RegistrierenRegistrieren   LoginLogin   FAQFAQ    SuchenSuchen   
Fermienergie und weitere Fragen
 
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Wärmelehre
Autor Nachricht
Rostger



Anmeldungsdatum: 01.10.2016
Beiträge: 3

Beitrag Rostger Verfasst am: 01. Okt 2016 17:01    Titel: Fermienergie und weitere Fragen Antworten mit Zitat

Hallo zusammen, in 2 Wochen schreibe ich die Festkörperphysik Klausur. Mache gerade die alten Klausuren, habe dazu keine Lösungen. Also bräuchte ich so ne Art Bestätigung oder Hilfe bei ein paar Aufgaben.

Aufgabe 1: In welchem Energiebereich (in Einheiten von kBT fällt die Fermi-Funktion f(E) von 0,9 auf 0,1?
Ich habe die Fermi-Dirac-Verteilungsfunktion genommen und die 0,9 und 0,1 jeweils eingesetzt. Bekomme E-EF=2,197kBT und -2,2kBT . Das heißt es fällt im Bereich von 4.4kBT oder?

Aufgabe 2:Fermiverteilung für T=TF/2 skizzieren. Wie soll das gehen?

Aufgabe 3: Welches der Materialien hat größere Debye Temperatur Diamant a=3,55Angström oder Blei fcc mit a=4,94Angström? Debye Temperatur hängt ja nur von ab kBT= h(quer). für Blein für N setzte ich die Zahl der Atome pro Elementarzelle ein, also 4 (fcc) bekomme dann meine 95K (Entspricht den Literaturwerten). Bei Diamant setzte ich N=8 komme allerdings nicht auf 2000k wie es sein sollte.

Vielen Dank im Voraus
Myon



Anmeldungsdatum: 04.12.2013
Beiträge: 5875

Beitrag Myon Verfasst am: 02. Okt 2016 09:35    Titel: Antworten mit Zitat

Zu 1: Ich hab's nicht nachgerechnet, aber das kann gut sein. Entscheidend ist hier die Grössenordnung: die Fermi-Dirac-Verteilung fällt über ein relativ kleines Energieintervall von der Grössenordnung kT von 1 auf null ab. Dies ist etwa wichtig bei der Erklärung der spezifischen Wärme des Elektronengases, da nur Elektronen an der Fermikante innerhalb dieses Intervalls angeregt werden und dann eine Energie von der Grössenordnung von ebenfalls kT aufnehmen.

Zu 2: Ich vermute, hier geht es nur darum, qualitativ den Verlauf der Fermi-Dirac-Verteilung skizzieren zu können. Für die Grenzfälle T=0 hat man eine Stufenfunktion, für (E-E_F)>>kT die Boltzmann-Verteilung und dazwischen den "typischen" Verlauf.

Zu 3: Bei deiner Formel fehlt die Schallgeschwindigkeit als Faktor. Mit dieser erhalte ich bei Diamant überschlagsartig gerechnet gut 2000K.
Rostger



Anmeldungsdatum: 01.10.2016
Beiträge: 3

Beitrag Rostger Verfasst am: 03. Okt 2016 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

Jetzt zu der 3 noch mal, da habe ich wohl die Arbeit erschwert, die Frage lautet aber anders. "Welches der beiden Materialien hat die größere Debye-Temperatur? Begründen sie ihre Antwort in 1-2 Sätzen." Also nichts mit Rechnung. Die Schallgeschwindigkeit ist ja nicht gegeben, es bleibt nur die Zahl der Atome pro EZ, anhand dessen kann ich es ja nicht begründen!?!?
Myon



Anmeldungsdatum: 04.12.2013
Beiträge: 5875

Beitrag Myon Verfasst am: 03. Okt 2016 21:21    Titel: Antworten mit Zitat

Da wüsste ich jetzt auch keine einfache Begründung. Die Debye-Temperatur ist ja eine ziemlich abstrakte Sache. Die Debyesche Grenzfrequenz ist dadurch bestimmt, dass gilt



Ist also hoch, so muss (sieht man von der Schallgeschwindigkeit ab, die aber bei Diamant tatsächlich hoch ist) die Zustandsdichte tief sein. D.h., pro Frequenzintervall sind relativ wenig Phononen. Wieso das aber gerade bei Diamant der Fall sein soll, wüsste ich momentan auch nicht.
Rostger



Anmeldungsdatum: 01.10.2016
Beiträge: 3

Beitrag Rostger Verfasst am: 03. Okt 2016 22:44    Titel: Antworten mit Zitat

hmm ok, danke vielmals
So schaut die Klausur aus



2010SS_Klausur_I_Blatt_1.jpg
 Beschreibung:

Download
 Dateiname:  2010SS_Klausur_I_Blatt_1.jpg
 Dateigröße:  499.17 KB
 Heruntergeladen:  294 mal

Myon



Anmeldungsdatum: 04.12.2013
Beiträge: 5875

Beitrag Myon Verfasst am: 04. Okt 2016 10:23    Titel: Antworten mit Zitat

In meinem letzten Beitrag habe ich etwas im Kreis argumentiert.

Bei der Herleitung der inneren Energie im Debye-Modell wird ja ersichtlich, dass die Zustandsdichte wesentlich von der Schallgeschwindigkeit abhängt, sie erscheint im Nenner. Deshalb ist die Debyesche Grenzfrequenz und damit auch proportional zur Schallgeschwindigkeit.

Bei der Aufgabe mit dem Vergleich der Debye-Temperaturen von Blei und Diamant würde ich somit schon mit der Schallgeschwindigkeit argumentieren. Diese ist umso höher, je weniger elastisch ein Material ist. Härtere Festkörper haben deshalb i.a. höhere Debye-Temperaturen, das war mir bis anhin nicht bewusst.

PS: Ein sehr höflicher Professor! Ausnahmslos in jeder Teilaufgabe steht das Wort "bitte" smile
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Wärmelehre