 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
Expansion bedeutet trivialerweise, dass etwas größer wird. Bei einer Mannigfaltigkeit bedeutet dies Volumenzuwachs. Deformation bei konstantem Volumen würde niemand ernsthaft als Expansion bezeichnen.


Übrigens, vielleicht ist das ein schlechtes Beispiel, aber eine Seifenblase kann größer werden was ihr Durchmesser betrifft und trotzdem gleiche Menge an Seifenflüssigkeit haben(Strohhalm in eine Seifenblase reinstecken: in diesen Strohhalm ein und ausatmen).


Beim Expasion eines Drei-Torus-Universums wird was R betrifft in alle drei Raumkoordinaten expandiert , r kann genauso gut angepasste planksche Länge haben, wir werden dies nicht mal merken. Das Problem liegt denke ich wo anders.

Man nimmt an, dass die 3K Strahlung http://de.wikipedia.org/wiki/Kosmischer_Mikrowellenhintergrund
zu jetziger Größe des Universum passt. Sollte sich tatsächlich das Volumen des Universums über die ganze Zeit konstant gewesen sein, kann man in der Vergangenheit keine frühere, höhere Temperatur des Universums erwarten.
Ob man frühere(von Mlrd. von Jahren) Temperaturen nachträglich messen kann, ist mir nicht ganz klar.

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Maches



Anmeldungsdatum: 31.05.2013
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Beitrag Maches Verfasst am: 02. Jun 2013 04:28    Titel: Antworten mit Zitat

Das totale Nichts hat keine Strecke/Ausmaß/Ausdehnung und gibt es nicht. Wie soll aus Nichtexistenten etwas sntstanden sein? TomS und D2 gehen,so wie ich das sehe, nicht von diesem totalen Nichts aus, sondern von etwas was schon dagewesen ist. Somit lehnen beide eine Entstehung aus einem nicht existenten Grund ab.
TomS
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Beitrag TomS Verfasst am: 02. Jun 2013 09:51    Titel: Antworten mit Zitat

Die Definition des Nichts ist in der Physik eine spannende Frage.

In der Quantenfeldtheorie definiere ich "Nichts" z.B. als einen Vakuumzustand



In diesem Zustand ist die Anzahl N der Teilchen einer Sorte i gleich Null.



Allerdings kann diese Definition irreführend sein, da es z.B. eine niedrigeren Energiezustand geben kann, d.h. eine Zustand



mit



D.h. die Definition eines Vakuumzustandes ist nicht unbedingt eindeutig.

Außerdem kann es auch andere Obervablen geben, deren Erwartungswert im Vakuum nicht notwendigerweise verschwindet (Stichwort: spontane Symmetriebrechung, Higgs-Effekt)

Und last but not least habe ich rein philosophisch betrachtet immer noch nicht "Nichts", sondern einen Hilbertraum H, Zustände |.>, einen Vakuumzustand, sowie Operatoren wie den Energieoperator E, d.h. zumindest eine mathematische Struktur mit gewissen Eigenschaften als Modell einer physikalischen Realität.

_________________
Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.


Zuletzt bearbeitet von TomS am 05. Jun 2013 07:40, insgesamt einmal bearbeitet
Günther



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Beitrag Günther Verfasst am: 02. Jun 2013 11:00    Titel: Antworten mit Zitat

Maches hat Folgendes geschrieben:
Das totale Nichts hat keine Strecke/Ausmaß/Ausdehnung und gibt es nicht. Wie soll aus Nichtexistenten etwas sntstanden sein? TomS und D2 gehen,so wie ich das sehe, nicht von diesem totalen Nichts aus, sondern von etwas was schon dagewesen ist. Somit lehnen beide eine Entstehung aus einem nicht existenten Grund ab.

http://www.christianteaching.org.uk/goddoesnotexist.html

God Does Not Exist - Or Does He? - A Dialogue with an Atheist

Daraus ein kleiner Ausschnitt:

