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Instantane Informationsübertragung durch Verschränkung - Seite 2
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Aruna



Anmeldungsdatum: 28.07.2021
Beiträge: 787

Beitrag Aruna Verfasst am: 08. Nov 2022 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

MBastieK hat Folgendes geschrieben:

Ansonsten überlege ich gerade wie so ein ausgleichendes und symmetrisches Interferenz-Muster(angehängtes Bild) beim Empfänger entstehen kann, welches zusammen mit dem Interferenz-Muster in Koinzidenz für Impuls-Messung bzw. Orts-Informations-Vernichtung zu dem Blurry-Blob in Nicht-Koinzidenz wird.


wird es nicht
kleiner Tipp: beachte mal die Achsenbeschriftungen

Abb. 4.18 oberes Bild: da ist die maximal gemessene Zählrate ca. 130 Koinzidenzen in 60s => ca. 2,2 pro Sekunde
Die x-Achse geht von -1.400μm bis 1.400μm

Abb. 4.21: die maximal gemessene Zählrate ca. 600/10s => ca. 60 pro Sekunde
die x-Achse geht von -4.800μm bis 4.200μm


Zuletzt bearbeitet von Aruna am 08. Nov 2022 23:08, insgesamt einmal bearbeitet
MBastieK



Anmeldungsdatum: 06.10.2012
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Beitrag MBastieK Verfasst am: 08. Nov 2022 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

Aruna hat Folgendes geschrieben:
beachte mal die Achsenbeschriftungen

Ja, die verschiedenen X-Achsen-Breiten sind mir auch schon aufgefallen.
Habe ich aber noch nicht gedanklich eingeordnet.

Nette Grüsse
Aruna



Anmeldungsdatum: 28.07.2021
Beiträge: 787

Beitrag Aruna Verfasst am: 08. Nov 2022 23:10    Titel: Antworten mit Zitat

MBastieK hat Folgendes geschrieben:
Aruna hat Folgendes geschrieben:
beachte mal die Achsenbeschriftungen

Ja, die verschiedenen X-Achsen-Breiten sind mir auch schon aufgefallen.
Habe ich aber noch nicht gedanklich eingeordnet.


und die unterschiedlichen Zählraten?
Lege beide Kurven doch mal im gleichen Maßstab übereinander.
MBastieK



Anmeldungsdatum: 06.10.2012
Beiträge: 951
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Beitrag MBastieK Verfasst am: 08. Nov 2022 23:28    Titel: Antworten mit Zitat

Aruna hat Folgendes geschrieben:
und die unterschiedlichen Zählraten?

Noch nicht so direkt.

Nette Grüsse
MBastieK



Anmeldungsdatum: 06.10.2012
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Beitrag MBastieK Verfasst am: 09. Nov 2022 20:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!
Aruna hat Folgendes geschrieben:
Um ein Interferenzmuster [in Einzelzählung] zu erhalten, müsste man entweder eine entsprechende Optik in den Lichtweg stellen, die die Impulse der Photonen beeinflussen würde, oder man müsste die Lichtquelle entsprechend verkleinern, so dass die Ausdehnung in der Größenordnung der Wellenlänge liegt. Dann hätte man eine ohne Koindzidenzmesser beobachtbare Interferenz in den Einzelzählraten, aber kein verschränktes Photon mehr, mittels dessen man diese Interferenzen beeinflussen könnte.

Oder man erhöht den Abstand vom Kristall zum Doppelspalt auf mindestens D ≥ 770mm (Link).
Aber ich glaube, das zerstört oder verringert die Verschränkung.

Was ist denn, wenn aus dem Kristall nur ebene Wellen bzw. Photonen-k-Vektoren rauskommen würden?
Wie in Abb. 4.5.
Verstößt das gegen ein Prinzip?

Nette Grüsse
MBastieK



Anmeldungsdatum: 06.10.2012
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Beitrag MBastieK Verfasst am: 10. Nov 2022 00:09    Titel: Antworten mit Zitat

Der Abschnitt Interferenz in den Einzelzählraten lässt mich etwas ratlos zurück.
Zitat:
Betrachtet man nur Idler Photonen (jene Photonen eines Paares, die auf den Doppelspalt treffen), so wird man in den Einzelzählraten Interferenzen sehen, wenn die Quelle kohärent ist.

