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Ist die Größe von Atomen statisch? - Seite 2
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TomS
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Beitrag TomS Verfasst am: 15. März 2024 13:44    Titel: Antworten mit Zitat

Genau.

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
antaris



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Beitrag antaris Verfasst am: 15. März 2024 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

Bedeutet das auch, dass z.B. einzelne Protonen nicht komprimiert werden können? So müssen alle Protonen, seit ihrer Entstehung während der primordialen Nukleosynthese, zu jedem Zeitpunkt und egal an welchen Ort die gleichen räumlichen Abmessungen gehabt haben bzw. weiterhin haben?
TomS
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Beitrag TomS Verfasst am: 15. März 2024 14:06    Titel: Antworten mit Zitat

Wie oben schon geschrieben hat diese Reskalierung nichts mit einem realen Prozess zu tun; es handelt sich um eine rein mathematische Überlegung.
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Beitrag antaris Verfasst am: 15. März 2024 14:13    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
Wie oben schon geschrieben hat diese Reskalierung nichts mit einem realen Prozess zu tun; es handelt sich um eine rein mathematische Überlegung.


Ein möglicherweise realen Prozess den ich im Sinn habe, ist die Komprimierung von z.B. einer Menge Protonen oder gar der einzelnen Protonen, während/nach der Nukleosynthese im hochkomprimierten frühen Universum oder die Protonen, die in einem Neutronenstern oder schwarzen Loch komprimiert worden sind.

Wenn die Raumzeit die Protonen in ein Korsett zwingt, dann können die Protonen nur eng an eng beieinander liegen. Sie werden niemals komprimiert (was eine Skalierung zur Folge hätte) und sie überlagern sich auch nicht (Abstoßung gleicher Ladungen)?




Gibt es keinen Zusammenhang zwischen der Invarianz der Masse spezifischer Quantenobjekte und dem Bruch der Skalenivarianz durch eben dieser Massenterme in den Gleichungen? Gibt es andere Größen, welche die Skalenivarianz brechen oder ist das ausschließlich auf die Masse (und Energie wegen Masse/Energie-Äquivalenz?) begrenzt?
TomS
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Beitrag TomS Verfasst am: 15. März 2024 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

Wir sind uns einig, dass das bisher Gesagte sich nicht auf reale Effekte bezieht.

antaris hat Folgendes geschrieben:
Ein möglicherweise realen Prozess den ich im Sinn habe …

Ja, es gibt sowas.

Atomradien verändern sich in Festkörpern, vermutlich ändern sich auch die Nukleon-Radien in Atomkernen.

https://cerncourier.com/a/the-emc-effect-still-puzzles-after-30-years/
https://en.m.wikipedia.org/wiki/EMC_effect

Dabei muss man beachten, dass dies wiederum nichts mit dem Bruch der Skaleninvarianz zu tun hat.

Zu letzterem in der QCD bin ich noch am Überlegen, wie ich das erkläre.

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Beitrag antaris Verfasst am: 15. März 2024 20:26    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
Wir sind uns einig, dass das bisher Gesagte sich nicht auf reale Effekte bezieht.


Ja ist rein hypothetisch. Es ging ja darum zu zeigen, wie eine Skalierung der Schrödinger-Gleichung zum Bruch der Skaleninvarianz führt.
Aber es wirft schon ein paar Fragen auf...
antaris



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Beitrag antaris Verfasst am: 15. März 2024 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:

Ja, es gibt sowas.

Atomradien verändern sich in Festkörpern, vermutlich ändern sich auch die Nukleon-Radien in Atomkernen.

https://cerncourier.com/a/the-emc-effect-still-puzzles-after-30-years/
https://en.m.wikipedia.org/wiki/EMC_effect

Dabei muss man beachten, dass dies wiederum nichts mit dem Bruch der Skaleninvarianz zu tun hat.


