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Geburt eines Sterngiganten
 
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Thomas
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Anmeldungsdatum: 20.02.2004
Beiträge: 701

Beitrag Thomas Verfasst am: 13. Mai 2004 14:01    Titel: Geburt eines Sterngiganten Antworten mit Zitat

Zitat:
Auch Riesensterne wachsen nicht schlagartig, sondern allmählich. Entsprechende Beobachtungsresultate präsentiert eine internationale Astronomengruppe im Magazin "Nature". Inmitten einer wahrhaft gigantischen Staubscheibe fanden die Forscher einen jungen Stern, der bereits auf 20 Sonnenmassen angewachsen ist und dennoch einen ungezügelten Appetit zeigt.

Die Resultate beenden eine jahrelange Diskussion um das Wachstum solcher stellarer Riesen, hoffen die Astronomen um Rolf Chini von der Ruhr-Universität Bochum. Theoretischen Überlegungen zufolge sollten Sterne auf herkömmliche Art - durch Aufsammeln von Gas und Staub aus ihrer Umgebung - höchstens zehn Sonnenmassen erreichen können. Der Grund: Durch ihren Strahlungsdruck würden massive Sterne das Material schon früh in alle Winde zerstreuen und so ihre eigene Nabelschnur durchtrennen. Extrem massereiche Sterne entständen demnach etwa bei der Verschmelzung kleinerer Sterne.

Tatsächlich kann das allmähliche Wachstum zu deutlich massiveren Sternen führen, entdeckten die Astronomen bei Beobachtungen des Omeganebels (M17), einer der aktivsten Regionen der Sternentstehung in der Milchstraße. Mit Hilfe mehrerer Instrumente, darunter eines der Großteleskope der Europäischen Südsternwarte in Chile, spähten die Forscher durch eine Molekülwolke am Rand dieser Region und entdeckten dort einen jungen Stern mit gut 20 Sonnenmassen, der von einer riesigen rotierenden Staubscheibe umgeben ist.

Vor dem Hintergrund leuchtenden Wasserstoffs zeichnet sich die von der Seite gesehene Staubscheibe als rund 20.000 Astronomische Einheiten (Erdbahnradien) langer, flacher Schatten ab. Damit ist sie 250-mal weiter als die Bahn des Pluto, des äußersten Planeten unseres Sonnensystems. Aus der Scheibe falle weiterhin Staub auf den Protostern, erläutert Chini, "etwa 30 Prozent davon gelangt bis zur Oberfläche und lässt den Stern weiter wachsen. Die restlichen 70 Prozent werden vom Strahlungsdruck ins All geschleudert." Dieses stellare Gebläse scheint jedoch hauptsächlich entlang der Polachse des Sterns zu arbeiten, während die Scheibe seinen Äquator umgibt. Und da die Scheibe noch mindestens 100 Sonnenmassen an Gas und Staub enthält, könnte der junge Stern im Laufe der Zeit auf stattliche 33 bis 43 Sonnenmassen anwachsen, schätzen die Forscher.


Forschung: Rolf Chini, Vera Hoffmeister und Markus Nielbock, Astronomisches Institut, Ruhr-Universität Bochum; und andere

Veröffentlicht in Nature, Vol. 429, 13. Mai 2004, pp 155-7


Quelle: http://www.scienceticker.info/news/EpluuuEEZyjrlbioJa.shtml
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