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Tonmeister Gast
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Tonmeister Verfasst am: 27. März 2020 13:55 Titel: Beeinflusst die Masse im freien Fall die Beschleunigung ? |
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Meine Frage:
Hi.
In einem anderen Forum haben wir gerade die Diskussion ob auf der Erde zwei geometrisch identische, aber in der Masse unterschiedliche Objekte aus der gleichen Höhe gleich schnell fallen (und somit gleichzeitig am Boden ankommen) oder nicht.
Könnt Ihr Physiker uns bitte eine Antwort geben und diese auch begründen ?
Das wär super. :)
Meine Ideen:
Meine Überlegung ist folgende:
Eine Stahlkugel und eine Plastikkugel werden aus der gleichen Höhe fallengelassen. Die geometrische Form, die Größe und auch die Oberflächenbeschaffenheit ist dabei die Gleiche.
Meine Überlegungen sind nun folgende:
Auf beide Kugeln wirkt die gleiche Gravitationskraft (~9.81m/s²) und auch der gleiche Luftwiderstand, da sie sich ja nur durch ihre Masse unterscheiden, sonst aber absolut identisch sind.
Meiner Meinung nach müsste dann die resultierende Kraft bei beiden Kugeln gleich sein und sie somit gleich beschleunigen und auch gleichzeitig am Boden auftreffen.
Liege ich damit richtig oder falsch und wenn ich falsch liege, wo ist dann mein Denkfehler ? |
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Steffen Bühler Moderator
Anmeldungsdatum: 13.01.2012 Beiträge: 7249
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Steffen Bühler Verfasst am: 27. März 2020 14:03 Titel: |
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Du liegst richtig. Seit Galilei wissen wir, dass die Masse nicht von Belang ist. Angeblich hatte er sich damals extra auf den schiefen Turm begeben, um sein Fallexperiment öffentlich zu zeigen, aber dafür gibt es keinen Beleg.
Dafür ein schönes Bild.
Viele Grüße
Steffen |
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Nils Hoppenstedt
Anmeldungsdatum: 08.01.2020 Beiträge: 2019
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Nils Hoppenstedt Verfasst am: 27. März 2020 14:13 Titel: |
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In Vakuum fallen alle Körper gleich schnell. Wenn allerdings noch Luftwiderstand ins Spiel kommt, wird der schwerere Körper weniger stark gebremst und fällt damit schneller. |
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Tonmeister Gast
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Tonmeister Verfasst am: 27. März 2020 14:14 Titel: |
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Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Lässt sich das denn irgendwie durch Formeln wissenschaftlich belegen ? |
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Tonmeister Gast
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Tonmeister Verfasst am: 27. März 2020 14:16 Titel: |
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@Nils
Wieso wird er denn weniger gebremst, wenn er doch die gleiche Größe und die gleiche Form hat ? Also was hat die Masse mit der Beschleunigung zu tun ? |
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Nils Hoppenstedt
Anmeldungsdatum: 08.01.2020 Beiträge: 2019
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Nils Hoppenstedt Verfasst am: 27. März 2020 14:19 Titel: |
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Tonmeister hat Folgendes geschrieben: | Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Lässt sich das denn irgendwie durch Formeln wissenschaftlich belegen ? |
Ja klar. Die Gewichtskraft ist G = m*g und der Luftwiderstand ist Fl = k*v², wobei k nur von der Geometrie des Körpers und der Dichte der Luft abhängt. Insgesamt wirkt also die Kraft
F = G - Fl = mg - k*v²
Nach Newton ergibt sich damit eine Beschleunigung von:
a = F/m = g - k/m*v²
Der zweite, bremsende Term wird also umso kleiner je größer m ist.
Viele Grüße,
Nils |
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Steffen Bühler Moderator
Anmeldungsdatum: 13.01.2012 Beiträge: 7249
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Steffen Bühler Verfasst am: 27. März 2020 14:21 Titel: |
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Tonmeister hat Folgendes geschrieben: | Lässt sich das denn irgendwie durch Formeln wissenschaftlich belegen ? |
Die Formel ist hier die allgemeine Bewegungsgleichung:
Wenn Du also einen beliebigen Körper ohne Anfangsgeschwindigkeit in der Anfangshöhe fallen lässt, wird er, egal welche Masse er hat, diesem Weg-Zeit-Gesetz folgen müssen, jedenfalls im Vakuum. |
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Tonmeister Gast
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Tonmeister Verfasst am: 27. März 2020 14:28 Titel: |
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@Steffen Bühler
Im freien Fall ist das klar, aber mein Beispiel findet ja im Medium Luft statt.
