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Studiengebühren --> Passt schon!
 
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Tolga
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Beitrag Tolga Verfasst am: 01. Feb 2005 23:38    Titel: Studiengebühren --> Passt schon! Antworten mit Zitat

Hallo.

Um was es sich bei den geplanten Studiengebühren handelt wisst ihr wahrscheinlich alle. Ich fahre mit meinem Kommentar dazu fort und bitte euch eure Meinungen dazu zu äußern.

Ich bin überzeugt davon, dass die Motive der Politiker ganz andere sind, als die auf dem Präsentierteller. Angeblich sollen diese Studiersteuern die Elite fördern und das Bildungsniveau anheben. -Der könnte glatt von Loriot kommen. (...als Witz)

Wenn ich sowas höre stellt sich bei mir immer ein unwiderstehliches Grinsen ein. Ob es Menschen gibt, die das wirklich glauben und aus Überzeugung für diese Studiersteuern plädieren? - Ich glaube es nicht.
Die Motive sind ganz andere.

Der Leitgedanke hinter dem Ganzen basiert auf feudalistischen Wünschen höherer Gesellschaftsschichten. Punkt.

Dadurch, dass ein voller Geldbeutel bei Papi das Studium des Sohnemanns stark vereinfacht, hat dieser im Konkurrenzkampf gegen die Kinder eines Arbeitslosen einen impliziten Vorteil.

Während der arme Schlucker nebenbei jobben muss kann Pappis Sohn sich voll und ganz auf sein Studium konzentrieren.
Die Noten des armen Schluckers sind damit schlechter als die von Papis Sohn, denn unser Schlucker musste ja seinen Hintern in Bewegung halten, um sein Leben zu finanzieren und hatte wesentlich weniger Zeit zum Lernen. Auch hat Papis Sohn sowieso die besseren Bücher und kann sich evtl. erforderliche Nachhilfestunden bezahlen lassen.

Damit ist die Möglichkeit eines Studenten, der aus unteren Sozialschichten stammt, sein Studium in kürzester Zeit erfolgreich abzuschließen, viel kleiner als beim Studenten mitm reichen Papi. Das ist ja auch in Ordnung. Es gibt immer und überall reich und arm. Aber...
Dies genügt nicht!!!

Was wenn unser Schlucker so unverschämt ist und mit viel Fleiß und Mühe es doch noch schafft sein Studium abzuschließen? Dann hat Papis Sohn ein Problem. Plötzlich hat er mehr Konkurrenten, die er überbieten muss, um eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu bekommen.
Nun will die CDU Papis Sohn nicht im Stich lassen und greift ihm unter die Arme. Der arme Schlucker soll gefälligst bleiben wo er ist. Er soll was handwerkliches erlernen oder sich beim Arbeitsamt anmelden. Studieren? Das soll er nur, wenn er außergewöhnlich begabt ist. Ansonsten soll er die Finger lassen von Unis und Co.

Und sollte unser Schlucker sich tatsächlich durch den Dschungel der Bürokratie gekämpft und von einem Stipendiensystem gebrauch gemacht haben um sein Studium abzuschließen, so soll er erst mal seinen Schuldenberg abbauen bevor er sein Leben beginnen kann.
Und genau dieser Aspekt wird von den CDU-Politikern, die ihre Argumentation zugunsten der Studiersteuern, auf die vorgekaukelte Gleichheit stützen absichtlich missachtet. Ein Kredit schafft keine Gleichheit. Der Schlucker wird gezwungen sich zu verschulden während Papis Sohn davon befreit ist.

Außerdem sinds doch die Politiker selbst, die sagen in Deutschland existiere ein Mangel an Fachkräften. Studiengebühren werden die Anzahl der Studenten/innen stark senken -ohne Zweifel.
Habe nur ich das Gefühl, dass das nicht zusammenpasst oder liegt wirklich ein Logikfehler vor?