Heißt das, dass man einen Aufbau haben könnte mit verschränkten Photonen, bei dem im Empänger-Bereich nach einem Doppelspalt ein Interferenz-Muster in den Raw-Daten zu sehen ist?

Wenn ja, dann müsste man beim Empfänger immer das kontrast- und intensitäts-gleiche Interferenz-Muster in den Raw-Daten sehen, unabhängig davon wo der Schieber des Sender-Detektors steht, oder welche Apparatur man dann auch immer benutzt, um Impuls-Messung(Weg-Informations-Vernichtung) oder Orts-Messung auszuführen. (Falls man das dann noch Sender-Empfänger-System nennen kann.)

Zitat:
Wenn wir den Abstand D [Abstand zwischen Kristall und Doppelspalt] groß genug wählen, sodaß das auf den Doppelspalt fallende Licht aus einem kleinen und daher kohärenten Ausschnitt der Quelle stammt, können Interferenzen beobachtet werden.

Dies müsste bedeuten, dass dies in diesem Aufbau bei D-Abstands-Vergrößerung auf über 770mm nicht möglich ist, da die Quelle kleiner wird und daher die Verschränkung zerstört oder verringert wird.
Oder meint sie nur Winkel-Ausschnitt?

Zusatz:
Und selbst wenn sie die Quell-Größe meint, wird die doch nicht aufeinmal um mehrere Größen-Ordnungen relativ kleiner, sodass die Quell-Größe von ursprünglich 2mm in die Nähe der Wellenlänge kommt, sodass die Verschränkung zerstört wird. D.h. ich glaube die Verschränkung bleibt auch bei einem Kristall-Doppelspalt-Abstand D ≥ 770mm immer noch gleichwertig erhalten.

Nette Grüsse
Aruna



Anmeldungsdatum: 28.07.2021
Beiträge: 787

Beitrag Aruna Verfasst am: 10. Nov 2022 06:35    Titel: Antworten mit Zitat

MBastieK hat Folgendes geschrieben:
Der Abschnitt Interferenz in den Einzelzählraten lässt mich etwas ratlos zurück.


hast Du auch den anschließenden Abschnitt "Interferenz in den Koinzidenzen." gelesen?

MBastieK hat Folgendes geschrieben:

Zitat:
Betrachtet man nur Idler Photonen (jene Photonen eines Paares, die auf den Doppelspalt treffen), so wird man in den Einzelzählraten Interferenzen sehen, wenn die Quelle kohärent ist.

Heißt das, dass man einen Aufbau haben könnte mit verschränkten Photonen, bei dem im Empänger-Bereich nach einem Doppelspalt ein Interferenz-Muster in den Raw-Daten zu sehen ist?


Nach meinem Verständnis ja.

MBastieK hat Folgendes geschrieben:

Wenn ja, dann müsste man beim Empfänger immer das kontrast- und intensitäts-gleiche Interferenz-Muster in den Raw-Daten sehen, unabhängig davon wo der Schieber des Sender-Detektors steht, oder welche Apparatur man dann auch immer benutzt, um Impuls-Messung(Weg-Informations-Vernichtung) oder Orts-Messung auszuführen. (Falls man das dann noch Sender-Empfänger-System nennen kann.)


Ich weise mal darauf hin, dass, abhängig davon, was veranschaulicht werden soll, in der besprochenen Arbeit beide Detektoren mal die Rolle von "Sender" bzw. "Quelle" im Klyshkobild einnehmen, während dann der andere der Empfänger ist.
Ansonsten: Ja, aus der oben genannten Möglichkeit, mit einer Quelle für verschränkte Photonen, die Idler-Photonen so an einem Doppelspalt zu beugen, dass ein unmittelbar (im Sinne von: ohne Information über Messungen an den Signal-Photonen) ablesbares Interferenzmuster entsteht, folgt, falls über die Verschränkung alleine keine Information übertragen werden kann, dass, egal was Du mit den Signalphotonen machst, sich dies nicht so auf das Interferenzmuster auswirkt, dass man die Veränderung unmittelbar, also ohne Informationen über die Manipulation an den Signalphotonen, erkennen kann.
Ansonsten könnte man ja Informationen übertragen.
Aruna



Anmeldungsdatum: 28.07.2021
Beiträge: 787

Beitrag Aruna Verfasst am: 10. Nov 2022 07:21    Titel: Antworten mit Zitat

MBastieK hat Folgendes geschrieben:

Zitat:
Wenn wir den Abstand D [Abstand zwischen Kristall und Doppelspalt] groß genug wählen, sodaß das auf den Doppelspalt fallende Licht aus einem kleinen und daher kohärenten Ausschnitt der Quelle stammt, können Interferenzen beobachtet werden.

