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Steigt Meeresspiegel, wenn Arktiseis schmilzt?
 
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Wassermann69
Gast





Beitrag Wassermann69 Verfasst am: 15. März 2021 17:19    Titel: Steigt Meeresspiegel, wenn Arktiseis schmilzt? Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Ja hallo erstmal,

es wird immer davon gesprochen, dass der Meerespiegel steigen wird, wenn das Eis am Nordpol taut. Das mag ja für den Südpol stimmen, wo in der Antarktis einige Gletscher vom Festland ins Meer fließen werden. Aber doch nicht für den Nordpol?



Meine Ideen:
Aufgrund der Dichteanomalie des Wassers bleibt der Wasserspiegel doch genau erhalten - oder wie funktioniert das genau?

Bin auf eure Meinungen und Antworten gespannt!
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5041

Beitrag DrStupid Verfasst am: 15. März 2021 17:34    Titel: Re: Meeresspiegel steigt NICHT? Antworten mit Zitat

Wassermann69 hat Folgendes geschrieben:
es wird immer davon gesprochen, dass der Meerespiegel steigen wird, wenn das Eis am Nordpol taut.


Das wäre mir neu. Falsch wäre es aber nicht. Der Meeresspiegel wird steigen, wenn der Nordpol taut. Allerdings steigt er nicht, weil der Nordpol taut.
Brillant



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Beitrag Brillant Verfasst am: 16. März 2021 12:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ich stimme dafür, dass das Meer ansteigt, wenn der Nordpol schmilzt. Das Gletschereis auf Grönland wird mitmachen.

Vorteil: Die Berge werden kleiner, Bergsteiger müssen dann nicht mehr so hoch hinaus bis zum Gipfel. Oder bleibt Normal Null auf einem alten Stand? Wenn ja, auf welchem?

_________________
Glaubt nicht dem Hörensagen ... oder eingewurzelten Anschauungen, auch nicht den Worten eines verehrten Meisters; sondern was ihr selbst gründlich geprüft und als euch selbst und anderen zum Wohle dienend erkannt habt, das nehmt an. Siddhartha Gautama
Mathefix



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Beitrag Mathefix Verfasst am: 16. März 2021 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

Brillant hat Folgendes geschrieben:
Ich stimme dafür, dass das Meer ansteigt, wenn der Nordpol schmilzt. Das Gletschereis auf Grönland wird mitmachen.

Vorteil: Die Berge werden kleiner, Bergsteiger müssen dann nicht mehr so hoch hinaus bis zum Gipfel. Oder bleibt Normal Null auf einem alten Stand? Wenn ja, auf welchem?


Korrektur: Dichte Meerwasser

Das Schmelzen der schwimmenden Eismassen erhöht den Meeresspiegel nicht. Beim Landeis kömmt es zu erheblichem Anstieg.
Wenn das Grönlandeis schmilzt steigt der Meeresspiegel um ca. 7,2 m.

Eisvolumen V_E = 2,9 * 10^6 km^3
Eisdichte rho_E = 0,917 kg/m^3
Ozeanfläche A_O = 361,2 *10^6 km^2
Dichte Meerwasser rho_0 = 1,025 kg/m^3



Auf jedenFall habe ich es dann nicht mehr soweit bis zur See - aber das dauert noch ...


Zuletzt bearbeitet von Mathefix am 17. März 2021 10:31, insgesamt 2-mal bearbeitet
Nils Hoppenstedt



Anmeldungsdatum: 08.01.2020
Beiträge: 2019

Beitrag Nils Hoppenstedt Verfasst am: 16. März 2021 14:59    Titel: Antworten mit Zitat

Mathefix hat Folgendes geschrieben:
Das Schmelzen der schwimmenden Eismassen erhöht den Meeresspiegel nicht.


Es gibt einen minimalen Anstieg, da das schwimmende Eis aus Süßwasser besteht.

Viele Grüße,
Nils
Mathefix



Anmeldungsdatum: 05.08.2015
Beiträge: 5863
Wohnort: jwd

Beitrag Mathefix Verfasst am: 16. März 2021 16:32    Titel: Antworten mit Zitat

Nils Hoppenstedt hat Folgendes geschrieben:
Mathefix hat Folgendes geschrieben:
Das Schmelzen der schwimmenden Eismassen erhöht den Meeresspiegel nicht.