MfG.
Enthalpus-Laplacus



Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 271
Wohnort: Bavaria

Beitrag Enthalpus-Laplacus Verfasst am: 02. Feb 2005 00:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ehrlich gesagt geht mir diese ganze Debatte langsam auf die ... .
Ich werde in 3 semestern mein Diplom Schreiben, dann suche ich mir ein Schnuckliges Institut an dem ich dann meine Doktor arbeit schreiben werde, und als letztes werde ich dann meinen hübschen Hintern in die USA verfrachten.
Wobei ich vielleicht der Dr. im Ausland machen werde.
Mich von Stoiber und Co abzocken lassen?
nich mit mir.
Ich folge da eher der devise: "Nach mir die Sintflut...". Denn langsam hab ich die Schnauze voll. Vor einem Jahr wurde schon eine Bearbeitungsgebühr von 50€/ Semester eingeführt. und jetzt dat.
Ich gebe dir Tolga ganz recht, dass dieses gelabber von Verbesserung der Studienbedingungen, usw. nur leeres gesülze ist, dass einer Näheren Betrachtung nicht standhält.
Denn was soll das: Auf der einen Seite heißt das immer mehr Hochqualifizierte Fachkräfte fehlen- in erster Linie Ingenieure - auf der anderen Seite der Quatsch mit den Gebühren.
Irgendwas läuft hier falsch....

_________________
MfG

Enthalpus
Neko



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Beiträge: 526
Wohnort: Berlin

Beitrag Neko Verfasst am: 02. Feb 2005 11:46    Titel: Antworten mit Zitat

Irgendwie hab ich da was ganz anderes gehört: Es gebe ohnehin ein Überangebot an qualifizierten Fachkräften, die Studenten besäßen ja alle Handys und Autos --->Studiengebühr gerechtfertig. Mir geht die Politik der Opposition derart auf die Nerven. Gnade uns Gott bei einem Walhsieg der Union 2006 *ma ne Wertung abgeb* smile

Diese "Nach-Mir-die-Sintflut-Einstellung" ist glaube ich einem Studenten nicht würdig. Dir so eine Meinung zu bilden, da hast du mit 70 Jahren noch genug Zeit. Stell dir einmal vor dich hätte des im 1. oder 2. Semester getroffen. Aus die Maus. Irgendso ein schlauer Politiker hat ausgerechnet, dass die Studiengebühren eigentlich bei 2500€ pro semester und student liegen müssten, damit die staatlichen AUsgaben gedeckt werden würden. Jetz frag ich mich? Gibs dann in den Mensen nur noch Trüffelpaste, Lachs, Beluga-Kaviar und Champagner? Darf man sich dann in den Hörsäalen in Sofas zwengen? Ich studier jetzt im 2. Semester Physik zum "Spott-Preis" von 271,51€ /Semester. Wenn man das ma auf 10 Semester hochrechnet, kommt man auch auf gut 2500€. D.h. ich bezahl vielleicht mal für ein Semester so viel wie früher für 10? Kann ich ja gleich meine Diplomarbeit schreiben geschockt

Was ist das nur für ein Land? Buschmann
Iion2



Anmeldungsdatum: 14.10.2004
Beiträge: 14
Wohnort: Stuttgart

Beitrag Iion2 Verfasst am: 06. Feb 2005 00:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ich mach dieses Jahr mein Abi (Baden Württemberg). Ich finde das ne riesen Schweinerei.
Gebühren für leute die 15 Semester studieren sind o.k.
Gebühren pro Semester sind auch o.k. (max. 500€)

Aber das man BaföG ganz zurückzahlen muss - ich glaub die hängen. Was bringt der fuck den dann noch - Reiche können studieren und Arme verschulden sich. Super Politik
Die popolistischen W.... im Landtag sollten sich mal Gedanken machen warum die guten Profs alle in die USA oder sonst wohin gehen. Dann die PISA- Scheiße - was kann ich den dafür, dass die Hälfte der Schüler nicht richtig lesen, sprechen, rechnen und schreiben kann. Für notorische Faulenzer und Kriminelle wird mehr Geld investiert als für Studenten. Was bringt es mir jetzt ne Lehre zu machen (bald wird eh alles wegrationalisiert, und dann?). Mir schon klar, dass der 45 jähirge CDU'ler ein Nettoeinkommen von 3000€ hat. unglücklich
Fordern einerseits Hochqualifizierte und anderseits wird studieren teurer.

Ein Studium kostet dann rund 130000€ (das ist mehr als ein 7er BMW)

späteres Einkommen: 1750€ netto=> 250€ pro Monat Tilgung
x= Monate
130000€=250€*x
x=43 Jahre
unglücklich unglücklich
Toll 43 Jahre verschuldet - und es sind nicht einmal Zinsen verrechnet - wahrscheinlich bekommt man dann nen "günstigen" Kredit mit 5% - und effektiv sind es dann 7%.