Die Luft übt, meiner Meinung nach, eine Gegenkraft zur Graviation aus. Da diese aber bei beiden Objekten gleich ist, müsste die resultierende Kraft gleich sein und somit auch die Beschleunigung der beiden Objekte. |
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Tonmeister Gast
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Tonmeister Verfasst am: 27. März 2020 14:30 Titel: |
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Tonmeister hat Folgendes geschrieben: | Im freien Fall ist das klar...( |
Ich meinte im Vakuum. |
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Steffen Bühler Moderator
Anmeldungsdatum: 13.01.2012 Beiträge: 7249
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Steffen Bühler Verfasst am: 27. März 2020 14:42 Titel: |
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Nils hat das sehr gut erklärt: diese Gegenkraft ist (im Gegensatz zur Gravitationskraft) nicht massenabhängig. Wenn wir an der Beschleunigung interessiert sind, weil wir wissen wollen, wie lang die Fallzeit ist, müssen wir die Kraft aber durch die Masse teilen. Somit ist die Gegenbeschleunigung in der Tat reziprok zur Masse.
Aber sei beruhigt: der erwähnte Faktor k ist so klein, dass die Gegenkraft bei alltäglichen Bedingungen vernachlässigt werden kann. |
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Tonmeister Gast
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Tonmeister Verfasst am: 27. März 2020 14:53 Titel: |
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@Steffen Bühler
Du schreibst, daß diese Gegenkraft nicht massenabhängig, aber auch, daß die Gegenbeschleunigung reziprok zur Masse ist. Das widerspricht sich doch, oder !?
Wieso hast Du dann in Deinem ersten Beitrag geschrieben das ich Recht habe und wieso sollte es den Luftwiderstand interessieren wie schwer ein Objekt ist ?
Ich bin verwirrt. |
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Steffen Bühler Moderator
Anmeldungsdatum: 13.01.2012 Beiträge: 7249
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Steffen Bühler Verfasst am: 27. März 2020 15:16 Titel: |
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Ich hatte Dir recht gegeben, weil es im Alltag bei fallenden Körpern gleicher Form in Luft eben kaum messbar ist, dass die Masse einen Einfluss hat. Diesen Unterschied hatte ich daher vernachlässigt, ich ging davon aus, dass dies ohnehin nicht Thema Eurer Diskussion sei, sondern die falsche, aber verbreitete Annahme, dass eine Stahlkugel schneller fällt als eine Plastikkugel.
Es ist eben nicht so, im Gegenteil fällt die Stahlkugel sogar um eine Winzigkeit langsamer.
Diese bremsende Gegenkraft kann man über den Strömungswiderstand berechnen. Sie setzt sich zusammen aus Luftdichte, cw-Wert, Fläche des Körpers und Geschwindigkeit.
Und richtig: da ist die Masse nicht enthalten! Trotzdem gilt jederzeit auch F=ma. Also muss man hier, um die Gegenbeschleunigung a zu erhalten, die Gegenkraft F durch die Masse m teilen. |
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Tonmeister
Anmeldungsdatum: 27.03.2020 Beiträge: 5
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Tonmeister Verfasst am: 27. März 2020 15:42 Titel: |
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Jetzt bin ich richtig verwirrt. :O
Nils sagte das die Stahlkugel schneller fällt. Du gibst ihm recht, aber schreibst auch, daß die Stahlkugel langsamer fällt. Das widerspricht sich doch total. |
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TomS Moderator
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 18110
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TomS Verfasst am: 27. März 2020 15:52 Titel: |
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Ich denke, Nils hat alles gesagt: es ergibt sich eine Beschleunigung von
Der zweite Term entspricht der geschwindigkeitsabhängigen Reibung.
Ein schwerere Körper wird durch die Reibung aufgrund des Faktors 1/m weniger stark gebremst. _________________ Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago. |
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Steffen Bühler Moderator
Anmeldungsdatum: 13.01.2012 Beiträge: 7249
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Steffen Bühler Verfasst am: 27. März 2020 16:11 Titel: |
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Da Du Dich nun angemeldet hast: herzlich willkommen im Board!
Ja, sorry, jetzt bin ich selber durcheinandergekommen. Die Stahlkugel fällt also um eine Kleinigkeit schneller als die Plastikkugel, der Unterschied sollte aber kaum ins Gewicht fallen.
Als Entschädigung rechne ich mal ein Beispiel durch: wenn die Kugeln 10 Zentimeter Durchmesser haben und von 10 Metern herabfallen, würden sie im Vakuum 1,42 Sekunden bis unten brauchen. Dann haben sie beim Aufschlagen eine Geschwindigkeit von etwa 14 m/s.