"One final point: If, as you say, “something cannot come from absolutely nothing” then how could a creator himself have accomplished this feat? What would he have made the universe from? Surely even a god cannot do something which you say is impossible?
Next, you write: “However, for anything to exist, it must either be self-sufficient/self-existent i.e. have always existed, or it must be the product or effect of something else that has always existed.”
Again, quantum physics stands in contradiction to this assertion. Particles do indeed begin to exist at random and without cause, and don’t need to have always existed. We can observe this happening in experiments.
It’s interesting that you quote a professor of *philosophy*, not cosmology, saying that “…an atheist, must believe that … the universe came from nothing and by nothing”. I think I’ve shown that this is not the case.
Next, you say: “On the other hand, to say that there is an eternal, self-existent Divine Being who brought the universe into being is a perfectly coherent and meaningful concept.”
I disagree, for the reason I wrote about in my previous post. It is not rational to propose that the most complex thing we can possibly imagine - an intelligent entity - is the one thing that can exist uncaused, unexplained, from nothing, having no origin of any kind. If there is anything at all that requires a cause or mechanism to account for its existence, then intelligence is surely it.
“a. Could the universe have always existed? “
I agree with you that the universe as we know it had a beginning in the big bang, so the idea that this universe is eternal seems to be ruled out.
“b. Could there not be an impersonal cause of the universe?”
No-one seriously believes that a deity is constantly juggling with the universe to keep it going. Even the theist accepts that only natural forces are needed to keep molecules bound together, or planets in orbit around their suns. If everything *in* the universe can be accounted for with natural explanations, then on the face of it, there doesn’t seem to be any reason to reject the universe itself having a natural explanation as well."

*Von mir hervorgehoben*
, und ich wüßte nicht, was daran auszusetzten ist.
Gleichwohl schätze ich die Aussichten gering, daß ein "natürlicher Ursprung" des Universums jemals physikalisch beweisbar sein wird.
HJS1973



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Beitrag HJS1973 Verfasst am: 05. Jun 2013 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, die Probleme des TE mit dem Unviersum aus dem Nichts hängen auch generell mit unserer Beschränkung zusammen, Vorstellungen außerhalb unserer physikalischen Umgebung zu entwickeln.

Wir sind in unserer Vorstellung gebunden an Raum und Zeit, welche aber nicht notwendigerweise so oder ähnlich außerhalb unseres Universums existieren müssen.

Aus Sicht der Zeit macht es zB keinen Sinn, über etwas "vor" dem Urknall zu reden, da die Zeit erst im Urknall entstanden ist.

Es wurde ja auch schon darauf hingewiesen, daß der Urknall nicht bedeutet, daß es vorher NICHTS gab. Es bedeutet nur, daß alles was wir als unser Universum kennen, vor einigen Milliarden Jahren extrem komprimiert war. Ob nun das Universum ähnlich einem virtuellen Teilchenpaar aus dem "Nichts" enstand, oder nur eine Transformation aus einem anderen Zustand ist, können wir zumindest im Moment nicht beantworten.

Der TE geht dann weiter und fragt, wenn das Universum nun nicht aus Nichts entstanden ist, so muß auch dieser "Vor"zustand doch irgendeine Historie haben, also beispielsweise die kollidierenden Membranen aus den Theorien mancher Physiker.

Dabei wird aber genau das Zeitproblem wirksam, daß ich oben angesprochen habe. Denn alles außerhalb unseres Universums kann so gänzlich verschieden von unserer Raumzeit sein, daß dort Begriffe wie vorher und nachher oder Kausalität gar keinen Sinn oder zumindest eine völlig andere Struktur haben. Wie sähen beispielsweise null, zwei oder drei Zeitdimensionen aus?

Es könnten also Dinge existieren, welche die Frage nach einem "Anfang" (ebenfalls ein rein zeitbezogener Begriff) erklären, indem sie ihn obsolet machen.

Natürlich bleibt immer die Frage, ob das komplette Seiende ohne steuernde "Intelligenz" oder mit einer solcher existiert. Ich persönlich kann bei all unseren Forschungsergebnissen nirgendwo einen Hinweis auf eine Steuerung finden. Man kann natürlich auch die grundlegenden Regeln der Mathematik oder Logik als Steuerung bezeichnen. Mit den üblichen religiösen Gottesbildern hätte dies freilich nur wenig zu tun.
gnoseohaeretiker
Gast





Beitrag gnoseohaeretiker Verfasst am: 28. Jun 2015 05:10    Titel: ideologiekritischer Ansatz Antworten mit Zitat

Hallo,
nach all der Zeit bin ich über diesen Thread gestolpert und möchte dem noch etwas hinzufügen.
Die Frage nach dem Entstehen aus dem Nichts wurde offenbar aus einer eher theologischen Motivation aufgeworfen. Es ist aber nun so, dass sich diese Frage nach einem Schöpfer vor allem stellt, weil wir uns in einem ideologischen Gefüge bewegen (und seit Angedenk bewegt haben, wenngleich sich dessen Form verändert hat), dass ein höheres Wesen zwangsläufig voraussetzt und zwar im wörtlichen Sinne:
Die Frage nach einem Gott war immer eng mit der Legitimation von Herrschaft verbunden, die nach Glaube mit der nach Unterwerfung. Wenn wir nun als Gläubige oder weniger Gläubige über die Existenz oder Nicthexistenz eines Gottes streiten diskutieren wir genau das Verhältnis von Herrschaft und Unterwerfung wieder, der Zwang ist also impliziert und weil es Zwang ist, auch nicht davon lösbar.
Wenn mein Vorkommentator also bemerkt:
Zitat:
Wir sind in unserer Vorstellung gebunden an Raum und Zeit, welche aber nicht notwendigerweise so oder ähnlich außerhalb unseres Universums existieren müssen.

