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Chemie oder Informatik?
 
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Schrödingers Katze



Anmeldungsdatum: 10.07.2005
Beiträge: 695
Wohnort: Leipzig

Beitrag Schrödingers Katze Verfasst am: 07. Apr 2006 21:00    Titel: Chemie oder Informatik? Antworten mit Zitat

Ich hab da mal ne Frage an die Studierenden und Studierten:

Ich will, was Wunder, Physik studieren. Als Wahlpflicht-Nebenfach kann ich entweder Chemie oder Informatik anwählen. Nun werde ich eher wenig Zeit für fakultative Extrasachen haben, sodass diese Wahl relativ entgültig und entscheidend ist.
Meine Meinung ist, dass ich eher Informatik nehme. Vom Höhren-Sagen bin ich der Ansicht, dass man z.B. alle chemischen Grundlagen, die man in Physik braucht, auch in Physik vermittelt bekommt. Weiterhin gibt es genug Chemiker, da warten die nicht auf mich mit meinem Nebenfach. Deshalb scheint mir Informatik heutzutage praktisch besser anwendbar.

Nur wissen tu ichs eben nicht, und deshalb würde mich mal eure Meinung dazu interessieren. Findet ihr denn Chemie sehr horizonterweiternd und sinnvoll? Aus der Schule kenns ichs eher als Auswändig-Lernfach mit wenig praktischer Übertragbarkeit in den Schulphysikunterricht. Und wie denkt ihr darüber, inwiefern Informatik "später" anwendbar ist? Oder hat das mit Physik irgendwie doch rein gar nichts zu tun?

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dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 07. Apr 2006 21:59    Titel: Antworten mit Zitat

Durch dein Chemie- oder Informatik- Nebenfach wirst du ja nicht zum Chemiker oder Informatiker. So ein Nebenfach ist mehr dazu gedacht, dir hinterher bei der Physik zu helfen.

Ich hatte Chemie und fands auch im Nachhinein prima. Atomorbitale und chemische Bindungen haben hinterher in der Atomphysik, Molekülphysik und Festkörperphysik geholfen, vor allem aber sind Strukturformeln und Stoffkunde (also Eigenschaften und Reaktionen von anorganischen und organischen Elementen) praktisch, wenn du später mal in der Experimentalphysik mit chemischen Lösungsmitteln oder anderen chemischen Substanzen zu tun hast, und du verstehen musst, was da passiert.

Den Bezug der Informatik zur Physik sehe ich nicht so direkt. Die angewandte Computerei (Programmieren, Simulation physikalischer Probleme / numerische Physik) kann man glaube ich viel direkter z.B. in entsprechenden Physik-Spezialvorlesungen mitnehmen.

Was man genauer macht in der Informatik, und inwieweit die Informatik nützlich ist für die Physik, sollten also vielleicht eher die Leute beurteilen, die Informatik als Nebenfach hatten.
Xolotl



Anmeldungsdatum: 17.02.2006
Beiträge: 85

Beitrag Xolotl Verfasst am: 07. Apr 2006 22:03    Titel: Antworten mit Zitat

Informatik ist, das darfst du nicht vergessen, ein sehr großer Bereich. Wenn du die Informatiksachen von meiner Uni machen müsstest wärst du bestimmt schnell enttäuscht.
Informatik heißt nämlich nicht immer mit ner Aufgabe in nem Rechnerraum zu sitzen und fleißig zu programmieren, sondern oft nur quälende Theorie zu lernen. Vielleicht lernst du ja dann eine Sprache die man überhaupt nicht braucht.

Ich kannte Jemanden, der hat Physik und Informatik studiert und hat dann mit Informatik aufgehört. Der hat zu mir gesagt:" In Informatik lernt man nicht wie man programmiert, sondern eine Hintergrundtheorie mit der man dann programmieren lernen kann".

Informatik wär mir auf den ersten Blick auch lieber, aber überleg es dir gut. Es kommt stark darauf an was du in Informatik machst.

Programmieren lernt man, wenn man mich fragt, nicht durch eine Vorlesung, sondern durch Aufgaben die man löst (Ähnlich wie in Physik - Vielleicht etwas stärker). Dadurch lernt man es vielleicht besser, wenn du dich mit nem Kumpel zusammen tust und ihr gemeinsam in einer Sprache etwas programmiert und euch gegenseitig unterstützt.

Wenn du Chemie nicht magst, weil du da viel auswendig lernen musst es aber sonst nicht ablehnen würdest, würde ich vielleicht eher zu Chemie raten. Kommt hier aber auch drauf an was dran kommt. Wenn es ein Praktikum gibt hast du was Praktisches in deinem Studium. Glaub mir, danach sehnst du dich, wenn du ein Semester nur mit Vorlesungen hast. Etwas Abwechslung.
Ansonsten kann Chemie dort anknüpfen, was du in Physik lernst. ZB Orbitale etc.

Fazit: Beides schadet nicht, ich würde aber eher Chemie empfehlen, weil du bei Informatik sowieso viel selber machen musst. Dann kannst du das auch allein machen.
Crotaphytus



Anmeldungsdatum: 21.10.2005
Beiträge: 138

Beitrag Crotaphytus Verfasst am: 07. Apr 2006 22:59    Titel: Antworten mit Zitat

Also ich mach Informatik und Physik, von daher bin ich natürlich voreingenommen... Augenzwinkern

Chemie hat wohl erst mal nen näheren Bezug zur Physik, eben weil du gewisse Grundlagen lernst, die später dann noch aus der physikalischen Sichtweise betrachtet werden. Wie viel davon nützlich ist kann ich dir nicht sagen, ich weiß nicht was genau man da macht. Genauso wenig kann ich dir sagen, in wie weit das über den Schulchemiestoff hinausgeht - zumindest anfangs in Experimentalphysik war so gut wie alles noch aus der Schule bekannt. Wenn das in Chemie genauso läuft hilft dir das möglicherweise doch nicht so wirklich weiter, außer dass es Wiederholung ist.