Beim EMC Effekt geht es im wesentlichen darum, dass sich gebundene und freie Nukleonen bei inelastischen Streuprozessen unterscheiden lassen und dieses Phänomen nicht zur Theorie passt? Dabei taucht, wie auch im Zusammenhang mit der Skalineninvarianz in der QCD, die Bjorken-Variable auf.


Zitat:

TomS hat Folgendes geschrieben:
Wir sind uns einig, dass das bisher Gesagte sich nicht auf reale Effekte bezieht.


Ja ist rein hypothetisch. Es ging ja darum zu zeigen, wie eine Skalierung der Schrödinger-Gleichung zum Bruch der Skaleninvarianz führt.
Aber es wirft schon ein paar Fragen auf...


Kann das einfach in der Form erweitert werden, dass jede reale Skalierungstransformationen von massebehafteten Quantenobjekten seitens Mensch UND Natur schon immer/überall und für alle Zeiten/Orten ausgeschlossen ist?
antaris



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Beitrag antaris Verfasst am: 16. März 2024 14:29    Titel: Antworten mit Zitat

In folgendem PDF wird m.E. erklärt, wie die Bjorken-Variable abgeleitet wird und Erkenntnisse aus den Elektron-Proton-Streuexperimenten gewonnen wurde.
https://www.zeuthen.desy.de/~kolanosk/ket0708/skript/elmag01.pdf

Unter 7.2 bzw. in Gleichung 7.30 wird die Bjorken-Variable x definiert.
Bemerkenswert finde ich, wie mit eher einfachen Gleichungen in 7.28 gestartet und Anfangs die Masse des Systems nach dem Stoß einbezogen wird.

Unter 7.2.2 wird gezeigt wie die Skaleninvarianz definiert wird (q² Unabhängigkeit)

Zitat:
Die ersten ‘tief-inelastischen’ Messungen am Linearbeschleuniger SLAC in Stanford (USA) Ende der sechziger Jahre haben gezeigt, daß die Strukturfunktion F2 bei festem x nicht mehr von q² abhängt (Abb. 7.8 ). Man bezeichnet dieses Verhalten als Skaleninvarianz der Strukturfunktionen (x ist dimensionslos!). Wenn man bedenkt, daß die damit zu vergleichenden Quadrate der elastischen Formfaktoren in dem gleichen q²-Bereich um 10−6 abfallen, versteht man, wie spektakulär diese Ergebnisse waren.
Die Messung der Strukturfunktionen hat wesentlich dazu beigetragen, die Struktur der Hadronen und die Dynamik der Partonen zu verstehen. Das hat wiederum entscheidend die Entwicklung der QCD gefördert.


Unter 7.2.3 steht dann eine Erklärung für den Bruch der Skaleninvarianz.

Zitat:
Die Skalenverletzung tritt wegen der Wechselwirkung der Quarks mit dem Gluonenfeld auf. Ein Quark emittiert und absorbiert ständig Gluonen. Bei nicht sehr hohem q2 wird man eventuell Emission und Absorption nicht auflösen: man merkt garnicht, daß zwischendurch mal zwei Teilchen vorliegen (siehe dazu Abb. 7.12).
Erst bei genügend hohem q², entsprechend guter räumlicher Auflösung, ‘erwischt’ man das Quark, wenn es gerade abgestrahlt hat und einen Anteil ∆x des Impulses an ein Gluon abgegeben hat. Damit sieht man mit steigender räumlicher Auflösung, steigendem q2, eine Verschiebung der Impulsverteilung zu kleineren x-Werten.





Zuletzt bearbeitet von antaris am 18. März 2024 22:39, insgesamt einmal bearbeitet
TomS
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Beitrag TomS Verfasst am: 17. März 2024 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn dir das als Erklärung ausreicht … 😉
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Beitrag antaris Verfasst am: 18. März 2024 18:04    Titel: Antworten mit Zitat

Gibt es darüber hinaus eine andere/tiefere/bessere Erklärung?

