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Elastizitätsmodul
 
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Dreistein007



Anmeldungsdatum: 11.01.2016
Beiträge: 712

Beitrag Dreistein007 Verfasst am: 22. Jun 2016 02:51    Titel: Elastizitätsmodul Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Guten Abend liebe Leute,

Ich beschäftige mich gerade mit dem Elastizitätsmodul. In Bezug auf das
Spannungs-Dehnungsdiagramm habe ich eine Frage.
https://de.wikipedia.org/wiki/Elastizit%C3%A4tsmodul

Die mechanische Spannung wächst erstmal an.
Und dann sinkt sie kurzzeitig nach unten, und darauf gibt es erstmal einen ,,Krickel-Krakel'' Verlauf. Was bedeutet dieser? Und was bedeutet es dann, wenn dieser ,,Krickel-Krakel'' aufhört, und dann die mechanische Spannung weiter wächst bis zum Bruch?

Meine Ideen:
Dieses ,Krickel-Krakel'' kann ich mir irgendwie nicht vorstellen? Vielleicht der Dehnungsmoment?
hansguckindieluft



Anmeldungsdatum: 23.12.2014
Beiträge: 1212

Beitrag hansguckindieluft Verfasst am: 22. Jun 2016 08:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

dieser "Krickel-Krakel"- Verlauf ist der Punkt, an dem erstmals plastisches Fließen eintritt (Streckgrenze). Es gibt Metalle mit ausgeprägter Streckgrenze ("Krickel-Krackel") und es gibt Metalle, die keine ausgeprägte Streckgrenze zeigen (ohne "Krickel-Krakel").

Bei Metallen mit ausgeprägter Streckgrenze nennt man diesen Bereich auch "Lüders- Dehnung".

Siehe z. B. hier:

"Diese „Zick-Zack“-Erscheinung im Diagramm wird auch als Lüdersdehnung bezeichnet. Eine ausgeprägte Streckgrenze entsteht nur bei duktilen Werkstoffen wie (unlegiert bzw. niedrig legiert) Stahl. Dabei tritt oberhalb der Elastizitätsgrenz ein Spannungsabfall ein, obwohl sich der Werkstoff gleichzeitig deutlich plastisch verformt. Der erste deutliche Kraftabfall im Diagramm bzw. beim Zugversuch wird als obere Streckgrenze bezeichnet. Die untere Streckgrenze hingegen ist die kleinste Spannung im Fließbereich (Lüdersdehnung). Eine ausgeprägte Streckgrenze tritt durch Anlagerung von eingelagerten (interstitiell) Atomen wie Kohlenstoff- und Stickstoffatomen an den Versetzungen auf. Die Einlagerungsatome diffundieren in die Versetzungen und üben eine Druckspannung an diesen aus. Eine Ursache für die Bildung einer ausgeprägten Streckgrenze ist z.B. das Vorhandensein von Gitterfehlern wie zum Beispiel Versetzungen. Diese Versetzungen ermöglichen eine plastische Verformung. Streckgrenzen mit einer Lüdersdehnung benötigen zusätzliche Energie zum zerreißen dieser Versetzungen. Danach nimmt die Zahl der gebildeten Versetzungen sprunghaft zu, so dass eine kleinere Spannung aufgewendet werden muss. Die Diffusion ist von der Temperatur beeinflussbar."

Quelle: http://werkstoffprüfer-blog.de/?p=29

Nach der Lüdersdehnung steigt die Spannung wieder an. Der Grund hierfür ist, dass das Material aufgrund der plastischen Verformung eine Kaltverfestigung erfährt. Im "technischen" Spannungs- Dehnungs Diagramm steigt die Spannung dann bis zur Gleichmaßdehnung an und fällt dann wieder ab, bis die Probe reißt. Dieser Spannungsabfall nach dem punkt der Gleichmaßdehnung kommt dadurch zustande, dass man bei der Berechnung der Spannung den Ausgangsquerschnitt der Probe zugrunde legt. In Wahrheit verringert sich aber der Probenquerschnitt während des Zugversuchs.

Gruß
Dreistein007



Anmeldungsdatum: 11.01.2016
Beiträge: 712

Beitrag Dreistein007 Verfasst am: 23. Jun 2016 00:42    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Danke!
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