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Studienwahl - Entscheidungshilfe
 
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Minus



Anmeldungsdatum: 16.08.2022
Beiträge: 2

Beitrag Minus Verfasst am: 16. Aug 2022 19:05    Titel: Studienwahl - Entscheidungshilfe Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo,


ich habe vor einem Jahr ein Abi von 1,4 gemacht und seitdem große Entscheidungsschwierigkeiten. Auch jetzt bin ich eigentlich schon zu spät dran, aber ich will mein Studium nun endlich aufnehmen.

Mich hat immer Mathematik als Studiengang fasziniert. Ich habe als Kind an entsprechenden Wettbewerben und Fortbildungsangeboten auch teilgenommen. Da ich gemerkt habe, dass mich Berufe in der Versicherung oder in Banken nicht so interessieren, hab ich dann Physik ins Auge gefasst, bei dem man ja auch viele Möglichkeiten nach dem Studium hat.

Leider habe ich dann immer wieder gelesen (in anderen Foren), wie schlecht die Berufsaussichten in den beiden Studiengängen seien. Jetzt weiß ich, dass das vielleicht nicht stimmt, aber trotzdem lässt sich das schwer abschütteln. Ich denke daher auch über Elektrotechnik nach.

Nun habe ich bereits eine Uniklausur in den Grundlagen der Etechnik geschrieben und sehr gut abgeschnitten, obwohl ich gegen Ende nicht mehr in den Vorlesungen war. Außerdem war es inhaltlich ziemlich oberflächlich, viel rechnen und weniger verstehen warum Sachen so sind wie sie sind.

Daher denke ich nun wieder über Mathe oder Physik nach. Physik kann man ja auch mit den mathematischen Vorlesungen der Mathematiker studieren. Ich habe in den Etechnik Übungen gemerkt, dass ich einen "rush" oder Euphoriemoment habe, wenn ich Probleme, die man nicht direkt lösen kann und über die man erst machdenken muss, löse. Das wäre auch ein Argument dafür.

Trotzdem habe ich Angst, nach dem Studium arbeitslos zu werden. Wenn ich nach Stellenanzeigen für die entsprechenden Studiengänge suche, finde ich für Etechniker und Mathematiker nicht mal ein Zehntel der Anzahl von Stellenanzeigen wie bei Etechnikern. Zudem hab ich gehört, dass man als Physiker eher zweite Wahl ist (da im Gegensatz zu Infs und Ings nicht für die eigentliche Stelle ausgebildet) und sehr örtlich flexibel sein muss. Das macht mir Sorgen, da ich gerne eine Familie mit meinem Gehalt finanziell ernähren können würde und auch gerne die Möglichkeit hätte, in der Nähe meines Elternhauses zu wohnen. Bei entsprechender Leistung würde ich gerne 100k knacken wollen, zB im Konzern, aber dafür muss man wahrscheinlich eine Führungsrolle übernehmen, oder?

Ich habe bereits erkannt, dass mir die Forschung zu unsicher ist, trotzdem interessiert mich die F&E in der Entwicklung. Mir ist klar, dass Physiker meist fachfremd arbeiten und das ist okay, solange ich F&E (auch zB als Ingenieur) oder Statistik oÄ machen kann.

Ist das realistisch bzw wie beurteilt ihr die Berufsaussichten als Mathematiker/Ingenieur? Kann man sich überhaupt wirklich aussuchen, wo man als Physiker später endet oder sind die Berufsaussichten nicht soo gut, dass man es sich unbedingt aussuchen könnte?

Ach, ist es wichtig auf welche Uni man geht?




Meine Ideen:
Danke für eure Antworten
ML



Anmeldungsdatum: 17.04.2013
Beiträge: 3400

Beitrag ML Verfasst am: 16. Aug 2022 20:18    Titel: Re: Studienwahl - Entscheidungshilfe Antworten mit Zitat

Hallo,

Minus hat Folgendes geschrieben:

ich habe vor einem Jahr ein Abi von 1,4 gemacht und seitdem große Entscheidungsschwierigkeiten.

Ja, merke ich schon. Die schwierige Frage lautet: "Wird meine Entscheidung exzellent oder nur sehr gut sein". Also einfach mal entspannen. Alle Optionen, die Du nennst, sind vergleichsweise zukunftssicher.

Zitat:

Leider habe ich dann immer wieder gelesen (in anderen Foren), wie schlecht die Berufsaussichten in den beiden Studiengängen seien.

Physiker und Mathematiker werden beispielsweise in den Lehramtsfächern als Quereinsteiger gesucht. So richtig schlecht ist eine Festanstellung im öffentlichen Dienst nun nicht.

