RegistrierenRegistrieren   LoginLogin   FAQFAQ    SuchenSuchen   
Impulstrafo / Übertrager Rechteckimpuls; Spannungsüberschlag
 
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Elektrik
Autor Nachricht
cst



Anmeldungsdatum: 16.11.2006
Beiträge: 106

Beitrag cst Verfasst am: 11. Nov 2007 04:10    Titel: Impulstrafo / Übertrager Rechteckimpuls; Spannungsüberschlag Antworten mit Zitat

Hallo,

mich beschäftigt folgende Aufgabe:

Es soll ein Rechteckimpuls von 10 ms Dauer und 24 V Amplitude auf 16 kV transformiert werden. Die Quelle hat einen Innenwiderstand von ; sekundärseitig hat der Lastwiderstand .

1. Bestimmen Sie das Windungszahlverhältnis des Übertragers und den transformierten Lastwiderstand!

2. Welche Induktivität L muss der Übertrager haben, um den negativen Spannungsüberschlag auf 1% zu begrenzen?

zu1: ich würde sagen:

Der Trafo verhält sich so, als wäre der Primärspule ein Widerstand parallegeschaltet.

-- der Lastwiderstand transformiert sich mit ü^2.

zu2.: Dazu habe ich das angehängte Bild gefunden. (Die dort angegebene Formel lautet ).

Sollte es nicht statt heißen? Und was ist mit entsprechende Sprungantwort gemeint, wer entspricht wem? Sind Ua und Ub (von mir eingezeichnet) betragsgleich? Muss ich demnach nur folgendes rechnen?



Und dann einfach nach L umstellen.

Danke schonmal.
cst



Trafo.GIF
 Beschreibung:

Download
 Dateiname:  Trafo.GIF
 Dateigröße:  65.23 KB
 Heruntergeladen:  4594 mal

schnudl
Moderator


Anmeldungsdatum: 15.11.2005
Beiträge: 6979
Wohnort: Wien

Beitrag schnudl Verfasst am: 11. Nov 2007 13:15    Titel: Antworten mit Zitat

was ist hier mit negativer Spannungsüberschlag gemeint ?
1% wovon ?

Was wäre der "Spannungsüberschlag" in der mitgelieferten Zeichnung (Frequenz und Spannungen stimmen nicht mit Beispiel überein)?

Ich kenne in diesem Zusammenhang nur den Begriff der Dachschräge.
Wenn du mir einzeichnest oder beschreibst was darunter zu verstehen ist, kann ich dir helfen.



trafo.jpg
 Beschreibung:
 Dateigröße:  60.61 KB
 Angeschaut:  6819 mal

trafo.jpg



_________________
Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen (Goethe)
cst



Anmeldungsdatum: 16.11.2006
Beiträge: 106

Beitrag cst Verfasst am: 11. Nov 2007 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

Tja, das weiß ich eben auch nicht so genau; dachte, das wäre wieder so typischer Elektro-Bastlerjargon. Eigentlich kann ja nur das von mir weiß eingezeichnete gemeint sein, also . In meinem Beispiel hat das Eingangssignal ja keine negative Amplitude, sondern fällt auf Null, damit wäre . Vielleicht können wir ja "im Interesse der Wissenschaft" davon ausgehen, dass .

Wäre dann , also Ua = Ub in meinem ersten Bild? Dann würde ich einfach L ausrechnen für den Fall, dass nach der Zeit auf 1% von ihrem Maximalwert gefallen ist.

cst



trafo_788_cst.JPG
 Beschreibung:
 Dateigröße:  24.96 KB
 Angeschaut:  6811 mal

trafo_788_cst.JPG


schnudl
Moderator


Anmeldungsdatum: 15.11.2005
Beiträge: 6979
Wohnort: Wien

Beitrag schnudl Verfasst am: 11. Nov 2007 14:44    Titel: Antworten mit Zitat

cst hat Folgendes geschrieben:
In meinem Beispiel hat das Eingangssignal ja keine negative Amplitude, sondern fällt auf Null, damit wäre . Vielleicht können wir ja "im Interesse der Wissenschaft" davon ausgehen, dass .
cst


Wie soll das gehen? Ein Trafo kann ja keine Gleichspannungsanteile übertragen, auch wenn du ein nur positives rechteck enspeist, wird am Ausgang nach einer Einschwingphase



sein !!!!



