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Raketen an Drehscheibe
 
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navix



Anmeldungsdatum: 21.10.2021
Beiträge: 63

Beitrag navix Verfasst am: 06. Dez 2021 23:02    Titel: Raketen an Drehscheibe Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Eine große massive Drehscheibe aus Holz (Radius , Dicke , Dichte
) ist mittig frei drehbar an einer senkrechten Achse befestigt.

Am Rand der Scheibe (beim Radius ) werden vier Feuerwerksraketen so angebracht, dass sie alle im Uhrzeigersinn ausgerichtet sind. Jede Rakete wiegt . Nun werden die Raketen gezündet und stoßen mit der Ausströmgeschwindigkeit von insgesamt ihrer jeweiligen Masse geradeaus nach hinten aus.

Mit welcher Winkelgeschwindigkeit dreht sich die Scheibe danach?
Setzen Sie fur die Raketen während der Beschleunigung ihre mittlere Masse ein!

Meine Ideen:
Hi, ich hänge schon seit einigen Stunden an dieser Aufgabe. Zunächst habe ich mal eine Skizze gemacht (Anhang). Vom Ansatz her habe ich mir überlegt, dass ich die Raketengleichungen und das Drehmoment benötige.

Da die Raketen im Uhrzeigersinn ausgerichtet sind, wird die Scheibe bei Zündung in eine Drehung mit dem Uhrzeigersinn versetzt. Wegen der Impulserhaltung wirkt auf die Rakete eine Schubkraft . Weil die Raketen an der Scheibe befestigt sind, wirkt zudem eine Kraft auf die Achse der Scheibe. Dadurch wird ein Drehmoment erzeugt, welches in der Skizze nach unten zeigt (Rechte-Hand-Regel).

und sind offensichtlich immer im Winkel zueinander, also kann man das Drehmoment schreiben als



Jetzt gilt doch



Das Trägheitsmoment kann man nachschlagen und die Masse aus , und bestimmen.

Leider habe ich keine Ahnung, wie ich die Antriebskraft der Rakete bestimmen soll.
Folgende Formeln sind mir zu Raketen bekannt:




Die Endgeschwindigkeit könne man also leicht bestimmen mit, aber die bringt mir ja nicht wirklich etwas in Bezug auf die Kraft. Erste Formel ist auch schwierig, da uns der Massenstrom nicht bekannt ist.

Mir ist auch nicht wirklich klar, was mit "Setzen Sie fur die Raketen während der Beschleunigung ihre mittlere Masse ein!" gemeint ist.

LG
navix



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Mathefix



Anmeldungsdatum: 05.08.2015
Beiträge: 5867
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Beitrag Mathefix Verfasst am: 07. Dez 2021 09:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ist die Brenndauer des Raketentreibstoffs angegeben?

EDIT

Nicht notwendig!


Zuletzt bearbeitet von Mathefix am 07. Dez 2021 10:12, insgesamt einmal bearbeitet
Myon



Anmeldungsdatum: 04.12.2013
Beiträge: 5875

Beitrag Myon Verfasst am: 07. Dez 2021 09:10    Titel: Re: Raketen an Drehscheibe Antworten mit Zitat

navix hat Folgendes geschrieben:
Leider habe ich keine Ahnung, wie ich die Antriebskraft der Rakete bestimmen soll.

Die Kraft wird nicht benötigt. Aus und der Gesamtmasse des ausgestossenen Treibstoffs der Raketen ergibt sich der Drehimpuls der Scheibe inkl. Raketen, und, wenn man wie angegeben von den mittleren Raketenmassen ausgeht, die Winkelgeschwindigkeit.
gast_free



Anmeldungsdatum: 15.07.2021
Beiträge: 195

Beitrag gast_free Verfasst am: 07. Dez 2021 09:36    Titel: Antworten mit Zitat

Mathefix



Anmeldungsdatum: 05.08.2015
Beiträge: 5867
Wohnort: jwd

Beitrag Mathefix Verfasst am: 07. Dez 2021 10:11    Titel: Antworten mit Zitat

F_s = Schubkraft
t_b = Brenndauer
m_T = Masse Treibstoff







roycy



Anmeldungsdatum: 05.05.2021
Beiträge: 961

Beitrag roycy Verfasst am: 07. Dez 2021 10:58    Titel: Antworten mit Zitat

Mathefix hat Folgendes geschrieben:
F_s = Schubkraft
t_b = Brenndauer
m_T = Masse Treibstoff









