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nervensäge
Gast





Beitrag nervensäge Verfasst am: 21. Nov 2005 13:47    Titel: kernkräfte Antworten mit Zitat

hallo!

meine frage bezieht sich auf die beiden kernkräfte. ich wollte gerne wissen, warum diese nur so ne kurze reichweite haben. der fernsehprofessor lesch hat mal gesagt, das kommt, weil die austauschteilchen eine masse haben. was ist dann die folge? verschwindet das teilchen einfach durch die unschärfe zw. energie und zeit (die ich übrigens auch nicht verstehe(welche zeit???lebensdauer???))?

noch ne frage: müssten sich die (noch nicht entdeckten) gravitonen (austauschteilchen der schwerkraft) nicht mit überlichtgeschwindigkeit bewegen, um dem eigenen schwerefeld eines schwarzen loches zu entkommen?

gruß und danke im vorraus!
schnudl
Moderator


Anmeldungsdatum: 15.11.2005
Beiträge: 6979
Wohnort: Wien

Beitrag schnudl Verfasst am: 25. Nov 2005 09:30    Titel: Antworten mit Zitat

Viele fundamentale kräfte lassen sich durch den Austausch von virtuellen Teilchen beschreiben, wie zB die Kernkräfte (Yukawa Potential; Pi-mesonen oder die Anziehung zwischen Ladungen durch virtuelle Photonen).

Austauschwechselwirkungen sind nicht klassisch zu verstehen und ergeben sich durch die Gesetze der Quantenmechanik. Sie spielen auch in der Chemie eine gewisse Rolle (symmetrisches und antisymmetrisches Potential)

Es gilt:


wobei m die Ruhe-Masse des Austauschteilchens ist.

Der exponentielle Beitrag ist verantwortlich für den schnellen Abfall und die kurze Reichweite der Kernkräfte, da Mesonen eine Masse haben.

Für Photonen gilt m=0, daher haben wir hier einen gemässigten Abfall des potentials nur mit 1/r
nervensäge
Gast





Beitrag nervensäge Verfasst am: 25. Nov 2005 13:39    Titel: Antworten mit Zitat

Danke! wenn du mir jetzt noch sagst, für was die anderen symbole in der gleichung stehen? bist du dir sicher, dass die elektromagnetische kraft mit 1/r abnimmt? ich dachte immer 1/r²?
was haltest du von gravitonen? die müssten doch überlichtgeschwindigkeit haben, um die fluchtgeschwindigkeit eines schwarzen loches zu überwinden, aber ein gravitationsfeld breitet sich doch auch nur mit c aus, oder? dann kann es gravitonen nicht geben! was meinst du?
schnudl
Moderator


Anmeldungsdatum: 15.11.2005
Beiträge: 6979
Wohnort: Wien

Beitrag schnudl Verfasst am: 25. Nov 2005 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

Das Potential (die "potentielle Energie") nimmt mit 1/r ab. Die Kraft erhält man aus dem Potential (fast) immer durch Ableiten nach r:



1/r abgeleitet ergibt

Zu 2)

Wenn ich das so einfach beantworten könnte sässe ich nicht da sondern hätte den Nobelpreis... Die allgemeine Relativitätstheorie und überhaupt die Quantengravitation ist verdammt kompliziert und erlaubt keine bildlichen Interpretationen. Dass sich messbare Teilchen mit Überlichtgeschwindigkeit bewegen halte ich eher für unmöglich, aber wer weiss....
Bruce



Anmeldungsdatum: 20.07.2004
Beiträge: 537

Beitrag Bruce Verfasst am: 28. Nov 2005 22:38    Titel: Antworten mit Zitat

@nervensäge

Man benötigt keine Quantenfeldtheorie der Gravitation um einzusehen,
daß schwarze Löcher Quellen von Gravitationswellen sein können, die
auf unserer Seite des Ereignishorizontes meßbar sind. Dazu genügt
die allgemeine Relativitätstheorie als klassische Feldtheorie in
ihrer ursprünglichen Form. Theoretische Berechnungen zum experi-
mentellen Nachweis von Gravitationswellen, die z.B. von Doppelsternen
emittiert werden könnten, basieren auf dieser Formulierung der
allgemeinen Relativitätstheorie. Die allgemeine Relativitätstheorie
ist voll kompatibel zu dem Postulat, daß sich kein Signal schneller
ausbreitet als das Licht im Vakuum. Das gilt dann auch für Gravitations-
wellen, die von Doppelsternen emittiert werden, von denen einer ein
Neutronenstern oder gar ein schwarzes Loch ist.

Was mir allerdings selbst unklar ist: Wenn sich innerhalb des Ereignis-
horizontes eines schwarzen Loches die Energie und Impulsverteilung ver-
ändert, dann ist damit eine zeitliche Änderung des metrischen Feldes
und damit des Gravitationsfeldes verbunden. Nun stellt sich natürlich
die Frage, ob sich dann auch das Gravitationsfeld außerhalb des Erei-
gnishorizontes ändert oder ob man dort gar nichts davon bemerkt? Ich
tippe darauf, daß man außerhalb nichts davon bemerkt, denn es soll
ja auch keine Information aus dem schwarzen Loch durch den Ereignis-
horizont nach außen gelangen.