Physiker selbst haben eine geringe Arbeitslosenquote:
https://www.dpg-physik.de/veroeffentlichungen/aktuell/2022/der-arbeitsmarkt-fuer-physikerinnen-und-physiker-zurueck-auf-vorkrisenniveau

Zitat:

Jetzt weiß ich, dass das vielleicht nicht stimmt, aber trotzdem lässt sich das schwer abschütteln. Ich denke daher auch über Elektrotechnik nach.

Auch eine Option.

Zitat:

Nun habe ich bereits eine Uniklausur in den Grundlagen der Etechnik geschrieben und sehr gut abgeschnitten, obwohl ich gegen Ende nicht mehr in den Vorlesungen war. Außerdem war es inhaltlich ziemlich oberflächlich, viel rechnen und weniger verstehen warum Sachen so sind wie sie sind.

Man muss als Ingenieur den Routinekram können im Sinne von 'routinemäßig beherrschen'. Verständnis allein reicht da nicht.

Zitat:

Daher denke ich nun wieder über Mathe oder Physik nach. Physik kann man ja auch mit den mathematischen Vorlesungen der Mathematiker studieren.

Ja, schau's Dir an. Die Mathe ist deutlich anders als bei den Ingenieuren.

Zitat:

Trotzdem habe ich Angst, nach dem Studium arbeitslos zu werden.

Wenn die Angst sehr groß ist, lass Dir von einem Therapeuten helfen oder ertrage die Angst. Eine Vollkasko-Versicherung gibt es eh nicht.

Zitat:

Das macht mir Sorgen, da ich gerne eine Familie mit meinem Gehalt finanziell ernähren können würde und auch gerne die Möglichkeit hätte, in der Nähe meines Elternhauses zu wohnen. Bei entsprechender Leistung würde ich gerne 100k knacken wollen, zB im Konzern, aber dafür muss man wahrscheinlich eine Führungsrolle übernehmen, oder?

Man kann auch seine Ansprüche an das Leben etwas herunterschrauben. Oder eine größere Reise machen, damit Du aus dem Denken Deiner Blase ein wenig herauskommst und Du die Prioritäten, die Du setzen willst, besser einordnen kannst.


Viele Grüße
Michael
Minus



Anmeldungsdatum: 16.08.2022
Beiträge: 2

Beitrag Minus Verfasst am: 18. Aug 2022 01:48    Titel: Antworten mit Zitat

Eine Familie haben und ernähren können zu wollen ist ein hoher Anspruch? Auf die 100k war ich gekommen, weil Medizin auch hin und wieder eine Option war und ich es und mein Elternhaus daher als Vergleichsmaßstab genommen habe. Ist das also für Mathe/Physik zu viel verlangt? Ich bin mir nicht sicher, wie ich die jeweiligen Berufsaussichten einschätzen kann...

EDIT': Wir würdest du denn die letzten beiden Fragen meines Beitrags beantworten? Je nachdem würde ich vllt eins der Nawi Studiengänge anfangen um mir viele Berufswege offenzuhalten...
ML



Anmeldungsdatum: 17.04.2013
Beiträge: 3400

Beitrag ML Verfasst am: 18. Aug 2022 17:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

Minus hat Folgendes geschrieben:
Eine Familie haben und ernähren können zu wollen ist ein hoher Anspruch?

Stimmt. Ich habe übersehen, dass man das nur mit 100k+ kann smile

Ich glaube nicht, dass Du hier (in einem Nachhilfeforum für Schüler) viele Leute finden wirst, die Dir eine Karriereberatung für ein Einkommen 100k+ geben können. Wie viele Leute, die 100k+ verdienen und wissen, wie das geht, haben Zeit und Muße, in einem solchen Forum zu schreiben. Reiche Rentner -- ok. Und sonst?

Zitat:
Ist das also für Mathe/Physik zu viel verlangt? Ich bin mir nicht sicher, wie ich die jeweiligen Berufsaussichten einschätzen kann...

Nein, das geht; BWL oder Wirtschaftsingenieurwesen wäre aber vielleicht auch eine Wahl für ein solches Ziel.

Aber ich habe Zweifel, ob es erstrebenswert ist. Du bekommst das Geld ja in der Regel nicht geschenkt, sondern musst dafür lange (oder stressig) arbeiten. Geld bekommen ohne Eigenleistung beginnt erst in höheren Sphären mit ausreichend hohen Kontoständen/Besitztümern.

Zitat:

EDIT': Wir würdest du denn die letzten beiden Fragen meines Beitrags beantworten?

Ich denke, dass Physik eine solide Grundlage für eine Berufsausübung ist, die auch krisenfest ist. Der momentane Wohlstand basiert letztlich auch auf Kenntnissen in den Naturwissenschaften. Insofern sehe ich nicht, dass das in Zukunft alles hinfällig sein sollte. Ich bin aber auch kein Prophet.

Schau vielleicht auch mal hier:
https://www.arbeitsagentur.de/bildung/studium

Viele Grüße
Michael
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