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Raman-Spektroskopie Polarisierbarkeit
 
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Kaido
Gast





Beitrag Kaido Verfasst am: 27. Jul 2017 17:26    Titel: Raman-Spektroskopie Polarisierbarkeit Antworten mit Zitat

Hallo Leute,

sowohl bei der IR- als auch bei der Raman-Spektroskopie werden ja Schwingungen von Molekülen angeregt, richtig? Und ich weiß auch, dass sich bei IR das Dipolmoment ändern muss und bei Raman die Polarisierbarkeit, aber warum?? grübelnd Ich habe auch schon viele mathematische Herleitungen gesehen und kann diese auch weitestgehend nachvollziehen, aber gibt es keine physikalische Begründung?

Bei Raman wird ja meist sichtbares Licht verwendet, welches energiereicher ist als IR-Strahlung. Das heißt es werden neben den Schwingungen ja mehrere andere Sachen angeregt oder? Warum kann man mit beiden Strahlungsarten dasselbe anregen? Dieses Schema mit Raylegh-Streuung, Stokes- und Anti-Stokes-Streuung kenn ich schon.

LG Kaido
Armani42



Anmeldungsdatum: 19.04.2014
Beiträge: 35

Beitrag Armani42 Verfasst am: 27. Jul 2017 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

naja, die Sache ist, dass sich bei der IR Spektroskopie das permanente Dipolmoment verändern muss, um einen Peak zu sehen.

Bei der Raman Spektroskopie allerdings muss sich das Induzierte Dipolmoment ändern und dieses äußert sich in einem "Polarisierbarkeitsellipsoid".

Daher kommt der Unterschied. Denn die Raman Streuung induziert ein Dipolmoment im Molekül. Deshalb sind auch in der Regel nicht IR aktive Schwingungen Raman aktiv.
Kaido
Gast





Beitrag Kaido Verfasst am: 27. Jul 2017 18:41    Titel: Antworten mit Zitat

Also bei IR und Raman regt man zwar Schwingungen an, aber jeweils eine andere? Wenn wir jetzt z. B. ein Wassermolekül betrachten pendeln die Wasserstoffe bei IR einfach hin und her und bei Raman verschiebt sich einfach die Elektronenwolke periodisch?

Wenn das richtig ist, dann sind die Wellenzahlen für IR Banden nicht dieselben wie für Raman oder?
Armani42



Anmeldungsdatum: 19.04.2014
Beiträge: 35

Beitrag Armani42 Verfasst am: 27. Jul 2017 18:50    Titel: Antworten mit Zitat

Richtig, so sieht es aus.

Also laut Theorie sollte man z.B. bei Kohlenstoffdioxid im IR die asymmetrische Streckschwingung und die Deformationsschwingung und im Raman nur die symmetrische Streckschwingung sehen.

Allerdings sieht man im Raman noch etwas mehr, was auf besonderen Effekten beruht Augenzwinkern
Kaido
Gast





Beitrag Kaido Verfasst am: 29. Jul 2017 17:02    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für die Antwort. Trotzdem hab ich das ganze noch nicht ganz durchdrungen.

Also bei IR muss sich bei der Schwingung das Dipolmoment ändern, damit das elektrische Feld der EM-Wellen mit der Schwingung des Moleküls koppeln kann, oder?

Bei Raman muss sich ja die Polarisierbarkeit ändern, da hier ein Dipolmoment induziert wird oder? Und ab hier verstehe ich es leider nicht. Warum muss sich bei Infrarot die Polarisierbarkeit nicht ändern? Liegt es daran, dass bei Raman höherenergetisches Licht verwendet wird, wodurch zwangsläufig ein induziertes Dipolmoment entsteht? Und IR-Strahlung ist schlichtweg nicht energiereich genug um die Elektronenhülle zu polarisieren?
Armani42



Anmeldungsdatum: 19.04.2014
Beiträge: 35

Beitrag Armani42 Verfasst am: 02. Aug 2017 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

Also pass auf:

Raman und IR sind zwei ganz unterschiedliche Methoden:

Bei IR wird gemessen, wie viel Licht das Molekül absorbiert.

Bei Raman wird die Streuung gemessen. Das sind zwei komplett gegensätzliche Prozesse.

Bei Raman muss sich die Polarisierbarkeit ändern, weil ja ein Dipolmoment induziert wird.
Das heißt, das Molekül an sich hat erst einmal kein Dipolmoment sondern es bekommt eines durch die Wechselwirkung mit dem Licht.


Liebe Grüße

Tobi
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