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Elektron als 3d stehende Welle?
 
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Noho
Gast





Beitrag Noho Verfasst am: 03. März 2013 21:50    Titel: Elektron als 3d stehende Welle? Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe Probleme mir ein Elektron als stehende Welle bzw. als dreidimensionale stehende Welle vorzustellen.grübelnd

Wie sieht so etwas aus? Ich werde da irgendwie nicht schlau draus.

Und wieso kann man dann den Aufenthalt nicht exakt bestimmen? Wenn ich das Teilchen lokalisiert habe, weiß ich doch aufgrund der Wellenfunktion auch wo es sich hinbewegen wird?
Äther



Anmeldungsdatum: 22.12.2011
Beiträge: 387

Beitrag Äther Verfasst am: 03. März 2013 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

Du solltest Dir das Elektron überhaupt nicht als Welle vorstellen. Und die Frage wie das aussieht ist auch nicht wirklich zu beantworten, denn ein Elektron kann nach heutigem Wissensstand als punktförmig angenommen werden.
Dass man Ort und Impuls nicht gleichzeitig scharf messen kann ist ein elementares Prinzip der Quantenmechanik und liegt daran, dass Orts- und Impulsoperator nicht vertauschen.
"Wenn ich das Teilchen lokalisiert habe, weiß ich doch aufgrund der Wellenfunktion auch wo es sich hinbewegen wird?"
Das must Du mir mal erklären, wie das geht.
##
Gast





Beitrag ## Verfasst am: 03. März 2013 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

Bedingt durch andere ablenkende Punktladungen, rotiert jede Punktladung mit Lichtgeschwindigkeit - genau lokalisierbar kann diese daher überhaupt nicht sein.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18065

Beitrag TomS Verfasst am: 04. März 2013 00:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Noho, zuerst mal ## ignorieren, sonst wird man gaga.

Im Rahmen der QM kann man Quantensysteme mittels Wellenfunktionen darstellen. Mathematisch werden stationäre Zustände durch Lösungen(Eigenfunktionen) der zeitunabhängigen Schrödingergleichung beschrieben. Das Elektron im Wasserstoffatom (oder ändern Systemen) kann man sich dann tatsächlich als Welle vorstellen. Die Amplitude der Welle hängt mit der Wahrscheinlichkeit zusammen, ein Elektron an einem bestimmten Punkt zu finden. Größere Amplitude bedeutet größere Wahrscheinlichkeitsdichte.

Die Wellenfunktion ist komplex, daher wird im folgenden die komplexe Phase nicht dargestellt, sondern lediglich der Betrag. Bei einem Schnitt entlang der xy-Ebene durch ein Wasserstoffatom bekommst du dann Wellenfunktionen der Art

http://media-2.web.britannica.com/eb-media/83/5683-004-1BA01A0E.jpg
http://sevencolors.org/images/photo/hydrogen_density_plots.jpg

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
Äther



Anmeldungsdatum: 22.12.2011
Beiträge: 387

Beitrag Äther Verfasst am: 04. März 2013 09:13    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:

Im Rahmen der QM kann man Quantensysteme mittels Wellenfunktionen darstellen.

Man kann sie mit Wellenfunktionen beschreiben. Mit dem Darstellen ist das so eine Sache. Man darf die Wellenfunktion auf keinen Fall mit der Bahnkurve des Teilchens o.Ä. verwechseln.

TomS hat Folgendes geschrieben:
Das Elektron im Wasserstoffatom (oder ändern Systemen) kann man sich dann tatsächlich als Welle vorstellen.

Nein, das würde ich so nicht sagen. Das Elektron des Wasserstoffatoms kann durch eine Wellenfunktion charakterisiert werden (d.h. sämtliche verfügbare Information steckt in der Wellenfunktion), es 'ist' aber keine Wellenfunktion.

