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Instantane Verbindungen
 
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Gast004
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Beitrag Gast004 Verfasst am: 06. Jun 2006 20:12    Titel: Instantane Verbindungen Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

Einstein lehnte ja die Quantenmechanik ab, da laut ihr instantane Verbindungen möglich sind. Theoretisch könnte man aber doch
Längen mit der Längenkontraktion l'=l*sqrt(1-(v²/c²) auf den Wert
'0' verkleinern also könnte man doch instantane Verbindungen aufbauen!
Bsp: ein Stab ruht in einem Inertialsystem. An beiden Enden der Stabes sind Schalter angebracht welche Lampen zum leuten bringen. Schaltet man nun das linke Licht an so bechleunigt der Stab auf Lichtgeschwindigkeit und der Abstand zwischen den Schaltern verringert sich auf '0' dass andere Licht würde anfangen zu brennen. Aus der Sicht eines Beobachters außerhalb des Systems müsste es doch dann nach einer instantanen Verbindung aussehen oder ?
DANKE für eure Antworten
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 06. Jun 2006 20:25    Titel: Antworten mit Zitat

Da bin ich mit zwei Sachen nicht einverstanden:

1) Die Quantenmechanik erlaubt keine instantanen Verbindungen. Verschränkung und das sogenannte Einstein-Podolsky-Rosen-Experiment sehen nur auf den ersten Blick so aus wie eine instantane Verbindung, sind aber bei genauerer Betrachtung etwas anderes.

2) Und mit der relativistischen Längenkontraktion kann man keine Abstände in einem Inertialsystem verkleinern. Sie erscheinen nur verkürzt für einen Beobachter, der dieses Inertialsystem "von außen" (von einem anderen Inertialsystem aus) beobachtet. Innerhalb des Inertialsystems bleiben die Abstände gleich. Ich finde, damit man von einer echten "instantanen Verbindung" sprechen kann, müsste das ein Beobachter im selben Inertialsystem beobachten.

Auf der anderen Seite gebe ich dir recht, dass es in der speziellen Relativitätstheorie nicht nur vom Ort, sondern auch vom Bezugssystem des Beobachters abhängen kann, was er als gleichzeitig wahrnimmt und was nicht.

Wenn ich dein Gedankenexperiment richtig verstehe, dann sprichst du von zwei Lichtblitzen, von denen der eine den anderen auslöst. Durch Längenkontraktion und Zeitdilatation wird der Beobachter im anderen Inertialsystem die beiden Blitze zwar kürzer hintereinander messen, aber immer noch zu dem Schluss kommen, dass der erste Blitz vor dem zweiten erfolgt ist, wenn er die Längen und Zeiten in seinem Bezugssystem misst und die Lichtlaufzeiten berücksichtigt. (Da die Lichtgeschwindigkeit von einem Körper mit Masse nie ganz erreicht werden kann, kann auch die beobachtete Länge nie genau Null werden.)

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Für das Auge eines Beobachters, der die Lichtlaufzeiten nicht aus dem herausrechnet, was er sieht, sind nur die Zeitpunkte der Wahrnehmung, also des Eintreffens der Lichtstrahlen im Auge wichtig; für das Auge hängt Gleichzeitigkeit also auch vom Beobachtungsort ab. Schon im Bezugssystem des Stabes nimmt ein Beobachter ja beide Blitze als gleichzeitig wahr, wenn er direkt bei oder hinter der zweiten Blitzlampe steht.

Und wenn relativistische Geschwindigkeiten im Spiel sind, dann kommt es zu netten kuriosen Effekten, zum Beispiel sieht man die Rückseite eines Tores, obwohl man nur in Flugrichtung blickt, wenn man sich mit relativistischer Geschwindigkeit hindurchbewegt.
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