dann darf er dabei nicht ignorieren, dass dies auch umgekehrt gilt: Unsere Vorstellung von Raum und Zeit sind an uns und unser gesellschaftliches Gefüge gebunden. Da wir als Subjekte (wenn wir uns überhaupt als soclhe bezeichnen wollen, so unmündig wie wir doch sind) uns auch nur im gesellschaftlichen Kontext vermitteln können und jegliches Wissen über Raum und Zeit sich darüber vermittlet, gilt das sogar prioritär!
Ebenso war die physikalische Forschung und ihre Methode aufbauend auf der Aufklärung und dem Verständnis der Welt mit einem Ursache-Wirkungs Prinzip zwar zunächst mal eine Absage an die vorherrschende Ideologie von Theokratie und Monarchie, denn die Dinge passierten nun nicht mehr einfach so, sondern aus den Verhältnissen der Gegenstände, der Menschen und so weiter (also im physikalischen Kontext auch dem Verhältnis der physikalischen Gegenstände und seinem Bezugssystem, dem Raum) aber andererseits eben eine Fortsetzung des wichtigsten Dogmas, dass wir unterworfen sind einem göttlichen Prinzip (eben ursache-Wrikung) das zudem rückwärts auf den Schöpfer (die Ursache aller Ursachen) hindeutet.
Deswegen verfolgten Generationen von Physikern und glücklicherweise irgendwann auch Physiker*innen die Forschung nach den Gesetzen der göttlichen Natur mit einem religiösen Eifer und häufig mit einer tiefen Demut. Selbst Einstein war ja noch ein sehr gläubiger Mensch, dem es unheimlich wichtig war auch dem Quant noch eine Größe zu impregnieren, die eine Vorsehung hinter den willkürlichen statistischen Ereignissen bei Messungen konstatierte, was ihm grandios misslungen ist. Im Übrigen ist Einstein auch ein gutes Beispiel dafür, dass physikalische Forschung überhaupt nicht außerhalb der Herrschaftsverhältnisse steht, hat er sich doch am Bau der Atombombe aus eben politischen (und letztlich ideologischen Gründen) beteiligt. Nochmal deutlicher zeigen das Prof. Lenhart, dem Urheber der deutschen Physik, oder auch Wernher von Braun, der die deutsche Superwaffe V2 entwickelte.
Sicher gab es schon immer Atheist*innen unter den Physiker*innen, heute ist es ja wohl einigermaßen modern geworden, Atheist zu sein, wenn man sich irgendwie mit Naturwissenschaften beschäftigt, einfach weil der Glaube so altbacken daherkommt.
Aber, und das ist im Grunde beunruhigend, wurde das Dogma eines Ursache-Wirkungsprinzips und schlimmer noch häufig eine Monokausalität (bspw. die Annahme, es müsse EINE vereinheitlichte Theorie geben oder das Universum sei überhaupt auf einen Anfang zurückzuführen) aufrechterhalten und schwebt mittlerweile sogar unbewusst über der Forschung ohne dass sich der Großteil der Akteure damit auseinandersetzen würde, dass ihr Atheismus dazu nicht passt. Und so passt es auch gut ins widersprüchliche Bild, dass der letzte Kommentator feststellt
Zitat:
Aus Sicht der Zeit macht es zB keinen Sinn, über etwas "vor" dem Urknall zu reden, da die Zeit erst im Urknall entstanden ist.

