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Verdunstung vs. Vakuum von Lösemittelgemischen
 
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Lieschen



Anmeldungsdatum: 02.07.2019
Beiträge: 1

Beitrag Lieschen Verfasst am: 02. Jul 2019 15:21    Titel: Verdunstung vs. Vakuum von Lösemittelgemischen Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo,
eine Frage aus dem Bereich Dünnschichtchromatographie: Wenn ich ein Lösemittelgemisch habe (z.B. Ethanol, Wasser, Ethylacetat), fülle dies in ein geschlossenes Gefäß, so stellt sich ja nach einer gewissen Zeit ein Gleichgewicht in der Gasphase ein, der Gasraum des Gefäßes ist irgendwann gesättigt. Diesen Vorgang kann man beschleunigen, in dem man ein Filterpapier mit der Flüssigkeit tränkt.
Wenn ich nun anstatt des Filterpapiers kurz einen Unterdruck anlege, was auch zu einer schnelleren Verdunstung führt, hat das den gleichen Effekt, wie das Filterpapier, oder gehen im Vakuum einzelne Substanzen eher in die Gasphase? Dass Ethanol im Vakuum/Unterdruck besser verdunstet/verdampft als Wasser ist mir klar, aber ist der Effekt dass Ethanol eher verdunstet auch beim Filterpapier der Fall oder nur im Vakuum bzw. Unterdruck? Kann ich also anstatt Filterpapier (große Verdunstungsoberfläche) auch Unterdruck (schneller) anwenden?

Meine Ideen:
Ich kann mir vorstellen, dass es einen Unterschied gibt, dass bei Unterdruck die leichtflüchtigen Stoffe noch schneller in die Gasphase gehen. Wenn man lang genug wartet, dürfte es ich wieder ausgleichen...
Jacques



Anmeldungsdatum: 30.05.2019
Beiträge: 66

Beitrag Jacques Verfasst am: 02. Jul 2019 21:38    Titel: Re: Verdunstung vs. Vakuum von Lösemittelgemischen Antworten mit Zitat

Deine Frage ...
Lieschen hat Folgendes geschrieben:
...Ich kann mir vorstellen, dass es einen Unterschied gibt, dass bei Unterdruck die leichtflüchtigen Stoffe noch schneller in die Gasphase gehen. Wenn man lang genug wartet, dürfte es ich wieder ausgleichen...
läßt sich so beantworten, daß Verbindungen zunächst in etwa mit einer Rate verdunsten, die ihrem bei der jeweiligen Temperatur herrschenden Sättigungsdampfdruck entsprechen. Methanol wird also mit einer höheren molaren Rate als Wasser in den Gasraum übertreten, egal, ob aus einem Filterpapier oder aus einem Liquidgemisch, weil es bei allen Temperaturen einen höheren Dampfdruck als Wasser hat. Tendenziell ließe sich die Gleichgewichtseinstellung durch ein Filterpapier im Unterdruck weiter beschleunigen.
Dieses einfache Prinzip wird aber durch einen Effekt modifiziert, der darin besteht, daß der Austritt aus einem Filterpapier dem Austritt aus Kapillaren entspricht. Es läßt sich nicht ohne weiteres vorhersagen, ob dadurch die thermische Austrittsarbeit vergrößert oder verringert wird, weil diese von der Faser- und der Hohlraumstruktur des Trägers abhängt. Man könnte sich obendrein vorstellen, daß das Filterpapier durch eine besondere Imprägnierung eine Affinität zu einer bestimmten Substanz hat, die diese ganz besonders fest bindet oder im Gegenteil abstößt. Das würde die Betrachtung über die Austrittsarbeit an Kapillaren noch einmal modifizieren.
Auf die Schnelle fällt mir keine andere Antwort ein, als daß Du hierüber eine Datenrecherche ausführst oder eine Aufzeichnung der Partialdruckverlaufskurven in Deinem Gerät. Du könntest auch mit verschiedenen Filterpapieren, Glas-Wolle o. bspw. -Fritten Versuche ausführen. Thumbs up!
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