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Krümmung Raumzeit im FLRW Modell
 
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klink
Gast





Beitrag klink Verfasst am: 08. Apr 2015 15:29    Titel: Krümmung Raumzeit im FLRW Modell Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

wenn ich es richtig verstanden habe wird aktuell (noch) diskutiert, ob das Universum in seiner Krümmung sphärisch, flach oder hyperbolisch ist.

In vielen Visualisierungen der kosmischen Expansion wird mit dem sich ausdehnenden Ballon gearbeitet, auf dem sich die Galaxien auf der Ballonhülle befinden und mit größerem Ballonradius immer weiter voneinannder entfernen.

Impliziert diese Darstellung nicht, daß das Universum sphärisch ist, ja sein muß ? Ich kann mir auch schwerlich vorstellen, daß ein hyperbolisches Universum einen kompakten Anfang haben kann.

oder verstehe ich da etwas falsch ?

Danke !
Ich



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Beitrag Ich Verfasst am: 08. Apr 2015 17:20    Titel: Antworten mit Zitat

Der Ballon soll eigentlich nur den Aspekt der gleichmäßigen Expansion darstellen, nicht die Krümmung.
Natürlich wird er auch verwendet, um ein geschlossenes, endliches Universum mit positiver Raumkümmung darzustellen. Dummerweise scheint das für unser Universum nicht zuzutreffen, also muss man davon absehen, auch die Krümmung richtig mit im Modell haben zu wollen.

Beachte, dass die Krümmung sich auf den Raum bezieht, nicht auf die Raumzeit. Die Raumzeit ist natürlich nicht flach, das wäre sie nur im leeren Universum.
klink
Gast





Beitrag klink Verfasst am: 09. Apr 2015 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

Danke, Ich, für Deine Antwort (hab grad das gefühl, als würd ich mit mir selbst reden Augenzwinkern )

Dein letzter Satz hat mich hellhörig gemacht. Meinst Du die Raumzeit ist gekrümmt inkl. dem Raum oder die Raumzeit isoliert betrachtet, sofern das zulässig ist. Im ersteren Fall wäre doch auch der Raum gekrümmt, wenn die Raumzeit nicht flach ist (wie ein Blatt Papier, das man um eine Flasche wickelt). Wäre dann nicht die "Flachheit" des Raums nur ein Effekt unserer limitierten Wahrnehmung, sprich, wir könnten die Krümmung nicht wahrnehmen obwohl sie existent ist?

Thx !
Ich



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Beitrag Ich Verfasst am: 10. Apr 2015 00:32    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Meinst Du die Raumzeit ist gekrümmt inkl. dem Raum oder die Raumzeit isoliert betrachtet, sofern das zulässig ist.
"Raum" ist ein Schnitt durch die Raumzeit. Genauso, wie mn aus einem dreidimensionalen Raum beliebig viele zweidimensionale Flächen herausschneiden kann, kann man aus der vierdimensionalen Raumzeit beliebig viele dreidimensionale Räume herausschneiden. Und dieser Raum kann flach sein, obwohl man ihn aus einer krummen Raumzeit geschnitten hat.
Zitat:
ein Blatt Papier, das man um eine Flasche wickelt
Ein Blatt Papier, das man um eine Flasche wickelt, ist im Gaußschen Sinne (um den es hier geht) immer noch flach. Man betrachtet nur intrinsische Krümmung, d.h. nur Krümmung, die innerhalb des Blattes selbst feststellbar wäre. Wenn man ein Blatt zylindrisch aufrollt, ändert sich in seinem Inneren nichts, es bleibt also intrinsisch flach.
Zitat:
Wäre dann nicht die "Flachheit" des Raums nur ein Effekt unserer limitierten Wahrnehmung, sprich, wir könnten die Krümmung nicht wahrnehmen obwohl sie existent ist?
Wie eben gesagt: ein Blatt oder ein Raum sind intrinsisch flach oder nicht. Das hat weniger mit Wahrnehmung zu tun als mit Definition.
Der Raum nach Definition der FRLW-Metrik ist flach, Punkt. Man kann in der Tat argumentieren, dass das dadurch erreicht wird, dass er eben so "krumm" aus der krummen Raumzeit geschnitten wird, dass er wieder flach ist. Ein "möglichst gerader" Schnitt durch die krumme Raumzeit wäre dagegen krumm.
Aber das ist keine Wahrnehmungssache. Wir können weder die vierdimensionale Raumzeit wahrnehmen noch einen dreidimensionalen Raum. Was wir wahrnehmen liegt größtenteils auf unserem Vergangenheitslichtkegel, der wieder ein ganz anderer Schnitt durch die Raumzeit ist. Allerdings kein beliebiger, sondern ein eindeutiger. Unsere Wahrnehmung gibt es ja nicht in verschiedenen Versionen.