Gruß von Bruce
ThomasM



Anmeldungsdatum: 01.12.2005
Beiträge: 4
Wohnort: Pfarrkirchen

Beitrag ThomasM Verfasst am: 01. Dez 2005 13:38    Titel: Antworten mit Zitat

Was heisst Ereignishorzont??

Hawking hat vor kurzem die Theorie, dass keine Information aus einem schwarzen Loch gelangt widerrufen. Information kann unter bestimmten Umständen (natürlich nicht im Originalzustand) aus einem schwarzen Loch gelangen.
Dieter5858
Moderator


Anmeldungsdatum: 02.08.2004
Beiträge: 696
Wohnort: Hamburg

Beitrag Dieter5858 Verfasst am: 01. Dez 2005 16:34    Titel: Antworten mit Zitat

Was heisst Ereignishorzont??

Da steht Horizont
nervensäge



Anmeldungsdatum: 30.11.2005
Beiträge: 26

Beitrag nervensäge Verfasst am: 01. Dez 2005 17:08    Titel: Antworten mit Zitat

Meines Wissens hat Hawking seine Theorie überhaupt nicht widerrufen. Er hat nur eine Theorie, die er vorher für möglich hielt, nun gänzlich ausgeschlossen.

Eine kurze Erklärung für ThomasM: Hawking sagte, dass Teilchen durch die Unschärferelation Überlichtgeschwindigkeit erreichen können. Da in Schwarzen Löchern, v.a. in kleinen Schwarzen Löchern, die kaum mehr als ein paar Gramm Masse haben, der Ort der Teilchen sehr exakt bestimmt ist, lässt sich über diesen Effekt gut Überlichtgeschwindigkeit erreichen. Somit Strahlen Schwarze Löcher (= die berühmte Hawking-Strahlung), oder wie Hawking sagte,"sie verdampfen".

Nun die entscheidende Frage: Wird bei diesem Vorgang Information mit Überlichtgeschwindigkeit (und somit in der Zeit zurück) übermittelt, was die Kausalität unseres Universums außer Kraft setzen würde. Was bedeutet, du könntest meine Antwort lesen, bevor du überhaupt die Frage gestellt hast. *g*

Hawking schloss das zwar nie aus, glaubte aber nicht wirklich daran. Nun hat er vor kurzem gesagt, er schließt es mit ziemlicher Sicherheit aus, da er nun Berchnungen habe, die das deutlich zeigten.

(Ich glaube, dass das so war, aber ohne Gewähr! unglücklich )

Was meinst du übrigens mit "Information im Originalzustand"? Wenn Information nicht mehr im Originalzustand ist, ist es doch keine Information mehr, ist das nicht ein Widerspruch in sich?

Nochmal: Ich bin mir da wirklich nicht sicher (bin nur ein kleiner 11-Klässler). Frag doch mal einen Experten! Was aber meine Anfangsfrage betrifft: müssten Schwarze Löcher nicht gänzlich ihre Masse verlieren, wenn es Gravitonen gäbe?
Neko



Anmeldungsdatum: 04.07.2004
Beiträge: 526
Wohnort: Berlin

Beitrag Neko Verfasst am: 01. Dez 2005 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

War jetzt die Frage nach dem Ereignishorizont beantwortert?

Ein Ereignishorizont ist im strengen Sinn die Kugeloberfläche um ein schwarzes Loch, die als Radius den Schwarzschildradius hat. Dieser ist wiederum der Abstand vom Zentrum eines schwarzen Loches, ab dem Lichtstrahlen vom schwarzen Loch verschluckt werden. Das ist deswegn möglich, weil das schwarze Loch eine sehr hohe Dichte und damit eine sehr hohe Masse hat. Die Entfernung vom Zentrum des Schwarzen Loches unter der das der Fall ist kannst du übrigens berechnen mit der Formel



wobei G die Grav.konstante, M die Masse des Schwarzen Loches und c die Lichtgeschw. ist. Kannste ja ma spaßeshalber für die Erde machen Augenzwinkern

Wenn ein Raumschiff jetzt mit konstanter Geschwindigkeit in ein schwarzes Loch fliegt, und man das ganze aus sicherer Entfernung beobachtet, dann würde es so aussehen, als ob es immer langsamer wird und es bleibt scheinbar stehen, wenn es den Schwarzschildradius erreicht hat. Natürlich fliegt das Raumschiff dann immer noch weiter, aber aus dem Beobachter-Bezugssystem sieht es eben nicht so aus. Wenn man selbst in dem Raumschiff sitzt und schaut aus dem Fenster während man diesen selbstmörderischen Versuch macht, würde es so aussehen, als ob das Universum sehr schnell an einem vorbei läuft. Ich weiß nicht, wie es nahe des Zentrums dann ist, würde man dann den Tod des Universums vielleicht sehen? Naja egal. In der Praxis würde das sowieso nicht realisierbar sein, da beim Überschreiten der Roche-Grenze



(glaub die Formel stimmt so, würde mich aber nicht drauf verlassen, r mit index phi: unser Radius, M mit index phi: unsere Masse) unser Raumschiff, und damit auch wir, wegen der Gezeitenkräfte/Gravitationskräfte Differenz auseinanderbrechen würden.

Ein schöner Tod Big Laugh

Wink
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