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MrPSI
Gast





Beitrag MrPSI Verfasst am: 24. Aug 2005 09:45    Titel: Info über die Doktorarbeit Antworten mit Zitat

Hi,

ich hatte in der Schule mit nem Kollegen darüber diskutiert, ab wann man eine Doktorarbeit machen kann und das hat mich dann angeregt mehr darüber in Erfahrung zu bringen.

Also los...

1. Was ist die Aufgabe bei einer Doktorarbeit?
2. Welche Mindestanforderungen muss man erfüllen?
3. Bedingungen, die man erfüllen muss, um das Doktorat zu erhalten.
sax



Anmeldungsdatum: 10.05.2005
Beiträge: 377
Wohnort: Magdeburg

Beitrag sax Verfasst am: 24. Aug 2005 15:01    Titel: Antworten mit Zitat

Das hängt von der jeweiligen Promotionsordnung ab, hier mal eine Promotionsornung aus der Uni-Oldenburg, da kannst du alles nachlesen:

http://www.uni-oldenburg.de/fk5/download/AM2003-06_03_PromOrd_Mathematik.pdf


Zuletzt bearbeitet von sax am 25. Aug 2005 02:04, insgesamt einmal bearbeitet
Meromorpher



Anmeldungsdatum: 09.03.2004
Beiträge: 388

Beitrag Meromorpher Verfasst am: 24. Aug 2005 23:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, da ich in kürze damit anfangen werde kann ich das Wesentliche für dich zusammenfassen.

Aufgabe ist es selbständig wissenschaftliche Arbeit zu leisten ein Thema neu entwickeln und auch Vertreten (Konferenzen, Publikationen). Zeit hat man etwa 3 Jahre. Du brauchst einen Prof als Betreuer und bekommst in der Regel dafür Knete (BAT2/2 oder mehr). Wenn nicht wurdest du verarscht.
Bedingung ist Diplom oder gleichwertiger Abschluss.
Voraussetzung ist schwierig. In jedem Fall eine schriftliche Dissertation und eine mündliche Verteidigung. Dazu (Steht so nicht in der Promotionsordnung, wird aber erwartet) ein paar einschlägige Publikationen als Erstautor (in Journals mit gewissem Impact), Konferenzbeiträge etc.
Bruce



Anmeldungsdatum: 20.07.2004
Beiträge: 537

Beitrag Bruce Verfasst am: 25. Aug 2005 13:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hier noch weiter Bemerkungen und Erläuterungen:

Warum erst Diplom und dann Promotion:
Man könnte sich vor dem Hintergrund einer durchschnittlichen Promotionsdauer
von vier Jahren fragen, warum man die meistens einjährige Diplomarbeit nicht
einfach weglassen kann und nach bestandenen mündlichen Prüfungen direkt mit
der Promotion beginnen kann. Eine Promotion ist ja nicht notwendigerweise
intellektuell anspruchsvoller als eine Diplomarbeit sondern vor allem mit
viel mehr zeitraubender Kleinarbeit verbunden und darüberhinaus ist die Doktor-
arbeit oft eine Fortsetzung der Diplomarbeit. Der Grund dafür liegt meines
Wissens darin, daß nur das Diplom ein berufsqualifizierender Abschluß ist,
eine Promotion hingegen seltsamerweise nicht. Ein Doktorand könnte während
seiner Promotion als Beschäftigter des öffentlichen Dienstes gar nicht nach BAT
(Bundesangestelltentarif) bezahlt werden, wenn er nicht zuvor einen Berufsquali-
fizierenden Diplom-Abschluß erworben hätte. Ein Doktorand ohne Diplom wäre also
gewissermaßen eine studentische Hilfskraft und keine wissenschaftliche Hilfskraft;
das macht sich recht deutlich in Stundensätzen und Sozialleistungen bemerkbar.


Zur Themenwahl
Was meint Meromorpher mit "ein Thema neu entwickeln" ?

Heißt das, ein Dipl.-Phys. mit Promotionswunsch überlegt sich , was er gern
erforschen möchte und bekommt dann von seinem Doktorvater (Hochschullehrer)
Ratschläge und Hilfsmittel, um sein Vorhaben zu verwirklichen?