Ich fürchte, dass diese "Erklärungen" dich eher verwirren. Frag einfach nach, wenn ich nichts für dich Brauchbares geantwortet habe.
klink
Gast





Beitrag klink Verfasst am: 22. Apr 2015 14:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ich,

Danke für Deine Ausführungen, doch, sehr hhilfreich

Dieser Abschnitt erschließt sich mir allerdings nicht

Zitat:
Aber das ist keine Wahrnehmungssache. Wir können weder die vierdimensionale Raumzeit wahrnehmen noch einen dreidimensionalen Raum.


Warum können wir keinen dreidimensionalen Raum wahrnehmen ? Ich sitze gerade auf der Arbeit und mein Büro kommt mir zumindest ziemlich dreidimensional vor Augenzwinkern

Danke !
Ich



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Beitrag Ich Verfasst am: 23. Apr 2015 11:34    Titel: Antworten mit Zitat

klink hat Folgendes geschrieben:

Warum können wir keinen dreidimensionalen Raum wahrnehmen ? Ich sitze gerade auf der Arbeit und mein Büro kommt mir zumindest ziemlich dreidimensional vor Augenzwinkern
Schon klar, dass dir das Büro wie ein dreidimensionaler Raum aussieht.
Denke an den Sternenhimmel. Dort sieht man ja bekanntermaßen um so weiter in die Vergangenheit, je weiter entfernte Objekte man betrachtet. Du siehst nicht das Universum, wie es jetzt ist, sondern wie es vor 4-13000000000 Jahren war, je nachdem. Einen solchen Ausschnitt aus der Raumzeit nennt man Lichtkegel.
Ein "Raum" ist hingegen die Raumzeit "zu einem bestimmten Zeitpunkt", also lauter Ereignisse, die gleichzeitig sind. Man kann keine Ereignisse sehen oder erfahren, die gerade gleichzeitig stattfinden, also kann man keinen "Raum" wahrnehmen. Deswegen macht es auch nichts aus, dass der Gleichzeitigkeitsbegriff - und damit der "Raum" - in den RT ziemlich beliebig definierbar ist.
klink
Gast





Beitrag klink Verfasst am: 29. Apr 2015 11:16    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für Deine Antwort.

Eine Folgefrage zum Lichtkegel: In den meisten Darstellungen die ich kennen hat der Lichtkegel einen Winkel von 90 Grad, also 45 Grad zur Weltlinie eines Beobachters. Innerhalb des Lichtkegels ist die beobachtete Geschwindigkeit einer Information oder eines Körpers kleiner Lichtgeschwindigkeit und außerhalb größer c. Bedeutet: die Geraden, die exakt 45 Grad zur Weltlinie stehen, repräsentieren die Geschwindigkeit v = c.

Diese Darstellung impliziert, daß sich der Beobachter selbst mit v = c durch die 4D-Raumzeit bewegt. Ist dies nur eine Konvention der Darstellung oder wie kommt man darauf ? Gibt es Modelle, wonach wir und jeder Raumpunkt selbst mit v = c durch die Raumzeit bewegen ?