TomS hat Folgendes geschrieben:

Die Wellenfunktion ist komplex, daher wird im folgenden die komplexe Phase nicht dargestellt, sondern lediglich der Betrag. Bei einem Schnitt entlang der xy-Ebene durch ein Wasserstoffatom bekommst du dann Wellenfunktionen der Art

Die Wellenfunktion an sich hat nach heutiger Lehrmeinung keine anschauliche Bedeutung, lediglich ihr Betragsquadrat bestimmt die Aufenthaltswahrscheinlichkeit.
Uriezzo



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Beitrag Uriezzo Verfasst am: 04. März 2013 09:27    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist prinzipiell schwer, sich in der Quantenmechanik etwas vorzustellen.

Das Elektron selbst sollte ich mir weder als Welle noch als punktförmiges Teilchen vorstellen. Beide Vorstellungen sind unzureichend.

Die Wellenfunktion ist vielmehr ein Weg, das Elektron mathematisch zu erfassen und zu beschreiben und zwar in dem Sinne, dass das Betragsquadrat dieser Funktion die Wahrsscheinlichkeit gibt, dass das Elektron an einem bestimmten Ort detektiert werden kann oder - allgemeiner formuliert, dass das Elektron einem bestimmten Ort wechselwirkt. Wechselwirkungen zwischen Teilchen finden in der Quantenmechanik und auch der Quantenfeldtheorie lokal statt.

Manchmal liest man auch, dass das Betragsquadrat der Wellenfunktion den Aufenthaltsort eines Elektrons gibt. Ich halte diese Formulierung für nicht sehr glücklich, da, wenn man vom Aufenthaltsort eines Elektrons spricht, man irgendwie doch implizit sich das Elektron als ein punktförmiges Teilchen vorstellt. Und spätestens in der Quantenfeldtheorie hat es sich dann erledigt mit Wellenfunktion und Aufenthaltsort: Da kann ich ein einzelnes Teilchen gar nicht mehr mit Hilfe einer Wellenfunktion beschreiben, ohne in Widersprüche zu geraten.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18065

Beitrag TomS Verfasst am: 04. März 2013 11:59    Titel: Antworten mit Zitat

Äther hat Folgendes geschrieben:
TomS hat Folgendes geschrieben:

Im Rahmen der QM kann man Quantensysteme mittels Wellenfunktionen darstellen.

Man kann sie mit Wellenfunktionen beschreiben. Mit dem Darstellen ist das so eine Sache. Man darf die Wellenfunktion auf keinen Fall mit der Bahnkurve des Teilchens o.Ä. verwechseln.

Das habe ich nie behauptet. Ich habe ausschließlich von Wellenfunktionen und einer Darstellung (Sprachgebrauch in der QM) gesprochen. Mit einer Bahnkurve hat das nichts zu tun, warum du sie erwähnst ist mir hier nicht klar.

Äther hat Folgendes geschrieben:
TomS hat Folgendes geschrieben:
Das Elektron im Wasserstoffatom (oder ändern Systemen) kann man sich dann tatsächlich als Welle vorstellen.

Nein, das würde ich so nicht sagen. Das Elektron des Wasserstoffatoms kann durch eine Wellenfunktion charakterisiert werden (d.h. sämtliche verfügbare Information steckt in der Wellenfunktion), es 'ist' aber keine Wellenfunktion.

Auch das habe ich nicht behauptet. Ich habe 'vorstellen' geschrieben und graphische Darstellungen angefügt. Davon, dass das Elektron eine Wellenfunktion 'ist', war nie die Rede.

Äther hat Folgendes geschrieben:
TomS hat Folgendes geschrieben:
Die Wellenfunktion ist komplex, daher wird im folgenden die komplexe Phase nicht dargestellt, sondern lediglich der Betrag. Bei einem Schnitt entlang der xy-Ebene durch ein Wasserstoffatom bekommst du dann Wellenfunktionen der Art

Die Wellenfunktion an sich hat nach heutiger Lehrmeinung keine anschauliche Bedeutung, lediglich ihr Betragsquadrat bestimmt die Aufenthaltswahrscheinlichkeit.

