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Arme hochreißen beim Springen
 
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Jollyjumper
Gast





Beitrag Jollyjumper Verfasst am: 15. Okt 2019 10:42    Titel: Arme hochreißen beim Springen Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo, ich habe eine etwas kuriose Frage möchte ich sagen: Wenn ich aus dem Stand besonders hoch springen möchte, dann halte ich die Arme in der Hocke etwa auf Kniehöhe und ziehe diese beim hochspringen nach oben. Ich habe zumindest das Gefühl so größere Höhen mit den Fingern zu erreichen, als wenn die Arme von Anfang an nach oben zeigen. Ist es aber nicht physikalisch gesehen so, dass dem Impuls des Hochteißens der Arme auch immer ein Gegenimpuls von gleicher Stärke gegenübersteht? Kann das hochreißen der Arme also insgesamt ein Mehrgewinn sein?

Meine Ideen:
Vieleicht lasse ich etwas außer acht.. ich brauche hier wirklich keine ausführliche Erklärung über Hebelwirkungen der verschiedenen Gelenke etc. Eine grobe Einschätzung würde mir schon helfen. Sorry aber in keinem Sportforum kann einem das beantwortet werden.
ML



Anmeldungsdatum: 17.04.2013
Beiträge: 3400

Beitrag ML Verfasst am: 15. Okt 2019 10:52    Titel: Re: Dumme Fragen gibt es nicht? Arme hochreißen beim springe Antworten mit Zitat

Jollyjumper hat Folgendes geschrieben:
Ist es aber nicht physikalisch gesehen so, dass dem Impuls des Hochteißens der Arme auch immer ein Gegenimpuls von gleicher Stärke gegenübersteht? Kann das hochreißen der Arme also insgesamt ein Mehrgewinn sein?

Ja, ich denke schon. Aus dem Schwerpunktsystem Jollyjumper -- Erde heraus betrachtet ist der Gesamtimpuls von Jollyjumper -- Erde immer gleich null. Durch den Sprung überträgst Du Impuls auf die Erde. Dieser ändert die Geschwindigkeit der Erde jedoch nur unwesentlich, da sie eine im Vergleich zu Dir große Masse hat. Du selbst erhältst dem Prinzip der Impulserhaltung folgend den gleichen Impuls für Deinen Sprung, der bei Dir jedoch einen merklichen Einfluss auf die Geschwindigkeit hat.
Durch das Hochreißen der Arme zum Zeitpunkt des Absprungs vergrößerst Du die Kraft auf den Erdboden ein wenig und erreichst so einen größeren Impuls und damit eine größere Sprunghöhe. Das hört sich für mich zumindest in dieser Form nachvollziehbar an.

Viele Grüße
Michael
Jollyjumper
Gast





Beitrag Jollyjumper Verfasst am: 15. Okt 2019 16:43    Titel: Antworten mit Zitat

Aber müsste nicht zunächst mal meine Muskulatur, den entgegengesetzten Armimpuls auffangen? Also wird es für die Beinmuskulatur nicht noch schwieriger dann den Sprung durchzuführen? Da ja auch der Gegenimpuls des Armes mit kompensiert werden müsste?
Frankx



Anmeldungsdatum: 04.03.2015
Beiträge: 982

Beitrag Frankx Verfasst am: 16. Okt 2019 10:26    Titel: Antworten mit Zitat

Die Frage lässt sich imho nur sinnvoll beantworten, wenn die Physiologie des menschl. Körpers berücksichtigt wird.

In antiker Zeit wurden für bestimmte Sprungdisziplinen sogar Zusatzgewichte an den Händen verwendet, um bessere Ergebnisse zu erzielen.
Aus rein physikalisch energetischer Sicht macht das wenig Sinn. Wenn aber die Leistungskurve der Beinmuskulatur berücksichtigt wird, sieht die Sache etwas anders aus.

So ähnlich wie bei einem Verbrennungsmotor gibt es bei der Muskulatur im Kraft-Geschwindigkeitsverlauf einen Bereich, in dem die Leistung maximal ist.
Durch entsprechende zusätzliche Bewegung der Arme (mit oder ohne Zusatzgewicht) verschiebt man die Belastungskurve der Beinmuskulatur in diesen optimalen Bereich.

Der Gewinn an Leistung übertrifft bei geeigneten Parametern den Nachteil der größeren notwendigen Beinmuskelkraft.

Bei den Zusatzgewichten kommt es also darauf an, den für den Sportler optimalen individuellen Wert zu finden. Zu geringe Zusatzmasse bringt zu wenig Effekt, bei zu großer Zusatzmasse überwiegen die Nachteile.

Das einfache Hochreißen der Arme wirkt analog, wobei die Gefahr, über den optimalen Punkt hinaus zu gelangen, nicht gegeben ist, da Masse und Beschleunigung der Arme wiederum physiologisch festgelegt bzw. begrenzt ist.


.
ML



Anmeldungsdatum: 17.04.2013
Beiträge: 3400

Beitrag ML Verfasst am: 17. Okt 2019 00:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

Jollyjumper hat Folgendes geschrieben:
Aber müsste nicht zunächst mal meine Muskulatur, den entgegengesetzten Armimpuls auffangen? Also wird es für die Beinmuskulatur nicht noch schwieriger dann den Sprung durchzuführen? Da ja auch der Gegenimpuls des Armes mit kompensiert werden müsste?

Ja, schon. Allerdings muss die Beinmuskulatur den Impuls ja nur teilweise aktiv auffangen. Ein Teil der Kraft wird ja ganz starr über das Skelett nach unten übertragen.
Ein (sicherlich hinkender) Vergleich wäre, wenn ich mit einem Hammer auf einen auf dem Boden stehenden Besenstiel schlage. Der Impuls kommt ja hier auch auf dem Boden an, obwohl der Besenstiel keine Muskeln hat.

Viele Grüße
Michael
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