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Vortrieb von Segeln
 
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Brillant



Anmeldungsdatum: 12.02.2013
Beiträge: 1973
Wohnort: Hessen

Beitrag Brillant Verfasst am: 12. Jan 2023 12:06    Titel: Vortrieb von Segeln Antworten mit Zitat

In einem Diskussionsforum wird behauptet, ein (bauchiges) Segel ist wie eine Flugzeug-Tragfläche gewölbt, deshalb entsteht ein Sog auf der Außenfläche, weil dort der Wind schneller vorbeistreicht als innen.

Diese Ansicht begleitet mich, seitdem ich meinen Segelschein machte. Aber sie ist nicht logisch. Ein Segel ist kein Körper mit unterschiedlich großer Fläche oben / unten, sondern ein Textil mit genau gleichgroßen Flächen auf beiden Seiten.

Wie wäre der „Sog“ an gewölbten Flächen zu erklären?

Ich behaupte, ein gleich großes, hartes, planes Brett würde das Schiff genauso vorantreiben. Habe ich Recht?

_________________
Glaubt nicht dem Hörensagen ... oder eingewurzelten Anschauungen, auch nicht den Worten eines verehrten Meisters; sondern was ihr selbst gründlich geprüft und als euch selbst und anderen zum Wohle dienend erkannt habt, das nehmt an. Siddhartha Gautama
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5044

Beitrag DrStupid Verfasst am: 12. Jan 2023 13:45    Titel: Re: Vortrieb von Segeln Antworten mit Zitat

Brillant hat Folgendes geschrieben:
Ein Segel ist kein Körper mit unterschiedlich großer Fläche oben / unten, sondern ein Textil mit genau gleichgroßen Flächen auf beiden Seiten.


Dasselbe gilt auch für die Flügel von Drachenfliegern (siehe unten).

Brillant hat Folgendes geschrieben:
Wie wäre der „Sog“ an gewölbten Flächen zu erklären?


Durch die Wölbung hat die Luft auf einer Seite weniger Platz als auf der anderen und strömt deshalb unterschiedlich schnell. Den Rest erledigt dann Bernoulli.

Brillant hat Folgendes geschrieben:
Ich behaupte, ein gleich großes, hartes, planes Brett würde das Schiff genauso vorantreiben. Habe ich Recht?


Nein. Selbst wenn man durch einen höheren Anstellwinkel mit dem flachen Brett die gleiche Querkraft erzeugt wie mit einer gewölbten Fläche, hätte es einen höheren Strömungswiderstand, der dann einen Teil des Vortriebs zunichte macht. Davon abgesehen kommt es beim flachen Brett viel schneller zum Strömungsabriss.



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