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Zivi - 6 Monate Studienvorbereitung?
 
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OneWhoLovesPhysics



Anmeldungsdatum: 27.04.2010
Beiträge: 1

Beitrag OneWhoLovesPhysics Verfasst am: 27. Apr 2010 17:28    Titel: Zivi - 6 Monate Studienvorbereitung? Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ich bin im Moment in der 13. Klasse und schreibe bald Abi, was ich danach machen will ist mir schon ziemlich klar - Physik. Wahrscheinlich in Würzburg. Die nächsten 6 Monate (oder 9 Monate, mal schauen wie sich die lieben Politiker entscheiden...) hab ich Zivi. Ich habe allerdings keine Lust mich ein Jahr bis zum Sommersemester schleifen zu lassen und hab mich ein in mehreren Foren informiert, wie ich mich derweil für das Studium vorbereiten könnte. Dabei bin ich auf die Feyman Bücher gestoßen und die Klangen sehr vielversprechend.

Meine Frage:

Lohnt es sich mit Feyman Band 1 in den 6 Monaten zu beginnen?

Ich weiß eben nicht ob das machbar ist oder ob ich dazu auch die anderen Studienbereiche (z.B. Mathematik) bräuchte.
Mein Wissenstand im Moment ist auf dem des bayerischen Abiturs.

Ein 2. Problem das ich dabei habe ist folgendes:
Ich arbeite das Buch durch --> Ich erfahre die ganze Theorie durch Lesen.
Im Studium soll man sich aber auch einiges selber erarbeiten und herleiten, durch die Ausgeteilten Aufgaben und Übungen. Wenn ich mir nun das Buch kaufe und durcharbeite fehlen mir diese Übungen, bzw. Aufgaben die ich während der Semester ausgeteilt bekomme.

Oder gibt es die online für Nichtstudenten?

Zurück zum Problem, dadurch dass ich durch dass Buch bereits gelesen habe, mache ich es mir, zumindest nach meinen Befürchtungen zufolge, zu leicht. Mein analytisches Denken befürchte ich wird dann zu wenig trainiert, wodurch ich später in den höheren Semestern wiederum Probleme bekomme. Nur eine Befürchtung meinerseits, vielleicht auch ein bisschen unrealistisch, aber sie will mir nicht aus meinem Kopf gehen :?

Danke schomal für eventuelle Tipps dazu

PS: Für Physik schreibe ich gern mal 10 Seiten, aber wenn ich mich für Deutsch überwinden könnte so einen langen Übungsaufsatz wie diesen hier zu schreiben wär das ein enormer Fortschritt...
MI



Anmeldungsdatum: 03.11.2004
Beiträge: 828
Wohnort: München

Beitrag MI Verfasst am: 28. Apr 2010 00:06    Titel: Antworten mit Zitat

Mein persönlicher Tipp wäre, dass du dich eher mit mathematischen Themen beschäftigst. Wenn du z.B. schon ein wenig über mehrdimensionale Differentialrechnung (Gradient, Divergenz, Rotation) weißt, dann kann dir das im Studium sehr von Nützen sein. Allerdings geht es natürlich auch ohne große Vorkenntnisse.

Es ist richtig, dass Übungsaufgaben ein ganz zentraler Bestandteil des Studiums sind. Wenn du wirklich Übungszettel anschauen möchtest, kannst du das ja tun - gib nur "Übung Experimentalphysik I" in deine Lieblingssuchmaschine ein und dir wird geholfen. Die Übungszettel sind aber nur dazu da, dich eben an Problemstellungen heranzuführen, sodass du mehr Problemlösungen erarbeitest, als wirklich fundamental neuen Stoff (das verschiebt sich im Laufe des Studiums natürlich ein wenig und in der theoretischen Physik gibt's bei uns auch in den Übungen etwas neueren Stoff). Eventuell genügt es da, wenn du z.B. hier im Forum mitliest und versuchst Aufgaben auf deinem Niveau selbstständig (!) zu rechnen.
Dass dein analytisches Denken nicht genug geschult wird mag zwar sein, aber da du ja nicht einfach ein Studienjahr überspringen wirst, wirst du nicht mehr oder weniger Probleme bekommen als der Durchschnitt deiner zukünftigen Kommilitonen.