Die Gegenkraft durch den Luftwiderstand (mit der verlinkten Formel zu berechnen) ist geschwindigkeitsabhängig, ändert sich also laufend. Nehmen wir mal die Durchschnittsgeschwindigkeit, also 7m/s. Die Formel ergibt dann etwa 0,1N Gegenkraft.
Wenn man das durch die 5 Kilogramm der Stahlkugel teilt, ergibt sich eine Gegenbeschleunigung von 0,02m/s², die von den 9,81m/s² abgezogen werden muss. Die Plastikkugel hat meinetwegen 0,5kg, das sind dann 0,2m/s² Gegenbeschleunigung.
Also fällt die Stahlkugel mit Reibung in 1,43 Sekunden, die Plastikkugel in 1,44 Sekunden. |
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Tonmeister
Anmeldungsdatum: 27.03.2020 Beiträge: 5
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Tonmeister Verfasst am: 27. März 2020 16:55 Titel: |
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Steffen Bühler hat Folgendes geschrieben: | Da Du Dich nun angemeldet hast: herzlich willkommen im Board! |
Vielen Dank.
Ich glaub, ich habs fast verstanden. Nur an der Formelumstellung hänge ich gerade, da ich das schon ewig nicht gemacht habe. Zumindestens nicht mit komplexeren Formeln.
Nils schrieb oben a = F/m = g - k/m*v², aber wie kommt er darauf ?
Ich weiß, daß G = m*g und Fl = k*v² ist.
Die resultierende Gesamtkraft F ist G-FL, also F = m*g - k*v².
Ist das soweit richtig und falls ja, wie komme ich zu Nils Gleichung ?
Zuletzt bearbeitet von Tonmeister am 27. März 2020 17:11, insgesamt 4-mal bearbeitet |
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Steffen Bühler Moderator
Anmeldungsdatum: 13.01.2012 Beiträge: 7249
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Steffen Bühler Verfasst am: 27. März 2020 16:57 Titel: |
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Indem Du auf beiden Seiten durch m teilst. |
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Tonmeister
Anmeldungsdatum: 27.03.2020 Beiträge: 5
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Tonmeister Verfasst am: 27. März 2020 17:01 Titel: |
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Ja klar, aber wäre die Formel dann nicht: F/m = g - (k*v²)/m ?
PS: Irgendwie scheint das Zitieren bei mir nicht zu funktionieren. |
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Steffen Bühler Moderator
Anmeldungsdatum: 13.01.2012 Beiträge: 7249
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Steffen Bühler Verfasst am: 27. März 2020 17:08 Titel: |
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Mit Klammern ist es klarer, aber es ist .
Was das Zitieren betrifft, so darf beim Antworten kein Haken für "BBCode in diesem Beitrag deaktivieren" gesetzt sein. Du kannst BBCode im Profil auch generell aktivieren. |
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Tonmeister
Anmeldungsdatum: 27.03.2020 Beiträge: 5
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Tonmeister Verfasst am: 27. März 2020 17:18 Titel: |
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Aber man muss doch v² auch durch m teilen, oder lieg ich da völlig falsch ? Wie gesagt, das hab ich schon ewig nicht gemacht.
Hat geklappt. |
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Steffen Bühler Moderator
Anmeldungsdatum: 13.01.2012 Beiträge: 7249
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Steffen Bühler Verfasst am: 27. März 2020 17:28 Titel: |
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Nein, es gilt zwar in der Addition das Distributivgesetz
Wenn aber a und b multiplikativ verknüpft sind, gilt
Würdest Du beide Faktoren des Zählers durch c teilen, ergäbe sich |
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Tonmeister
Anmeldungsdatum: 27.03.2020 Beiträge: 5
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Tonmeister Verfasst am: 27. März 2020 17:33 Titel: |
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Ach stimmt. Ich erinnere mich ganz dunkel.
Dann vielen Dank an alle für die Erklärungen. |
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Mathefix
Anmeldungsdatum: 05.08.2015 Beiträge: 5868 Wohnort: jwd
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Mathefix Verfasst am: 01. Apr 2020 11:46 Titel: |
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Habe die Aufgabe erst jetzt gelesen. Ich glaube, dass die Zusammenhänge nicht so einfach sind.
Bewegungsgleichung für eine fallende Masse mit Luftwiderstand:
Lösung dieser netten DGL:
Mit steigender Masse nimmt der erste Faktor zu, der zweite ab.
