Dopplerverschiebung und Photoeffekt

blue shift · Gast

Ich habe eine Frage die mir beim Nachdenken über den Dopplereffekt gekommen ist.

Beim (äußeren) Photoeffekt hat man ja das Problem, das oberhalb der Grenzwellenlänge keine Elektronen herausgeschlagen werden.

Hätte man nur Licht dieser Wellenlänge zur Verfügung, könnte man doch aber theoretisch die Kathode auf die Lichtquelle zu bewegen, bis im mitbewegten System die Blauverschiebung für die Kathode ausreicht damit der Photoeffekt stattfindet, oder?

Wie sieht es dann im Ruhesystem mit der Energiebilanz aus? - Wird die fehlende Energie der Photonen dann durch die kinetische Energie der bewegten Elektronen aufgebracht, oder wie funktioniert das?

TomS · Moderator Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 18030

Was du beschreibst, funktioniert tatsächlich.

Wer die fehlende Energie aufbringt, ist eine Frage des Standpunktes. Aus Sicht der ruhenden Lichtquelle wäre es die zusätzliche kinetische Energie der Elektronen, aus Sicht der Kathode wäre es das blauverschobene Licht.

Das ist eben der Witz an der Relativitätstheorie, dass sich die Aussagen immer relativ zu einem Bezugssystem formulieren lassen. Die Aussagen sind evtl. je Nachbezugssystem unterschiedlich zu formulieren (s.o.), aber die physikalischen Effekte sind in beiden Fällen identisch.

schnudl · Moderator Anmeldungsdatum: 15.11.2005 Beiträge: 6979 Wohnort: Wien

In diesem Zusammenhang vielleicht interessant:

Mößbauer Effekt

TomS · Moderator Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 18030

Mein Experimentalphysik-Prof. hatte diesen Effekt angeblich bereits etwas früher gemessen als Mössbauer. Sein damaliger Prof. war aber der Meinung, dass es sich dabei um falsche Ergebnisse bzw. Interpretationen handeln würde und ddass er die Ergebnisse besser nicht publizieren solle. Schade, denn so hat er den Nobelpreis verpasst ...

Jedenfalls passt der Hinweis gut!

blue shift · Gast

Okay, danke für die Antworten (und den interessanten Hinweis auf den Mößbauer-Effekt). Faszinierende Sache mit den Bezugssystemen.