20 Stunden - Bin verängstigt - Hilft mir jemand?

noob · Gast

Hallo,
ich weiss, dass das hier ein Physik- und kein Hilferuf Forum ist, aber bin gerade sehr niedergeschlagen und möchte deshalb eine Frage an alle hier stellen, die erfolgreich ein Physik Studium beendet haben, oder noch studieren.

Nachdem ich heute, so in etwa den ganzen Tag damit beschäftigt war, diese Sache mit der Jacobi Matrix zu verstehen und gescheitert bin, habe ich mir mal Gedanken gemacht über die Zeit die ich investiere und was dabei heraus kommt und ich habe wirklich Angst, dass es viel zu wenig ist. Leider ist es bereits das absolute Maximum, da ich neben her viel arbeiten muss und ich mich weigere, mich mit gerade mal 22 Jahren in eine Schuldenfalle zu werfen. unglücklich

Das Ergebnis sind die gerundeten 20h ausserhalb der Pflichtveranstaltungen. Sauber gesplittet in 10 Stunden Physik und 10 Stunden Mathematik. Diese wieder gesplittet in fünf Stunden Experimental Physik, fünf Stunden Theoretische Physik, fünf Stunden Analysis und fünf Stunden Lineare Algebra. Mit Pflichtveranstaltungen, also Übungsgruppe und Vorlesung komme ich auf 23 Stunden Pflichtveranstaltung, sprich eine 43 Stundenwoche in der ich am lernen, Physik oder Mathematik bin. Es reicht aber hinten und vorne nicht, so habe ich den Eindruck. So vieles das ich nicht kann. So vieles das ich können sollte. Die Mathematik lehrt mich Sachen, die ich in der Physik irgendwie nicht brauche und die Mathematik die ich bräuchte kann ich nicht. unglücklich

Während ich etwas über symetrische Gruppen, Vektorräume, Homomorphismen und metrischen Räumen lernen muss, brauche ich Mehrfach Integrale, Differential Operatoren, jetzt hat der Theo Prof. mit Tensoren angefangen und in den Mathematik Vorlesungen mache ich völlig andere Dinge unglücklich

Nun, zurück zum Thema. Die Frage die ich an andere habe.
Seit mal ehrlich. Ist es mit gerade mal fünf Stunden die Woche zusätzliches Lernen pro Fach, sprich mit 20 Stunden lernen, ausserhalb der Pflichtveranstaltungen überhaupt möglich sein Physik Studium erfolgreich zu bestehen?

Mehr als 20 Stunden zusätzlich, mehr als 43 Stunden in der Woche sind mit der Arbeit nebenher nicht möglich.

Bin frustriert unglücklich

Danke fürs Lesen
Grüsse euch

Gargy · Anmeldungsdatum: 24.11.2006 Beiträge: 1046

Hm, machst du dir vielleicht selbst ein bisschen viel Druck? Schalt doch mal ab. Das Semester ist erst zur Hälfte rum und du schreibst schon einen Hilferuf! Ich weiß ja nicht, wie weit du bist, aber ich muss sagen, dass auch ein stressiges Semester vorüber geht und man sich hinterher richtig gut fühlt, wenn man alles gepackt hat.

Naja, und wenn du keine Einsen schreibst oder auch mal durchfällst, geht doch die Welt nicht gleich unter. Einfach immer dran bleiben, dann wird es auch klappen.

Neben dem Grundstudium arbeiten, ist sehr anstrengend - obwohl das vielleicht auch von der Stundenzahl abhängig ist.
Und immer diese Vorurteile gegenüber dem Bafög...

Also, nicht aufgeben, die Ferien sind in Sicht.

mitschelll · Anmeldungsdatum: 06.12.2007 Beiträge: 362

Hast Du mal versucht, Dich einer Lerngruppe anzuschliessen. Meistens machen doch die Leute, die zusammen angefangen haben, auch zusammen Aufgaben oder Lernen fuer Klausuren. Dadurch koenntest Du erheblich Druck von Dir nehmen, da Du
a) siehst, dass es anderen auch nicht besser geht.
b) viel Zeit sparst, da in einer Gruppe die Aufgaben schneller geloest sind.

Falls Du Dich aus irgendwelchen Gruenden keiner Gruppe anschliessen moechtest, kann das Physikstudium tatsaechlich sehr hart sein. Aber auch diese Zeit gehoert zu einem guten Physikstudium dazu. Denn neben den rein fachlichen Qualifikationen, die Physiker mitbringen, ist es unter anderem auch diese hohe Frustrationsschwelle, die jeder Physiker Not gedrungen braucht, die spaeter auf dem Arbeitsmarkt gesucht wird.