Auch das halbe ich nie behauptet. Ich habe darauf hingewiesen, dass die komplexe Phase bei der Veranschaulichung weggelassen wird und nur der Betrag dargestellt wird. Auf den Zusammenhang zwischen Amplitude und Wahrscheinlichkeitsdichte habe ich oben hingewiesen.

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Noho



Anmeldungsdatum: 04.03.2013
Beiträge: 2

Beitrag Noho Verfasst am: 04. März 2013 12:20    Titel: Antworten mit Zitat

Oh da hab ich ja eine kleine Diskussion ausgelöst Big Laugh

Es ist so das ich einen Vortrag in der Schule über Atommodelle und vor allem das Orbitalmodell halten werde.

Also ich hatte mir das mit der Welle so vorgestellt, ich kenne ja die Frequenz und Wellenlänge etc. deshalb weiß ich doch auch wie diese weiterverläuft grübelnd

Aber ist es wohl eher so, dass das Elektron keine Welle ist sondern die Wahrscheinlichkeit seines Aufenthalts durch eine Wellenfunktion beschrieben werden kann? ?

Heißt das dann weiter, dass ich beim 1s Orbital quasi das Maximum der Amplitude der Wellenfunktion bzw. des Betragsquadrates direkt an der x-Achse habe, wenn diese Radius=0 darstellt? Aber ich habe ja eigtl mehrere Amplituden bei einer Welle grübelnd

Mich würde halt interessieren wie ich davon dann zu den Orbitalformen komme?
Ich kenne mich bei Wellen iwie gar nicht aus aber eine stehende Welle sind doch zwei gegenläufige Wellen mit gleicher Frequenz und Amplitude?

Ich habe hier oben http://s1.directupload.net/file/d/3184/nbqye4ja_png.htm mal eine stehende Welle gezeichnet so wie ich sie mir vorstelle. Hammer
Aber eigtl ist das womit man ein Elektron beschreiben kann, eine dreidimensionale Stehende Welle, wie stellt man das dar?

Die Aufenhaltswahrscheinlichkeit für das Elektron muss ja wenn man das Betragsquadrat der Wellenfunktion grafisch veranschaulicht darstllt eine Kugelform ergeben, wenn man die 90% Aufenhaltswahrscheinlichkeit nimmt.

Dass stelle ich mir wie die untere Darstellung von mir vor, wo sich die Wellenfunktion ja asymptotisch 0 nähern muss wenn man ins Unendliche geht.. Aber das ist ja dann keine Richtige Welle mehr..?? Wie kommt man darauf??

Bitte lacht nicht, weil ich weiß nicht wie diese Wellenfunktion tatsächlich aussieht.
Wahrscheinlich ist das alles total falsch gezeichnet, vll liegt es daran dass ich es nicht kapiere , aber ich möchte gerne erklären wie man auf die Form der Orbitale kommt.

Wäre echt nett wenn mich jemand da bisschen aufklären könnte? Prost
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18065

Beitrag TomS Verfasst am: 04. März 2013 13:13    Titel: Antworten mit Zitat

Nun, wie die Bilder zeigen handelt es sich nicht um eine Welle fester Wellenlänge; die räumliche Struktur ist i.A. wesentlich komplexer (bereits bei einer Trommel hast du komplexere Schwingungsformen). Die Frequenz für die zeitliche Sschwingung entspricht der Energie, d.h. wenn eine definierte Energie vorliegt, dann liegt auch eine feste Frequenz vor. Zur Veranschaulichung lassen wir diese zeitliche Abhängigkeit zunächst mal weg.

Dann hast du recht, "dass das Elektron keine Welle ist sondern die Wahrscheinlichkeit seines Aufenthalts durch eine Wellenfunktion beschrieben werden kann." Wobei du da immer noch voirsichtig sein musst, wenn du dir das Elektron als Massenpunkt vorstellst, für dessen Ort es noch eine Wahrscheinlichkeit gibt.

Die Wahscheinlichkeitsdichten darst du dir - mit genügend Vorsicht - als Wolke variabler Dichte vorstellen. Größere Wahrscheinlichkeit entspricht größerer Dichte. In den Abbildungen wird dies durch die Amplitude bzw. farblich dargestellt.

