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Lorentz-Kraft auf runde Leiterspule (Integration notwendig?)
 
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Hammies
Gast





Beitrag Hammies Verfasst am: 04. Jun 2016 16:30    Titel: Lorentz-Kraft auf runde Leiterspule (Integration notwendig?) Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Die Lorentz-Kraft ist ja
Das kann man ja etwas umformen:


(Ausgehend von 1 Windung, sonst kommt halt noch der Faktor N davor)

Bei einer rechteckigen Spule ist L ja einfach die Seitenlänge, die senkrecht zum B-Feld st (in dem Fall fällt der sinus dann ja weg). Aber bei einer runden Spule ist das ja nicht so trivial, oder? Muss man da nicht über den Winkel integrieren, von 0 bis 180 Grad, um die gesamte Lorentz-Kraft zu bekommen? Oder hab ich da nen Denkfehler?

Meine Ideen:
Ich würde ja integrieren, bin mir aber nicht sicher, ob das nicht schon in der Formel drin steckt irgendwie.
mkm12



Anmeldungsdatum: 20.01.2016
Beiträge: 124

Beitrag mkm12 Verfasst am: 05. Jun 2016 11:36    Titel: Antworten mit Zitat

So, wie du dein Problem beschreibst, sind einige Zusammenhänge nur in deiner Vorstellung, aber nicht für den Leser sichtbar.
Prinzipiell kannst du eine zugeschnittene Formel, wie du sie in der Zeile mit dem Sinus geschrieben hast, nicht allgemeingültig anwenden. Hier war ein geradliniger Stromverlauf vorausgesetzt. In einer Spule trifft das aber nicht zu.
Du wirst also nicht darum herumkommen, die Formel mit dem Kreuzprodukt konsequent anzuwenden, indem du die gegebenen Verhältnisse dort einbeziehst.
Hammies
Gast





Beitrag Hammies Verfasst am: 05. Jun 2016 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, tut mir Leid. Ich versuches es nochmal (siehe etwas weiter unten)

_____
Wo war da ein geradliniger Stromverlauf vorausgesetzt? Beide Gleichungen müssten allgemeingültig sein, egal ob in Form eines Kreuzprodukts oder als Skalar mit dem Sinus (und egal ob rechteckige Spule oder runde). Das einzige, was bei der skalaren Version wegfällt ist die Richtung, die man nicht zwingend braucht. Zumindest sagte das der Prof in der Vorlesung ("Unabhängig von der Geometrie der Schleife")
_____

Ich versuchs noch mal näher zu erläutern. Erst mal schauen wir uns die rechteckige Schleife an, genauer gesagt, diejenige Seite a, die senkrecht zum B-Feld steht. Damit gilt:



Aber eigentlich ist es ja so, dass die Lorentzkraft auf jedes infinitesimal kleine Leiterstück seperat wirkt. Das heißt, eigentlich müssten wir die gesamte Lorentzkraft so ausrechnen:



Eben weil sich alle Einzelkräfte der unendlich kleinen Leiterstücke aufaddieren. Da hier der Winkel bei jedem Leiterstück gleich ist, ergibt das obige Form:



Bei einer runden Spule jedoch ändert sich der Winkel bei jedem Leiterstück, d.h. ist nicht mehr konstant, auf jedes Leiterstück wirkt eine andere Lorentzkraft (betragsmäßig). Das heißt, das muss man beim Integral beachten. Also muss man in irgendeiner Weise im Integral auch über den Winkel integrieren, bzw. nur über den Winkel.

Auf Wikipedia steht ja diese Gleichung für runde Spulen (welche eigentlich die Gleiche ist, wie die, die ich oben geschrieben habe:



Wenn man hier wieder die Richtung vernachlässigt, kann man das doch skalar rechnen:


Und l wäre hier der halbe Umfang einer Windung der Spule, oder?

So müsste das doch gehen, oder liege ich da komplett falsch?
mkm12



Anmeldungsdatum: 20.01.2016
Beiträge: 124

Beitrag mkm12 Verfasst am: 05. Jun 2016 15:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ich verstehe immer noch nicht, was du eigentlich ermitteln möchtest und was vorausgesetzt werden soll.
Hammies
Gast





Beitrag Hammies Verfasst am: 05. Jun 2016 16:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ich will gar nichts ermitteln und es ist gar nichts vorausgesetzt. Das hier ist keine Aufgabe oder so, die ich lösen will. Ich will nur wissen, ob das so stimmt, was ich sage. Es geht schlicht um die Lorentz-Kraft, die auf eine Spule mit einer Windung im Magnetfeld wirkt. Ich will wissen, wie diese berechnet wird. Und zwar ohne die Richtung der Kraft zu berücksichtigen.
GvC



Anmeldungsdatum: 07.05.2009
Beiträge: 14861

Beitrag GvC Verfasst am: 05. Jun 2016 16:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hammies hat Folgendes geschrieben:
Ich will gar nichts ermitteln und es ist gar nichts vorausgesetzt.


