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Walkoff=Doppelbrechung?
 
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greeny1702



Anmeldungsdatum: 29.10.2008
Beiträge: 3

Beitrag greeny1702 Verfasst am: 29. Okt 2008 12:48    Titel: Walkoff=Doppelbrechung? Antworten mit Zitat

An dieser Stelle habe ich nun grundsätzliche Fragen zum Walk-off:
Basiert dieser einzig und allein auf dem Brechzahlunterschied zwischen ordentlicher und außerordentlicher Brechzahl? Oder spielt da noch mehr eine Rolle? Ich finde beim Lernen einige Widersprüche:

-Typ I Phasenanpassung bei Frequenzverdopplung mit no>ne:

no(w)=ne(2w)

Die Bedingung wird über den Einstrahlwinkel erreicht, trotzdem gibt es aber laut Literatur einen Walkoff zwischen Grundwelle und 2. Harmonischer. Warum? Die Brechzahlen sind doch identisch.

- 90° Phasenanpassung:

no(w)=ne(2w) über Temperatur erreicht, Einstrahlung erfolgt entlang einer dielektrischen Achse, bei der ganz Allgemein gilt, dass es keinen Walk-off gibt. Wenn es aber allgemein gilt, so auch für verschiedene Brechzahlen? Habe ich dann trotz verschiedener Brechzahlen und somit Ausbreitungsgeschwindigkeiten keine Doppelbrechung?

Wie laesst sich das erklären? Ist Walk-off was anderes als Doppelbrechung?

Verwirrung pur meinerseits und jedesmal, wenn ich glaube, es verstanden zu haben, fällt mir am nächsten Tag wieder etwas widersprüchliches auf Hilfe

Wenn mir jemand auf die Sprünge helfen könnte, wär ich sehr dankbar!

Gruß,
greeny
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 29. Okt 2008 14:06    Titel: Antworten mit Zitat

Walk-off ist der Effekt, dass sich zwei Strahlen räumlich trennen, obwohl sie am Anfang überlagert waren.

Doppelbrechung (unterschiedliche Brechungsindices für die beiden Strahlen) ist hier die Ursache für diesen Effekt.

Wenn man die Brechungsindices für die beiden Strahlen perfekt gleich hinbekommt, dann erwartet man also auch keinen Walk-Off.

Nun würde ich aber sagen, dass es in der Praxis natürlich nie perfekt, sondern immer nur annähernd gelingt, die zwei Brechungsindices für die beiden Strahlen gleich zu machen. Und ich vermute, dass das einfach der Grund ist, warum in der Literatur in diesem Zusammenhang der Walk-Off ein Thema ist.
greeny1702



Anmeldungsdatum: 29.10.2008
Beiträge: 3

Beitrag greeny1702 Verfasst am: 29. Okt 2008 15:29    Titel: Antworten mit Zitat

Danke Markus, das hilft mir schon mal weiter, wenn ich es endlich als verstanden abhaken kann.

Übrig bleibt noch, warum denn nun ganz allgemein bei senkrechtem Einstrahlen zur opt. Achse ( oder noch allgemeiner für uniaxiale Kristalle: Einstrahlen längs einer dielektrischen Achse) kein Walkoff zu beobachten ist, unabhängig von den Brechzahlen.

Ich kenne zwar geometrische oder rechnerische Begründungen, aber ich habe doch immer noch meine unterschiedlichen Brechzahlen, die wie schon gesagt zu einem Walkoff führen müssten.

Stimmt diese Aussage vielleicht sogar gar nicht? (Ich denke da an lambda/2-Plättchen, da wird ja lin. senkrecht zur optischen Achse eingestrahlt mit einer ordentlichen Komponente und einer gleichgroßen außerordentlichen. Da führt doch grade der Walkoff zu längeren Laufwegen durch den Kristall,so dass am Kristallende ein Phasenunterschied existieren kann.)

Irgendwo ist noch ein Denkfehler...
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 06. Nov 2008 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

greeny1702 hat Folgendes geschrieben:
(Ich denke da an lambda/2-Plättchen, da wird ja lin. senkrecht zur optischen Achse eingestrahlt mit einer ordentlichen Komponente und einer gleichgroßen außerordentlichen. Da führt doch grade der Walkoff zu längeren Laufwegen durch den Kristall,so dass am Kristallende ein Phasenunterschied existieren kann.)

Beim lambda/2-Plättchen braucht man keinen Walkoff, um den gewünschten Phasenunterschied zu erreichen.

Denn der geometrische Weg der zwei Lichtwellen ist da ganz genau derselbe. Nur der optische Weg (in den der Brechungsindex mit eingeht) ist unterschiedlich, denn aufgrund der unterschiedlichen Brechungsindices für die zwei unterschiedlichen Polarisationsrichtungen passen eine unterschiedliche Anzahl der jeweiligen Wellenlängen in die Plättchendicke hinein.
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