Strahlengang im Auge [sehr wichtig-hausarbeit!!]

djinii · Gast

Hallo,

Ich bin Schülerin und schreibe eine Hausarbeit im Fach Phyik über den Einsatz von Linsen bei der Korrektur von Augenfehlern. Ich habe viel recherchiert, aber immer unterschiedlich Beschreibungen zum Sehvorgang gefunden. Könnte mir jemand helfen und mir sagen, wie und wo sich die Strahlen schneiden müssen? Und wie es aussieht, wenn eine Konkav- oder Konvexlinse davorgesetzt wird?
Zum Beispiel finde ich immer wieder Abbildungen, auf denen sich die Strahlen auf der Netzhaut treffen. Aber wenn sie sich auf der Netzhaut in einem Punkt treffen, kann doch kein Bild entstehen? Andere Abbildungen sagen wieder, sie treffen sich bereits AUF der Linse und werden dann nach hinten auf die Netzhaut geworfen. Eine weitere Abbildung sagt aus, dass die Strahlen durch die körpereigene Linse gesammelt werden, sich vor der Netzhaut schneiden und dann auf die netzhaut geworfen werden. Dies tun aber nicht alle Strahlen. Somit entsteht ein reelles, verkleinertes und umgekehrtes Bild. Letzteres scheint mir am plausibelsten, doch sobald ich nach dem Einsatz von Linsen bei der Korrektur von Augenfehlern suche, finde ich nur Abbildungen, wo sich die Strahlen auf der Netzhaut in einem Punkt treffen. Habe dazu ein Bild beigefügt.
Könnt ihr mir helfen? Das ist wirklich wichtig, ich verzweifle und ich habe keine Zeit mehr. unglücklich

Danke!

// Würdest du dir ein Buch mit dem Titel 'Buch' kaufen ode auch nur anschauen? Der Titel ist dafür da, etwas über den Inhalt auszusagen. 'Ganz Wichtig' ist da eher ungeeigent. Tox

Mister S · Anmeldungsdatum: 06.01.2005 Beiträge: 426

Der Sinn der Linse soll wohl sein, dass man nachher ein scharfes Bild sieht. Alle Lichtstrahlen die vom selben Punkt ausgehen, müssen auch im selben Punkt enden. du kannst das ganze nach den Formeln für Bildweite und Objektweite ausrechnen. Wenn ich mich nicht ganz täusche, ist die Zeichnung insofern falsch, als das die Brille falsch ist, denn der Brennpunkt liegt auf der Netzhaut. In Wirklichkeit wird er wohl kurz davor liegen. Das Bild darf nämlich nur sehr klein sein, da der gelbe Fleck auf der Netzhaut, das ist der Bereich, in dem wir Farben wahrnehmen können, nur wenige Millimeter groß ist.

navajo · Moderator Anmeldungsdatum: 12.03.2004 Beiträge: 618 Wohnort: Bielefeld

Huhu,

auf den Bildern, wo sich die Strahlen alle in einem Punkt auf der Netzhaut treffen müssten die Strahlen die vorne auf die Linse treffen immer alle
parallel sein.

Ich denke solche Bilder sind eher dafür gedacht, die Lage des Brennpunktes aufzuzeigen.

Wenn ich mir einen Gegenstand angucke, dann sind die Strahlen, die davon ausgehen ja nicht parallel, sondern gehen z.B wie man hier sehen kann: *click*
Und das Bild ist halt da scharf, wo der Brennpunkt liegt. (Edit: Aufgepasst: diese Aussage ist falsch!)

Das parallele Strahlen sich an einem Punkt auf der Netzhaut treffen, erklärt auch warum man nicht in Lichquellen gucken soll, wo die Strahlen nahezu parallel sind. Z.B. Beim Laser oder bei der Sonne. (Weil die Sonne so weit weg ist, kann man die Strahlen in guter Näherung als parallel ansehen. Deswegen kann man auch so gut mit ner Lup Ameisen quälen Augenzwinkern

)

djinii · Gast

Ja, genauso habe ich mir das auch gedacht, diese Bilder haben mich aber total verwirrt. Dankeschön!

Mister S · Anmeldungsdatum: 06.01.2005 Beiträge: 426

etzwane · Anmeldungsdatum: 23.12.2004 Beiträge: 90 Wohnort: Hude

Schau mal hier:
http://www.egbeck.de/skripten/12/bs12-35.htm

Mein Erklärungsversuch:

Die Bildpunkte des gesehenen Gegenstandes müssen genau auf die Netzhaut fallen, damit der Gegenstand scharf gesehen werden kann (also genau wie bei einer Kamera), Bildweite >= Brennweite.

Ein Strahl von einem Punkt eines Gegenstandes, der parallel zur optischen Achse auf eine Linse fällt, schneidet die optische Achse im Brennpunkt hinter der Linse. Viele solcher parallelen Strahlen von vielen Punkten des Gegenstandes schneiden sich daher im Brennpunkt, und werden daher gerne so gezeichnet.

Ein Strahl von einem Punkt eines Gegenstandes, der nicht parallel zur optischen Achse auf die Linse fällt, schneidet die optische Achse in einem ganz anderen Punkt, irgendwo vor dem hinteren Brennpunkt oder auch vor der Linse, und wird beim Durchgang durch die Linse entsprechend gebrochen, und schneidet sich erst dann wieder mit einem anderen Strahl des Punktes (hoffentlich auf der Netzhaut).

Zwei (bzw. alle) Strahlen von einem Punkt des Gegenstandes sollten sich demnach bei gutem Auge im Bildpunkt auf der Netzhaut schneiden, während diese zwei Strahlen gleichzeitig die optische Achse je nach Einfallswinkel "irgendwo vorher" schneiden können.

Mister S · Anmeldungsdatum: 06.01.2005 Beiträge: 426

Ganz genau.

Man konstruiert den Strahlengang übrigens, indem man einen Strahl zeichnet, der vom Punkt parallel zur optischen Achse verläuft und von der Linse gebrochen wird, der verläuft dann hinter der Linse durch den Brennpunkt. Dann zeichnet man einen Strahl, der durch den optischen Mittelpunkt der Linse geht, der wird ja bekanntlich nicht gebrochen. Wo die sich schneiden, entsteht ein scharfes Bild. Die schneiden sich aber nie im Brennpunkt (und jetzt keine konstrierten Ausnahmen!)

navajo · Moderator Anmeldungsdatum: 12.03.2004 Beiträge: 618 Wohnort: Bielefeld

djinii · Gast

hey,

Also erstmal möcht ich sagen, dass ich total begeistert von diesem Forum bin- so schnell, so viele Antworten, das ist echt nett- danke =)

Und weiter: Also ich glaube, ich habs jetzt verstanden. Das heißt, dass das Bild, welches ich anhänge, den richtigen Strahlenverlauf beschreibt, ja? ich hab es nun in meine Hausarbeit eingebaut.

Gast

Richtig

Mister S (bin grade zu faul zum einloggen, flieg ja doch wieder raus)