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Volumenstromstärke
 
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Arcus



Anmeldungsdatum: 08.06.2007
Beiträge: 17

Beitrag Arcus Verfasst am: 22. Jun 2007 10:21    Titel: Volumenstromstärke Antworten mit Zitat

Ich hab mal eine Frage zur Volumenstromstärke. Nach dem Gesetz von
Hagen Poiseuille wird die Volumenstromstärke ja mit zunehmendem Radius der Röhre größer. Das ist natürlich auch plausibel, denn je dicker das Rohr ist, desto mehr Flüssigkeit kann auch durchfließen.

Aber: Eigentlich müsste doch bei gleich bleibendem Druck auch die Geschwindigkeit abnehmen, wenn der Radius größer wird, so dass die Volumenstromstärke im Endeffekt gleich bleibt.

Der Körper z.B. ist ja in der Lage, die Durchblutung zu steigern, indem er den Durchmesser der Blutgefäße erweitert. Aber da müsste die Volumenstromstärke ja eigentlich auch wieder gleich bleiben, weil ja zum Ausgleich die Geschwindigkeit zunimmt.

Es wäre nett wenn sich mal jemand dazu äußern könnnte!
Danke
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 22. Jun 2007 12:01    Titel: Re: Volumenstromstärke Antworten mit Zitat

Arcus hat Folgendes geschrieben:
Nach dem Gesetz von
Hagen Poiseuille wird die Volumenstromstärke ja mit zunehmendem Radius der Röhre größer. Das ist natürlich auch plausibel, denn je dicker das Rohr ist, desto mehr Flüssigkeit kann auch durchfließen.

Überleg mal noch genauer, woran das liegt: Bei gleicher Druckdifferenz zwischen Rohranfang und Rohrende (und gleicher Rohrlänge) wird die Flüssigkeit schneller durch das Rohr gedrückt (größere Geschwindigkeit und größere Volumenstromstärke), wenn das Rohr einen größeren Radius hat, denn dann bremsen die Wände die viskose Flüssigkeit weniger.

Zitat:

Aber: Eigentlich müsste doch bei gleich bleibendem Druck auch die Geschwindigkeit abnehmen, wenn der Radius größer wird, so dass die Volumenstromstärke im Endeffekt gleich bleibt.

Ich glaube, da denkst du an etwas anderes. Wenn Flüssigkeit von einem dünnen Rohr in ein dickes Rohr strömt, dann ist die Volumenstromstärke in beiden Rohren gleich und deshalb die Geschwindigkeit im dicken Rohr langsamer als im dünnen Rohr. Da ist dann aber die Druckdifferenz zwischen Anfang und Ende des dünnen Rohres viel größer als die Druckdifferenz zwischen Anfang und Ende des dicken Rohres.
Arcus



Anmeldungsdatum: 08.06.2007
Beiträge: 17

Beitrag Arcus Verfasst am: 22. Jun 2007 13:18    Titel: Volumenstromstärke Antworten mit Zitat

ja, da habe ich wohl was verwechselt.

allerdings: Durch die höhere Viskosität (also innere Reibung) in einem Rohr mit größerem Radius wird die Volumenstromstärke vermindert.

Die Volumenstromstärke wird hingegen gesteigert, weil die Adhäsion zwischen Flüssigkeit und Rohrwand verhältnismäßig kleiner ist,
weil die Rohrwandfäche nicht so stark wächst wie die Querschnittsfläche im Rohr, die von der Flüssigkeit eingenommen wird.

Dann müsste der als zweites genannte Effekt allerdings überwiegen, damit es zu einer größeren Volumenstromstärke kommt.

Kann man das insgesamt so sagen?
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 22. Jun 2007 13:34    Titel: Antworten mit Zitat

Moment, die Viskosität ist eine Eigenschaft der Flüssigkeit, nicht des Rohres. Die Viskosität sagt dir, ob das Honig oder Wasser ist, was da durch dein Rohr fließt.

Magst du dir einfach mal die komplette Herleitung des Hagen-Poiseuilleischen Gesetzes in deinem Physikbuch anschauen, um mit den Größen vertraut zu werden, die darin vorkommen? Die "Adhäsion" der Flüssigkeit an der Rohrwand ist für alle Flüssigkeiten gleich, egal welche Viskosität sie haben, denn man geht immer davon aus, dass die Flüssigkeitsschicht unmittelbar an der Wand an dieser haftet und sich nicht bewegt. Je viskoser die Flüssigkeit ist, desto mehr werden die inneren, schnelleren Flüssigkeitsschichten von dieser ruhenden Flüssigkeitsschicht am Rand gebremst.
Arcus



Anmeldungsdatum: 08.06.2007
Beiträge: 17

Beitrag Arcus Verfasst am: 22. Jun 2007 14:36    Titel: Volumenstromstärke Antworten mit Zitat

aber wenn das Rohr breiter ist, dann habe ich doch auch mehr Schichten die aneinanderreiben können, unabhängig davon, wie hoch die Viskosität von der Flüssigkeit an sich ist. Und damit habe ich eine höhere Abbremsung. Dass die Abbremsung bei Honig größer ist als bei Wasser ist natürlich klar.[/quote]
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 22. Jun 2007 14:52    Titel: Antworten mit Zitat

Mehr Schichten --> mehr Reibung --> mehr Abbremsung --> langsamere Flüssigkeit

ist eine sehr vage Formulierung der Gedankenkette. Magst du mal ganz konkret die Formeln hinschreiben, wie sie für die Herleitung der Hagen-Poiseuilleschen Gleichung verwendet werden, und deine vage Vermutung durch eine ganz konkrete Rechnung mit ganz konkreten Variablen überprüfen? Welche beschleunigende Kraft wirkt bei der ganzen Sache der abbremsenden Kraft entgegen und hält ihr das Gleichgewicht?
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