Es gibt einen minimalen Anstieg, da das schwimmende Eis aus Süßwasser besteht.

Viele Grüße,
Nils


Hallo Nils,

ist das so? Genau die Masse Meerwasser - bestehend aus Wasser und Salz - , deren Wasseranteil zu Eis wird, wird nach Schmelzen wieder zu Meerwasser.
Die Temperaturanomali gilt nicht für Salzwasser. Lufteinschlüsse vernachlässige ich.

Gruss
Mathefix
Brillant



Anmeldungsdatum: 12.02.2013
Beiträge: 1973
Wohnort: Hessen

Beitrag Brillant Verfasst am: 16. März 2021 18:37    Titel: Antworten mit Zitat

Nils Hoppenstedt hat Folgendes geschrieben:
da das schwimmende Eis aus Süßwasser besteht.

In der Arktis? Also friert nur der Wasseranteil des Salzwassers, das Salz wird ausgeschieden? Ich meine, sowas mal gelesen zu haben ... Hier zum Beispiel:

„Salz im Wasser setzt den Schmelzpunkt herunter. Beim Gefrieren verbleibt aber das Salz im Wasser und das Eis enthält kein Salz. Erkennen kann man das wenn man das Eis im Polarmeer untersucht. Das ist der Grund. weshalb im sich Nordmeer eine thermohaline Senke ausbildet und damit den Golfstrom antreibt.“

Quelle

Wieso ist es dann so aufwändig, aus Salzwasser Süßwasser herzustellen, man müsste es doch nur frieren und das entstandene Eis wieder auftauen. Die Kälte kann ja im Kreislauf wieder zum Frieren gebraucht werden.

Klar, auf dem Meereis liegt auch Süßeis, das von oben kommt.

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Mathefix



Anmeldungsdatum: 05.08.2015
Beiträge: 5863
Wohnort: jwd

Beitrag Mathefix Verfasst am: 16. März 2021 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

Brillant hat Folgendes geschrieben:
Nils Hoppenstedt hat Folgendes geschrieben:
da das schwimmende Eis aus Süßwasser besteht.

In der Arktis? Also friert nur der Wasseranteil des Salzwassers, das Salz wird ausgeschieden? Ich meine, sowas mal gelesen zu haben


Meereis besteht aus Wassereis, Salzsole und Gaseinschlüssen.
Das Salz wird im Gefrierprozess nicht ausgeschieden.
Myon



Anmeldungsdatum: 04.12.2013
Beiträge: 5852

Beitrag Myon Verfasst am: 16. März 2021 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

Brillant hat Folgendes geschrieben:
Wieso ist es dann so aufwändig, aus Salzwasser Süßwasser herzustellen, man müsste es doch nur frieren und das entstandene Eis wieder auftauen. Die Kälte kann ja im Kreislauf wieder zum Frieren gebraucht werden.

Das Gefrieren des Eises ist ja nicht kostenlos. Ein reiner „Kreislauf“ ist nicht möglich, vgl. den 2. Hauptsatz der Thermodynamik.

Zum Anstieg des Meeresspiegels: Salzwasser ist dichter als reines Wasser. Schmilzt ein Eisberg, nimmt die Dichte des Meerwassers -im Prinzip zumindest- ab, das Volumen steigt.
hansguckindieluft



Anmeldungsdatum: 23.12.2014
Beiträge: 1212

Beitrag hansguckindieluft Verfasst am: 16. März 2021 20:46    Titel: Antworten mit Zitat

Mathefix hat Folgendes geschrieben:

Meereis besteht aus Wassereis, Salzsole und Gaseinschlüssen.
Das Salz wird im Gefrierprozess nicht ausgeschieden.