Schließe aber die Möglichkeit nicht aus, daß ich da was falsch verstanden oder übersehen habe

Thx !
neuron
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18018

Beitrag TomS Verfasst am: 29. Apr 2015 13:07    Titel: Antworten mit Zitat

klink hat Folgendes geschrieben:
Eine Folgefrage zum Lichtkegel: In den meisten Darstellungen die ich kennen hat der Lichtkegel einen Winkel von 90 Grad, also 45 Grad zur Weltlinie eines Beobachters. Innerhalb des Lichtkegels ist die beobachtete Geschwindigkeit einer Information oder eines Körpers kleiner Lichtgeschwindigkeit und außerhalb größer c. Bedeutet: die Geraden, die exakt 45 Grad zur Weltlinie stehen, repräsentieren die Geschwindigkeit v = c.


klink hat Folgendes geschrieben:
Diese Darstellung impliziert, daß sich der Beobachter selbst mit v = c durch die 4D-Raumzeit bewegt.

Nein.

Der Lichtkegel LC an einem Punkt P der Raumzeit ist eine invariante geometrische Eigenschaft; er gilt für alle Beobachter B, B', B'', ... an diesem Punkt P, egal wie diese sich nun relative zueinander bewegen.

Nun kann man in einem lokalen Bezugssystem S einen Beobachter B auszeichnen, der sich in Ruhe befindet, d.h. für den dieses gewählte Bezugssystem S gerade seinem Ruhesystem B entspricht; bzgl. S ist also v(B) = 0. In diesem Bezugssystem schneidet die Weltlinie dieses Beobachters seine Gleichzeitigkeits-Hyperfläche im 90°-Winkel. Und demnach schneidet die Weltlinie dieses Beobachters den Lichtkegel LC im 45°-Winkel.

Nun betrachtet man andere Beobachter B', B'', ..., die sich durch den selben Punkt P wie der erste Beobachter B jedoch mit beliebigen anderen Relativgeschwindigkeiten v', v'', ... < c bewegen. Die Weltlinien dieser Beobachter schneiden den LC in P nicht im 45°-Winkel. Dennoch bleibt der LC derselbe, er ist ja Beobachter-unabhängig.

_________________
Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
Ich



Anmeldungsdatum: 11.05.2006
Beiträge: 913
Wohnort: Mintraching

Beitrag Ich Verfasst am: 29. Apr 2015 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Bedeutet: die Geraden, die exakt 45 Grad zur Weltlinie stehen, repräsentieren die Geschwindigkeit v = c.
Ja. Es ist üblich, für für Zeit und Raum dieselben Einheiten zu verwenden, also c=1 zu setzen. In einem üblichen Weg-Zeit-Diagramm hat deswegen jede lichtartige Linie die Steigung 1.
Zitat:
Diese Darstellung impliziert, daß sich der Beobachter selbst mit v = c durch die 4D-Raumzeit bewegt.
Ich verstehe nicht, wieso das von dieser Darstellung impliziert werden sollte.
Tatsächlich hört man diesen Ausdruck aber öfter mal. Ich selbst halte nichts davon.
Es ist so, dass die sogenannte Vierergeschwindigkeit eines jeden Beobachters auf c normiert ist. Nimm wieder c=1, dann wird klar, warum: die Ableitung der Eigenzeit (Länge der Weltlinie) nach der Eigenzeit (der affine Parameter, nach dem abgeleitet wird) ist 1. In Worten: es vergeht eine Sekunde pro Sekunde. Nicht wirklich nobelpreisverdächtig, diese Erkenntnis, und auch nur von begrenztem philosophischen Wert.
klink
Gast





Beitrag klink Verfasst am: 30. Apr 2015 10:04    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="Ich"]
Zitat:
Ich verstehe nicht, wieso das von dieser Darstellung impliziert werden sollte.