Jetzt zu den Orbitalen.

Stell dir zunächst eine Karte mit einem Höhenlinienprofil für eine zweidimensionale Landschaft vor, z.B. für die Alpen. Man erhält das Profil, in dem man, in dem man Punkte gleicher Höhe durch Linien verbindet.

Nun versuch mal, das auf drei Dimensionen zu verallgemeinern.

Du identifizierst Punkte gleicher Wahrscheinlichkeitsdichte. Im Raum entstehen so geschlossene Flächen konstanter Wahrscheinlichkeitsdichte, ähnlich wie deformierte Zwiebelschalen. Nun wählst du dir eine Wahrscheinlichkeit aus, sagen wir 90%, und identifizierst die Zwiebelschale(n), innerhalb derer die Gesamtaufenthaltswahrscheinlichkeit von 90% für das Elektron vorliegt. D.h. innerhalb 90%, außerhalb 10% (die 90% sind nur ein Beispiel).

Im einfachsten Fall erhältst du eine Kugel (oder eine deformierte Kugel). Du kannst aber auch mehrere Kugelschalen haben oder noch kompliziertere Flächen erhalten, so dass das so definierte Volumen nicht mehr zusammenhängend ist, also aus mehreren Einzelvolumina besteht. Wichtig ist, dass alle begrenzenden Zwiebelschalen jeweils dieselbe Wahrscheinlichkeitsdichte aufweisen.

Nochmal zum zweidimensionalen Beispiel: statt des Kriteriums „größer 90%“ nehmen wir zunächst „höher als 3000m“. Damit färbst du nun eine Landkarte der Alpen ein, d.h. du färbst die Gipfelregionen. Dieses Gebiet ist nicht zusammenhängend. Im Falle der Wahrscheinlichkeitsdichte ist diese Höhe (Amplitude) aber nicht vorgegeben, sondern wird ermittelt. Du probierst sozusagen alle Höhen (Amplitudenwerte) durch und bestimmst die Gesamtaufenthaltswahrscheinlichkeit innerhalb des so begrenzten (nicht zusammenhängenden) Gebietes. Wenn du gerade die 90% hast, dann markierst du die entsprechende Zwiebelschale(n). Im Falle der Alpen könntest du das Kriterium „90% aller Gemsen“ einführen. Jetzt musst du verschiedene Höhen durchprobieren (die „3000m“ gelten nicht mehr), bis du diejenige Höhe identifiziert hast, die gerade 90% aller Gemsen umschließt. Ein Beispiel wären „2310m“. Damit hättest du ausgehend vom Kriterium „mindestens 90% aller Gemsen“ ein (nichtzusammenhängendes) Gebiet „höher als 2310m“ identifiziert.

Ein Orbital ist also nun entsprechend die Definition eines Raumbereiches, innerhalb dessen die Gesamtaufenthaltswahrscheinlichkeit einen bestimmten Wert hat; ob jetzt gerade 90% oder etwas mehr oder weniger ist schon fast gleichgültig, es geht nur um eine Visualisierung.

Wichtig: stell dir bitte das Elektron nicht als Gemse (oder Rudel von Gemsen) vor. Es handelt sich wirklich um ein recht abstraktes mathematisches Objekt, das man eben irgendwie visualisieren möchte. Jede derartige Visualisierung ist nur ein unzureichendes Abbild, so wie ein Höhenlinienprofil nur einen Aspekt der Alpen darstellt, aber eben nicht die Alpen ‚ist’.

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Uriezzo



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Beitrag Uriezzo Verfasst am: 04. März 2013 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn Physiker von "Welle" oder "Wellenfunktion" sprechen, dann denken sie dabei oft nicht an eine spezielle Sinus oder Cosinusschwingung fester Frequenz und Amplitude, sondern an irgendeine Lösung einer Wellendifferentialgleichung.

So eine Lösung kann durchaus ganz anders aussehen, als wir uns gemeinhin eine Welle vorstellen, also eben nicht wie eine ins Unendliche gehende Sinus oder Cosinusschwingung mit fester Frequenz und Amplitude und auch nicht wie eine stehende Welle.