Die Studis hätten in Stuttgart nicht nur zwei Fensterscheiben einschlagen sollen, sondern den Landtag erstürmen und den Diätenabzockern mal eine "linke Gerade" verpassen.böse

Fazit:
Scheiß CDU böse böse böse böse

_________________
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Wenn das, was du mir eben sagen wolltest, weder wahr noch gut noch notwendig ist, so lass es begraben sein und belaste weder dich noch mich damit." - Sokrates
BluePhoenix



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Beitrag BluePhoenix Verfasst am: 06. Feb 2005 10:51    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Tolga schrieb:
Außerdem sinds doch die Politiker selbst, die sagen in Deutschland existiere ein Mangel an Fachkräften. Studiengebühren werden die Anzahl der Studenten/innen stark senken -ohne Zweifel.
Habe nur ich das Gefühl, dass das nicht zusammenpasst oder liegt wirklich ein Logikfehler vor?


Ich mache erst 2007 Abitur aber gerade darum find ich's echt beschiss was unsere Politiker mit unsrem Bildungssystem machen. Ich bin in der elften Klasse und will euch nunmal ein kleines Resume über unser Lehererkollegium geben. Als ich in die 5. kam waren ca. 750 Schüler an meinem Gymnasium und 115 Lehrkräfte. Der Altersdurchschnitt der Lehrkräfte lag ca. bei 45 (eigeneinschätzung).
Jetzt, einige Jahre später haben wir dank eines Neubaus ca. 1.300 Schüler auf die nur noch 52 Lehrkräfte kommen deren Altersdurchschnitt deutlich über 50 liegt!!!.... wir haben zwar dieses Jahr endlich mal 2 neue Lehrerinnen gekrigt aber was nützt das schon wenn so ein drastischer Mangel vorliegt?! Jahr für Jahr werden bei uns an der Schule Refrendare (angehende Lehrer) ausgebildet aber bisher kein einziger davon übernommen. Wir kriegen meist mit wie verzweifelt diese Leute nach Stellen in der ganzen BRD suchen. Das krasseste bisher war ein Physik und Mathematik-lehrer von denen es eigentlich am wenigsten neue gibt, der über 850 Bewerbungen in die ganze BRD und später sogar nach Frankreich geschickt hat. Es waren alles Absagen. Was er dann gemacht hat? Eine (!) Bewerbung nach Istanbul geschickt... ich habe immernoch E-Mailkontakt mit ihm und er ist wirklich an einer super schule ....
Und unsere liebe Frau Schulministerin(oderwie auch immer das heisst) redet permanent von "Lehrermangel, da ja nicht genug da sind" - is klar.
Das schärfste kommt aber erst noch. Statt Geld in neue junge dynamische Lehrkräfte zu investieren geht unser Land (NRW) bei und führt das Zentralabitur ein. - Grandiose Idee muss ich sagen, vor 1 Woche erhielten unsere Lehrer die Lehrpläne und sie haben jetz bis Mitte des Monats Zeit Gegenvorschläge zu machen .. Die lehrpläne sind mehr als willkürlich ausgewählt, es ist größter Mist dabei. So sollen wir zb in der 12. im Englisch GK/LK ein Norwegisches Buch, das auf Englisch übersetzt wurde lesen. Als wenns keine ursprünglich englische Literatur gäbe ?!
Auch schön ist das unsere Lehrkräfte einen Großteil der Themen selbst nicht kennen oder immer andere gemacht haben (so wurde zb die Franz. Revolution ersatzlos aus dem Lehrplan gestrichen was ich für recht fatal halte)... schön das in den Abiturfragen Stoff von 11 bis 13 drankommen kann und wir bisher NICHTS von dem auf den gerade erst erschienen Lehrplänen gemacht haben da unsere Lehrer es nicht besser wussten.
Und unsere jetzigen 10er müssen ab diesem Jahr einen "Test" absolvieren damit sie in die Oberstufe kommen. In dem Test wird von der 5 bis zur 10 allesmögliche abgefragt. Als sei das noch nicht genug will unser Land den jetzigen 5ern die Schulzeit "verkürzen" auf 12 Jahre und dafür intensiveren Unterricht machen.
Ich denke ihr wisst selbst wie schwer es oftmals für Menschen jenseits der 50 ist sich an Neuerungen anzupassen und DInge neuzulernen...

ich fühl mich deutlich in den Allerwertesten getreten von unseren Politikern. (Die story zu unsrem 1,2 mio teuren misslungen Neubau erzähl ichn andermal)...