Ja, aber welches I denn?
Mathefix



Anmeldungsdatum: 05.08.2015
Beiträge: 5867
Wohnort: jwd

Beitrag Mathefix Verfasst am: 07. Dez 2021 12:09    Titel: Antworten mit Zitat

roycy hat Folgendes geschrieben:
Mathefix hat Folgendes geschrieben:




Ja, aber welches I denn?


I = Massenträgheitsmoment

I_S = Massenträgheitsmoment Scheibe

I_R = Massenträgheitsmoment Rakete

q = Anteil Masse Treibstoff an Masse Rakete

= Mittlere Masse der Rakete

n = Anzahl Raketen








kannst Du selber bestimmen.


Zuletzt bearbeitet von Mathefix am 07. Dez 2021 17:05, insgesamt einmal bearbeitet
roycy



Anmeldungsdatum: 05.05.2021
Beiträge: 961

Beitrag roycy Verfasst am: 07. Dez 2021 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="Mathefix"][quote="roycy"]
Mathefix hat Folgendes geschrieben:







kannst Du selber bestimmen.


Mir war das sowieso klar- ich fragte nur nach, weil vorher niemand den Steiner- Anteil der 4 Raketen beim Trägheitsmoment erwähnte.
Mathefix



Anmeldungsdatum: 05.08.2015
Beiträge: 5867
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Beitrag Mathefix Verfasst am: 07. Dez 2021 13:31    Titel: Antworten mit Zitat

Mir leuchtet nicht ein, warum die mittlere Raketenmasse berücksichtigt werden soll.
Die Rakete beschleunigt bis Brennschluss. Dann ist der Treibstoff aufgebraucht und nur die Strukturmasse der Rakete = 0,4 * m_R bleibt übrig und geht in das Massenträgheitsmoment ein.
Mathefix



Anmeldungsdatum: 05.08.2015
Beiträge: 5867
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Beitrag Mathefix Verfasst am: 07. Dez 2021 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="roycy"][quote="Mathefix"]
roycy hat Folgendes geschrieben:
Mathefix hat Folgendes geschrieben:

kannst Du selber bestimmen.


Mir war das sowieso klar- ich fragte nur nach, weil vorher niemand den Steiner- Anteil der 4 Raketen beim Trägheitsmoment erwähnte.


Indirekt doch, denn welchen Einfluss sollte denn sonst die mittlere Raketenmasse haben?
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5044

Beitrag DrStupid Verfasst am: 07. Dez 2021 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

Mathefix hat Folgendes geschrieben:
Mir leuchtet nicht ein, warum die mittlere Raketenmasse berücksichtigt werden soll.


Die exakte Lösung ist analog zur Raketengleichung:



mit



wobei die Masse der Raketen und das Trägheitsmoment der Scheibe ist. Ihr rechnet oben mit der ersten Näherung



Wenn man da anstelle von den Mittelwert von und einsetzt, dann wird der Fehler deutlich kleiner.
navix



Anmeldungsdatum: 21.10.2021
Beiträge: 63

Beitrag navix Verfasst am: 08. Dez 2021 00:14    Titel: Antworten mit Zitat

Mathefix hat Folgendes geschrieben:
F_s = Schubkraft
t_b = Brenndauer
m_T = Masse Treibstoff









Ist die Gesamtmasse an Treibstoff, also , oder nur von einer Rakete?