Allerdings lassen sich solche "allgemeineren" Lösungen als Überlagerung vieler unterschiedlicher Sinus und Cosinusschwingungen mit jeweils bestimmter Frequenz und Amplitude darstellen. Man spricht daher auch von Wellenpaketen.

Eine solche "allgemeinere" Welle oder ein Wellenpaket kann durchaus eine Form haben, die nur in einem kleinen Raumbereich verschieden von 0 ist und im Unendlichen gegen 0 geht.

Das ist auch im Grundzustand des Wasserstoffatoms der Fall.
Noho



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Beiträge: 2

Beitrag Noho Verfasst am: 04. März 2013 14:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hmm irgendwie ist das trotzdem sehr abstrakt..
Verstehe ich das dann richtig quasi das die Wellenfuntion in 2d quasi einen kreis um den atomkern beschreibt, die schwingungen aber nicht nur quasi beim Querschnitt hin und weg zum Atomkern, sondern hallt in 3-d in alle Raumrichtungen vom Kern hin- und herschwingen und somit Kugeln oder andere abstrakte Formen produzieren wenn man die Amplituden der ganzen Schwingungsrichtungen überlagert?
TomS
Moderator


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Beitrag TomS Verfasst am: 04. März 2013 22:38    Titel: Antworten mit Zitat

Noho hat Folgendes geschrieben:
Verstehe ich das dann richtig quasi das die Wellenfuntion in 2d quasi einen kreis um den atomkern beschreibt, die schwingungen aber nicht nur quasi beim Querschnitt hin und weg zum Atomkern, sondern hallt in 3-d in alle Raumrichtungen vom Kern hin- und herschwingen und somit Kugeln oder andere abstrakte Formen produzieren wenn man die Amplituden der ganzen Schwingungsrichtungen überlagert?

Ich glaube, du hast hier eine Schwingung im Sinn, deren Amplitude über einem Kreis um den Kern aufgetragen wird. Dazu hast du wohl mal ein Bild gesehen. VERGISS ES!

Eine Wellenfunktion in zwei Dimensionen ordnet einem Punkt einer Ebene eine Amplitude zu. Ein Beispiel ist die Amplitude einer Trommel. Im Falle der QM wird jedem Punkt des dreidimensionalen Raumes eine Amplitude zugeordnet. Das kann man nicht direkt visualisieren, man muss immer mindestens eine Dimension weglassen.

Und ja, das ist recht abstrakt.

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##
Gast





Beitrag ## Verfasst am: 04. März 2013 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

Die Fragestellung schien sich zunächst auf das Einzelelektron zu beschränken, daher der Vergleich mit den Schwingungen einer Punktladung in drei Ebenen, jeweils mit den Drehimpulsen h/4pi, zur Veranschaulichung des Spins.

Der Fragesteller scheint sich jedoch für ein gebundenes Elektron (im H-Atom) zu interessieren, da wird der Spin des Elektrons mitunter vernachlässigt.
Yildirim
Gast





Beitrag Yildirim Verfasst am: 05. März 2013 16:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ich möchte noch etwas zu diesem Forum anmerken.

Es wird hier gegenüber Schülern oder sonstige nicht fachkundige Personen sehr oft sehr schnell im Formalismus der Quantenmechanik geantwortet. Dass Impulsoperator und Ortsoperator kommutativ sind und deswegen Ort und Impuls nicht gleichzeitig definiert sind, ist zwar richtig, bringt einem Schüler aber reichlich wenig.

Ich denke einen Schüler - sofern er kein Überflieger ist - verwirrt man nur mit den physikalisch korrekten Bezeichnungen.