trafo2.jpg
 Beschreibung:
 Dateigröße:  46.29 KB
 Angeschaut:  6807 mal

trafo2.jpg



_________________
Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen (Goethe)
schnudl
Moderator


Anmeldungsdatum: 15.11.2005
Beiträge: 6979
Wohnort: Wien

Beitrag schnudl Verfasst am: 11. Nov 2007 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube es ist so gemeint:
siehe Bild: x ist der Spannungsüberschlag.
Mein voriges Posting ist natürlich weiterhin richtig...



trafo3.jpg
 Beschreibung:
 Dateigröße:  27.64 KB
 Angeschaut:  6803 mal

trafo3.jpg



_________________
Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen (Goethe)
cst



Anmeldungsdatum: 16.11.2006
Beiträge: 106

Beitrag cst Verfasst am: 11. Nov 2007 15:19    Titel: Antworten mit Zitat

schnudl hat Folgendes geschrieben:

Wie soll das gehen? Ein Trafo kann ja keine Gleichspannungsanteile übertragen, ...


Hmm, so wie du das sagst, klingt das irgendwie logisch. smile

Aber anderseits soll ich ja 24V auf 16 kV hochtransformieren, dann wäre x also 16000V-24V = 15976 V, oder verstehe ich da was vollkommen falsch?

Was mir auf jeden Fall noch keine Ruhe lässt, ist die Formel aus dem Buch:



dabei ist U2 die sekundär- und U0 die Primärspannung. Dabei ist doch



demnach müsste es meines Erachtens heißen



Das ist doch kein Druckfehler, oder?

cst
schnudl
Moderator


Anmeldungsdatum: 15.11.2005
Beiträge: 6979
Wohnort: Wien

Beitrag schnudl Verfasst am: 11. Nov 2007 16:12    Titel: Antworten mit Zitat

Was willst du denn nun berechnen?
Fertige Formeln interessieren mich normalerweise nie, entweder man versteht es, dann kann man es selbst machen, oder man versteht es nicht, dann muss man es eben zu verstehen suchen.

Es hängt ab, wie man ü definiert - entweder U2/U1 oder umgekehrt. Du definierst es eben anders als das Aufgabenblatt.

1) Zuerst musst du den Lastwiderstand auf die Primärseite transformieren mit ü² und mit dem Innenwiderstand der Quelle parallelschalten (Ri')

2) Ersatz-Leerlaufspannung der Quelle berechnen (U0')

3) Den Spannungsverlauf an der Induktivität ausrechnen

4) auf die Sekundärseite zurückrechnen mit 1/ü

Vorsicht: Da die Eingangsspannung abgeschwächt wird (und zwar gehörig) ist die Ausgangsspannung nicht U1/ü. Das Übersetzungsverhältnis kann daher nicht so berechnet werden, wie du es gemacht hast. Ansonsten würde die Spannung aufgrund des niedrigen Lastwiderstandes zusammenbrechen und keinesfalls den gewünschten Wert aufweisen !!!

_________________
Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen (Goethe)


Zuletzt bearbeitet von schnudl am 11. Nov 2007 17:10, insgesamt einmal bearbeitet
schnudl
Moderator


Anmeldungsdatum: 15.11.2005
Beiträge: 6979
Wohnort: Wien

Beitrag schnudl Verfasst am: 11. Nov 2007 17:17    Titel: Antworten mit Zitat

Moment: es handelt sich um einen einzelnen Puls?
Dann ist es ja klar !
Ich bin die ganze Zeit von einem dauerhaften Rechtecksignal ausgegangen...



trafo5.jpg
 Beschreibung:
 Dateigröße:  25.43 KB
 Angeschaut:  6772 mal

trafo5.jpg



_________________
Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen (Goethe)
schnudl
Moderator


Anmeldungsdatum: 15.11.2005
Beiträge: 6979
Wohnort: Wien

Beitrag schnudl Verfasst am: 11. Nov 2007 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

Nach der Zeit T ist die Spannung an der Hauptinduktivität L1



dann, wenn die Eingansspannung wieder runtergeht, kommt ein Sprung in die negative Richtung von U0' dazu, sodass die untere Spitzenspannung ist:



Wenn diese 1% von U0' sein soll dann ist die Bedingung



oder



Daraus kannst du die erforderliche Zeitkonstante bestimmen.