Danke für Deinen Input. Wegen dem Zitat: Wenn die Bewegung entlang der Weltline eines Lichtkegels (idR die Senkrechte) mit Delta_t gesetzt wird (also die bewegung in der Zeit) und die Entfernung von jedem Punkt der Weltline zur lichtartigen Linie mit Delta_s (da dies ja der mit Lichtgeschwindigkeit zurückgelegten Entfernung entspricht), dann sind ja Delta_t und Delta_s für einen Punkt P auf der Weltlinie zu jedem Zeitpunkt t identisch (sonst wäre die Steigung der lichtartigen Linie nicht exakt 1). Und das bedeutet im Umkehrschluß, daß sich ein Punkt P entlang der Weltlinie in der "Standard-Lichtkegel-Darstellung" mit v = c bewegt.

Nachvollziehbar ?

Gruß,
Klink
jh8979
Moderator


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Beiträge: 8576

Beitrag jh8979 Verfasst am: 30. Apr 2015 10:08    Titel: Antworten mit Zitat

klink hat Folgendes geschrieben:
Und das bedeutet im Umkehrschluß, daß sich ein Punkt P entlang der Weltlinie in der "Standard-Lichtkegel-Darstellung" mit v = c bewegt.

Nein, das bedeutet, dass sich Punkte, die sich auf dem Lichtkegel bewegen, mit c bewegen.
klink
Gast





Beitrag klink Verfasst am: 30. Apr 2015 10:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke es ist mißverständlich ausgedrückt worden von mir, was ich meine.
Mir geht es um eine geometrische Deutung der Darstellung des Lichtkegels, vielleicht nehmen wir an dieser Stelle jetzt einen Lichtkegel eines Beobachters P, der sich in Ruhe befindet, ohne Relativgeschwindigkeit.

Gebt mir Nachhilfe in Geometrie, wenn das nicht stimmt, aber eine Linie L mit Steigung 1 hat zwei identische Komponenten Delta_x und Delta_y. Und wenn Delta_x dem zurückgelegten Weg s vom Punkt P auf der Weltlinie zu einem Punkt X auf der lichtartigen Linie L entspricht (rechter Winkel zwischen Weltlinie und Strecke PX), und diese Strecke s mit v = c zurückgelegt wurde, dann gilt das für Delta_y und t analog. Ergo sind die Geschwindigkeiten identisch und Punkt P bewegt sich ebenfalls mit v = c entlang der Weltlinie.

Was stimmt daran nicht ?
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8576

Beitrag jh8979 Verfasst am: 30. Apr 2015 10:27    Titel: Antworten mit Zitat

klink hat Folgendes geschrieben:

Was stimmt daran nicht ?

Dass sich der Beobachter P nicht entlang des Lichtkegels bewegt. Wie Du selber sagt ist er in seinem System in Ruhe, d.h. seine Weltlinie ist parallel der Zeit-Achse mit konstantem x (und daher ∆x=0).
klink
Gast





Beitrag klink Verfasst am: 30. Apr 2015 10:59    Titel: Antworten mit Zitat

... sorry für meine Beratungsresistenz ...

aber ...

Ein Lichtkegel ist doch eine Darstellung (in) einer 4D-Raumzeit. Die Gleichzeitigkeits-Hyperfläche ist die waagerechte durch einem Punkt P auf der Weltlinie, also gemeinhin der "Raum". Die Strecke P_t zu einem Punkt X auf der "Lichtlinie" L auf dieser waagerechten entspricht dem Raum, den ein Lichtstrahl seit Aussenden vom Punkt P_0 zurückgelegt hat. Der Beobachter P_t ist ruhend, er bewegt sich nicht im Raum, wohl aber in der Zeit, nämlich entlang der Weltlinie, der D4.