Dies müsste bedeuten, dass dies in diesem Aufbau bei D-Abstands-Vergrößerung auf über 770mm nicht möglich ist, da die Quelle kleiner wird und daher die Verschränkung zerstört oder verringert wird.


Was das bedeutet, steht in dem folgenden Abschnitt:

Zitat:
Um Interferenzen in den Koinzidenzzählraten sehen
zu können, muß eine gerade komplementäre Bedingung fur den Abstand D des Doppelspaltes zum Kristall (bzw. für die Größe der Quelle) erfüllt sein.
Alle jene Richtungen, die nötig sind um das Interferenzmuster zu ermöglichen, müssen für die Photonenpaare erlaubt sein. Wir können nur jenen Teilbereich des Intensitätsmusters beobachten, für den die nötigen Impulse realisierbar sind.


Im Folgenden rechnet sie dann vor, dass, um Interferenzen in den Koinzidenzen sehen zu können, der Abstand von Kristall zu Doppelspalt nicht größer als 106mm sein darf.
Um das zu verdeutlichen, wird das Klyshkobild so angewendet, dass der Detektor D2 die "Quelle" ist, die Photonen durch den Doppelspalt schickt.
Das dadurch entstehende Interferenzmuster wird dann vom dem "Spiegel" (Kristall) umgelenkt und an den Detektor D1 weiterleitet.
Siehe Abb. 4.7
Wenn der Abstand zwischen Doppelspalt und "Spiegel" nun größer ist, als 106mm, dann wird der nur einen so kleinen Teil des Interferenzmusters reflektieren, bzw. an Detektor D1 weiterleiten, dass darin keine Interferenzen mehr erkennbar sind.
Oder ohne Klyshkobild: Wenn Du den Doppelspalt weit genug vom Kristall platzierst, dass die Idler-Photonen in den Einzelzählraten ein Interferenzmuster bilden, wirst Du mit den zu dem Teil der Idler-Photonen, die dieses Muster bilden, keine verschränkten Signalphotonen finden, mit den Du mittels Detektor D1 ein Interferenzmuster ablesen kannst.
Entsprechend kannst Du mit der Position von D1 nicht Einfluss auf das gesamte Intererenzbild bei D2 nehmen, sondern nur auf einen kleinen Abschnitt, in dem gar keine Interferenzen zu sehen sind.

=> entweder siehts Du kein Interferenzbild in den Einzelzählraten der Idler-Photonen, oder Du siehst eines, kannst darauf aber (durch Einwirkung auf die Signal-Photonen) keinen Einfluss nehmen.
MBastieK



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Beitrag MBastieK Verfasst am: 11. Nov 2022 13:32    Titel: Antworten mit Zitat

@Aruna
Danke erstmal soweit.

Aruna hat Folgendes geschrieben:
hast Du auch den anschließenden Abschnitt "Interferenz in den Koinzidenzen." gelesen?

Aruna hat Folgendes geschrieben:
Im Folgenden rechnet sie dann vor, dass, um Interferenzen in den Koinzidenzen sehen zu können, der Abstand von Kristall zu Doppelspalt nicht größer als 106mm sein darf.
Um das zu verdeutlichen, wird das Klyshkobild so angewendet, dass der Detektor D2 die "Quelle" ist, die Photonen durch den Doppelspalt schickt.
Das dadurch entstehende Interferenzmuster wird dann vom dem "Spiegel" (Kristall) umgelenkt und an den Detektor D1 weiterleitet.
Siehe Abb. 4.7

Ah, ok. Jetzt verstehe ich den Abschnitt.
Die obere Berechnung dort beinhaltet zwar nur die Parameter für den Idler-Photonen-Weg, aber dieser Abschnitt thematisiert vordergründig die Klyshko-Analogie für den Weg D2->D1 für das analoge Interferenz-Muster bei D1, welches bei D1-Detektor-Positions-Variierung der X-Achse entsteht.