Es ist zwar auf Schulniveau nicht möglich Quantenmechanik konsequent durchzuführen, aber um überhaupt etwas machen zu können, sollte man über didaktisch reduzierte Konzepte nachdenken, die dann zwar nicht ganz richtig sind, aber zumindest eine ungefähre Vorstellung vermitteln.
Yildirim
Gast





Beitrag Yildirim Verfasst am: 05. März 2013 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

noch eine Korrektur:

[...]dass Impulsoperator und Ortsoperator NICHT kommutativ sind[...]
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18065

Beitrag TomS Verfasst am: 05. März 2013 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

Yildirim hat Folgendes geschrieben:
Es wird hier gegenüber Schülern oder sonstige nicht fachkundige Personen sehr oft sehr schnell im Formalismus der Quantenmechanik geantwortet. Dass Impulsoperator und Ortsoperator nicht kommutativ sind ...
habe ich das gemacht?
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Yildirim
Gast





Beitrag Yildirim Verfasst am: 05. März 2013 23:22    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
habe ich das gemacht?


Du bist nicht der einzige, der in diesem Thread geantwortet hat, aber nehmen wir mal das hier:
Zitat:
Im Rahmen der QM kann man Quantensysteme mittels Wellenfunktionen darstellen. Mathematisch werden stationäre Zustände durch Lösungen(Eigenfunktionen) der zeitunabhängigen Schrödingergleichung beschrieben. Das Elektron im Wasserstoffatom (oder ändern Systemen) kann man sich dann tatsächlich als Welle vorstellen. Die Amplitude der Welle hängt mit der Wahrscheinlichkeit zusammen, ein Elektron an einem bestimmten Punkt zu finden. Größere Amplitude bedeutet größere Wahrscheinlichkeitsdichte.


In der Schule, auch in der Oberstufe, weiß man häufig nicht einmal bzw. nur vage was eine gewöhnliche DGL ist.
Was soll dann ein Schüler unter stationären Zuständen, die Lösung einer zeitunabhängigen Schrödingergleichung sind, verstehen? Oder kann der Schüler in seinem Vortrag von einem komplexen Phasenfaktor sprechen? Für Physikstudenten und Physiker ist das trivial, aber fast alle Schüler werden von diesen Begriffen noch nie etwas gehört haben.
Uriezzo



Anmeldungsdatum: 15.09.2011
Beiträge: 281
Wohnort: Großostheim

Beitrag Uriezzo Verfasst am: 06. März 2013 11:37    Titel: Antworten mit Zitat

Yildirim hat Folgendes geschrieben:
Ich möchte noch etwas zu diesem Forum anmerken.

Es wird hier gegenüber Schülern oder sonstige nicht fachkundige Personen sehr oft sehr schnell im Formalismus der Quantenmechanik geantwortet. Dass Impulsoperator und Ortsoperator kommutativ sind und deswegen Ort und Impuls nicht gleichzeitig definiert sind, ist zwar richtig, bringt einem Schüler aber reichlich wenig.

Ich denke einen Schüler - sofern er kein Überflieger ist - verwirrt man nur mit den physikalisch korrekten Bezeichnungen.

Es ist zwar auf Schulniveau nicht möglich Quantenmechanik konsequent durchzuführen, aber um überhaupt etwas machen zu können, sollte man über didaktisch reduzierte Konzepte nachdenken, die dann zwar nicht ganz richtig sind, aber zumindest eine ungefähre Vorstellung vermitteln.



Auf der einen Seite hast Du recht: Wir schweifen zu schnell in eine Sprache und in Ausdrücke ab, die uns zwar vom Studium oder auch der täglichen Arbeit her geläufig sind, einem Schüler aber absolut nichts sagen und bestimmt abschrecken.

Trotzdem halte ich nicht viel von den zu einfachen Modellen, die in der Schule meist vermittelt werden, und die im Endeffekt mehr Verwirrung stiften (Stichwort: Bohrsches Atommodell oder irgendwelche Wellen, die den Atomkern "umkreisen").

Ich glaube, man kann durchaus versuchen, das Wesentliche einfach auszudrücken, so dass auch ein Schüler es verstehen kann. Mit Verstehen meine ich damit nicht, die Quantenmechanik zu verstehen oder gar eine Vorstellung beispielsweise von einem Elektron in einem Atom zu gewinnen. Das können ja nicht einmal ausgewachsene Physiker. Wie sollte es dann ein Schüler können? Aber die grundsätzliche Problematik und wie sich die Physiker zu helfen versuchen, das kann auch ein Schüler verstehen.

