Big Rip und "Vakuumenergie"

Picassodrücker · Anmeldungsdatum: 06.09.2012 Beiträge: 44

Hallo,

hab mich gerade etwas mit Dunkler Energie auseinandergesetzt und bin an der Big Rip-Theorie angelangt. Die ist ja eigentlich durchaus nachvollziehbar, aber ich habe mir trotzdem einige Gedanken dazu gemacht:

Die Theorie geht ja davon aus, dass irgendwann, wenn Dunkle Energie an Einfluss gewinnt, sogar Elementarteilchen voneinander getrennt werden könnten. Wenn ich jetzt aber davon ausgehe, dass es sich bei Dunkler Energie um Vakuumenergie handelt (trotz Mangels an mathematischen Lösungen), dann würde die Expansion des Universums ja dazu führen, dass es immer "mehr" Vakuum gibt, die Vakuumenergie würde also an Einfluss gewinnen, da sie ja, zumindest einem Modell zufolge, nicht ausgedünnt wird. So weit, so gut, aber Sternsysteme, Galaxien etc sind ja gravitativ gebunden, ergo vergrößert sich der Raum zwischen ihnen ja im Prinzip nicht. Demnach sollten diese Regionen von dem Effekt der Dunklen Energie ausgeschlossen bleiben. Wäre es denn nicht möglich, dass sich das All nach einiger Zeit zwar wahnsinnig schnell ausdehnt, die vorhandenen Strukturen aber trotzdem völlig unberührt davon bleiben?

Sind meine eigenen Gedanken dazu, wollte nur fragen, ob diese Argumentation prinzipiell nachvollziehbar wäre...

TomS · Moderator Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 18090

Bei einem Modell wie dem Big Rip setzt man (künstlich) eine Energieform an, die eben genau so konstruiert ist, dass sie andere Kräfte dominiert. Letztlich muss man dazu in den Einstein-Gleichungen nur an einem Parameter schrauben.

Das erklärt natürlich in keiner Weise, was denn diese Energieform sein könnte

Günther · Anmeldungsdatum: 23.11.2010 Beiträge: 305

Nickname · Anmeldungsdatum: 30.12.2012 Beiträge: 33

Hallo,

im Zusammenhang mit der Dunklen Energie wäre auch interessant von Euch zu erfahren, wie hierüber gedacht wird:

Wie bei "Welt der Physik" (vom 22.09.2011) berichtet wurde, hat ein britischer Forscher (Edmund Schluessel, Cardiff University) mit Hilfe der Allgemeinen Relativitätstheorie (ART) gezeigt, dass beim Urknall entstandene, starke, großräumige Gravitationswellen mit Wellenlängen vom Durchmesser des sichtbaren Universums eine Zunahme der Expansion vortäuschen können (also ohne Annahme einer Dunklen Energie).

Zudem soll er damit eine Richtungsabhängigkeit der kosmischen Hintergrundstrahlung vorhergesagt haben können, worauf wohl Beobachtungen von chinesischen Forschern bereits hindeuten.

Gibt es dazu evtl. neue Erkenntnisse oder wissenschaftliche Veröffentlichungen?
Oder wurde das vielleicht widerlegt?

Den Link zur Webseite von "Welt der Physik" mit der betreffenden Wissenschaftsnachricht gebe ich mal hier mit an (der Link zur Originalarbeit auf "arXiv" ist dort mitangegeben):

http://www.weltderphysik.de/gebiet/astro/news/2011/gravitationswellen-taeuschen-beschleunigung-der-kosmischen-expansion-vor/