Aruna hat Folgendes geschrieben:
MBastieK hat Folgendes geschrieben:
Heißt das, dass man einen Aufbau haben könnte mit verschränkten Photonen, bei dem im Empänger-Bereich nach einem Doppelspalt ein Interferenz-Muster in den Raw-Daten zu sehen ist?

Nach meinem Verständnis ja.

Ich finde das beißt sich dann mit dieser Aussage "Entanglement of any sort kills interference" in diesem Link. Diese Aussage gilt dann vielleicht wohl nur in gewissen Kontexten.

Aruna hat Folgendes geschrieben:
Wenn der Abstand zwischen Doppelspalt und "Spiegel" nun größer ist, als 106mm [oder 770mm], dann wird der nur einen so kleinen Teil des Interferenzmusters reflektieren, bzw. an Detektor D1 weiterleiten, dass darin keine Interferenzen mehr erkennbar sind.
Oder ohne Klyshkobild: Wenn Du den Doppelspalt weit genug vom Kristall platzierst, dass die Idler-Photonen in den Einzelzählraten ein Interferenzmuster bilden, wirst Du mit den zu dem Teil der Idler-Photonen, die dieses Muster bilden, keine verschränkten Signalphotonen finden, mit den Du mittels Detektor D1 ein Interferenzmuster ablesen kannst.
Entsprechend kannst Du mit der Position von D1 nicht Einfluss auf das gesamte Intererenzbild bei D2 nehmen, sondern nur auf einen kleinen Abschnitt, in dem gar keine Interferenzen zu sehen sind.

Ein Intereferenz-Muster bei D1 vernachlässige ich zurzeit (noch) in meinen Gedanken insofern, dass man bei D2 ja jetzt (bei D-Abstand größer 770mm) grundsätzlich ein Interferenz-Muster hat, und man jetzt bei den Signal-Photonen eine angepasste (eventuell breitere) Apparatur braucht, die deren Orts-Information bestimmt, sodass bei D2 das Interferenz-Muster sich distinktabel verändert.

Ray Jensen hat ja in seiner vorgeschlagenen Anpassung einen D-Abstand von scheinbar 860mm gewählt und die Signal-Photonen-Seite auch angepasst.

Aruna hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Wären für den unteren Detektor unbearbeitete Rohdaten aufgezeichnet worden, schätzt Cramer, dass etwa 15 % der eintreffenden Photonen umgewandelt worden wären, und die Muster wären ähnlich gewesen und hätten je nach der Position des oberen Detektors zwei unterschiedliche Zustände gezeigt. Dies ist an sich schon eine bemerkenswerte Entdeckung, die noch bestätigt werden muss.

Wenn ja, dann hat er wohl sieben Jahre lang versucht, seine Schätzung zu bestätigen und ist dann zum Schluss gekommen, dass er daneben lag.

Wenn er da den ursprünglichen Aufbau mit D=40mm genutzt hat, hätte er ja ewig suchen können in den Daten.

Ich muss wohl mal zu den Cramer-PDFs umschwenken und schauen, ob er den Jensen-Aufbau auch versucht hat.

Zusatz:
Wobei der Jensen-Aufbau die Signal-Photonen verspätet, d.h. weg-ungleich, misst. Und so eventuell anderes Verhalten (oder Daten) als bei Weg-Gleichheit nach sich ziehen kann.

Nette Grüsse
MBastieK



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Beitrag MBastieK Verfasst am: 12. Nov 2022 18:17    Titel: Antworten mit Zitat

Eine Cramer-PDF schreibt folgendes:
John G. Cramer & Nick Herbert hat Folgendes geschrieben:
We note that it is also sometimes asserted that nonlocal communication is not possible because it would conflict with special relativity. This assertion is incorrect. The prohibition of signals with superluminal speeds by Einstein’s theory of special relativity is related to the fact that a condition of definite simultaneity between two separated space-time points is not Lorenz invariant. Assuming that some hypothetical superluminal signal could be used to establish a fixed simultaneity relation between two such points, e.g., by clock synchronization, this would imply a preferred inertial frame and would be inconsistent with Lorenz invariance and special relativity. In other words, superluminal signaling would be inconsistent with the even-handed treatment of all inertial reference frames that is the basis of special relativity.