Im restlichen kommt dann zum Tragen, was ich oben geschrieben habe, nämlich daß bei Steigung 1 der Lichtlinie die Strecken Delta_s und Delta_t "im Raum" und "in der Zeit" zumindest geometrisch identisch sind.

Alternativ darfst Du mir vorschlagen, wie ein Beobachet P auf der Weltlinie, also in der Zeit, seine Position ändern kann (in der Zeit!), außer, sich auf (oder besser in ihr) zu bewegen.
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8576

Beitrag jh8979 Verfasst am: 30. Apr 2015 11:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab mal ein Bild angehängt, damit wir uns einig sind wovon wir reden (das meiste darauf kannst Du ignorieren, ich war nur zu faul selber ein Bild zu erstellen):
http://scottwalter.free.fr/papers/image/mmmfig2.jpg

Ein Beobachter der in diesem System ruht, bewegt sich entlang der t-Achse senkrecht nach oben. Seine Geschwindigkeit im Raum ist 0 (da dies sein Ruhesystem ist). Im Raumzeitpunkt O sendet er einen Lichtblitz aus, dieser bewegt sich mit Lichtgeschwindigkeit c im Raum und erreicht den Raumzeitpunkt B zur der Zeit als der Beobachter im Raumzeitpunkt A ist.

Sind wir uns soweit einig?
Ich



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Beiträge: 913
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Beitrag Ich Verfasst am: 30. Apr 2015 11:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ich versteh's immer noch nicht.
Wir haben ein Diagramm. Von unten nach oben ist die Weltlinie von P. Von links nach rechts seine Gleichzeitigkeitslinie zum Zeitpunkt 0. Der Lichtkegel wird durch die Linie von links unten nach rechts oben und die Linie von rechts unten nach links oben gebildet.
Die Lichtkegellinien haben Steigung dx/dt=1, zeigen also Bewegung im Raum mit Lichtgeschwindigkeit. Die Weltlinie hat Steigung dx/dt=0, zeigt also keine Bewegung im Raum an.
Zitat:
Alternativ darfst Du mir vorschlagen, wie ein Beobachet P auf der Weltlinie, also in der Zeit, seine Position ändern kann (in der Zeit!), außer, sich auf (oder besser in ihr) zu bewegen.
Vielleicht liegt hier das Problem. P bewegt sich nicht auf der Weltlinie. Er selbst bzw. seine Bewegung wird durch die Weltlinie dargestellt. Unsere Objekte (wie der Beobachter P) hier sind keine Punkte, die im Diagramm herumwuseln, sondern Linien.
klink
Gast





Beitrag klink Verfasst am: 30. Apr 2015 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

Danke Euch für den Input.

jh8979, ja, darüber reden wir ...

@ich

Das ist eigentlich genau der Punkt, den ich meine. Wir sehen zwar eine Linie, das ist aber in meinen Augen eine Überlagerung von unendlich vielen Einzelbildern, die jeweils P als Punkt darstellen. Nimm z.B. P_t1 vor 4 Wochen, P_t2 vor 3 Wochen, P_t3 vor 2 Wochen usw. Jeweils ein Einzelbild. Dann ist doch Delta_t die "Positionsänderung" bzw. "Bewegung" (oder gibt es ein besseres Wort dafür) in der Zeit t. Und wenn die Lichtlinie 45 Grad zur Weltlinie steht, und somit Delta_s gleich Delta_t ist, dann "findest" Du v = s sowohl auf der Weltlinie (Punkt P_t1, P_t2, P_t3 ...) als auch auf der Gleichzeitigkeits-Hyperfläche. Du kannst ja auch beliebig von jedem Punkt P_tx als P_0 starten und dann von dort wieder einen neuen Lichtkegel beginnen ...

womit wir wieder am Anfang wären, daß die betragsmäßige Gleichheit der "Bewegung" P durch die Zeit entlang der Weltlilnie und der Bewegung des Punkts X auf der Lichtlinie vom Punkt P weg allein durch die Darstellung implizit gegeben ist.
klink
Gast