Ich gehe mal davon aus, dass die Summe der Beträge aller 4 Schubkräfte ist, da diese ja alle gleichermaßen zum Drehmoment beitragen. Dann könnte man diese 4 Raketen doch zu einer zusammenfassen, die die 4-fache Masse besitzt und eine 4-mal so hohe Schubkraft aufweist.
Mathefix



Anmeldungsdatum: 05.08.2015
Beiträge: 5867
Wohnort: jwd

Beitrag Mathefix Verfasst am: 08. Dez 2021 14:04    Titel: Antworten mit Zitat

DrStupid:



Massenträgheitsmomente

Bei Start



Bei Brennschluss



Wieso lt. Aufgabe die mittlere Raketenmasse anzusetzen ist, erschliesst sich mir nicht. Relevant ist die Masse bei Brennschluss und die ist 0,4 * m_R.


Zuletzt bearbeitet von Mathefix am 08. Dez 2021 15:16, insgesamt 6-mal bearbeitet
Mathefix



Anmeldungsdatum: 05.08.2015
Beiträge: 5867
Wohnort: jwd

Beitrag Mathefix Verfasst am: 08. Dez 2021 14:21    Titel: Antworten mit Zitat

navix hat Folgendes geschrieben:

Ist die Gesamtmasse an Treibstoff, also , oder nur von einer Rakete?


m_T ist die Gesamtmasse an Treibstoff und I ist das gesamte Massenträgheitsmoment bei Brennschluss.
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5044

Beitrag DrStupid Verfasst am: 08. Dez 2021 15:15    Titel: Antworten mit Zitat

Mathefix hat Folgendes geschrieben:

Beide Gleichungen

DrStupid



und



führen zu dem exakt gleichen Ergebnis



Nein, sie führen nur im Rahmen der angegebenen Genauigkeiten zum gleichen Ergebnis. Mit Io im Nenner ist die Näherung kleiner als die exakte Lösung und mit I im Nenner ist sie größer. Der wahre Wert liegt fast genau in der Mitte. Deshalb verringert sich der Fehler bei Verwendung des Mittelwertes um mehrere Größenordnungen. Die Idee, den Mittelwert zu verwenden, ist deshalb prinzipiell richtig. Dass der Unterschied in diesem speziellen Fall keine Rolle spielt, weiß man erst, wenn man es ausgerechnet hat.
Mathefix



Anmeldungsdatum: 05.08.2015
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Beitrag Mathefix Verfasst am: 08. Dez 2021 16:50    Titel: Antworten mit Zitat

DrStupid hat Folgendes geschrieben:
Mathefix hat Folgendes geschrieben:

Beide Gleichungen

DrStupid



und



führen zu dem exakt gleichen Ergebnis



Nein, sie führen nur im Rahmen der angegebenen Genauigkeiten zum gleichen Ergebnis. Mit Io im Nenner ist die Näherung kleiner als die exakte Lösung und mit I im Nenner ist sie größer. Der wahre Wert liegt fast genau in der Mitte. Deshalb verringert sich der Fehler bei Verwendung des Mittelwertes um mehrere Größenordnungen. Die Idee, den Mittelwert zu verwenden, ist deshalb prinzipiell richtig. Dass der Unterschied in diesem speziellen Fall keine Rolle spielt, weiß man erst, wenn man es ausgerechnet hat.


Danke. Hatte bei meiner Berechnung erkannt, dass I nahe bei I_0 liegt und deshalb der Momentenansatz in diesem speziellen Fall gut passt
Habe dann meinen Post gelöscht.
Mathefix



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Beiträge: 5867
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Beitrag Mathefix Verfasst am: 08. Dez 2021 16:50    Titel: Antworten mit Zitat

DrStupid hat Folgendes geschrieben:
Mathefix hat Folgendes geschrieben:

Beide Gleichungen

DrStupid



und



führen zu dem exakt gleichen Ergebnis



Nein, sie führen nur im Rahmen der angegebenen Genauigkeiten zum gleichen Ergebnis. Mit Io im Nenner ist die Näherung kleiner als die exakte Lösung und mit I im Nenner ist sie größer. Der wahre Wert liegt fast genau in der Mitte. Deshalb verringert sich der Fehler bei Verwendung des Mittelwertes um mehrere Größenordnungen. Die Idee, den Mittelwert zu verwenden, ist deshalb prinzipiell richtig. Dass der Unterschied in diesem speziellen Fall keine Rolle spielt, weiß man erst, wenn man es ausgerechnet hat.