<-- hatte sogar schon den Gedanken eine Demo zu organisieren mitten in Düsseldorf, um mal ein bisschen Druck auf die auszuüben. Leider fehlt mir das Know-How wie man sowas angeht aber vlt wird doch noch was draus... leider habe ich im Augenblick wirklich zuviel Stress mit schulstoff-aufarbeiten....

---
so das soll nun erstmal genügen....*wieder beruhig und durchatme*
PS: Entschuldigung das ich ein wenig vom Thema abschweife aber ich wollts einfach mal loswerden.

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Mister S



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Beiträge: 426

Beitrag Mister S Verfasst am: 06. Feb 2005 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

@BluePhoenix:
Mein herzliches Beileid. Bin grade in der Zwölf und komm somit nochmal ums Zentralabitur herum (ein überzeugender Grund, besser nicht sitzen zu bleiben, nicht war?). Zu den Lehrplänen muss man sagen (hat mir mein Enlischlehrer erzählt), dass die bisher auch kaum zu schaffen waren, also hat man den Leuten von der Bezirksregierung geschrieben, man hätte alles gemacht, die Abituraufgaben dann aber nur aus den wirklich bearbeiteten Themen genommen. Das geht natürlich nicht mehr, wenn man nicht weiß was kommt, zumal es auch mehr Themen gibt als vorher. Euer Abitur ist wohl mehr russisch Roulette. Aber ich kann dich vielleicht aufmuntern. In Bayern haben die soweit ich weiß schon länger Zentral-Abi. Im Physik LK machen wir manchmal die Aufgaben als Übung. Meiner Meinung nach reine Reproduktion, unsere Klausuren sind da schon viel schwerer. Das ist auch der Tenor in den anderen Fächern. Also, noch ist nicht Hopfen und Malz verloren Prost

Zu den Studiengebühren: Im Moment bin ich zwar in NRW noch nicht betroffen, fürchte aber, nach der Wahl dieses Jahr wird man sich mal lauter drüber unterhalten (Ich darf nicht mal wählen *schluchz*). Könnte man bei den Studiengebühren nicht so verfahren wie bei Steuern und Bafög auch, also dass man die Höhe vom eigenen und vom Einkommen der Eltern abhängig macht. Wenns dann noch humane Preise sind und man eine entsprechende Gegenleistung bekommt, wär ich sogar bereit, Gebühren zu bezahlen (Wobei 500€ im Semester schon happig sind) Grundsätzlich sind die Deutschen Unis auch garnicht so schlecht wie uns jeder glauben machen will. Die Amerikanischen Normalo-Unis sind eher schlechter als unsere (hört man so)

@Neko: Wenn du mit der Wahl 2006 die Bundestagswahl meinst sei beruhigt, das war doch grade das Urteil des BVG, dass der Bund sich da nicht einmischen darf.
MI



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Beitrag MI Verfasst am: 06. Feb 2005 11:36    Titel: Antworten mit Zitat

@Bluephoenix
Ich stimme dir zu, dass Schulsystem ist nicht das beste (deswegen entfliehe ich ihm auch so oft wie möglich).
Ein Zentralabi ist nicht unbedingt schlecht, allerdings muss es auch Niveau haben. Man KANN allerdings, wenn man nicht vom Fach ist, auf die Schnelle kein Niveau bringen. Und unsere Regierung macht alles VIEL zu schnell (Landes- und Bundesregierung). Deswegen geht auch alles "in die Hose". Alles muss noch eben schnell durchgebracht werden. Das funktioniert nicht.

Meiner Meinung nach werden Lehrer auch falsch bezahlt. Die älteren Exemplare bekommen das meiste Geld, und manche von ihnen machen noch nicht mal das nötigste, wohingegen manche dynamische Lehrer den ganzen Tag arbeiten und die Hälfte bekommen. Natürlich ist es schwer nach Leistung zu bezahlen, aber einige Anhaltspunkte kann man doch sicherlich bekommen.