However, if a nonlocal signal could be transmitted through measurements at separated locations performed on two entangled photons, the signal would be “sent” at the time of the arrival of one photon at one location and “received” at the time of arrival of the other photon at the other location, both along Lorenz-invariant light-like world lines. By varying path lengths to the two locations, these events could be made to occur in any order and time separation in any reference frame. Therefore, nonlocal signals (even superluminal and retrocausal ones) could not be used to establish a fixed simultaneity relation between two separated space-time points, because the sending and receiving of such signals do not have fixed time relations. Nonlocal quantum signaling, if it were to exist, would be completely compatible with special relativity. (However, it would probably not be compatible with macroscopic causality.)

sowie
John G. Cramer & Nick Herbert hat Folgendes geschrieben:
Thus, the standard quantum formalism implies that nonlocal signaling is impossible, and any hypothetical observation of nonlocal signaling would require some change in that formalism.

Hmm, ich hätte eher gedacht, dass die Relativitäts-Theorie ein Problem mit nicht-lokaler Kommunikation (über Beugungs-Muster) hätte. Faszinierend.
Falls die Aussagen so stimmen.

Nette Grüsse


Zuletzt bearbeitet von MBastieK am 13. Nov 2022 00:29, insgesamt einmal bearbeitet
Aruna



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Beitrag Aruna Verfasst am: 12. Nov 2022 20:16    Titel: Antworten mit Zitat

MBastieK hat Folgendes geschrieben:

Hmm, ich hätte eher gedacht, dass die Relativitäts-Theorie ein Problem mit nicht-lokaler Kommunikation (über Beugungs-Muster) hätte. Faszinierend.
Falls die Aussagen so stimmen.


Vielleicht solltest Du zu dieser Frage einen eigenen Thread aufmachen.
"(spezielle) Relativitätstheorie mit nicht-lokaler instantaner Informationsübertragung kompatibel?" oder so ähnlich.
MBastieK



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Beitrag MBastieK Verfasst am: 12. Nov 2022 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

Aruna hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht solltest Du zu dieser Frage einen eigenen Thread aufmachen.
"(spezielle) Relativitätstheorie mit nicht-lokaler instantaner Informationsübertragung kompatibel?" oder so ähnlich.

Jo, hier.

P.S.
Ich hatte vor dem Beitrag mit dem großen Cramer-Zitat einen weiteren Beitrag, den man, aufgrund des letzt angezeigten Beitrags, gerne mal übersieht.

Nette Grüsse
Aruna



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Beiträge: 787

Beitrag Aruna Verfasst am: 13. Nov 2022 13:46    Titel: Antworten mit Zitat

MBastieK hat Folgendes geschrieben:

Aruna hat Folgendes geschrieben:
Wenn der Abstand zwischen Doppelspalt und "Spiegel" nun größer ist, als 106mm [oder 770mm], dann wird der nur einen so kleinen Teil des Interferenzmusters reflektieren, bzw. an Detektor D1 weiterleiten, dass darin keine Interferenzen mehr erkennbar sind.
Oder ohne Klyshkobild: Wenn Du den Doppelspalt weit genug vom Kristall platzierst, dass die Idler-Photonen in den Einzelzählraten ein Interferenzmuster bilden, wirst Du mit den zu dem Teil der Idler-Photonen, die dieses Muster bilden, keine verschränkten Signalphotonen finden, mit den Du mittels Detektor D1 ein Interferenzmuster ablesen kannst.
Entsprechend kannst Du mit der Position von D1 nicht Einfluss auf das gesamte Intererenzbild bei D2 nehmen, sondern nur auf einen kleinen Abschnitt, in dem gar keine Interferenzen zu sehen sind.

