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Ideen für simulationsbasierte Projektarbeit (Physik)
 
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Aaronaut
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Beitrag Aaronaut Verfasst am: 21. Aug 2014 01:30    Titel: Ideen für simulationsbasierte Projektarbeit (Physik) Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Wir (ich und zwei Mitschüler) müssen an unserer Schule (Thüringen) eine Projektarbeit schreiben, in der ein naturwissenschaftliches Problem informatisch, also durch ein Programm beschrieben wird.
Leider fehlen uns die Ideen? Irgendwelche Vorschläge?

Meine Ideen:
Das Problem bei dem ganzen Unterfangen ist, dass nur ich ein halbwegs funktionierendes Verständnis von Analysis und Vektoralgebra habe, während ein weiterer ein ausgezeichneter C++-Programmierer ist. Es ist also schwierig, dass so auf einen Nenner zu bringen, dass alles für uns alle verständlich ist.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18083

Beitrag TomS Verfasst am: 21. Aug 2014 06:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ihr müsstet schon sagen, was euer Kenntnisstand in Physik ist.

Ich habe vor vielen Jahren (auch noch an der Schule) folgende Probleme mit dem Computer gelöst:
- Coulombstreuung an einem Atomkern inkl. Streuquerschnittberechnung
- Absorption von Strahlung in einem Festkörper
- Simulation magnetischer Materialien mit Berechnung von Magnetisierung und Suszeptibilität
- Visualisierung von quantenmechanischen Zuständen des Wasserstoffatoms

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
Aaronaut
Gast





Beitrag Aaronaut Verfasst am: 21. Aug 2014 11:00    Titel: Antworten mit Zitat

Wir sind 10.Klasse, also einmal durch die Bank durch mit dem wichtigsten.
Jedoch soll die Physik nicht der einschränkende Faktor sein. Wir können uns ja alle Informationen zu dem Thema selbst aneignen, wenn nicht zuviel mathematisches (Analysis,...) Vorwissen dafür gebraucht wird.
Also bspw. Lagrange-Mechanik:
Von der Physik her im Prinzip kein Problem, aber sonst absolut unbrauchbar, da part. Differentialgleichungen.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18083

Beitrag TomS Verfasst am: 21. Aug 2014 11:15    Titel: Antworten mit Zitat

Die zwei o.g. Punkte sind echt interesaant und einfach machbar:

1) Coulombstreuung an einem Atomkern inkl. Streuquerschnittberechnung:
Dazu muss man die Bewegungsgleichung im Coulombfeld iterativ (durch ein- oder mehr-Schritt-Verfahrenzur Interation) lösen, d.h. di Bahnkurve berechnen (klingt schwerer als es ist)

1') natürlich könnte man auch gebundene Keplerorbits betrachnten

2) Simulation magnetischer Materialien:
Die Mathematik und die Programmierung ist trivial; man muss nur die Monte-Carlo-Methode verstehen
http://de.wikipedia.org/wiki/Ising-Modell
http://en.wikipedia.org/wiki/Monte_Carlo_method_in_statistical_physics

Man findet sicher viele Arbeiten zu "Isingmodell + Monte-Carlo-Simulation"

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5044

Beitrag DrStupid Verfasst am: 21. Aug 2014 18:17    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
1) Coulombstreuung an einem Atomkern inkl. Streuquerschnittberechnung:
Dazu muss man die Bewegungsgleichung im Coulombfeld iterativ (durch ein- oder mehr-Schritt-Verfahrenzur Interation) lösen, d.h. di Bahnkurve berechnen (klingt schwerer als es ist)

1') natürlich könnte man auch gebundene Keplerorbits betrachnten


Wenn man die Bewegungsgleichungen numerisch löst, dann ist man nicht auf Keplerorbits beschränkt.

In eine ähnliche Richtung geht die Simulation eines Vielteilchensystems mit Lennard-Jones-Wechselwirkungen.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18083

Beitrag TomS Verfasst am: 21. Aug 2014 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

DrStupid hat Folgendes geschrieben:
TomS hat Folgendes geschrieben:
1) Coulombstreuung ...
1') Keplerorbits ...


Wenn man die Bewegungsgleichungen numerisch löst, dann ist man nicht auf Keplerorbits beschränkt.