Ich glaube auch, dass jeder durchschnittliche Physikstudent wenigstens einmal waehrend seines Studiums Zweifel hat, ob er/sie gut genug ist fuer ein Physikstudium.

Gargy · Anmeldungsdatum: 24.11.2006 Beiträge: 1046

Im Ernst? Physiker werden durch eine hohe Frustrationsschwelle ausgezeichnet? Irgendwie klingt das nicht so motivierend... "Wir suchen übrigens jemanden, der gut damit umgehen kann, wenn's mal wieder nicht klappt."

mitschelll · Anmeldungsdatum: 06.12.2007 Beiträge: 362

noob · Gast

Ja, das mit dieser Frustrationsgrenze ist wahr. Ich bewege mich eigentlich nur an dieser unglücklich

In Lerngruppen will ich nicht teilnehmen. Ich studiere quasie für mich alleine Physik.

@Gargy
wir schreiben bei unseren Profs. zwei Klausuren. Eine in der Mitte des Semesters (schon sehr bald) und eine danach. Zu früh Druck mache ich mir daher bestimmt nicht.

Ich weiss halt einfach nicht, ob ich das weiter schaffe unglücklich

Es ist ambivalent. Auf der einen Seite sehe ich ja, was ich alles gelernt habe, seit ich aus dem Abi heraus bin und ich lerne rasend schnell Neues und übe und wiederhole Altes und das lässt mich aufatmen, aber dann sehe ich was mir noch alles fehlt. Was ich noch alles nicht kann. Dieser riesige Berg. Dieser riesige Berg an Wissen, welches ich noch nicht beherrsche und die wenige Zeit die zur Verfügung steht.

Bin sehr zweifelnd derzeit unglücklich

Gargy · Anmeldungsdatum: 24.11.2006 Beiträge: 1046

Na, wie schon gesagt, aufgeben bringt's auch nicht. Viele Sachen wirst du im Laufe deines Studiums noch so oft hören, dass es dann endlich von ganz alleine hängen bleibt.

Fühl dich bloß nicht zu dumm. Ich bin erst 3 Jahre nach dem Abi an die Uni gegangen und habe gedacht, ich muss mich erschießen, als ich in den Mathevorlesungen saß. Aber es hat alles geklappt und ich komme gut zurecht. Manche Dinge liegen einem auch einfach besser.

Denke bloß nicht, dass deine Kommilionen es alle zu 100 % verstehen!

Kopf hoch. Thumbs up!

Du kriegst das schon hin.

P.S. Lerngruppen finde ich manchmal auch nicht effektiv, aber ab und zu kann's schon ganz nützlich sein.

noob · Gast

Heute war ich zum ersten mal in meinem Leben, (obwohl ich in der Mitte des zweiten Semesters bin) in der Institutsbibliothek. Oh Mein Gott war das toll. Das ich Idiot da nicht schon früher war. Die haben da so viele tolle Bücher und man darf sie bis zu drei Monate am Stück kostenlos ausleihen

http://www.kampfkunst-board.info/forum/images/smilies/Klatsch.gif

Ich habe mir jetzt tolle Bücher geholt, die ich pauken will und zwar:

Deiser, Einführung in die Mengenlehre

Lehner, Feldtheorie für Physiker und Ingenieure

Meyberg-Vachner, Höhere Mathematik eins und zwei

Klaus Heft, Mathematischer Vorkurs für Physiker

Gerd Fischer, Lineare Algebra

und von R. Schrank Vektoranalysis für Ingenieurstudenten

Jetzt habe ich viel zum einarbeiten. Nun mal sehen, ob ich die fehlende Mathematik erarbeitet bekomme smile

Gargy · Anmeldungsdatum: 24.11.2006 Beiträge: 1046

hm, du bist ja richtig aus dem Häuschen... Na dann... viel Erfolg beim Lernen. Aber übernimm dich nicht!!

(Übrigens, für später unbedingt mal gucken, ob da auch der Wüst, Höhere Mathematik für Physiker steht. Mit den beiden Bänden kam ich gut hin.)

noob · Gast

Wurde in einem der Bücher empfohlen. Echt toll smile

http://www.thphys.uni-heidelberg.de/~hefft/vk1/