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Effektiv- oder Maximalwerte?
 
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FFjjDDjjFF
Gast





Beitrag FFjjDDjjFF Verfasst am: 20. Apr 2018 17:06    Titel: Effektiv- oder Maximalwerte? Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Guten Nachmittag zusammen!

Da mir gerade langweilig war, habe ich mir mal ein paar interessante (und recht simple) Aufgaben zur theoretischen Elektrizitätslehre gesucht und bin auf folgende Aufgabe gestoßen:

Ein Kondensator und ein Widerstand (4 kOhm) sind in Reihe geschaltet. Es ist eine Effektivspannung von 10 Volt angeschlossen.

Wenn nun eine Frequenz von 50 Hz herrscht, wie groß ist der Spannungsabfall an beiden Bauelementen?

Das erste was mich verwundert hat, ist das der Kondensator scheinbar keinen eigenen ohmschen Widerstand hat, sondern nur den kapazitiven.
Oder soll das von dem in Reihe geschaltenen Widerstand repräsentiert werden? Falls ja, woher soll man das wissen?

Naja.. auf jeden Fall habe ich den kapazitiven Widerstand bestimmt, dadurch die Impedanz berechnet, daraufhin die Stromstärke und durch U= I* R die beiden einzelnen Spannungsabfälle.

Nun meine Frage: Ich habe die Effektivspannung sofort in die Maximalspannung (ca. 14 Volt) umgeformt und damit gerechnet.

Die angegebene Lösung rechnet aber mit der Effektivspannung und kommt daher auch auf etwas kleinere Spannungsabfälle.

Bei allen Aufgaben davor, wurde auch immer mit der normalen Gesamtspannung gerechnet. Und jetzt benutzen sie auf einmal die Effektivspannung?

Ist es egal ob man die Effektiv oder die Maximalwerte berechnet, wenn es nicht genau da steht? (Ich meine das nicht nur hier, sondern auch bei allen anderen Berechnungen) ?

Schließlich müsste ich die Werte der Lösung nur mit Wurzel(2) multiplizieren um auf meine Lösung zu kommen.

Hoffe jemand kann mir bei dieser Verständnisfrage etwas weiterhelfen.

Vielen Dank!

Meine Ideen:
smile
Steffen Bühler
Moderator


Anmeldungsdatum: 13.01.2012
Beiträge: 7244

Beitrag Steffen Bühler Verfasst am: 20. Apr 2018 17:31    Titel: Re: Effektiv- oder Maximalwerte? Elektrotechnik Antworten mit Zitat

FFjjDDjjFF hat Folgendes geschrieben:
Das erste was mich verwundert hat, ist das der Kondensator scheinbar keinen eigenen ohmschen Widerstand hat, sondern nur den kapazitiven.


So ist es.

FFjjDDjjFF hat Folgendes geschrieben:
Oder soll das von dem in Reihe geschaltenen Widerstand repräsentiert werden?


Nein, der hat mit dem Blindwiderstand des Kondensators nichts zu tun. Am Widerstand fällt eine Spannung ab, die in Phase mit dem Strom ist, am Kondensator eine, die 90° zum Strom verschoben ist. Beide Spannungspfeile addiert ergeben dann die 10 Volt Effektivspannung.

FFjjDDjjFF hat Folgendes geschrieben:
Bei allen Aufgaben davor, wurde auch immer mit der normalen Gesamtspannung gerechnet. Und jetzt benutzen sie auf einmal die Effektivspannung?

Ist es egal ob man die Effektiv oder die Maximalwerte berechnet, wenn es nicht genau da steht? (Ich meine das nicht nur hier, sondern auch bei allen anderen Berechnungen) ?


Bei sinusförmigem Verlauf ist es egal, das ist, wie Du ja selber sagst, nur der Faktor . Und wenn eine Effektivgröße gegeben ist, würde ich auch Effektivgrößen berechnen.

Viele Grüße
Steffen
FFjjDDjJFF
Gast





Beitrag FFjjDDjJFF Verfasst am: 20. Apr 2018 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank für die Antwort!

Ok, also ist es wirklich egal, ob Effektiv oder Maximalwerte.

Ich habe mich nur gewundert, weil bei allen Physikprüfungen die ich bisher geschrieben habe, jeder Prüfer alle Ergebnis GANZ genau wollte ^^

Das mit dem Kondensator wundert mich aber schon ein wenig.

Eine Spule hat ja einen ohmschen Widerstand (bei Gleichstrom) und einen ohmschen Widerstand + induktiven Widerstand bei Wechselstrom.

War es bei einem Kondensator nicht so, das dieser im Gleichstrom (nach gewisser Zeit) einen unendlichen Widerstand hat?

Bedeutet das etwa, das ein Kondensator im Gegensatz zur Spule nur seinen Kapazitiven Widerstand aber keinen ohmschen Widerstand im Wechselstromkreis besitzt?
Steffen Bühler
Moderator


Anmeldungsdatum: 13.01.2012
Beiträge: 7244

Beitrag Steffen Bühler Verfasst am: 20. Apr 2018 18:00    Titel: Antworten mit Zitat

Eine ideale Spule hat keinen ohmschen Widerstand, für Gleichspannung würde sie also einen Kurzschluss darstellen. Aber im richtigen Leben ist das natürlich nicht der Fall, daher wird ihr Verlustwiderstand als ohmscher Reihenwiderstand, der eben ungleich Null ist, dargestellt.

Auch ein idealer Kondensator hat keinen ohmschen Widerstand. In der Tat stellt er also für Gleichspannung einen unendlichen Widerstand dar. Aber auch hier gibt es in realiter Verluste, die sind allerdings, verglichen mit der Spule, weitaus geringer. Man stellt sie durch einen Parallelwiderstand dar, dessen Wert zwar hoch ist, aber eben nicht unendlich.

Die Aufgabe hier geht von einem idealen Kondensator aus.
jhdksls
Gast





Beitrag jhdksls Verfasst am: 20. Apr 2018 19:15    Titel: Antworten mit Zitat

ahhh, verstehe!

Vielen Dank für die Aufklärung!


P.S. Ich muss sagen, dass ich Prüfungsaufgaben schon immer für schwachsinnig gehalten habe. Das schwerste an solchen Aufgaben sind nicht die Aufgaben selbst, sondern den Willen und Gedanken der Ersteller zu verstehen^^
Steffen Bühler
Moderator


Anmeldungsdatum: 13.01.2012
Beiträge: 7244

Beitrag Steffen Bühler Verfasst am: 21. Apr 2018 12:28    Titel: Antworten mit Zitat

Du wirst sehen, das ist eine gute Vorbereitung auf die Berufswelt. Da kommen dann auch Kunden zu Dir, die sich nicht klar ausdrücken, keine Spezifikation schreiben, und wenn doch, diese während der Prototypphase ohne Rücksprache abändern. Und wollen trotzdem ein perfektes und billiges Produkt in vier Wochen geliefert bekommen.

Viele Grüße
Steffen
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