Mich stört daran eher der Massebegriff. Was ist, wenn die Bestandteile der Masse einzeln betrachtet werden? Letztlich sind es je nur Bindungsenergien, wird die Bindung aufgehoben, so schwindet die Masse bzw. wird als Energie/Teilchen/Zerfallsprodukt abgestrahlt. Die Energie wird erhalten aber auch die Masse? Wenn man bedenkt, dass die Gluonen nahezu masselos sind und dennoch ein Massendefekt bei der Fusion zu beobachten ist, der auf die Bindung im Proton zurückgeht, so scheint Masse und Energie nicht 1:1 umgesetzt zu werden?

Das Beispiel mit der Schrödingergleichung ist dahingehend interessant, dass eine hypothetische Skalierung von x, t die Masse (mit)skaliert. Werden Protonen bis zum Helium fusioniert, so ändert sich in der Schrödingergleichung nur der Masseterm und davon Abhängig x, t oder ist es andersherum? Wo ist der mathematische Unterschied zwischen fusionieren/hochskalieren und Spaltung/runterskalieren, wenn man dabei nur die jeweiligen Schrödingergleichungen betrachtet? Oder ist diese Betrachtung unsinnig?

Bei der QCD bemerkt man die Skaleninvarianz zwischen elastischen und inelastischen Stößen. Dabei sind es ja nur die Gluonen, die beim inelastischen Stoß die einzelnen Impulse mit aufnehmen und das dann auch fast genau zu 50%. Ist es zu spekulativ, wenn man gedanklich einen Stoß auf ein freies Quark/Gluonen-Plasma durchführen würde, wie es vor der primordialen Nukleosythese existierte?

Der Horizont der SL ist lichtartig (aus weiter Entfernung). Was passiert mit den Massen, die sich dem EH nähern? Das ist aber wahrscheinlich auch eine blöde Frage, da wir ja wissen/vermuten, dass mit den Massen gar nichts passiert. Jedenfalls für einen gleichmäßig mitbewegten Beobachter.


Darüber hinaus frage ich mich, warum gerade die Zustände bei Phasenübergänge skalenvariant und sogar fraktal sind?
Also nochmal die Frage:

antaris hat Folgendes geschrieben:
Das beschreibt doch schon eine ganze Menge. Ich frage mich, wie Symmetrie und Skaleninvarianz bzw. dessen Bruch zusammenhängen. Irgendwie scheint sich beides zu ähneln.
https://ivv5hpp.uni-muenster.de/u/raimar/lehre/WS11/Konforme-Feldtheorie/cft-einfuehrung.pdf

Zitat:
Dennoch gibt es Beispiele für Skaleninvarianz. Eine wichtige Klasse sind Phasenübergänge 2. Ordnung: Die
Siedetemperatur (z.B. von Wasser) ist druckabhängig. Es gibt einen kritischen Druck, bei dem am Siedepunkt der Unterschied zwischen flüssig und gasförmig verschwindet: Ein solches kritisches (unendlich ausgedehntes) System besitzt Dampfblasen jeder Größe, und in jeder Dampfblase Flüssigkeitstropfen jeder (kleineren) Ausdehnung. Ein weiteres Beispiel stellen Ferromagneten an ihrer kritischen Temperatur Tc dar. Unterhalb Tc zeigen alle Spins in die gleiche Richtung; oberhalb Tc sind die Spins ungeordnet, und exakt bei
T = Tc gibt es geordnete Bereiche jeder Größe und Richtung.
Beide Fälle sind Beispiele der statistischen Physik, was im wesentlichen das gleiche ist wie Quantenfeldtheorie. Es handelt sich also um Systeme mit unendlich-vielen Freiheitsgraden, welche charakteristische statistische bzw. Quanten-Fluktuationen zeigen.


"Ein solches kritisches (unendlich ausgedehntes) System besitzt Dampfblasen jeder Größe, und in jeder Dampfblase Flüssigkeitstropfen jeder (kleineren) Ausdehnung."