Oder sieht es eher so aus, daß dem Promotionswilligen konkrete Aufgaben aus
dem aktuellen Forschungsbetrieb des selbst gewählten Instituts zugewiesen
werden und diese dann nach den Vorstellungen und Vorgaben des "Chefs" bearbeitet
werden? Aus den Ergebnissen des dabei entstandenen Sammelsuriums von Einzel-
arbeiten wird dann eine Story zusammengeschrieben die dem entspricht, was sonst
so in der Physik üblich ist, also möglichst wissenschaftlich aussehen soll.
Wenn das Ergebnis ordentlich aussieht, dann wird es normalerweise auch durchge-
wunken. Die Noten lauten dann üblicherweise: Mit Auszeichnung, Sehr Gut oder Gut.
Eine Promotion in der Physik muß schon erhebliche Mängel aufweisen, um nicht
mindestens mit Gut bewertet zu werden. Da hackt die eine Krähe unter den Gutachtern
der anderen normalerweise kein Auge aus.


Zur Bezahlung

Bei der Bewertung eines Doktorandensalärs darf man nicht vergessen, daß die
Promotion an einem Universitätsinstitut ganz wesentlich eine wissenschaftliche
Ausbildung ist, deren Ergebnisse niemandem wirklich nützlich sein müssen und die
auch keinem knausrigen Kunden kostendeckend oder gar gewinnbringend verkauft werden
müssen. Wenn man allein für diese Ausbildung BAT IIa/2 erhält, dann ist man gar nicht
so schlecht bedient. Als Dipl.-Phys. kann man in der Wirtschaft auch als Berufs-
einsteiger Brutto das dreifache verdienen, dafür ist aber auch der Druck, in sehr knapp
vorgegebener Zeit ein wohldefiniertes Ergebnis zu erbringen, wesentlich höher! Da muß
man die eigenen Bezüge auch erwirtschaften, sonst ist man zu teuer und es droht die
Kündigung, im Gegensatz zur Uni.

Die Höhe der Bezahlung richtet sich, zumindest an Universitätsinstituten,
auch nach den "Zusatzaufgaben", die ein Doktorand so nebenbei erledigen
soll, um sich auch mal tatsächlich nützlich zu machen. Das können zusätzliche
Messaufgaben sein, die mit der eigenen Arbeit nur in weiterem Sinne zusammen-
hängen oder die durchaus arbeitsintensive Betreuung von Übungen und/oder Praktika.
Mir sind auch ehemalige Kollegen bekannnt, die allgemeine Verwaltungsaufgaben des
Instituts übernommen haben oder die recht exklusive Funktion des Systemadmini-
strators erfüllt haben. Allerdings war zu meiner Zeit im letzten Jahrtausend
Bat IIa/2 schon ein Top-Salär für einen Doktoranden, darin waren ja sogar alle
Sozialleistungen (Kranken,Renten und Arbeitslosenversicherung) enthalten. Dafür
mußte man dann sich aber auch für das Institut nützlich machen und nicht nur
einfach so vor sich hin promovieren. So kamen dann auch bei normalem Arbeits-
einsatz (35-40 Stunden Präsenzzeit pro Woche vor Ort) schnell vier oder mehr
Jahre bis zum Doktortitel zusammen.
Meromorpher



Anmeldungsdatum: 09.03.2004
Beiträge: 388

Beitrag Meromorpher Verfasst am: 25. Aug 2005 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

Das Gehalt hängt nicht nur von den "Zusatzaufgaben" ab, sondern auch, bzw. vor allem davon was der Chef für Stellen (mit seinem Lehrstuhl verknüpft oder aus Drittmitteln) hat und wo man ist. Der Chef hat halt sounso viele Stellen und sieht zu, das die immer mit Leuten besetzt sind..
Ich kenne hier Leute mit voller Stelle die nur vor sich hinpromovieren, viele haben eine 3/4 Stelle. Dafür wird erwartet, dass man nach 3 Jahren mit dem Fertigwerden anfängt. An MPIs gibts auch z.T. volle Stellen, keinerlei Lehrverpflichtungen oder sonstiges, dafür sollte man nach der Einarbeitungszeit Papers raushauen, da wird schon Druck gemacht.
Das ein Dipl.Phys mit Promotionswunsch selbständig wurschteln kann gibts auch. Nach der Diplomarbeit hat man schon einen Überblick, kennt die Labors, der Doktorvater (mutter ist selten) lässt einen machen was man will und freut sich wenn irgendwas rauskommt.. Die Unterstützung besteht dann im Wesentlichen aus Kontakten an andere Einrichtungen, Sachmitteln und natürlich Tips..
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