Ein Intereferenz-Muster bei D1 vernachlässige ich zurzeit (noch) in meinen Gedanken insofern, dass man bei D2 ja jetzt (bei D-Abstand größer 770mm) grundsätzlich ein Interferenz-Muster hat, und man jetzt bei den Signal-Photonen eine angepasste (eventuell breitere) Apparatur braucht, die deren Orts-Information bestimmt, sodass bei D2 das Interferenz-Muster sich distinktabel verändert.


ich habe die Ausführungen Dopfers so verstanden:
Wenn ich den Doppelspalt weit genug von dem Kristall wegstelle, dass die ausgedehnte Lichtquelle kohärent genug ist, hinter dem Doppelspalt ein Interferenzmuster zu erzeugen, dann bedeutet das im Klyshkobild, in dem der Detektor D2 als Sender von Photonen, die am Kristall (=Spiegel) reflektiert werden, dass auf den Spiegel keine Photonen fallen, die von einem Nebenmaximum ausgehen.
Wenn Du an im Abstand des Kristalls einen Schirm aufstellen würdest, wäre das Interferenzmuster entsprechend groß dargestellt und der Spiegel, irgendwo auf dem Schirm platziert, könnte nur einen kleinen Ausschnitt des Interferenzmusters in Richtung des Detektor D1 reflektieren. Der Teil ist so klein, dass er selbst keine unterscheidbaren Maxima oder Minima enthält.
D.h. diese Informationen kommen nicht am Detektor D1, egal wie breit Du den Bereich da abtastest.

In der Realität ist allerdings der Kristall kein Spiegel, sondern der Sender, der verschränkte Photonen in beide Richtungen versendet.
Dann sollte es zu jedem Photon, dass nach unten geht, auch eine Verschränktes geben, das nach rechts geht.
Nun ist es IMO umgekehrt:
Wenn der Doppelspalt weit genug von dem Kristall platziert ist, dass er ein Interferenzmuster erzeugt, dann fällt nur ein entsprechend kleiner Teil der vom Kristall nach unten fliegenden Photonen auf den Doppelspalt, eben die, die die entsprechenden (eingeschränkten) Richtungen haben.
Die anderen, mit Richtungen, die für ein Interferenzmuster ungeeignet sind, fliegen vorbei.
Bei Detektor D1 sollten dann zwar alle Photonen ankommen, die das Interferenzmuster bei D2 gebildet haben, aber es ist fraglich, ob man mit diesen, die ja wieder nur eine Auswahl mit ähnlichen Richtungen bilden, in der Abbildungsebene der Linse ein Bild des Doppelspaltes und so die Weginformation gewinnen kann.

Allerdings habe ich das noch nicht genau durchdrungen.
Dazu müsste man DrStupid fragen, oder diese Arbeit verstehen:

Multiparticle Interferometry and the Superposition Principle

MBastieK hat Folgendes geschrieben:

Ray Jensen hat ja in seiner vorgeschlagenen Anpassung einen D-Abstand von scheinbar 860mm gewählt und die Signal-Photonen-Seite auch angepasst.


Der hat ja meiner Erinnerung nach die Diplomarbeit von Frau Dopfer mangels deutscher Sprachkenntnisse nicht gelesen und weiß darum eventuell nicht, warum die den Abstand wählte, den sie wählte.
Gemessen selbst hat er nichts selbst und er scheint auch kein aktiver Physiker zu sein, mehr ein Künstler....
Aruna



Anmeldungsdatum: 28.07.2021
Beiträge: 787

Beitrag Aruna Verfasst am: 13. Nov 2022 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

MBastieK hat Folgendes geschrieben:

Aruna hat Folgendes geschrieben:
MBastieK hat Folgendes geschrieben:
Heißt das, dass man einen Aufbau haben könnte mit verschränkten Photonen, bei dem im Empänger-Bereich nach einem Doppelspalt ein Interferenz-Muster in den Raw-Daten zu sehen ist?

Nach meinem Verständnis ja.

Ich finde das beißt sich dann mit dieser Aussage "Entanglement of any sort kills interference" in diesem Link. Diese Aussage gilt dann vielleicht wohl nur in gewissen Kontexten.


ich habe den Artikel noch nicht ganz gelesen.
An der entsprechenden Stelle geht es wohl um Verschränkung, die es grundsätzlich erlaubt, die Weginformation, bzw. durch welchen Spalt das Elektron geflogen ist, zu bestimmen.
Alleine die Möglichkeit lässt dann das Interferenzmuster verschwinden.
Und das bleibt selbst dann noch verschwunden, wenn man die Verschränkung wieder "ausradiert", indem man eine (orthogonale) Spinmessung an den verschränkten Photonen vornimmt, nach der man keine Weginformation mehr hat, weil man es mit zwei Arten von Photonen zu tun hat, deren verschränkten Partnerelektronen für jede Art ein (verschobenes) Interferenzmuster bilden, die zusammen aber den von Frau Hossenfelder angesprochenen "blurry blob" zeigen.
MBastieK



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Beitrag MBastieK Verfasst am: 16. Nov 2022 17:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!
Aruna hat Folgendes geschrieben:
In der Realität ist allerdings der Kristall kein Spiegel, sondern der Sender, der verschränkte Photonen in beide Richtungen versendet.