Anscheinend doch:
In den Prozess des Gefrierens selbst werden nur Wassermoleküle einbezogen, während die viel größeren Salzionen nicht in das Kritallgitter von Eis eingebaut weren können und größtenteils im Meerwasser zurück bleiben und dadurch dessen Salzgehalt und damit auch dessen Dichte erhöhen. Teilweise wird das Salz aber auch im Meereis selbst in kleinen Hohlräumen als flüssige, salzige Lake eingebaut,[1] so dass Meereis 25-50 % des Salzgehalts des Meerwassers enthält, aus dem es entstanden ist.[2] Der Salzgehalt des Meerwassers schwankt jedoch im Laufe des Jahres. Aus neu gebildetem Meereis sickert die salzige Lake u.a. aufgrund ihrer hohen Dichte langsam nach unten aus, so dass am Ende des Winters der Salzgehalt von Meereis nur noch etwa ein Fünftel des ursprünglichen Gehalts bei der Bildung des Eises beträgt. Während des Sommers verliert das Eis weiteres Salwasser, weil das an der Oberfläche entstehende Schmelzwasser durch das Eis sickert und die Sole langsam herausdrückt, so dass am Ende nur noch ca. 10 % des anfänglichen Salzgehaltes übrigbleiben.[3]“
Quelle: https://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Meereis
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5041

Beitrag DrStupid Verfasst am: 16. März 2021 23:25    Titel: Antworten mit Zitat

Brillant hat Folgendes geschrieben:
Wieso ist es dann so aufwändig, aus Salzwasser Süßwasser herzustellen, man müsste es doch nur frieren und das entstandene Eis wieder auftauen.


"nur frieren" ist gut. Weißt Du, wie viel Energie man dafür braucht? Das lohnt sich nur dort, wo es Kälte kostenlos gibt (z.B. in der Arktis) und da macht man das auch so - allerdings nicht zur Wasser- sondern zur Salzgewinnung.

Brillant hat Folgendes geschrieben:
Die Kälte kann ja im Kreislauf wieder zum Frieren gebraucht werden.


Theoretisch ist es mit Wärmetauschern möglich, einen Teil der Kälte zurückzugewissen, aber dazu müssen warme und kalte Medien aneinander vorbei strömen. Das ist mit eine Feststoff wie Eis wesentlich schwieriger als mit Flüssigkeiten und Gasen.

Es ist besser, das Wasser nicht einzufrieren, sondern zu Verdampfen und anschließend die Wärme zurückzugewinnen.
Mathefix



Anmeldungsdatum: 05.08.2015
Beiträge: 5863
Wohnort: jwd

Beitrag Mathefix Verfasst am: 17. März 2021 10:31    Titel: Antworten mit Zitat

hansguckindieluft hat Folgendes geschrieben:
Mathefix hat Folgendes geschrieben:

Meereis besteht aus Wassereis, Salzsole und Gaseinschlüssen.
Das Salz wird im Gefrierprozess nicht ausgeschieden.


Anscheinend doch:
In den Prozess des Gefrierens selbst werden nur Wassermoleküle einbezogen, während die viel größeren Salzionen nicht in das Kritallgitter von Eis eingebaut weren können und größtenteils im Meerwasser zurück bleiben und dadurch dessen Salzgehalt und damit auch dessen Dichte erhöhen. Teilweise wird das Salz aber auch im Meereis selbst in kleinen Hohlräumen als flüssige, salzige Lake eingebaut,[1] so dass Meereis 25-50 % des Salzgehalts des Meerwassers enthält, aus dem es entstanden ist.[2] Der Salzgehalt des Meerwassers schwankt jedoch im Laufe des Jahres. Aus neu gebildetem Meereis sickert die salzige Lake u.a. aufgrund ihrer hohen Dichte langsam nach unten aus, so dass am Ende des Winters der Salzgehalt von Meereis nur noch etwa ein Fünftel des ursprünglichen Gehalts bei der Bildung des Eises beträgt. Während des Sommers verliert das Eis weiteres Salwasser, weil das an der Oberfläche entstehende Schmelzwasser durch das Eis sickert und die Sole langsam herausdrückt, so dass am Ende nur noch ca. 10 % des anfänglichen Salzgehaltes übrigbleiben.[3]“
Quelle: https://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Meereis


Komplexe Prozesse. Habe in meiner Rechnung die Dichte des Meerwassers entsprechend korrigiert. Die Grössenordnung des Meerwasseranstiegs wird dadurch nicht wesentlich beeinflusst.
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