Bilanz: Unser Bildungssystem wird langsam verschrottet, weil keiner der Leute, die entscheiden, vom Fach ist (das ist wahrscheinlich mit jeder Regierung so). Aber: Noch ist wirklich nicht alles verloren. Unser Schulsystem ist immer noch besser als das der USA (okay: Das System für die REICHEN US-Bürger ist besser als unseres).

Gruss
MI
Mister S



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Beitrag Mister S Verfasst am: 06. Feb 2005 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

Also, eigentlich sind Studiengebühren schon ganz ok, für nen Diplomstudiengang (10 Semester) bei 500 € pro Semester sind das Insgesamt 5000€. Wenn man dafür nen Zinslosen Kredit bekommt, den man erst zurückzahlt, wenn man ein regelmäßiges Einkommen hat, kann sich das auch jeder leisten (Wer kam denn da grade auf über 20 Jahre? 170000 € ist wohl eher unrealistisch, das schafft man ja nicht mal in den USA auf ner Elite-Uni (Stipendien werden in der Regel über 60000€ ausgestellt)).
Und zum Beweis das das doch garnicht soviel ist, fällt mir ein Beispiel von einem Schreinermeister ein, der nur für sein Meisterstück 10000 DM ausgegeben hat. Der Meisterkurs war da garnicht drin. Wenn man sich überlegt, dass damals ein Meister nocht nötig war, um Lehrlinge auszubilden und einen Betrieb zu führen, ist es eigentlich ein schlechter Witz, dass der Staat mit keinem Pfennig dabei war.
Wenn dieser Handwerksmeister keine Lust hat, mit seinen Steuern die Ausbildung der Studenten zu bezahlen, kann ich das ehrlichgesagt verstehen.
Iion2



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Beitrag Iion2 Verfasst am: 06. Feb 2005 14:31    Titel: Antworten mit Zitat

@Mister S
Du musst aber zugeben, dass ein Unterschied zwischen 10000DM und 130000€ besteht (sie meine Rechnung im ersten post). Außerdem verdient der ja mit seinem Beruf als Schreiner, ein Student verdient durchs studieren nix.

@BluePhoenix
Bei uns in Baden-Württemberg gibt's das Zentralabitur schon lange (die zentralen Klassenarbeiten auch seit ein paar Jahren - die sind nicht so wild). Ich finds gut, weil man sich dann wirklich auch schulübergreifend vergleichen kann. Sonst wählt man die Schule nur nach Ruf und Noten.

Das ist ein fairerer Wettbewerb, denn dann kann es nicht sein, dass es auf der einen Schule schwerer als auf einer anderen ist.
Glaub mir das ist gut. Außerdem ist der Lehrplan auch variabel.

zu den Lehrern:
Bei uns gibt es eigentlich beides, gute und schlechte Lehrer. Manche auf dem neusten Stand, manche teilen Statistiken von 1984 aus und beten ihren Ordner seit 30 Jahren runter.
Also an den Lehrern liegt es glaub nicht - eher an den blöden verzogenen Schülern, z.B. was den Umgang anbelangt.

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Mister S



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Beitrag Mister S Verfasst am: 06. Feb 2005 15:11    Titel: Antworten mit Zitat

Wie um alles in der Welt kommst du denn auf 130000 €? Selbst wenn du 13 Semester (z.B. Medizin) Studierst wären das Ausgaben von 10000€ pro Semester! Wenn das Allein Studiengebühren sind, frag ich mich wo du studierst!

Und zu dem Schreiner: Der verdient nachher in der Regel auch weniger als ein Akademiker, insofern gleicht sich das wieder aus.

Aber grundsätzlich kann ich auch die Frau in der Mensa verstehen die nicht den Studenten die Ausbildung finanzieren will.
Iion2



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Beitrag Iion2 Verfasst am: 08. Feb 2005 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn du BaföG beziehst. In der Suttgarter Zeitung wurde durchgerechnet was das kostet - die Zahl ist nicht aus der Luft gegriffen.