Das verbinde ich irgendwie auch mit den Tröpfchen in der Nebelkammer. Tropfen in den Tropfen, in den Tropfen...siehe Anhang.
Gibt es von den Tropfen sehr hochaufgelöste Bilder? Ein Bild mit höherer Auflösung, wie das angehangene habe ich nicht gefunden.



1024px-Vapor_being_used_in_a_cloud_chamber.jpg
 Beschreibung:

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Zuletzt bearbeitet von antaris am 18. März 2024 23:05, insgesamt einmal bearbeitet
TomS
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Beitrag TomS Verfasst am: 18. März 2024 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

antaris hat Folgendes geschrieben:
Gibt es darüber hinaus eine andere/tiefere/bessere Erklärung?

Mich stört daran, dass von "dem Quark" die Rede ist.

https://www.physikerboard.de/topic,44560,-faq---3-quarks-im-proton%3F.html

Ich schreibe noch was zu Skaleninvarianz und deren Verletzung.


antaris hat Folgendes geschrieben:
Mich stört daran eher der Massebegriff. Was ist, wenn die Bestandteile der Masse einzeln betrachtet werden? Letztlich sind es je nur Bindungsenergien, wird die Bindung aufgehoben, so schwindet die Masse bzw. wird als Energie/Teilchen/Zerfallsprodukt abgestrahlt. Die Energie wird erhalten aber auch die Masse?

Das verstehe ich nicht.

antaris hat Folgendes geschrieben:
Das Beispiel mit der Schrödingergleichung ist dahingehend interessant, dass eine hypothetische Skalierung von x, y, und z die Masse skaliert.

Deine Formulierung ist irreführend. Wenn in diesem Fall die Masse geeignet reskaliert werden würde …

antaris hat Folgendes geschrieben:
Werden Protonen bis zum Helium fusioniert, so ändert sich in der Schrödingergleichung nur der Masseterm …

Die Schrödingergleichung beschreibt zunächst die Bindung eines oder mehrerer Elektronen im Atom. Für die Kernphysik mit Fusion von Nukleonen wäre sie deutlich (!) komplizierter.

antaris hat Folgendes geschrieben:
Dabei sind es ja nur die Gluonen, die beim inelastischen Stoß die einzelnen Impulse mit aufnehmen und das dann auch fast genau zu 50%.

Wie kommst du darauf?

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Beitrag antaris Verfasst am: 18. März 2024 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
antaris hat Folgendes geschrieben:
Gibt es darüber hinaus eine andere/tiefere/bessere Erklärung?

Mich stört daran, dass von "dem Quark" die Rede ist.

https://www.physikerboard.de/topic,44560,-faq---3-quarks-im-proton%3F.html

Im PDF werden Partonen (=Valenzquarks + Quark-Antiquark-Paare) beschrieben. Je Energiereicher der Stoß, desto kleiner der Wirkungsquerschnitt und umso mehr verteilt sich der Impuls auf eine größere Anzahl Partonen.

Zitat:
Abbildung 7.12:
Struktur eines Nukleons gesehen mit unterschiedlichen Auflösungen
λ = 1/√−q2. Bei geringer Aufl¨osung wird das Nukleon als Ganzes gesehen(elastische Streuung). Mit steigender Auflösung sieht man mehr Details und die Impulse werden auf mehr Partonen verteilt, ein einzelnes Quark, an dem ein Photon streut, hat im Mittel weniger Impuls, entsprechend kleineres x.


TomS hat Folgendes geschrieben:
Ich schreibe noch was zu Skaleninvarianz und deren Verletzung.

Das wäre nett. Vielen Dank für die Mühe.


TomS hat Folgendes geschrieben:
antaris hat Folgendes geschrieben:
Mich stört daran eher der Massebegriff. Was ist, wenn die Bestandteile der Masse einzeln betrachtet werden? Letztlich sind es je nur Bindungsenergien, wird die Bindung aufgehoben, so schwindet die Masse bzw. wird als Energie/Teilchen/Zerfallsprodukt abgestrahlt. Die Energie wird erhalten aber auch die Masse?