Die Zeitkonstante ist



Die Ersatz-Leerlaufspannung ist:



Die Ausgangsspannung



Das geht sich aber niemals aus, dass du U(L)=16kV bekommst...



trafo4.jpg
 Beschreibung:
 Dateigröße:  19.71 KB
 Angeschaut:  6764 mal

trafo4.jpg



_________________
Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen (Goethe)


Zuletzt bearbeitet von schnudl am 11. Nov 2007 20:52, insgesamt 3-mal bearbeitet
cst



Anmeldungsdatum: 16.11.2006
Beiträge: 106

Beitrag cst Verfasst am: 11. Nov 2007 18:19    Titel: Antworten mit Zitat

Aaaachsooooo! smile
Zitat:

dann, wenn die Eingansspannung wieder runtergeht, kommt ein Sprung in die negative Richtung von U0' dazu

Das gibt mir die Erleuchtung. Dann ist alles klar! Vielen lieben Dank!

lg
Christian

=================================================
P.S. Da ich das folgende schon getippt habe, will ich's auch loswerden. Für Interessierte:

1) Zuerst musst du den Lastwiderstand auf die Primärseite transformieren mit ü² und mit dem Innenwiderstand der Quelle parallelschalten (Ri')



2) Ersatz-Leerlaufspannung der Quelle berechnen (U0')

Ablesen aus Ersatzschaltbild:




3) Den Spannungsverlauf an der Induktivität ausrechnen:
zunächst den Strom durch die Induktivität


Wegen I(t=0) = 0 ist , also


dann die Spannung:


4) auf die Sekundärseite zurückrechnen mit 1/ü


mit



ESB3.GIF
 Beschreibung:
 Dateigröße:  3.2 KB
 Angeschaut:  6759 mal

ESB3.GIF




Zuletzt bearbeitet von cst am 12. Nov 2007 21:12, insgesamt einmal bearbeitet
schnudl
Moderator


Anmeldungsdatum: 15.11.2005
Beiträge: 6979
Wohnort: Wien

Beitrag schnudl Verfasst am: 11. Nov 2007 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, das sieht alles gut aus.Thumbs up!

Es ist zu beachten, dass (du hast das nicht hingeschrieben)



Da aber Rp mit Erhöhen des Übersetzungsvehältnisses quadratisch sinkt, wird eine Erhöhung von ü mit einer überproportionalen Abnahme von U0' einhergehen, weshalb die Ausgangsspannung nicht beliebig gross gemacht werden kann. Im vorliegenden Fall geht sich das glaube ich gar nicht aus, dass du 16kV erreichst.

PS: bei mir ist ü = U2/U1

_________________
Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen (Goethe)
schnudl
Moderator


Anmeldungsdatum: 15.11.2005
Beiträge: 6979
Wohnort: Wien

Beitrag schnudl Verfasst am: 11. Nov 2007 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

Ist mir grad beim Duschen eingefallen: 16kV/15kOhm sind etwa 1A. Das auf die Primärseite transformiert ergibt (idealer Übertrager vorausgesetzt)

I(primär) = 1A * ü = 1A * 16kV/24V = 666A. Das würde am Innenwiderstand Ri eine spannung von U=666A * 50Ohm = 33kV verursachen.

Daraus alleine ist schon klar, dass man das Übersetzungsverhältnis nicht so bestimmen kann, wie du es in deinem ersten Posting gemacht hast.

Möglicherweise hat es auch dein Dozent übersehen und irrtümlich die Spannungsabschwächung von U0 auf U0' nicht bedacht. Das wird jedenfalls häufig vergessen.

_________________
Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen (Goethe)
cst



Anmeldungsdatum: 16.11.2006
Beiträge: 106

Beitrag cst Verfasst am: 12. Nov 2007 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

Okay, hab die Gleichung für noch reineditiert. Auf die 33 kV werd ich ihnn nochmal ansprechen.

Danke nochmal!

cst

Und damit das mit dem Übersetzuingsverhältnis auch seine Ordnung hat:
Es gibt 2 gleichwertige Definitionen.


Dann ist



Dann ist
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Elektrik