Ja, so denke ich schon die ganze Zeit. Das war mein vorrangiges Bild, obwohl ich die Klyshko-Analogie auch immer mehr verstehe.

Aruna hat Folgendes geschrieben:
Bei Detektor D1 sollten dann zwar alle Photonen ankommen, die das Interferenzmuster bei D2 gebildet haben, aber es ist fraglich, ob man mit diesen, die ja wieder nur eine Auswahl mit ähnlichen Richtungen bilden, in der Abbildungsebene der Linse ein Bild des Doppelspaltes und so die Weginformation gewinnen kann.

Nicht an diese Weg- bzw. Orts-Information der Signal-Photonen ranzukommen (mit welcher Apparatur-Art auch immer), sodass sich das Interferenz-Muster der Idler-Photonen bei D2 ändert bzw. nicht ändert, käme fast einem (unbekanten oder eigenen) Naturgesetz gleich.

Aruna hat Folgendes geschrieben:
Der[Ray Jensen] hat ja meiner Erinnerung nach die Diplomarbeit von Frau Dopfer mangels deutscher Sprachkenntnisse nicht gelesen und weiß darum eventuell nicht, warum die den Abstand wählte, den sie wählte.
Gemessen selbst hat er nichts selbst und er scheint auch kein aktiver Physiker zu sein, mehr ein Künstler....

Ein R. Jensen wird in der Cramer-PDF in den Fußnoten und dort im Kontext vom "Space Technology and Applications International Forum" erwähnt.

Aruna hat Folgendes geschrieben:
ich habe den Artikel noch nicht ganz gelesen.
An der entsprechenden Stelle geht es wohl um Verschränkung, die es grundsätzlich erlaubt, die Weginformation, bzw. durch welchen Spalt das Elektron geflogen ist, zu bestimmen.
Alleine die Möglichkeit lässt dann das Interferenzmuster verschwinden.
Und das bleibt selbst dann noch verschwunden, wenn man die Verschränkung wieder "ausradiert", indem man eine (orthogonale) Spinmessung an den verschränkten Photonen vornimmt, nach der man keine Weginformation mehr hat, weil man es mit zwei Arten von Photonen zu tun hat, deren verschränkten Partnerelektronen für jede Art ein (verschobenes) Interferenzmuster bilden, die zusammen aber den von Frau Hossenfelder angesprochenen "blurry blob" zeigen.

Ja, dort wird durch Spin- und Zeit-Koinzidenz ein Blurry-Blob aufgetrennt in 2 verschobene Interferenz-Muster, bei Ausradierung der Weginformation durch horizontale Messung der "recording electrons" (dort werden nur Elektronen benutzt und ich glaube er verschreibt sich dort einmal).
Bild

Nette Grüsse
MBastieK



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Beitrag MBastieK Verfasst am: 18. Nov 2022 16:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!

Ich beschäftige mich gerade mit einem Experiment, welches eine Sagnac-2-Photons-Source benutzt, welche 2 polarisations-verschränkte Photonen erzeugt.
Durch eine innere, drehbare Scheibe(half-wave plate) kann der Verschränkungs-Wert und ein komplementärer Kohärenz-Wert stufenweise von 100%/0% zu 0%/100% geändert werden.

Was bedeutet Kohärenz bzw. Inkohärenz bei so einer Quelle?
Kommen die Photonen aus dieser Quelle bei Inkohärenz mit verschiedenen Winkeln oder anderweitiger Verschiebung heraus?

P.S.
Ich gehe davon aus, dass Verschränkung zwischen 2 Teilchen nur absolute Werte annehmen kann bzw. absolut ist und dementsprechend bei Zwischen-Werten dieser Source mal verschränkte und mal unverschränkte Paare herauskommen.

Nette Grüsse
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