Das verstehe ich nicht.


Ich hatte anscheinend einen falschen Gedanken. Die Energie, welche zur Bindung eines Protons während der Nukleosynthese oder schwererer Elemente während der Fusion aufgebracht wurde, ist nicht mehr verfügbar. Der Massendefekt sagt nur aus, dass die Masse des gebundenen Objekts geringer ist, als die Massen der einzelnen Bestanteile.
Ich hatte mal gelesen, dass die Kernkraft einen großen Teil der Masse eines Protons ausmacht und der eigentliche Masseanteil durch das Higgs-Feld eher gering ist.

TomS hat Folgendes geschrieben:
antaris hat Folgendes geschrieben:
Das Beispiel mit der Schrödingergleichung ist dahingehend interessant, dass eine hypothetische Skalierung von x, y, und z die Masse skaliert.

Deine Formulierung ist irreführend. Wenn in diesem Fall die Masse geeignet reskaliert werden würde …

Eine Skalierung der Masse hätte keine Auswirkung auf x oder t?

TomS hat Folgendes geschrieben:
antaris hat Folgendes geschrieben:
Werden Protonen bis zum Helium fusioniert, so ändert sich in der Schrödingergleichung nur der Masseterm …

Die Schrödingergleichung beschreibt zunächst die Bindung eines oder mehrerer Elektronen im Atom. Für die Kernphysik mit Fusion von Nukleonen wäre sie deutlich (!) komplizierter.

Ich meine nicht den Prozess der Fusion selbst, sondern das Ergebnis "vorher/nachher". Der Fusionsprozess, also die Schritte zwischen vorher und nachher, ist sicher deutlich komplizierter.

TomS hat Folgendes geschrieben:
antaris hat Folgendes geschrieben:
Dabei sind es ja nur die Gluonen, die beim inelastischen Stoß die einzelnen Impulse mit aufnehmen und das dann auch fast genau zu 50%.

Wie kommst du darauf?


Das steht in oben genannter PDF:
Zitat:
Impulsverteilung der Quarks und Gluonen:
Mit der x-Abhängigkeit der Strukturfunktionen wird die Impulsverteilung der Partonen im Nukleon gemessen. Da das Photon nur an Ladungen koppelt, sieht man allerdings nur die geladenen Partonen. Tatsächlich ergaben die Messungen, daß die Summe aller Partonimpulse nur etwa 50% des Protonimpulses ergibt. Wir glauben heute, daß der restliche Impuls von den elektrisch neutralen Gluonen getragen wird.
TomS
Moderator


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Beitrag TomS Verfasst am: 19. März 2024 06:41    Titel: Antworten mit Zitat

Bei deiner Aussage, "je energiereicher der Stoß, desto … mehr verteilt sich der Impuls auf eine größere Anzahl Partonen" ist essentiell, dass die Zahl der Partonen nicht als fest angesehen werden darf.

Die Aussage "[dass] das Photon nur an Ladungen koppelt, sieht man allerdings nur die geladenen Partonen" ist nur näherungsweise korrekt. Das Photon kann statt an ein neutrales Gluon an ein "virtuelles Quark-Antiquark-Paar" koppeln, als das ein Gluon erscheinen kann; damit sieht man indirekt auch die Gluonen. Das beschreibt zumindest grob die Rechnung, bitte nicht wörtlich nehmen.

Ja, "Messungen zeigen, daß die Summe aller Partonimpulse nur etwa 50% des Protonimpulses ergibt". Aber damit ergibt deine Aussage
Zitat:
Dabei sind es ja nur die Gluonen, die beim inelastischen Stoß die einzelnen Impulse mit aufnehmen und das dann auch fast genau zu 50%.

immer noch keinen Sinn.

