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Kleiner Hund - Sicherung im Auto
 
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Clegane
Gast





Beitrag Clegane Verfasst am: 29. Jun 2016 15:02    Titel: Kleiner Hund - Sicherung im Auto Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo,

vielleicht eine etwas ungewöhnliche Anfrage, aber als jemand mit nur rudimentären Physikkenntnissen komme ich bei dieser Thematik nicht weiter.

Es geht um die Sicherung von Hunden im Auto. Boxen aus Aluminium oder Stahl und Gurtsysteme gelten diesbezüglich ja gemeinhin als die sichersten Schutzmaßnahmen.

Ich überlege nun, ob das auf sehr kleine Hunde (in unserem Fall 2,5 kg) auch zutrifft oder ob gerade die Metallboxen nicht sogar eher lebensgefährlich werden könnten.

Meine Ideen:
Meine Gedanken dazu:

Knallt ein sehr kleiner, zart gebauter Hund bei einem Aufprall gegen Metallstäbe, dürften die Knochen doch durch sein, oder nicht? Gleiches könnte ich mir bei einem Gurt vorstellen, der den Hund bei einem Unfall zwar hält, ihm bei den massiv wirkenden Kräften aber möglicherweise auch gravierende Verletzungen zufügt.

Aktuell transportiere ich meinen Hund in einer Stoffbox (in der er sich frei bewegen kann), die fest auf der Rückbank zwischen Rücksitz und Vordersitz eingeklemmt ist. Bei einem Aufprall würde der Hund aber auch noch gegen die Rückseite des Vordersitzes knallen, darum überlege ich, hier zusätzlich Schaumstoff anzubringen.

Aus meiner laienhaften Sicht halte ich das gegenüber einem Gurt oder einer Metallbox für die sicherere Variante (für einen Hund mit derartigem Fliegengewicht und filigranen Knochen). Nun würde mich einfach interessieren, ob ich da mit meiner Einschätzung richtig liege und was ihr dazu sagen würdet.

Ich freue mich sehr über konstruktive Beiträge!
hansguckindieluft



Anmeldungsdatum: 23.12.2014
Beiträge: 1212

Beitrag hansguckindieluft Verfasst am: 29. Jun 2016 22:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ein paar Gedanken dazu:

Ich gehe mal von einem Frontalaufprall aus. Die Kraft, die auf einen Insassen wirkt, ist proportional zu seiner Masse und proportional zur Beschleunigung, welcher er während des Aufpralls ausgesetzt ist. Es gilt also F=m*a.
Auf einen leichten Hund wirkt also aufrund seiner geringen Masse schon mal eine geringere Kraft, als auf einen schweren Hund.

Die (mittlere) Beschleunigung während des Aufpralls wird neben der Aufprallgeschwindigkeit maßgeblich vom "Bremsweg" beeinflusst. Hier ist ausschlaggebend, wie groß die Knautschzone des Autos ist, und wie steif diese ist. Wichtig ist aber, dass der Insasse möglichst sofort nach dem Aufprall abgebremst wird. Wenn der Insasse erst ein Stück ungebremst durch das Auto fliegt, bis er abgebremst wird, verkürzt sich der Bremsweg und damit vergrößert sich die Beschleunigung und damit die wirkende Kraft. Das ist einer der Hauptgründe, warum man im Auto angegurtet sein sollte.

Ein Gurt für den Hund (wusste gar nicht, dass es so etwas gibt), kann also sinnvoll sein. Befindet sich der Hund in einer Box, in der er sich frei bewegen kan, hängt es u. a. davon ab, wo er sich im Moment des Aufpralls befindet: Legt er noch einen größeren Weg ungebremst zurück, oder befindet er sich gerade in Fahrtrichtung am vorderen Ende der Box.

Eine Polsterung kann in jedem Fall helfen, die auftretenden Kräfte auf eine möglichst große Fläche zu verteilen. Die auftretenden Kräfte verringert man dadurch aber kaum.

Wichtig bei der Überlegung ist auch, ob der Hund selbst für andere Insassen gefählich werden kann, weil er z. B. unkontrolliert durch das Auto fliegen kann.

Gruß
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 29. Jun 2016 23:36    Titel: Antworten mit Zitat

hansguckindieluft hat Folgendes geschrieben:

Wichtig bei der Überlegung ist auch, ob der Hund selbst für andere Insassen gefählich werden kann

Mein erster Gedanke: Welches Risiko bringen fliegenden Metallkisten u.ä. für die Menschen? Zweitens halte ich Hunde für ausreichend lernfähig, um sich in dem gepolsterten Behältnis sinnvoll zu lagern. Und drittens sind junge Hunde nicht aus Glas, sie werden im Falle eines Falles vermutlich als einzige das Fahrzeug lebend verlassen. Wichtiger scheint mir eher ihre Versorgung / Ruhigstellung bei langen Fahrten.
Frankx



Anmeldungsdatum: 04.03.2015
Beiträge: 985

Beitrag Frankx Verfasst am: 30. Jun 2016 12:01    Titel: Antworten mit Zitat

Die Metallgitterbox dient weniger dem Schutz des Hundes, sondern mehr dem Schutz der anderen Insassen vor "fliegenden" oder panischen Hunden bei einem Unfall, vorausgesetzt die Box ihrerseits ist ordnungsgemäß gesichert.

Außerdem soll der Fahrer nicht durch das Tier abgelenkt werden, wenn es sich frei und ungesichert im Fahrzeug bewegt. Im Ernstfall könnte sonst die Versicherung streiken oder eine Mitschuld an einem Unfall erkannt werden.
Brillant



Anmeldungsdatum: 12.02.2013
Beiträge: 1973
Wohnort: Hessen

Beitrag Brillant Verfasst am: 30. Jun 2016 14:41    Titel: Re: Kleiner Hund - Sicherung im Auto Antworten mit Zitat

Clegane hat Folgendes geschrieben:
... darum überlege ich, hier zusätzlich Schaumstoff anzubringen.

Geeigneter Schaumstoff zwischen Hund und Aufprallpunkt bewirkt eine nützliche Abbremsung, die ohne Schaumstoff nicht stattfindet. So ein Luftsack-Ersatz.

Wichtig ist die Art des Schaumstoffs. Wenn ein 2,5 kg Hund bei einem Aufprall mit 25 kg in den Schaumstoff gedrückt wird, dürfte ein "Sitzkissen" vollkommen ungeeignet sein. Das gibt ja schon bei kleinstem Druck bereitwillig nach.
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