Die Geschwindigkeit konvergiert gegen
Je grösser die Masse, desto höher die Endgeschwindigkeit
Wenn ich Zeit habe, bilde ich v'(m), um die Abhängigkeit von der Masse zu erkennen, es sei denn jemand kommt mir (hoffentlich) zuvor. |
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Frankx
Anmeldungsdatum: 04.03.2015 Beiträge: 982
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Frankx Verfasst am: 02. Apr 2020 09:35 Titel: |
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Den unterschiedlichen Einfluss des geschwindigkeitsabhängigen Terms kann man gut wahrnehmen, wenn man einen Tischtennisball und eine gleich große Steinkugel aus größerer Höhe fallen lässt.
Es stellt sich bei großen Fallhöhen irgendwann auch eine nahezu konstante maximale Fallgeschwindigkeit ein. Beim schwereren Körper (unter sonst gleichen Bedingungen) ist diese höher.
Nur um die Verwirrung zu komplettieren: Man müsste die Gleichungen für den freien Fall an der Luft eigentlich um einen weiteren Term erweitern.
Bei gleicher Geometrie und unterschiedlicher Masse haben die Fallkörper auch unterschiedliche Dichte und unterliegen damit unterschiedlichen Auftriebskräften.
(Edit: Das ist so nicht richtig formuliert, siehe nächste Beiträge.)
Das kann im Extremfall dazu führen, dass einer der Körper gar nicht mehr fällt. (siehe Prinzip: "Leichter als Luft").
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Zuletzt bearbeitet von Frankx am 02. Apr 2020 10:41, insgesamt einmal bearbeitet |
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Mathefix
Anmeldungsdatum: 05.08.2015 Beiträge: 5868 Wohnort: jwd
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Mathefix Verfasst am: 02. Apr 2020 09:49 Titel: |
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Frankx hat Folgendes geschrieben: |
Nur um die Verwirrung zu komplettieren: Man müsste die Gleichungen für den freien Fall an der Luft eigentlich um einen weiteren Term erweitern.
Bei gleicher Geometrie und unterschiedlicher Masse haben die Fallkörper auch unterschiedliche Dichte und unterliegen damit unterschiedlichen Auftriebskräften.
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Wie bitte?
Die Auftriebskraft hängt nur vom Volumen des Körpers ab
und nicht von dessen Masse.
Lt.Aufgabenstellung sollen die Vergleichskörper eine identische Geometrie = Volumen haben.
Wenn man es wirklich kompliziert machen will, kann man die von der Höhe abhängende Dichte der Luft und Erdbeschleunigung berücksichtigen.
Zuletzt bearbeitet von Mathefix am 02. Apr 2020 09:54, insgesamt einmal bearbeitet |
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Frankx
Anmeldungsdatum: 04.03.2015 Beiträge: 982
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Frankx Verfasst am: 02. Apr 2020 09:54 Titel: |
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Ich war gerade am Edit, aber Du warst schneller.
Das mit den unterschiedlichen Auftriebskräften war natürlich Blödsinn.
Die Auftriebskraft ist ja nicht von der Dichte des Fallkörpers abhängig, sondern nur von der Masse der verdrängten Luft und damit für beide Fallkörper gleich.
Doch die aus dieser Kraft resultierende Beschleunigung ist wieder von der Masse des Fallkörpers abhängig.
Damit hat die Auftriebskraft also Einfluss und führt dazu, dass der leichtere Körper langsamer (oder auch gar nicht) fällt.
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Frankx
Anmeldungsdatum: 04.03.2015 Beiträge: 982
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Frankx Verfasst am: 02. Apr 2020 10:02 Titel: |
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Zitat: | Wenn man es wirklich kompliziert machen will, kann man die von der Höhe abhängende Dichte der Luft und Erdbeschleunigung berücksichtigen. |
Es ging ja um zwei Fallkörper mit gleicher Geometrie und unterschiedlicher Masse unter sonst gleichen Bedingungen.
Da haben die höhenabhängige Luftdichte und Erdbeschleunigung zwar quantitativen, aber keinen qualitativen Einfluss darauf, welcher der beiden Körper schneller fällt.
Sie können also bei der Antwort auf die gestellte Frage getrost vernachlässigt werden. Der Auftriebsterm dagegen führt u.U. zu qualitativen Unterschieden und darf deshalb imho eigentlich nicht vernachlässigt werden.
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Mathefix
Anmeldungsdatum: 05.08.2015 Beiträge: 5868 Wohnort: jwd
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Mathefix Verfasst am: 02. Apr 2020 10:29 Titel: |
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Frankx hat Folgendes geschrieben: | Ich war gerade am Edit, aber Du warst schneller.