Danke. Hatte bei meiner Berechnung erkannt, dass I nahe bei I_0 liegt und deshalb der Momentenansatz in diesem speziellen Fall gut passt
Habe dann meinen Post gelöscht.
Mathefix



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Beitrag Mathefix Verfasst am: 11. Dez 2021 14:43    Titel: Antworten mit Zitat

Die Drehimpulsbilanz



ergibt ohne die Notwendigkeit die Massenträgheitsmomente zu bestimmen



DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
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Beitrag DrStupid Verfasst am: 11. Dez 2021 22:26    Titel: Antworten mit Zitat

Mathefix hat Folgendes geschrieben:


Das wäre die Winkelgeschwindigkeit, die die Raketen erreichen würden, wenn sie die Scheibe nicht mitschleppen müssten.
Mathefix



Anmeldungsdatum: 05.08.2015
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Beitrag Mathefix Verfasst am: 12. Dez 2021 10:04    Titel: Antworten mit Zitat

DrStupid hat Folgendes geschrieben:
Mathefix hat Folgendes geschrieben:


Das wäre die Winkelgeschwindigkeit, die die Raketen erreichen würden, wenn sie die Scheibe nicht mitschleppen müssten.


Dann hätte es m_0_R und m_R heißen müssen.

In m_0 und m ist die Masse der Scheibe m_S und der Rakete m_R enthalten.
Nach Aufgabenstellung:
m_0 = m_S/2 + m_R
m = m_S/2 + 0.4*m_R
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5044

Beitrag DrStupid Verfasst am: 12. Dez 2021 20:58    Titel: Antworten mit Zitat

Mathefix hat Folgendes geschrieben:
Dann hätte es m_0_R und m_R heißen müssen.


Mit der Gesamtmasse stimmt es auch nicht, weil sie nicht proportional zum Trägheitsmoment ist.

PS: Deine Gleichung gilt nur für den Fall, dass die Masse der Scheibe an ihrem Rand konzentriert ist. Es geht aber um eine Holzscheibe, bei der man näherungsweise von einer homogenen Masseverteilung ausgehen kann.
Mathefix



Anmeldungsdatum: 05.08.2015
Beiträge: 5867
Wohnort: jwd

Beitrag Mathefix Verfasst am: 13. Dez 2021 10:03    Titel: Antworten mit Zitat

DrStupid hat Folgendes geschrieben:
Mathefix hat Folgendes geschrieben:
Dann hätte es m_0_R und m_R heißen müssen.


Mit der Gesamtmasse stimmt es auch nicht, weil sie nicht proportional zum Trägheitsmoment ist.

PS: Deine Gleichung gilt nur für den Fall, dass die Masse der Scheibe an ihrem Rand konzentriert ist. Es geht aber um eine Holzscheibe, bei der man näherungsweise von einer homogenen Masseverteilung ausgehen kann.


Meine Absicht war, die in der Aufgabenstellung vorgegebene halbe Masse zu erklären.

In der Raketengrundgleichung wird die Masse der Rakete als Punktmasse angesehen. Um bei Rotation die verteilte Masse der Scheibe in eine äquivalente Punktmasse zu transformieren, wird in der TM der Begriff der reduzierten Masse bzw. Ersatzmasse verwendet. Bei einer Scheibe entspricht die reduzierte Masse/Ersatzmasse der Hälfte der Masse der Scheibe.

Man betrachtet die halbe Masse der Scheibe als Punktmasse wie eine Nutzlast als Bestandteil der Raketenmasse.

Dadurch sollte die Lösung der Aufgabe erleichtert werden, indem einfach die Raketengrundgleichung verwendet wird und nicht der Weg über die Erhaltung des Drehimpulses gegangen werden muss.

Es handelt sich also nicht um eine Näherungslösung.

Korrekt wäre gewesen, wenn ich statt und die Bezeichnungen und verwendet hätte.



Sorry für die Verwirrung.
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