Der Frau in der Mensa steht es frei zu studieren. Dazu kommt das Deutschland schlaue Leute braucht, da wir nun mal kein Land der vielen Rohstoffe sind.
Wenn man es eben nicht schafft - sein Problem. Ich behaupte, dass jeder mit durchschnittlicher Intelligenz und null Allgemeinwissen das Abitur schafft.
Ich wäre auch dafür das es einen NC auf alle Fächer gibt - sonst kann jeder mit nem 4,0 Abitur Mathe studieren und bricht nach dem ersten Semester ab.

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Beitrag Tolga Verfasst am: 08. Feb 2005 22:16    Titel: Antworten mit Zitat

@Iion2:

Das mit dem NC für alle Fächer ist schlecht.

Begründung:

Tom hat ne
1+ in Mathematik,
1+ in Physik,
1+ in Informatik
und
4 in Deutsch
4 in Englisch
4 in Kunst..


Was soll mit diesem Mathegenie passieren? Nur wegen seines Durchschnitts soll er nicht Mathematik studieren?

Außerdem kann ein Shcüler sehr schlechte Bedingungen im Elternhaus haben und große externe Probleme die seine Abinoten in den Keller ziehen. Ich denke NICHTS sollte von der Abinote abhängen. Auch die NCs in Jura und Medizinstudiengängen sollten durch Aufnahmeprüfungen ersetzt werden.

Am besten wäre es wenn man das Niveau der Gymnasien Bundesweit um einiges anhebt sodass die, die jetzt nen durchschnitt von 2,0 haben auf 2,8 bis 3,5 kommen. Alle durchschnittlichen, begabten faulen, und alle fleißige kämen durch. Unbegabte (sehr unbegabte) und gleichzeitg faule würden schneller aussortiert und würden das hochschulnetz nicht unnötig belasten.

MfG.

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Beitrag Nikolas Verfasst am: 08. Feb 2005 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist ja auch nicht so, dass alle Studienplätze in Fächern mit NC nur über die ZVS vergeben werden. Ein Teil wird immer noch von den Unis vergeben und wenn die dann Fachspezifische Tests haben, darf auch Tom studieren.

Wenn du willst, dass nichts von der Abi-Note abhängt, kannst du eigentlich gleich jegliche Trennung der Schüler nach der Grundschule abschaffen und dann ein bis zwei mal im Jahr an allen Unis Aufnahmeprüfungen machen. Die Schulpflicht bräuchtest du dann auch nicht mehr.
Ich sehe es so, dass die Abi-Note viel über die Leistungen eines Schülers preisgeben kann, da sie über einen Zeitraum von mehreren Jahren zusammengesetzt ist.
Falls diese Note abgeschafft wird, hast du am Ende der Schule keinerlei Differenzierungen zwischen den Schülern mehr, die du doch so stark forderst.
Das Niveau bundesweit zu erhöhen ist schon deshalb nicht möglich, da es Sache der Länder ist, den Lehrplan festzulegen und der Bund da nichts mitzureden hat, wie man an der aktuellen Entscheidung über die Studiengebühren des BVG sehen kann.
Aus der Sichts von jemandem, der sicher ist, nicht durch dein weitmaschiges Netz zu fallen, klingt die Argumentation sinnvoll, aber wenn man nicht begabt ist und trotz Anstrengung nur mittelprächtige Klausuren schreibt, klingt dein Vorschlag stark nach dem Versuch der Schaffung einer Bildungselite.
Im ersten Beitrag hast du noch gegen die Bildung einer solchen Elite gewettert, und jetzt forderst du die sogar. grübelnd

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Beitrag Iion2 Verfasst am: 10. Feb 2005 02:14    Titel: Antworten mit Zitat

Tja, wenn du bein uns das Niveau erhöhst, dann können 50% gehen. Außerdem werden halt nicht die Hochschulen belastet sondern die Sozialkassen. Das wäre nur eine Verschiebung der Kosten. Die Tests an der Uni - habt ihr schon mal einen gemacht? Was wird da gefragt?
Wird da nur der IQ gecheckt oder auch Wissensfragen, soziale Kompetenzen oder "Selbstvermarktung" abgefragt.

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Tolga



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Beitrag Tolga Verfasst am: 10. Feb 2005 17:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo.

Toxman hat Folgendes geschrieben:

Im ersten Beitrag hast du noch gegen die Bildung einer solchen Elite gewettert, und jetzt forderst du die sogar. ?(


Im ersten Beitrag habe ich gegen die Studiengebühren gewettert nicht gegen eine Bildungselite. Im letzten Beitrag habe ich für eine Vorverschiebung der 'Filterung' von der Studiumszeit in die späte Schulzeit plädiert.