Dazu gehört beispielsweise, dass ich mir ein Elektron weder als punktförmiges Teilchen noch als Welle vorstellen kann (wieso? --> entsprechende Experimente), dass ein Elektron sich aber manchmal so zu verhalten scheint wie ein Welle oder ein Teilchen, dass die Physiker sich daher dieser bestimmten Funktion (Wellenfunktion) behelfen, aus der sie die Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Teilchens errechnen können, die aber auch Interferenzphänomene erklärt (Doppelspalt). Da brauche ich weder die Schrödingergleichung dazu noch irgendeine Operatoralgebra. Ich kann nötigenfalls auf einen abstrakten mathematischen Formalismus verweisen, den die Physiker dafür etabliert haben. Den wird der Schüler, so er Interesse hat, im Studium kennnelernen. Allerdings wird dieser Formalismus ihm nicht zu einer besseren Vorstellung verhelfen. Er wird ihm aller höchstens das (trügerische) Gefühl verleihen, etwas besser verstanden zu haben.

Natürlich wird bei einigen Schülern dabei das unangenehme Gefühl zurückbleiben, etwas nicht zufriedenstellend erfassen zu können. Aber dieses Gefühl haben auch viele Physiker, sogar berühmte Physiker (bsp Einstein im Bezug auf die QM). Der Schüler ist also nicht alleine damit.
Yildirim
Gast





Beitrag Yildirim Verfasst am: 06. März 2013 12:50    Titel: Antworten mit Zitat

Uriezzo hat Folgendes geschrieben:

Trotzdem halte ich nicht viel von den zu einfachen Modellen, die in der Schule meist vermittelt werden, und die im Endeffekt mehr Verwirrung stiften (Stichwort: Bohrsches Atommodell oder irgendwelche Wellen, die den Atomkern "umkreisen").


Da stimme ich dir zu. Es ist sehr schwierig einerseits auf Einfachheit zu achten, so dass ein Schüler noch mitkommt und andererseits darauf zu achten, dass die vereinfachten Konzepte nicht zu falsch werden.
Das bohrsche Atommodell hat meiner Ansicht nach zumindest noch historische Relevanz. Schließlich war dies ein wichtiger Versuch ein klassisches Atommodell zu konstruieren.
Wenn man selbst mit der Fachsprache vertraut ist, ist es bequem auch in dieser zu antworten.

Ich frage mich generell welchen Sinn eigentlich die Quantenmechanik in der Oberstufe hat. Dort lernt man nur viele Halbwahrheiten. Auch ich habe gelernt wie man aus dem bohrschen Atommodell die Energiezustände des Wasserstoffatoms ableitet, wobei dort auch von einer Welle die Rede war, die das atom umkreist, um damit zu einer Quantisierungsbedingung zu gelangen..



Zitat:
Dazu gehört beispielsweise, dass ich mir ein Elektron weder als punktförmiges Teilchen noch als Welle vorstellen kann (wieso? --> entsprechende Experimente), dass ein Elektron sich aber manchmal so zu verhalten scheint wie ein Welle oder ein Teilchen, dass die Physiker sich daher dieser bestimmten Funktion (Wellenfunktion) behelfen, aus der sie die Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Teilchens errechnen können, die aber auch Interferenzphänomene erklärt (Doppelspalt).

Bei mir in der Schule wurde gesagt, dass ein Elektron sowohl eine Welle als auch ein Teilchen ist. Ich habe das Gefühl, dass viele Lehrer selbst die Thematik nicht verstanden haben.

[/quote]
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18065

Beitrag TomS Verfasst am: 06. März 2013 13:25    Titel: Antworten mit Zitat

Das Elektrton ist sicher weder Welle noch Teilchen; es zeigt in bestimmten Situationen entweder wellen- oder teilchenartige Aspekte
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