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Schwere Klausur, wieso?
 
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physikstudent96
Gast





Beitrag physikstudent96 Verfasst am: 04. Mai 2015 13:03    Titel: Schwere Klausur, wieso? Antworten mit Zitat

Aufgabe war:
directupload.net/file/d/3976/aq83e3ps_jpg.htm

ca 90% konnten die Aufgabe nicht lösen

Durchfallquote lag bei 85%

Wieso erstellen Profs schwierige Klausuren?
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8584

Beitrag jh8979 Verfasst am: 04. Mai 2015 13:23    Titel: Re: Schwere Klausur, wieso? Antworten mit Zitat

physikstudent96 hat Folgendes geschrieben:

Wieso erstellen Profs schwierige Klausuren?

Meistens, weil die Aufgaben gar nicht so schwer sind wie die Studenten denken. Ich finde die Aufgabe z.B. ziemlich einfach (ich nehmen mal an sie war für "Theoretische Mechanik"). Man muss einfach machen was da steht.
physikstudent96
Gast





Beitrag physikstudent96 Verfasst am: 04. Mai 2015 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

Mag sein, dass für fortgeschrittene Physiker einfach war, aber für 2 Semester, die zum erstem mal T1 hören.

Aufgabe 5 war so schwer
directupload.net/file/d/3977/r7q5wjjr_jpg.htm
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8584

Beitrag jh8979 Verfasst am: 04. Mai 2015 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

physikstudent96 hat Folgendes geschrieben:
Mag sein, dass für fortgeschrittene Physiker einfach war, aber für 2 Semester, die zum erstem mal T1 hören.

Aufgabe 5 war so schwer
directupload.net/file/d/3977/r7q5wjjr_jpg.htm

Die Aufgabe ist in der Tat etwas schwieriger, aber auch nicht unmöglich.

Ohne das Niveau der Vorlesungen und Hausaufgaben zu kennen lässt sich schlecht sagen, ob die Klausur ungewöhnlich schwer war oder nicht. Eine Durchfallquote von 85% ist für eine Physikvorlesung allerdings schon ungewöhnlich hoch.
yellowfur
Moderator


Anmeldungsdatum: 30.11.2008
Beiträge: 804

Beitrag yellowfur Verfasst am: 04. Mai 2015 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

Tut mir Leid, das zu hören. Oft wollen die Professoren, dass man sich in den frühen Semestern daran gewöhnt, dass die theoretischen Vorlesungen ein bisschen mehr Vorbereitung benötigen als die experimentellen. Ich habe oft gesehen, dass Umfang und vergebene Leistungspunkte für theoretische Vorlesungen höher sind als für experimentelle Vorlesungen der Physik. Wenn man also dem Professor gute Absichten unterstellt, dann will er einfach, dass jetzt nur die dranbleiben, die auch wirklich Physik machen wollen.
Ich nehme an, dass das deine erste Vorlesung aus dem Bereich der theoretischen Physik ist. Du brauchst dich nicht zu wundern, dass das alles ein bisschen viel auf einmal ist, aber wenn du erstmal durch das Nadelöhr durch bist, bereitet dir sowas keine Probleme mehr. Lass dich nicht entmutigen und du kannst ja in der Nachklausur zeigen, dass du das alles kannst.

Und wenn die Durchfallquote so hoch war, sprich ruhig auch nochmal mit dem Professor und notfalls dem Prüfungsausschuß - man darf sich immer informieren.

_________________
Wenn du einen Traum hast, dann folge ihm. Wer weiß, wo er dich hinführen könnte.
Jayk



Anmeldungsdatum: 22.08.2008
Beiträge: 1450

Beitrag Jayk Verfasst am: 04. Mai 2015 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Meinung: Die erste Aufgabe ist eine ziemliche Standardaufgabe. Eigentlich hätte sie in der Vorlesung gerechnet oder auf einem Übungsblatt gestellt werden sollen. Daher würde mich mal zum Vergleich interessieren, welche Übungsaufgaben zum Noether-Theorem gestellt wurden.
Die zweite Aufgabe ist etwas anspruchsvoller, aber eigentlich auch ziemlich direkt. Die Lösung war angegeben und sogar die Ableitungen.
Natürlich muss man solche Aufgaben immer in Vergleich zur verfügbaren Zeit sehen. Fünf Aufgaben von diesem Typ in, sagen wir mal, zwei Stunden fände ich allerdings ziemlich heftig. Wenn man rechenintensive Aufgaben stellt, sollte man immer auch Zeit lassen, dass man sich mal einen Fehler macht und eine Aufgabe zweimal rechnet. Ich finde, die Zeit ist immer das viel größere Problem als der Anspruch der Aufgaben.

