Neutrinos

New_theory · Anmeldungsdatum: 15.02.2014 Beiträge: 36 Wohnort: Düsseldorf

Hallo liebe Forengemeinde!

Ich las gestern
http://de.wikipedia.org/wiki/Myon

Dort wird gezeigt, daß ein Myon in der folgenden Weise zerfällt:
μ → e- + anti-νelektron + νmyon,
in etwa 1.4 % der Fälle + γ und
in etwa 3.4 % der Fälle + e- + e+

μ → e- + γ und
μ → e- + e- + e+
sind hingegen verboten und wurden nicht gemessen, auch nicht in x % der Fälle, wo ein Photon oder ein Leptonenpaar zusätzlich entsteht.

Leptonen und ihre Neutrinos bilden Dublets, soweit klar. Meine Frage wäre also: Gibt es außerdem eine Erhaltungsgröße? Oder naiv gefragt: Was macht die Neutrinos so wichtig, daß sie beim Myonenzerfall entstehen müssen?

Meine zweite Frage: Wie verhält es sich bei einer Energie, bei der elektromagnetische Wechselwirkung und schwache Wechselwirkung vertauschbar sind? Müßte ein Myon da nicht im Verhältnis 50:50 mit Neutrinos und ohne diese zerfallen?

Mit freundlichen Grüßen aus Düsseldorf

D2 · Anmeldungsdatum: 10.01.2012 Beiträge: 1723

TomS · Moderator Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 18030

Es gibt keine Erklärung dafür, warum diese Zerfälle nicht existieren.

Man beobachtet in der Natur ausschließlich sogenannte "geladenen Ströme", über die (d.h. über ein W-Boson) Leptonen unter Änderung ihrer Ladung in andere Spezies zerfallen können. Dann gibt es noch sogenannte neutrale Ströme (Photon, Z-Boson), über die keine Ladung übertragen wird, über die aber nur andere Prozesse ablaufen.

Sogenannte "flavor-changing neutral currents" wären echt neue Physik jenseits des Standardmodells. Letzteres wurde von den Theoretikern so konstruiert, dass es genau die beobachteten Prozesse beschreibt. Es erklärt jedoch nicht, warum es gerade diese und keine andern gibt.

http://en.wikipedia.org/wiki/Flavor-changing_neutral_current
http://en.wikipedia.org/wiki/Standard_Model

New_theory · Anmeldungsdatum: 15.02.2014 Beiträge: 36 Wohnort: Düsseldorf

Meine Idee wäre, daß Neutrinos (vereinfacht ausgedrückt) einen Spin in negativer Flugrichtung haben. Zugleich entstehen bei der schwachen Wechselwirkung deren Bosonen. Diese haben, im Gegensatz zu Photon, Gluon und hypothetischem Graviton Masse. Es wäre also eine Kopplung von Masse und Chiralität.

Mit freundlichen Grüßen

TomS · Moderator Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 18030

Verstehe ich nicht.

New_theory · Anmeldungsdatum: 15.02.2014 Beiträge: 36 Wohnort: Düsseldorf

Tiefer sehe ich im Augenblick auch nicht; sah nur diese beiden Tatsachen. (Neutrinos haben NUR Spin gegen Flugrichtung). Ein Zusammenhang muß natürlich nicht bestehen.

Mit freundlichen Grüßen

TomS · Moderator Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 18030

Ja, das kann man ganz einfach in ein Modell hineinbasteln; und das hat nichts mit der Masse zu tun (na ja, nicht ganz; eigtl. müsste gem. Symmetrie des Standardmodells ein freies Teilchen immer exakt masselos sein; d.h. jede Masse muss durch einen dynamischen Mechanismus wie Higgs o.ä. erklärt werden)