Das mit den unterschiedlichen Auftriebskräften war natürlich Blödsinn.
Die Auftriebskraft ist ja nicht von der Dichte des Fallkörpers abhängig, sondern nur von der Masse der verdrängten Luft und damit für beide Fallkörper gleich.
Doch die aus dieser Kraft resultierende Beschleunigung ist wieder von der Masse des Fallkörpers abhängig.
Damit hat die Auftriebskraft also Einfluss und führt dazu, dass der leichtere Körper langsamer (oder auch gar nicht) fällt.. |
Ich habe verstanden was Du meinst:
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Frankx
Anmeldungsdatum: 04.03.2015 Beiträge: 982
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Frankx Verfasst am: 02. Apr 2020 11:06 Titel: |
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Wie man sieht, ist der freie Fall an der Luft deutlich komplexer, als unter Vakuum.
Um so erstaunlicher ist die Leistung Galileos.
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Mathefix
Anmeldungsdatum: 05.08.2015 Beiträge: 5868 Wohnort: jwd
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Mathefix Verfasst am: 02. Apr 2020 11:22 Titel: |
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Frankx hat Folgendes geschrieben: | Zitat: | Wenn man es wirklich kompliziert machen will, kann man die von der Höhe abhängende Dichte der Luft und Erdbeschleunigung berücksichtigen. |
Es ging ja um zwei Fallkörper mit gleicher Geometrie und unterschiedlicher Masse unter sonst gleichen Bedingungen.
Da haben die höhenabhängige Luftdichte und Erdbeschleunigung zwar quantitativen, aber keinen qualitativen Einfluss darauf, welcher der beiden Körper schneller fällt.
Sie können also bei der Antwort auf die gestellte Frage getrost vernachlässigt werden. Der Auftriebsterm dagegen führt u.U. zu qualitativen Unterschieden und darf deshalb imho eigentlich nicht vernachlässigt werden.
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Die auf den Fallkörper wirkende Gravitationskraft hängt von dessen Masse ab.
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Frankx
Anmeldungsdatum: 04.03.2015 Beiträge: 982
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Frankx Verfasst am: 02. Apr 2020 12:17 Titel: |
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Zitat: | Die auf den Fallkörper wirkende Gravitationskraft hängt von dessen Masse ab. |
Ja, aber nicht die auf ihn wirkende Beschleunigung.
Die Beschleunigung ist wegen der mit der Masse gleichzeitig im selben Maße steigenden Massenträgheit wieder konstant.
Die mit der zunehmenden Masse steigende Gravitationskraft und die in gleichem Maße steigende Massenträgheit gleichen sich also aus und die Beschleunigung ist deshalb nur von der Masse des zweiten Anziehungspartner (Erde) abhängig.
Der Fallkörper erfährt also eine Fallbeschleunigung unabhängig von seiner Masse.
Wenn man es nun ganz genau nimmt, erfährt die Erde ebenfalls eine von der Masse des Fallkörpers abhängige Beschleunigung auf das gemeinsame Massenzentrum hin.
Jetzt kommt es auf die Versuchsbedingung an, ob ein schwererer Fallkörper schneller auf die Erde trifft, als ein leichterer.
Macht man die Fallversuche nacheinander und misst die Zeit vom Start bis zum Aufschlag, wird der schwerere Körper weniger Zeit benötigen, als der leichtere, da ihm die Erde mehr entgegen kommt. Der gemeinsame Massenschwerpunkt liegt näher an seinem Startpunkt.
Werden dagegen beide Fallkörper gleichzeitig vom (idealisiert) gleichen Ort gestartet, fallen alle drei beteiligten Körper (zwei Fallkörper+Erde) auf das gemeinsame Massenzentrum zu.
Der Aufschlag der beiden Fallkörper auf die Erde erfolgt also gleichzeitig, da ihre jeweilige Fallbeschleunigung gleich groß ist und der zurückzulegende Weg bis zum gemeinsamen Massenschwerpunkt (System zwei Fallkörper + Erde) ebenfalls.
Auf Grund der großen Masse der Erde im Vergleich zu den Fallkörpern wird der Unterschied zwischen beiden Varianten bei irdischen Experimenten mit heutigen Mitteln kaum oder nicht messbar sein.
Berücksichtigt man den Effekt, könnte man also sagen, Körper unterschiedlicher Masse werden im Vakuum zwar in gleichem Maße beschleunigt, aber der schwerere Körper benötigt u.U. weniger Zeit bis zum Aufschlag.
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