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Cobalt-60 Zerfalls-Schema
 
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Nizo
Gast





Beitrag Nizo Verfasst am: 07. März 2013 17:36    Titel: Cobalt-60 Zerfalls-Schema Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo Zusammen,

ich beschäftige mich gerade mit dem radioaktiven Zerfall von Cobalt-60 . Dieses zerfällt ja unter -Zerfall zu Nickel-60 . Der Zerfall geschieht dabei auf ein angeregtes Niveau von Nickel-60, wodurch dieses verschiedene Gammas emittiert, je nach dem auf welches Niveau das Cobalt-60 zerfällt.

Nun habe ich dazu folgende Tabelle gefunden:



Im Buch sind sonst keine weiteren Angaben gemacht. Ich nehme an, die Zahlen in den Klammern stellen Wahrscheinlichkeiten für die verschiedenen Übergänge dar, obwohl ich zunächst dachte, das seien Fehlerangaben für die Energien.

Meine Frage ist jetzt erst einmal, ob das mit den Übergangs-Wahrscheinlichkeiten so sein kann. Eine weitere Frage betrifft nun vor allem die letzte Gamma-Energie von 2,51 MeV, ist es richtig, das es sich bei diesem Übergang von Nickel-60 einfach nur um einen sehr seltenen übergang handelt, der nicht sehr oft auftritt, oder handelt es sich dabei um einen "verbotenen" übergang oder ähnliches?


Meine Ideen:
Alles verwertbare, was ich bisher dazu im Internet gefunden habe, ist folgendes Bild der Nickel-60 Übergänge: http://www.nucleonica.net/wiki/images/thumb/5/54/Co60DS.png/393px-Co60DS.png

In diesem Bild ist der 2,51MeV Übergang jedoch nicht verzeichnet.

Zusätzlich habe ich noch folgende Seite gefunden.
http://www.nndc.bnl.gov/nudat2/getdecayscheme.jsp?nucleus=60NI&dsid=60co bM decay (1925.28 d)&unc=stdandard

Zusätzlich würde ich gerne noch wissen, wofür im ersten Bild das 27 Co 60m steht.

Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen.

MfG
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8576

Beitrag jh8979 Verfasst am: 08. März 2013 07:06    Titel: Re: Cobalt-60 Zerfalls-Schema Antworten mit Zitat

Nizo hat Folgendes geschrieben:

Meine Frage ist jetzt erst einmal, ob das mit den Übergangs-Wahrscheinlichkeiten so sein kann. Eine weitere Frage betrifft nun vor allem die letzte Gamma-Energie von 2,51 MeV, ist es richtig, das es sich bei diesem Übergang von Nickel-60 einfach nur um einen sehr seltenen übergang handelt, der nicht sehr oft auftritt, oder handelt es sich dabei um einen "verbotenen" übergang oder ähnliches?
...
Zusätzlich habe ich noch folgende Seite gefunden.
http://www.nndc.bnl.gov/nudat2/getdecayscheme.jsp?nucleus=60NI&dsid=60co bM decay (1925.28 d)&unc=stdandard

In Deinem zweiten Link kannst Du sehen wie die Tabelle gemeint ist:
Co60 zerfaellt zu fast 100% in einen angeregten Zustand von Ni60, der zu fast 100% durch eine zweistufige Aussendung zweier Photonen in den Grundzustand übergeht und nur sehr selten (in ~2*10^-6 aller Fälle) geschieht dies direkt in einem Schritt.
Nizo hat Folgendes geschrieben:

Zusätzlich würde ich gerne noch wissen, wofür im ersten Bild das 27 Co 60m steht.

Co-60m ist ein Isomer von Co-60 (~ metastabiler, angeregter Zustand von Co-60). Die eigene Bezeichnung Isomer, im vergleich zu angeregter Zustand, soll nur verdeutlichen, dass es ein metastabiler Zustand mit relativ langer Lebenadauer ist (hier: Halbwertszeit ~10min).
Nizo
Gast





Beitrag Nizo Verfasst am: 08. März 2013 10:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, danke für deine schnelle Antwort.

Es handelt sich bei den Klammerwerten in der Tabelle also wirklich um so eine Art "Wahrscheinlichkeit" und ich lag gar nicht so falsch darin, dass der 2,51MeV Übergang nur äußerst selten geschieht.