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antaris



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Beitrag antaris Verfasst am: 19. März 2024 17:59    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
Bei deiner Aussage, "je energiereicher der Stoß, desto … mehr verteilt sich der Impuls auf eine größere Anzahl Partonen" ist essentiell, dass die Zahl der Partonen nicht als fest angesehen werden darf.


Wie äußert sich das? Bei gleichbleibender Energie variiert die Anzahl der Partonen?


TomS hat Folgendes geschrieben:
Die Aussage "[dass] das Photon nur an Ladungen koppelt, sieht man allerdings nur die geladenen Partonen" ist nur näherungsweise korrekt. Das Photon kann statt an ein neutrales Gluon an ein "virtuelles Quark-Antiquark-Paar" koppeln, als das ein Gluon erscheinen kann; damit sieht man indirekt auch die Gluonen. Das beschreibt zumindest grob die Rechnung, bitte nicht wörtlich nehmen.


Ok ich werde mal speziell nach neueren Publikationen suchen.

TomS hat Folgendes geschrieben:
Ja, "Messungen zeigen, daß die Summe aller Partonimpulse nur etwa 50% des Protonimpulses ergibt". Aber damit ergibt deine Aussage
Zitat:
Dabei sind es ja nur die Gluonen, die beim inelastischen Stoß die einzelnen Impulse mit aufnehmen und das dann auch fast genau zu 50%.

immer noch keinen Sinn.


Da steht noch ein Satz: "Wir glauben heute, daß der restliche Impuls von den elektrisch neutralen Gluonen getragen wird."
Ich habe nur wiedergegeben, was im PDF geschrieben steht. Sicher kann "etwas zu glauben" und "etwas zu wissen" voneinander stark abweichen und möglicherweise ist das PDF schon etwas älter und seitdem neue Kenntnisse bekannt geworden. Warum macht denn die Aussage des Autors keinen Sinn?
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
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Beitrag TomS Verfasst am: 19. März 2024 18:47    Titel: Antworten mit Zitat

Du schreibst

Zitat:
Dabei sind es ja nur die Gluonen, die beim inelastischen Stoß die einzelnen Impulse mit aufnehmen und das dann auch fast genau zu 50%.


und

Zitat:
Da das Photon nur an Ladungen koppelt, sieht man allerdings nur die geladenen Partonen. Tatsächlich ergaben die Messungen, daß die Summe aller Partonimpulse nur etwa 50% des Protonimpulses ergibt.


Keine der beiden Aussagen folgt logisch aus der jeweils anderen, und keine ist für sich betrachtet korrekt.

Warum sollen nur die Gluonen den Impuls aufnehmen, wenn das Photon nicht an sie koppelt?

Und was haben die 50% des Impulses des Protons vor dem Stoß, die die Partonen tragen, damit zu tun, wieviel Impuls die Partonen oder Gluonen beim Stoß aufnehmen?

Du hast da etwas völlig falsch verstanden.

Wie gesagt, ich schreibe gerne noch was dazu, sobald ich Zeit habe.

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antaris



Anmeldungsdatum: 12.12.2022
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Beitrag antaris Verfasst am: 19. März 2024 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
Du schreibst

Zitat:
Dabei sind es ja nur die Gluonen, die beim inelastischen Stoß die einzelnen Impulse mit aufnehmen und das dann auch fast genau zu 50%.


und

Zitat:
Da das Photon nur an Ladungen koppelt, sieht man allerdings nur die geladenen Partonen. Tatsächlich ergaben die Messungen, daß die Summe aller Partonimpulse nur etwa 50% des Protonimpulses ergibt.


Keine der beiden Aussagen folgt logisch aus der jeweils anderen, und keine ist für sich betrachtet korrekt.

Warum sollen nur die Gluonen den Impuls aufnehmen, wenn das Photon nicht an sie koppelt?


Ist es das "nur", was stört? Ich will ja gar nicht abstreiten, dass der Impulsübertrag nicht nur über die Gluonen oder die Valenzquarks und die Partonen stattfindet.