Beitrag klink Verfasst am: 30. Apr 2015 12:05    Titel: Antworten mit Zitat

Nachtrag zu Deiner Grafik, jh8979:

rot (Strecke A_B) ist gleich rot Strecke (A_Null). Dann ist auch v_(A_B) gleich v_(A_Null) in der 4D-Raumzeit.
klink
Gast





Beitrag klink Verfasst am: 30. Apr 2015 12:24    Titel: Antworten mit Zitat

im vorletzten post habe ich mich vertrommelt, where read "v = s" please read "v = c". sorry.
jh8979
Moderator


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Beiträge: 8576

Beitrag jh8979 Verfasst am: 30. Apr 2015 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

Die Geschwindigkeit des Lichts (das sich von O nach B bewegt) ist in der Tat c.

Ich hab das Gefühl Du denkst, dass sich der Beobachter entlang des Lichtkegels bewegt, das tut er aber nicht. Der Beobachter (in dessen Ruhesystem wir uns hier befinden) befindet sich die ganze Zeit auf der t-Achse bei x=0 (also Verbindung O-A) bewegt sich also nicht im Raum, nur in der Raumzeit.
klink
Gast





Beitrag klink Verfasst am: 30. Apr 2015 14:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo jh8979,

das habe ich auch nie behauptet, es ging mir seit beginn des Threads um die "Bewegung" Delta_t in der Zeit, nicht Delta_s im Raum. Setz Dich auf einen Stuhl und wir definieren Dich und den Stuhl als Beobachter P, dennoch "bewegst" Du als P Dich entlang der t-Achse bzw. auf der Weltlinie entlang durch die 4D-Raumzeit. Und die Frage ist, mit welcher Geschwindigkeit du das tust. Und die Antwort ist klar "mit v = c", wenn Du akzeptierst, daß in der Lichtkegel-Darstellung d(x)/d(y) = 1 ist.

Dein Denkfehler ist glaube ich, daß Du annimmst v = c existiere nur im Bezugssystem "Raum", v = c ist aber auch im Bezugssystem Raumzeit gültig. Andernsfalls würde eine natürliche Einheit c = 1 nämlich garkeinen Sinn machen.

Sind wir jetzt zusammen ?
Gruß,
klink
jh8979
Moderator


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Beiträge: 8576

Beitrag jh8979 Verfasst am: 30. Apr 2015 14:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ah...das meinst Du. In der Zeit "bewegst" Du dich natürlich mit vorwaerts... aber das ist irgendwie trivial...
klink
Gast





Beitrag klink Verfasst am: 30. Apr 2015 14:49    Titel: Antworten mit Zitat

in der Darstellung d(t)/d(t) = 1 oder d(x)/d(t) = 1 sieht das trivial aus, aber m.M. wird hierbei vernachlässigt bis übersehen, daß das implizit bedeutet, daß das ganze Bezugssystem "Raum" sich mit v=c durch die Zeit bewegt. Ich glaube nicht, daß das allen bewußt ist, die mit Lichtkegeln hantieren, und was das für Implikationen für unser Weltbild bedeutet.

Gruß,
klink
jh8979
Moderator


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Beitrag jh8979 Verfasst am: 30. Apr 2015 14:55    Titel: Antworten mit Zitat

klink hat Folgendes geschrieben:
... das ganze Bezugssystem "Raum" ...

1. Was soll das sein?

2. Ich halte die Aussage immer noch für trivial und denke nicht, dass dies zu irgendeiner tiefen Aussage über unsere Welt führt.
klink
Gast





Beitrag klink Verfasst am: 04. Mai 2015 11:11    Titel: Antworten mit Zitat

zu 1.

stell Dir im Modell eine gekrümmte Membran wie die Haut einer Seifenblase vor, die sich radial mit v = c aufbläht. Die radiale Dimensíon wäre im Modell die Zeit.

zu 2.

stell Dir vor Du wachst in einem Container ohne Fenster auf, ohne zu wissen, wie Du da hinkommst. Der Container befindet sich in einem Flugzeug, welches sich mit konstant v = 900 km/h fortbewegt. Vibration und Geräusche einmal vernachlässigt, hättest Du keine Möglichkeit zu erkennen, ob der Container stillsteht oder fortbewegt wird.