Du musst doch irgendein Szenario im Hinterkopf haben. Wird die Spule in ein Magnetfeld hinein- oder aus ihm herausbewegt? Ist sie kurzgeschlossen und fließt deshalb ein Strom in ihr? Oder ist die Spule ortsfest und an eine Spannungs- oder Stromquelle angeschlossen? Handelt es sich um ein homogenes oder inhomogenes Magnetfeld?

Ohne Kenntnis dieser Grundvoraussetzungen ("es ist nichts vorausgesetzt"), kann man Dir auch nicht helfen. Vielleicht spendierst Du ja mal eine kleine Skizze.

Hammies hat Folgendes geschrieben:
Es geht schlicht um die Lorentz-Kraft, die auf eine Spule mit einer Windung im Magnetfeld wirkt. Ich will wissen, wie diese berechnet wird. Und zwar ohne die Richtung der Kraft zu berücksichtigen.


So ein Quatsch. Eine Kraft hat immer eine Richtung. Es sei denn die Kraft ist Null. Dann wäre auch keine Richtung zu berücksichtigen. Übrigens: Die Kraft auf eine stromdurchflossene Spule in einem homogenen Magnetfeld ist unabhängig von ihrer Form immer Null. Wenn die Spule nicht von einem Strom durchflossen ist, ist die Lorentzkraft unabhängig von der Inhomogenität des Magnetfeldes ebenfalls Null.

Es bleibt deshalb nach wie vor die Frage: Was willst Du eigentlich?
Hammies
Gast





Beitrag Hammies Verfasst am: 05. Jun 2016 17:17    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wird die Spule in ein Magnetfeld hinein- oder aus ihm herausbewegt? Ist sie kurzgeschlossen und fließt deshalb ein Strom in ihr? Oder ist die Spule ortsfest und an eine Spannungs- oder Stromquelle angeschlossen? Handelt es sich um ein homogenes oder inhomogenes Magnetfeld?

Okay, das sehe ich ein, das war vielleicht etwas unklar. Es ist eine ortsfeste Spule, durch die ein Strom I fließt und das Magnetfeld ist homogen.

Ich habe das nicht explizit erwähnt, da ich davon ausgegangen bin, dass dies aus den obigen Gleichungen hervorgeht. Tut mir Leid.


Zitat:
So ein Quatsch. Eine Kraft hat immer eine Richtung. Es sei denn die Kraft ist Null. Dann wäre auch keine Richtung zu berücksichtigen.

Also nimm's mir bitte nicht übel, aber das finde ich nicht in Ordnung. Jetzt suchst du bewusst nach Fehlern... Natürlich hat jede Kraft eine Richtung. Oft will man diese aber gar nicht wissen. Es gibt Situationen, in denen der Betrag der Kraft entscheidend ist. Ich habe niemals behauptet, dass Kräfte keine Richtung haben!

Zitat:
Übrigens: Die Kraft auf eine stromdurchflossene Spule in einem homogenen Magnetfeld ist unabhängig von ihrer Form immer Null.


Ich glaube ich weiß jetzt, wo die Unklarheit liegt. Ich bin immer von einer einzigen Seite bei einem rechteckigen Leiter ausgegangen. Und dann plötzlich von einer gesamten Spule. Was ich aber meinte, ist nur die eine Hälfte der Spule. Auf diese eine Hälfte wirkt die gemeinte Lorentzkraft (und auf die andere die gleiche Kraft, in entgegengesetzter Richtung), deren Betrag ich berechnen will.

Ich entschuldige mich dafür. Die ganze Sache ist einfach aus einem Gedankengang von mir entstanden, deswegen ist das alles ein wenig chaotisch. Ich hoffe, jetzt ist es klarer.
isi1



Anmeldungsdatum: 03.09.2006
Beiträge: 2902
Wohnort: München

Beitrag isi1 Verfasst am: 05. Jun 2016 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

In Deutschen Museum kann man einen Versuch sehen, bei dem die Hin- und Rückleitung zunächst parallel verlaufen und bei einem kräftigen Strom sich zu einem Kreis ausweiten.
Hierfür ist gar kein Fremdfeld B nötig, nur das B, das durch die eigenen Leitungsströme entsteht. Könnte es sein, dass die Frage sich auch auf diesen Fall beziehen kann, Hammies?
Hammies
Gast





Beitrag Hammies Verfasst am: 05. Jun 2016 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

Äh nein, das meine ich nicht. Es geht nur um ein äußeres, homogenes Magnetfeld
mkm12



Anmeldungsdatum: 20.01.2016
Beiträge: 124

Beitrag mkm12 Verfasst am: 05. Jun 2016 19:32    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn übrigens eine Spule einem Magnetfeld ausgesetzt ist, möglicherweise noch dazu einem homogenen, werden die Wirkungen auf die ganze Spule die gleiche sein, als wenn man nur die Zuleitungen berücksichtigt, weil sich die Wirkung auf jede geschlossene Windung nach einer Integration als Null herausstellen wird.

Oh, ich sehe gerade, dass GvC das auch schon gesagt hatte.
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