TomS hat Folgendes geschrieben:
Und was haben die 50% des Impulses des Protons vor dem Stoß, die die Partonen tragen, damit zu tun, wieviel Impuls die Partonen oder Gluonen beim Stoß aufnehmen?


Es steht aber nirgends im PDF ob das Proton beim Stoß ruht oder bewegt ist. Ich habe aber gelesen, dass Stoßprozesse wie z.B. Lepton/Nukleon eigentlich immer mit unbewegte Targets durchführt werden.
Ich hatte das so interpretiert, dass der Impuls des einlaufenden Teilchen vom ganzen Proton, beim (quasi-)elastischen Stoß, bzw. anteilig von den Bestandteilen des Protons, beim (tief-)inelastischer Stoß, aufgenommen wird. Dabei steigt die Anzahl der messbaren Bestandteile und damit die Auflösung, je energiereicher das einlaufende Teilchen ist.


TomS hat Folgendes geschrieben:
Du hast da etwas völlig falsch verstanden.

Was denn genau? Wenn es die Äußerung zum Impulsübertrag ist, der zu 50% über die Gluonen stattfinden sollen, dann ist das jetzt richtig gestellt...

TomS hat Folgendes geschrieben:
Wie gesagt, ich schreibe gerne noch was dazu, sobald ich Zeit habe.


Wenn du eine gute Quelle zum nachlesen kennst, dann auch gerne das.
fragefüreinenfreund
Gast





Beitrag fragefüreinenfreund Verfasst am: 20. März 2024 00:40    Titel: Antworten mit Zitat

wird ein Photon eigentlich größer wenn es mehr Energie hat?
sandroid



Anmeldungsdatum: 22.02.2024
Beiträge: 6

Beitrag sandroid Verfasst am: 29. März 2024 15:54    Titel: Antworten mit Zitat

OK, erst einmal vielen Dank für eure Antworten. Ihr seid alle auf einem höheren Level als ich, und ihr werdet mich wahrscheinlich nach dem Video steinigen. Und ich sagte auch gleich am Anfang zu willyengland und TomS – ich komme darauf zurück. Nun hatte ich aber gemerkt, dass es mir unmöglich sein wird, meine Vorstellung schriftlich hier im Forum zu erklären. Also habe ich ein kleines Video gemacht und auf YouTube hochgeladen. Ich bin nicht dazu in der Lage, das mathematisch zu überprüfen, weil die Gravitationskräfte natürlich noch viel dynamischer wirken, als von mir beschrieben. Auf der anderen Seite habe ich noch einiges mehr zu erzählen.

Das Video findet ihr hier: https://youtu.be/Vmh7xsmtXpM

LG an Alle
Sandroid
ML



Anmeldungsdatum: 17.04.2013
Beiträge: 3405

Beitrag ML Verfasst am: 29. März 2024 17:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

eine Neuerklärung der ganzen Welt, des Universums und allem übrigen. Allerdings ohne auch nur eine einzige rechnerische Überprüfung, ob das, was Du da schreibst, sein kann. Von Messungen reden wir schon gar nicht.

10 min physikalischer Bullshit


Viele Grüße
Michael
sandroid



Anmeldungsdatum: 22.02.2024
Beiträge: 6

Beitrag sandroid Verfasst am: 10. Apr 2024 16:46    Titel: Antworten mit Zitat

ML hat Folgendes geschrieben:
Hallo,

eine Neuerklärung der ganzen Welt, des Universums und allem übrigen. Allerdings ohne auch nur eine einzige rechnerische Überprüfung, ob das, was Du da schreibst, sein kann. Von Messungen reden wir schon gar nicht.

10 min physikalischer Bullshit


Viele Grüße
Michael



Hallo, ja, ich denke das ist eine ganz normale Reaktion.

Ich habe hier dann ein nächstes Video dazu gemacht:

https://youtu.be/9n4R4iaHjig

LG
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