Außer gebundenen Orbits und Streulösungen bleibt aber nix mehr übrig ;-) Und die Potentiale sind ja beide ~ 1/r

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Systemdynamiker



Anmeldungsdatum: 22.10.2008
Beiträge: 594
Wohnort: Flurlingen

Beitrag Systemdynamiker Verfasst am: 25. Aug 2014 23:37    Titel: Modellbildung in der Physik Antworten mit Zitat

Wieso immer die gleichen (alten) Themen? Unser Alltag ist voll von Problemstellungen, die man dank des Computers untersuchen kann. Obwohl wir in Winterthur mit systemdynamischen Werkzeugen arbeiten, kann man die Probleme auch direkt mit irgend einem Tool integrieren. Da wären zum Beispiel:

Bananenflanke im Fussbal: https://www.youtube.com/watch?v=GsE8tSMVpaY

Zwei Bälle (haben wir als Kinder oft gemacht): https://www.youtube.com/watch?v=RDr9gB9nf-Q

Abkühlen einer Leiche: https://www.youtube.com/watch?v=Y-DZjpxN20M

Newton-Schaukel: https://www.youtube.com/watch?v=kG_c01nu4ao

Im Moment betreue ich einen Schüler, der den Flug von Golfbällen simulieren will. Oder wie wäre es mit einer echten Rakete? https://www.youtube.com/watch?v=z5K0o4VWHd8

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Herzliche Grüsse Werner Maurer
Jayk



Anmeldungsdatum: 22.08.2008
Beiträge: 1450

Beitrag Jayk Verfasst am: 25. Aug 2014 23:50    Titel: Antworten mit Zitat

Interessant fände ich auch, das Bertrandsche Theorem (http://en.wikipedia.org/wiki/Bertrand%27s_theorem ) zu verifizieren. Ist nicht gerade anspruchsvoll, finde ich aber unglaublich interessant. Und vielleicht ist der Anspruch auch schon hoch genug für Schule.

Oder eine Simulation der Geschwindigkeitsverteilung von Gasteilchen. Vielleicht allgemein für n-dimensionale Räume? Ist physikalisch nicht so relevant, hat aber mathematisch einen interessanten Effekt.

Vergleich der klassischen und quantenmechanischen Aufenthaltswahrscheinlichkeiten für beliebige Potentiale (einen Mathe-Parser wird man zur Not irgendwo finden; und selber schreiben ist auch nicht soo ein großer Aufwand).

Magnetisches Pendel.

Ergebnis eines Würfels. Ist aber ganz schön anspruchsvoll...
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18083

Beitrag TomS Verfasst am: 26. Aug 2014 06:53    Titel: Antworten mit Zitat

Jayk hat Folgendes geschrieben:
Interessant fände ich auch, das Bertrandsche Theorem (http://en.wikipedia.org/wiki/Bertrand%27s_theorem ) zu verifizieren. Ist nicht gerade anspruchsvoll, finde ich aber unglaublich interessant. Und vielleicht ist der Anspruch auch schon hoch genug für Schule.

Gute Idee zur Veranschaulichung (leider nicht für den Beweis)

Jayk hat Folgendes geschrieben:
Vergleich der klassischen und quantenmechanischen Aufenthaltswahrscheinlichkeiten für beliebige Potentiale (einen Mathe-Parser wird man zur Not irgendwo finden; und selber schreiben ist auch nicht soo ein großer Aufwand).

So in Richtung Billiards und Chaos?

Jayk hat Folgendes geschrieben:
Magnetisches Pendel.

Auch sehr interessant.

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TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18083

Beitrag TomS Verfasst am: 26. Aug 2014 08:08    Titel: Re: Modellbildung in der Physik Antworten mit Zitat

Systemdynamiker hat Folgendes geschrieben:
Wieso immer die gleichen (alten) Themen?

Wieso immer nur Mechanik?

grübelnd

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franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 26. Aug 2014 09:37    Titel: Antworten mit Zitat

Unabhängig von Thema, Rechenmethoden oder Programmierung würde ich von anfang an darauf sehen, daß das Ergebnis sich ansprechend "verkauft". Also nicht irgendwelche kryptische Zahlenein- und Ausgabe, sondern graphisch aufbereitete Problemstellung, interaktive Eingaben und bunt/bewegte Darstellung (Akustik?, Wettbewerb?).
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18083

Beitrag TomS Verfasst am: 26. Aug 2014 13:38    Titel: Antworten mit Zitat

franz hat Folgendes geschrieben:
Also nicht irgendwelche kryptische Zahlenein- und Ausgabe, ...

viel Aufwand für wenig Physik

franz hat Folgendes geschrieben:
... sondern graphisch aufbereitete Problemstellung,

ja

franz hat Folgendes geschrieben:
bunt/bewegte Darstellung

wenn's geht

Mein Ideen bezogen sich auf Probleme mit sehr wenig Ein- / Ausgabe und recht einfacher Graphik.

Ich habe früher immer Simulation einderseits und Graphik andereseits strikt getrennt, also nie ein großes Programm dazu geschrieben, sondern immer zwei; insbs. die Graphik habe ich mit GNU-Plot oder teilweise Excel erledigt. Eigene Programmierung der Graphik kann normalerweise nie mit Standard-Tools mithalten.

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franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 26. Aug 2014 14:19    Titel: Antworten mit Zitat

Non scholae, sed vitae discimus. Teufel
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