Wenn wir annehmen, es habe einen punktförmigen Urknall gegeben, dann sollten wir im Kopf haben, dass sich diese Hypothese aus den Ergebnissen der physikalischen Forschung und den astronomischen Beobachtungen speist, die in einem erkenntnistheoretischen Rahmen eingebettet sind, der eng mit einem Quasigott-Hypothese verknüpft ist. Wenn nun diese Hypothese die Frage nach demselben Schöpfer als sinnlos entlarvt, weil sie physikalisch konsequent ein zeitliches "davor" negiert, dann sollte spätestens die Frage gestellt werden, ob wir es uns noch leisten können, physikalische Forschung so ideologisch zu betreiben (sonst wäre die Theorie sofort zu verwerfen, was ja aber nicht passiert). In der Tat ist das Problem noch tiefgreifender, denn es fällt schon rein logisch das Ursache-Wirkungsprinzip, das eben immer eine ursächlichste Ursache braucht, mit der Sinnlosigkeit der Frage des davor. Und wenn wir doch so mutig sind und (einigermaßen verkehrt herum) behaupten wollen, in erster Linie die physikalischen Umstände prägten unser Form der Wahrnehmung und damit die Erklärungsmodelle für die Welt, dann müssen wir uns klar vor Augen führen: Der punktförmige Urknall negiert auch jede Form von physikalischer Kausalität. Physikalische Wirkung ist nur innerhalb eines Bezugssystems theoretisch fassbar und setzt immer Grundkonzepte wie Energie voraus. Es macht auch physikalisch keinen Sinn überhaupt von einer Ursache auszugehen (nicht nur dass sie zeitlich davor nicht dagewesen ist, sie ist einfach so nicht plausibel) Damit steht aber wiederum die Methode der Physik in Frage.
Und ein letztes noch: Neureligiöse Vorstellungen vermuten eigentlich immer eine geheime verborgene Beziehung der Gegenstände um uns herum, zu denen wir keinen Zugang haben sollen. Die These lautet, es sei dies Gott oder das höhere Wesen, der Weltgeist. Dazu gibt es die aberwitzigsten auch pseudowissenschaftlichen Abhandlungen und es wird ein absurd hoher Aufwand (immense Summen, Ressourcen und viel Zeit) betrieben um diese (viele davon scharlatanerischen) Ideen zu kolportieren. Das ist besonders seltsam, wenn man sich vor Augen führt, dass die "Leistung" ein einigermaßen konsistentes Gebilde zu schaffen, das den Zusammenhang zwischen dem schöpfenden Gott und dem allgegenwärtigen Prinzip erklärt, heute gar nicht mehr vollbracht werden muss. Die Idee, es sei alles irgendwie verwoben und es müsse alles der Kontrolle eines irgendwie gearteten Masterminds unterliegen, reicht schon aus. Der Zusammenhang und das Unterworfen sein unter "Gott", begründet sich rein ursächlich und nicht mehr zeitlich durch die vrohergegangene Schöpfung. Umso wichtiger ist es, dass der Ursprung jeglicher physikalischer Kausalität bei der Urknalltheorie im Gegensatz dazu hervorgehoben wird, um das Feld nicht den Pseudowissenschaftlern und Quantenheilern zu überlassen. Oder wenn wir die ideologische Verstrickung der Physik in dei Gesellschaft ernst nehmen, sollten wir noch einen Schritt weitergehen und uns Fragen, was es bedeutet, wenn sich die Menschen heute eine Verschwörung aller Gegenstände ausdenken (und dazu unsere Erkenntnisse verwenden), während sie vor 80 Jahren vielerorts noch fest an eine bösartige Verschwörung des im Verborgenen operierenden Judentums glaubten, sich also strukturell nicht viel geändert hat. Nein, wir sollten so ehrlich sein und anerkennen, dass unsere physikalischen Welterklärungsmodelle nicht loszulösen sind von unseren gesellschaftlichen Verhältnissen und es im Gegenteil sogar geboten ist, dieser Tatsache kritisch zu begegnen.
HJS1973a
Gast





Beitrag HJS1973a Verfasst am: 28. Jun 2015 09:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ich wollte nur klarstellen, daß mein Beitrag in keiner Weise esoterisch gemeint war. Wenn ich von Dingen außerhalb (räumlich oder zeitlich) unseres Universums spreche, meine ich damit nur: Möglicherweise existiert eine andere, aber immer noch physikalische Welt.

Ich glaube an gar nichts. Physik ist Theorie und Empirie. Solange eine Theorie überprüfbare Vorhersagen macht und Bestätigung durch Fakten bekommt, kann man mit ihr arbeiten. Ergeben sich Widersprüche, ist die Theorie anzupassen.

Dinge außerhalb sind keine physikalischen Theorien sondern bestenfalls mathematische Modelle. Oft aber auch nur reine Spekulation.

Kurz noch zu Albert Einstein : er war kein gläubiger Mensch im Sinne der Monotheisten. Sein Gott war ein unpersönliches Etwas, was man grob als Schönheit der Natur bezeichnen kann. An Jahwe/Jesus/Allah hat er nie geglaubt.

Ich lehne aber wie gesagt auch dieses Gottesbild ab, da es keinerlei Hinweis auf eine irgendwie gesteuerte Überintelligenz oder transzendente Verbindung gibt. Ohne Gott ist die Welt logisch und ohne Widersprüche erklärbar. Jede Form der Religion muß auf Unlogisch zurückgreifen, um sich selbst gegen Veränderungen aus Erkenntnissen zu schützen. Für mich ist das nicht akzeptabel.

Insoweit hat mein Vorredner sehr recht, Religion dient der Kontrolle, nicht dem Seelenheil (ich glaube aber auch nicht an Seelen).
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