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Temperaturverlust eines Rohres
 
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tachzusamm



Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 12
Wohnort: Dortmund

Beitrag tachzusamm Verfasst am: 01. Jul 2009 15:56    Titel: Temperaturverlust eines Rohres Antworten mit Zitat

Hallo,

ich grübel schon eine Weile über folgendem Problem:

Ein waagerecht montiertes Stahlrohr der Länge 1000 mm, Durchmesser 200 mm, Wandstärke 5 mm ist gefüllt mit Öl. Drinnen befinden sich elektrische Heizelemente.

Ich möchte nun berechnen:
a) Die Energiemenge, die benötigt wird, um das System von 20°C auf eine Temperatur von 180°C zu bringen;
b) Die Leistung, die nötig ist, um das System dann auf Temperatur zu halten.

Punkt a) ist einfach; das Volumen sowohl des Öls als auch des Stahlrohres kann ich ausrechnen, und mit den spezifischen Wärmekapazitäten von Stahl und Öl lässt sich die Energiemenge berechnen.

Bei Punkt b) wird es schon schwieriger.
Mein Ansatz momentan: Die benötigte Leistung zur Aufrechterhaltung der Temperatur ist die Summe aus:
1. Verlustleistung, die das Rohr per Strahlung abstrahlt und
2. Verlustleistung durch Konvektion (Umgebungsluft).

Zu 1. versuche ich momentan, die abgestrahlte Leistung dadurch zu ermitteln, dass ich das Rohr als schwarzen Strahler betrachte und einen Korrekturfaktor der Verlustleistung von unter 1 annehme.
Wäre das denn richtig so? Oder geht man zur Ermittlung der abgestrahlten Wärme von realen Körpern andere Wege?

Bei 2. stehe ich noch recht hilflos da; Formeln zur Konvektion, die halbwegs zum geschilderten Modell passen, habe ich noch nicht gefunden (vermutlich weil ich nicht an den richtigen Stellen suche oder mir die passenden Begriffe nicht einfallen). Ich fand nur Konvektionsformeln aus dem Bauwesen, aber da bin ich ja ganz falsch. grübelnd

Jede Denkanregung ist willkommen, auch Hinweise auf Formelsammlungen oder Materialtabellen.

Gruß Rainer
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 01. Jul 2009 20:43    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!

Eine recht komplexe Angelegenheit ...
- Gibt es einen Durchfluß ("Rohr")?
- Um welches Öl handelt es sich? (Bei vielen ist 180 °C schon im Siedebereich.)
- Läßt sich die Heizung etwas genauer beschreiben? Schafft sie eine halbwegs homogene Temperaturverteilung?
- Dito: Umgebung (Antarktis / Sahara ...)?

mfG F
dachdecker2
Administrator


Anmeldungsdatum: 15.06.2004
Beiträge: 1174
Wohnort: Zeppelinheim / Hessen

Beitrag dachdecker2 Verfasst am: 01. Jul 2009 21:13    Titel: Antworten mit Zitat

Der einfachste Ansatz für b ist sicherlich, den Wärmeübergangswiderstand Stahl-Luft für ein waagerechtes Rohr mit freier Konvektion (ohne Ventilator) zu suchen und damit dann



auszurechnen.

Da du vermutlich einen Temperaturverlauf im Öl, im Stahl und außerdem noch zwei weitere Übergänge hast (Heizung-Öl, Öl-Stahl), könnte sich einen Unterschied zwischen den Leistungen ergeben, die du aufwenden muss, um das Rohr, das Öl oder die Heizung auf der angestrebten Temperatur zu halten.

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Gruß, dachdecker2

http://rettedeinefreiheit.de
tachzusamm



Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 12
Wohnort: Dortmund

Beitrag tachzusamm Verfasst am: 01. Jul 2009 22:03    Titel: Antworten mit Zitat

franz hat Folgendes geschrieben:
- Gibt es einen Durchfluß ("Rohr")?

Eigentlich nicht, das Öl ist lediglich "eingesperrt" (mit der Möglichkeit zur Ausdehnung natürlich, damit es nicht platzt)
Zitat:
- Um welches Öl handelt es sich? (Bei vielen ist 180 °C schon im Siedebereich.)