Im zweiten Link wusste ich in diesem Zusammenhang nur nichts mit dem Begriff "Intensity" anzufangen.

Den Begriff "Isomer" habe ich zwar schon mal gehört, mir war bis jetzt allerdings nicht klar, was er bedeutet. Danke auch hier für die Erklärung

MfG
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8576

Beitrag jh8979 Verfasst am: 08. März 2013 19:49    Titel: Antworten mit Zitat

Nizo hat Folgendes geschrieben:

Es handelt sich bei den Klammerwerten in der Tabelle also wirklich um so eine Art "Wahrscheinlichkeit" und ich lag gar nicht so falsch darin, dass der 2,51MeV Übergang nur äußerst selten geschieht.

Im zweiten Link wusste ich in diesem Zusammenhang nur nichts mit dem Begriff "Intensity" anzufangen.

Anscheinend ist es hier üblich nicht direkt die Übergangswahrscheinlichkeiten anzugeben, sondern die gemessenen Intensitäten der resultierenden Teilchen der einzelnen Übergänge (entsprechend normiert).
Nizo
Gast





Beitrag Nizo Verfasst am: 09. März 2013 14:00    Titel: Antworten mit Zitat

Heißt das, diese Intensität stellt die Häufigkeit dar, mit der eben Gamma-Quanten einer speziellen Energie (z.B. 2,51MeV) von einem Strahlungsmessgerät detektiert werden?

Ich meine also die Anzahl von Impulsen eines Strahlungsmessgerätes die genau von einem Gamma-Quant dieser Energie hervorgerufen werden, normiert auf eine gewisse Anzahl von Impulsen ?

Also zum Beispiel: Man misst hundert Impulse mit einem Strahlenmessgerät und z.B. zwei dieser Impulse wurden von Gamma-Quanten der Energie 2,51MeV erzeugt. Das entspricht dann einer Intensität von 2% an den Insgesamt gemessenen Impulsen.

Oder was genau meintest du mit der Intensität und der Normierung ?
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8576

Beitrag jh8979 Verfasst am: 10. März 2013 07:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke Intensität bezeichnet wie Du sagst die gemessenen Zerfälle pro Zeit.

Mit normiert meinte ich nur, dass hier anscheinend üblich ist, den intensivsten "Kanal" auf 100%, zu normieren. (z.B. intensivster Kanal 150 Impulse/s ~ 100%, dann entspricht ein Kanal mit 30 Impulsen/s ~ 20% )
Nizo
Gast





Beitrag Nizo Verfasst am: 10. März 2013 11:02    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für die Erklärung,
ich denke ich habe verstanden was du meist. auch wenn ich bis jetzt noch nie mit so einem mehrkanaligen Messgerät gearbeitet habe.

Ich habe noch eine Frage zum Geiger-Müller-Zählrohr, die mir gestern in den Sinn gekommen ist. Dort werden ja durch Ionisation von Gasatomen freie Elektronen erzeugt. Wenn die angelegte Spannung an das Zählrohr zu niedrig ist, dann rekombiniert ein Großteil der frei gewordenen Elektronen allerdings wieder mit den Gasionen, bevor diese die Anode des Zählrohrs erreichen und ein Strom fließt, der als Impuls detektiert werden kann,

Nun habe ich bei Wikipedia gelesen, dass bei der Rekombination (das heißt ja der Absorption der Elektronen durch die Gasionen) sogenanntes Rekombinationsleuchten auftreten kann, da bei der Rekombination wieder Photonen ausgesendet werden.

Ein Prof. von mir meinte bei einer Erklärung zum Geiger-Müller-Zählrohr, die ich mal geschrieben habe, das bei der Rekombination auch Gammastrahlung entstehen kann (Ich nehme an er meint damit die ausgesendeten Photonen ?). Ich bin mir auch nicht zu hundert Prozent sicher, dass ich das richtig verstanden habe, was er meinte.

Meine Frage ist allerdings, ob das GMZ die Gamma-Strahlung die angeblich bei der Rekombination entsteht auch auf irgendeine Art und Weise verwerten, dass heißt sinnvoll detektieren kann oder ob diese zwar auftritt, dies aber keinen wirklich messbaren Impuls hervorruft.
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