Mal davon abgesehen... eine Bildungselite halte ich in der Tat für vorteilhaft. Nur bin ich der Ansicht, dass unter dem Vorwand 'wir schaffen eine Elite' keine hohen Studiersteuern eingeführt werden sollten. Eine Elite schafft man IMHO durch frühe Spezialisierung der Schüler auf bestimmte Gebiete. Wie neu die Schulmöbel sind, wie schön die Architektur der Schulgebäude ist oder wie teuer die Schulbücher sind haben relativ kleinen Einfluss auf die shculischen Erfolge. Die Studiengebühr soll genau diese -aus meiner Sicht relativ unwichtigen Dinge- verbessern.

Ich denke, das Problem geht über das Bildungssystem hinaus und ist verwurzelt in der allgeimeinen Spaßhab- und Nixtuh-Mentalität. (Auch bekannt als die 'Spaßgesellschaft'). Nichts gegen Spaß und Lust ;).
Es fehlt gewaltig an Disziplin, Respekt, Ernsthaftigkeit und darin sehe ich die Geldverschwendung.

MfG.

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Mister S



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Beitrag Mister S Verfasst am: 10. Feb 2005 18:48    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, zu weit sollte man es mit der Spezialisierung in der Schule nicht treiben, sonst hat man nachher einen unnützen Haufen von Fachidioten. Ein bisschen Allgemeinbildung tut jedem gut, politische Bildung ist ja immerhin auch nützlich. Zumal für Physiker, immerhin entwickeln die ja auch von Zeit zu Zeit mal Dinge, die in falscher Hand gefährlich werden (Atombombe)
Vielleicht könnte man ja die Spezialisierung in dem Sinne vorantreiben, dass man schon eher ein Kurssystem wie in der Oberstufe einführt. Oder muss man dich so verstehen, dass jeder schon in der Schule eine Art Studiengang belegt? Was machen dann die, die nicht studieren wollen?
Tolga



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Beitrag Tolga Verfasst am: 11. Feb 2005 00:01    Titel: Antworten mit Zitat

Mister S hat Folgendes geschrieben:
Spezialisierung in dem Sinne vorantreiben, dass man schon eher ein Kurssystem wie in der Oberstufe einführt. Oder muss man dich so verstehen, dass jeder schon in der Schule eine Art Studiengang belegt? Was machen dann die, die nicht studieren wollen?


Ja, ich stimme dir zu. Ich sehe auch keinen Nachteil darin, das Kurssystem ab Klasse 10 einzuführen statt 11.

Die, die nicht studieren wollen machen Ende der 9 eine Abschlussprüfung für nen Realschulabschluss und verlassen damit das Gymnasium. Dann haben die auch 1 Jahr gespart und es zahlt sich aus den realschulabschluss auf nem Gymnasium zu machen. Diese Zeitkürzung um 1 Jahr erfordert IMHO nocht mal nennenswerte Steigerung des Schwierigkeitsgrads. Wer meint, er brauche die 10 Jahre für nen Realschulabschluss kann ja zur Realschule gehen.

Mit freundlichem Gruß.

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Mister S



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Beitrag Mister S Verfasst am: 11. Feb 2005 13:13    Titel: Antworten mit Zitat

Wers garnicht mehr aushält hat ja ab der neun den Hauptschulabschluss (wobei ich ja finde, dass mir das nicht ausreichen würde). Aber hast ja recht. Dann müsste man aber am Gymnasium so schnell arbeiten, dass man nach der neun auch alles kann. Bei uns in NRW ist der Jahrgang der jetzt in die 5 kommt schon auf ein Abi nach zwölf Jahren eingestellt, machen insofern auch mehr Unterricht. Nach der neun haben die dann aber trotzdem keinen Realschulabschluss.
Das Problem bei dem Vorschlag liegt darin, dass 15 Jährige keine Ausbildung im Betrieb machen dürfen, dass fällt dann glaub ich unter Kinderarbeit. Die müssen dann sowieso weitermachen. Die Frage ist auch, wie man das System weiterhin durchlässig gestalten soll. Die von der SPD propagierte Einheitsschule sehe ich auch eher kritisch.
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