Wenn es dich interessiert, kannst du den Feynman gut lesen. Viel Mathematik wird im ersten Band (zumindest soweit ich ihn gelesen habe) nicht vorausgesetzt, bzw. selbst bekannte Themen werden noch einmal kurz eingeführt, sodass du weißt, was du brauchst.
Feynman ist einer DER Klassiker für Studienanfänger und -fortgeschrittene, allerdings gibt es einige, die der Meinung sind, dass man von ihm erst im fortgeschrittenen Stadium profitiert, gerade weil er auch einige Themen anders behandelt, als der Durchschnitt und z.B. auch einen anderen Aufbau wählt als viele andere Bücher. Da du aber ja ohnehin den ganzen Stoff noch einmal in der Ex I hören wirst, ist das eventuell irrelevant.
Ein klassisches "Studienbuch" wäre da der Demtröder oder der Gehrtsen. In beiden Büchern befinden sich zu den Kapiteln auch Aufgaben und beide Bücher sind Standardwerke als Literatur für die Experimentalphysik.

Insgesamt aber wird ein etwaiger Vorsprung den du in den Denkfähigkeiten oder dem Wissen erlangt hast, nicht so lange vorwähren (entsprechend ist auch ein Nachteil kein Problem Augenzwinkern ). Wir haben Leute im Studiengang, die kein Physik in der Oberstufe hatten - ich selbst hatte keinen LK. Das ist aber völlig irrelevant, weil der schulnahe Stoff in der Experimentalphysik liegt. Wenn allerdings Probleme irgendwo auftreten, dann nicht in der Ex-Physik, sondern in der theoretischen Physik, die für alle Beteiligten Neuland ist. Theoretische Physik wird in der Schulphysik nicht gemacht, weil die Mathematik fehlt (zudem sind die Lehrer in diesem Bereich kaum ausgebildet).
Anders formuliert: Ich habe Kommilitonen, die bis ins dritte Semester hinein Grundwissen in der Experimentalphysik hatten, die andere nicht hatten - in der theoretischen Physik liefen wir gemeinsam spätestens nach drei Wochen im ersten Semester am Rande unseres Wissens.

Zusammenfassend kann man sagen:
Wenn du Freude hast, versuch's mit dem Feynman. Eventuell hilft es dir bereits Fertigkeiten wie Disziplin und ein wenig Frustrationstoleranz zu trainieren, aber physikalisch/mathematisch erlangst du aller Voraussicht nach weder einen großen Vor- noch einen Nachteil.

Gruß
MI
Chillosaurus



Anmeldungsdatum: 07.08.2010
Beiträge: 2440

Beitrag Chillosaurus Verfasst am: 07. Aug 2010 21:23    Titel: Re: Zivi - 6 Monate Studienvorbereitung? Antworten mit Zitat

OneWhoLovesPhysics hat Folgendes geschrieben:
[...]Zurück zum Problem, dadurch dass ich durch dass Buch bereits gelesen habe, mache ich es mir, zumindest nach meinen Befürchtungen zufolge, zu leicht. Mein analytisches Denken befürchte ich wird dann zu wenig trainiert, wodurch ich später in den höheren Semestern wiederum Probleme bekomme. Nur eine Befürchtung meinerseits, vielleicht auch ein bisschen unrealistisch, aber sie will mir nicht aus meinem Kopf gehen :? [...]

Keine Angst, dein analytisches Denken wird vom ersten Semester an getrimmt werden. Da wirst du entweder keine Probleme haben oder zumindest nicht erst in den höheren Semestern. Wenn du in Mathematik ein wenig fit bist, bringt dich vor dem Studium mit einem Vorkurs wieder auf Schwung.
Ob du an Vorlesungen teilnehmen wirst oder lieber ein Buch liest, bleibt dir (idR) selbst überlassen ebenso wirst du selbst für deine Übungsaufgaben verantwortlich sein. Erst wenn du den Vorlesungsinhalt auf andere Problemstellungen übertragen kannst, hast du das dann kapiert. Physik ist kein Auswendiglernfach: Bücher sind im Wesentlichen Unterhaltungswert, wie auch die Vorlesungen, Übung, das ist das, wo es darauf ankommt.
Nun ist es eher besser mit tendenziell populärwissenschaftlichen Texten deinen Appetit auf die Physik zu stillen- wohl eher zu stärken. Sehr schön auch immer wieder Nachrichten aus der Forschung. Da gibt es die ein oder andere nette Zeitschriften.
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