"unser" Container fliegt im Modell seit ca 13,7 Mrd. Jahren mit nahezu v = c
jh8979
Moderator


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Beitrag jh8979 Verfasst am: 04. Mai 2015 11:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ich seh immer noch keine tiefe Aussage hier...
klink
Gast





Beitrag klink Verfasst am: 04. Mai 2015 11:21    Titel: Antworten mit Zitat

dann ist das ein Thema des Erkennens, wenn Du es nicht siehst ...

Der "container" Raum fliegt mit aller in ihm befindlichen Masse mit v = c durch ein Bezugssystem Zeit. Jedes Massepartikel hat somit einen Impuls in der Zeit (mc = p).

Sollte jetzt eigentlich Klick machen, wenn Du E = mc*c anschaust ...
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8576

Beitrag jh8979 Verfasst am: 04. Mai 2015 11:27    Titel: Antworten mit Zitat

klink hat Folgendes geschrieben:

Sollte jetzt eigentlich Klick machen, wenn Du E = mc*c anschaust ...

Nicht wirklich... ich hab keine Ahnung was Du mir mitteilen willst, bzw. was daran interessant sein sollte... aber das mag an mir liegen.
Ich



Anmeldungsdatum: 11.05.2006
Beiträge: 913
Wohnort: Mintraching

Beitrag Ich Verfasst am: 04. Mai 2015 11:49    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab dasselbe Problem.
klink
Gast





Beitrag klink Verfasst am: 04. Mai 2015 11:56    Titel: Antworten mit Zitat

Einstein hat die Zeit als vierte Koordinate eingeführt, die gleichberechtigt zu den 3 Raumkoordinaten ist. Soweit ich weiß hat sich Einstein keine Gedanken in die Richtung gemacht, als daß der R^3 in eine komplexere Mannigfaltigkeit eingebettet liegen könnte.

Geh mal modellhaft davon aus, daß es eher der physikalischen Realität entspricht, daß der R^3 unserer Wahrnehmung in einer min. T^4 eingebettet ist. Die "Bewegung" des R^3 (mit uns und aller Materie als Insassen) durch die T^4 erfolgt mit v = c (siehe "trivialer" Zussammenhang im Lichtkegel d(x)/d(t) = 1) und wird von uns als Zeit wahrgenommen.

Lies mal die Maxwellgleichungen alternativ so, als daß dort eine Raumbran R^x mit einer Zeitbran T^y interagiert.

Gruß,
Klink
klink
Gast





Beitrag klink Verfasst am: 04. Mai 2015 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

jh8979 hat Folgendes geschrieben:
klink hat Folgendes geschrieben:

Sollte jetzt eigentlich Klick machen, wenn Du E = mc*c anschaust ...

Nicht wirklich... ich hab keine Ahnung was Du mir mitteilen willst, bzw. was daran interessant sein sollte... aber das mag an mir liegen.


E = mc * c

-->

mc --> "Masse, die sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt" aus sicht eines Beobachters in einem T^4 ruhenden Bezugssystem. Das bewegte Inertialsystem R^3 beherbergt die Masse.
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8576

Beitrag jh8979 Verfasst am: 04. Mai 2015 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

Die Finsternis lichtet sich bisher nicht bei mir....
klink
Gast





Beitrag klink Verfasst am: 04. Mai 2015 14:21    Titel: Antworten mit Zitat

dann wünsche ich Dir, daß sich das irgendwann mal einstellt ... Augenzwinkern
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