Bei Informatik ist es wie schon gesagt wurde: Informatik ist nicht Programmieren, auch wenn es an einigen Unis in den ersten Semestern hauptsächlich darum geht. Das ist allerdings auch nicht weiter schlimm - die Programmiersprachen, die du in der Informatik lernen würdest (vermutlich Java und irgendeine funktionale Sprache wie Haskell oder Scheme) würde dir in der Physik nicht so viel weiterhelfen. Für Simulationen werden da meines Wissens andere Sprachen genutzt, die du dann sowieso lernen müsstest.
Was dir in der Informatik vermittelt wird ist dagegen die Denkweise: Wie geh ich an ein Problem ran, wie bring ich das dem Computer am Besten bei, wie läuft das effektiv. Und genau das halte ich durchaus für sinnvoll. Denn die Physiker lernen für gewöhnlich nur, wie sie bestimmte Programme benutzen, um die Ergebnisse zu kriegen, die sie haben wollen. Ein bestimmtes Wissen, was dafür eigentlich notwendig ist und wie aufwendig das unter Umständen wird kann nicht schaden. Ich kenn durchaus Leute, die meinten, sie müssten in Maple eine Funktion der Art x^1000 im Bereich von -10 bis 10 mit 0,001 Abstand zwischen den einzelnen Punkten zu plotten und sich dann gewundert haben, warum sie in der Zwischenzeit Kaffee trinken gehen können...

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Genie oder Wahnsinn? Wer kann es wissen...
Schrödingers Katze



Anmeldungsdatum: 10.07.2005
Beiträge: 695
Wohnort: Leipzig

Beitrag Schrödingers Katze Verfasst am: 08. Apr 2006 11:21    Titel: Antworten mit Zitat

Ach, soll ich da jetzt "Vielen Dank" sagen ? ;-)

Jetzt weiß ich gar nichts mehr. Mmh, ist ja noch nen bischen Zeit. Zwei Monate. Viel Zeit zum Überlegen also. Obwohl ich die Meinungen von dermarkus und Xolotl überzeugender finde. Denn garade das Beispiel mit dem Funktions-Plotten - na ja, ich glaube, das wüsste ich auch so. Ich habe - oder mittlerweile hatte - Informatik in der Schule. Ich hoffe, dass das Wissen, das ich mir dort über grundlegende Strukturen zum Programmieren aneignen konnte, vorerst weiterhelfen wird. Sonst gibts ja da zig Bücher und sonstige Selbsstudiumsmöglichkeiten. Mal sehen, sicher doch eher Chemie...
Danke!

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Xolotl



Anmeldungsdatum: 17.02.2006
Beiträge: 85

Beitrag Xolotl Verfasst am: 08. Apr 2006 14:00    Titel: Antworten mit Zitat

Wie dermarkus schon geschrieben hat ist das ja auch nur ein Wahlfach und kein ganzes Nebenstudium. Auch wenn du dich da für das "Falsche" entscheidest ist das kein Beinbruch. Mach dich also nicht verrückt.
Meromorpher



Anmeldungsdatum: 09.03.2004
Beiträge: 388

Beitrag Meromorpher Verfasst am: 08. Apr 2006 14:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hör einfach beides und entscheid dich nach ein paar Monaten. Letzendlich ist es egal was man da macht. Brauchen tut mans später eher nicht und was fehlt hat man sich blitzschnell angelesen. Man kann also einfach das machen, was auch die netten Kollegen aus der O-Phasengruppe hören. Wenn der Schwarm dann das andere Nebenfach wählt kann man sich auch nach ein paar Wochen noch umentscheiden und "plötzlich" die Begeisterung für Chemie entdecken.
Neko



Anmeldungsdatum: 04.07.2004
Beiträge: 526
Wohnort: Berlin

Beitrag Neko Verfasst am: 10. Apr 2006 16:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ich stand auch mal vor der Wahl, Chemie oder Informatik zu nehmen. Habe dann Informatik gewählt, weil ich dachte, dort ein paar Grundlagen für das späterere Programmieren zu erlernen. In der Vorlesung wurden dann ein paar Einführungen in C/C++ gemacht, leider war der Dozent nicht der geborene Pädagoge. Der erhoffte Effekt, aus der Vorlesung einen Einblick in die Programmierwelt zu erlangen, blieb aus. Da ich beabsichtige, später mal in der Welt der MHD-Astrophysik zu arbeiten, und man dort ziemlich oft Programme schreibt, nicht nur, um diese schönen astrophysikalischen Vorgänge zu visualisieren, sondern auch zu analysieren, auszuwerten, etc., wäre Programmierkenntnis enorm nützlich (natürlich nicht nur in der Astrophysik, viele Forscher erledigen einen großen Teil ihrer Arbeit am Computer und durch Programmieren). Glücklicherweise - und da beziehe ich mich auf einen der Vor-Poster - gibt es viele Vorlesungen und Kurse an der Uni, mit denen du das Programmieren lernen kannst.

Wenn ich also nochmal die Wahl hätte, würde ich definitiv Chemie wählen. Aber naja, man ist immer hinterher schlauer Augenzwinkern

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Prefect:"ich habe dich von der Erde gerettet"
Dent:"Und was ist mit der Erde passiert?"
"Och,...die wurde zerstört"
"Ach ja"
"Ja, sie ist einfach ins Weltall verdunstet"
"Weißt du, das nimmt mich natürlich ein bißchen mit"
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