Das ist sicherheitstechnisch natürlich wichtig - aber ich setze mal voraus, dass es nicht siedet.
Zitat:
- Läßt sich die Heizung etwas genauer beschreiben? Schafft sie eine halbwegs homogene Temperaturverteilung?

Ja, das ist die Absicht - es wird ein oder werden mehrere genügende lange Heizstäbe sein. Evtl. sind auch im Rohr noch Lamellen zum "Umrühren" angebracht.
Ach, ich vergaß: Das Rohr dreht sich.
Wem es was sagt: Der technische Einsatz soll der eines Kalanders sein.
Zitat:
- Dito: Umgebung (Antarktis / Sahara ...)?

Normale Raumtemperatur, 20-30 °C - in näherer Umgebung vielleicht auch leicht erhöht.
tachzusamm



Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 12
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Beitrag tachzusamm Verfasst am: 02. Jul 2009 09:20    Titel: Antworten mit Zitat

dachdecker2 hat Folgendes geschrieben:
Der einfachste Ansatz für b ist sicherlich, den Wärmeübergangswiderstand Stahl-Luft für ein waagerechtes Rohr mit freier Konvektion (ohne Ventilator) zu suchen und damit dann



auszurechnen.

Danke für die Formel - jetzt ist mir schon klarer, wie ich die Konvektionsverluste berechnen könnte.
Aber... wie "suche" ich den Wärmeübergangswiderstand? Lässt er sich mittels Wärmeleitfähigkeit von Stahl und Dichte der Luft errechnen, oder sind das Erfahrungs/messwerte, die sich nur in einschlägigen Tabellen nachschlagen lassen?


Nachtrag: Ich habe gerade gelernt, dass die Ohmschen Gesetze auch für Wärmeleitung gelten.
Damit kann ich dann also das System Heizelement als Quelle betrachten, und die Widerstände von Öl - Stahl - Luft als Reihenschaltung sehen?
Irgendwie scheint mir das falsch, weil die Luft ja nicht stationär um das Rohr verbleibt, sondern fortströmt...
Konvektion halt, und nicht ausschliesslich Wärmeleitung.
dachdecker2
Administrator


Anmeldungsdatum: 15.06.2004
Beiträge: 1174
Wohnort: Zeppelinheim / Hessen

Beitrag dachdecker2 Verfasst am: 02. Jul 2009 09:55    Titel: Antworten mit Zitat

Da musst du hoffen, dass du das in Tabellen findest. Wie andere Materialwerte wird sich das vermutlich nicht berechnen lassen (denk zum Beispiel mal an die Reibungskoeffizienten zwischen zwei Materialien).

Vielleicht findest du auch nicht genau das, was du suchst, dafür aber was ähnliches (andere Geometrien, andere Materialkombinationen, erzwungene statt freier Konverktion ...) wo du vielleicht aus verschiedenen nicht genau passenden Zahlen eine Schätzung ableiten kannst.

Was du suchst, heißt Wärmeübergangswiderstand für die Grenze zwischen Materialkombinationen (Wenn es dabeisteht, ist Konvektion als Efekt schon in der Zahl enthalten, andernfalls musst du eine andere Tabelle suchen) und Wärmeleitwert ( sozusagen) für Wärmeleitung innerhalb eines Materials.

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Gruß, dachdecker2

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Zuletzt bearbeitet von dachdecker2 am 02. Jul 2009 21:31, insgesamt einmal bearbeitet
tachzusamm



Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 12
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Beitrag tachzusamm Verfasst am: 02. Jul 2009 10:41    Titel: Antworten mit Zitat

Danke; ich werde mal mein Glück versuchen und nach Werten suchen - und bei Erfolg damit schon ein wenig rechnen, um überhaupt eine Vorstellung von den Verhältnissen zu bekommen.
Momentan vermute ich ja, dass die Verluste durch Konvektion höher sein werden als die durch Strahlung, ich dort also genauer "schätzen" muss.

grübelnd
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