85% Durchfallquote ist viel.

Kannst du noch einen Übungszettel hochladen? Mussten die Zettel gerechnet werden, um zur Klausur zugelassen zu werden? Ist leider auch nicht an allen deutschen Unis Standard.
physikstudent96
Gast





Beitrag physikstudent96 Verfasst am: 04. Mai 2015 18:21    Titel: Antworten mit Zitat

zum Noether-Theorem wurden keine übungsaufgaben gestellt, allerdings in der vl behandelt.

das sind die einzigen aufgaben zu Lagrange-Formalismus

directupload.net/file/d/3977/shxagxpt_jpg.htm


ja es waren 5 Aufgaben für 120min

könntest du die LSG zur 1 hier posten, bitte?
Jayk



Anmeldungsdatum: 22.08.2008
Beiträge: 1450

Beitrag Jayk Verfasst am: 04. Mai 2015 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

Das waren die einzigen Aufgaben zu Lagrange??? Okay, hier in Heidelberg wird die Newtonsche Mechanik (und sämtliche Standardprobleme, die sich damit lösen lassen) im ersten Semester zusammen mit dem mathematischen Methoden gelehrt, sodass für Lagrange und Hamilton (und was damit zu tun hat) mindestens ein halbes Semester zur Verfügung steht. Aber es ist definitiv zu wenig, für so ein wichtiges Thema nur zwei Übungsaufgaben zu stellen. Und wenn man zum Noether-Theorem etwas in der Klausur fragt, würde ich auch erwarten, dass dazu mindestens eine Übungsaufgabe gestellt wird (bei uns gab es zum Beispiel auf einem Übungsblatt die Aufgabe, die ganzen Erhaltungsgrößen für die vier klassischen Symmetrien, also Homogenität von Raum und Zeit, Isotropie von Raum und Galilei-Boosts, auszurechnen).
Und 120 Minuten für fünf solche Aufgaben finde ich definitiv zu wenig. Ich finde es einfach falsch, wenn Leute Punkte in der Klausur verlieren, bloß weil die Zeit nicht ausreicht.

Hier die Lösung zur Aufgabe 1:

a) Ich nehme an, aus der Linearen Algebra ist bekannt, welche Eigenschaften Isometrien haben? Es gilt dann
.
Und analog natürlich für , sodass

b) Jetzt ist die Frage, was der Kerl mit "infinitesimaler Drehung" meint. Ich würde das machen:
Sei eine lokale einparametrige Gruppe, die differenzierbar von epsilon abhängt. Dann ist
.
Ableiten nach epsilon:


Auswerten bei epsilon=0 führt, da R(0) die Identität ist, zu:


Das heißt, für ist

,

wobei T die geforderten Eigenschaften besitzt. (Anmerkung: Diese Tatsache lohnt es sich übrigens, zu merken)

c)
Nun gibt es zu jeder antisymmetrischen 3x3-Matrix genau einen passenden Vektor , sodass . Ist das aus der Linearen Algebra oder aus der Theo-Vorlesung bekannt? Ansonsten kann man es folgendermaßen zeigen: Jeder Vektor tau definiert so eine Matrix T (die Abbildung ist linear, das Kreuzprodukt ist antisymmetrisch). Die Anzahl unabhängiger Zellen in der Matrix ist 3 (beispielsweise die Zellen, die rechts oberhalb der Hauptdiagonalen sind). Die Bijektivität der Abbildung folgt also mit einem Dimensionsargument.
Nun ist also die Behauptung, dass der Noetherstrom

(zyklische Vertauschung im Spatprodukt)

erhalten ist. Wie du siehst, ist das gerade die Projektion des Drehimpulses auf tau.

Fazit: Der Obertutor (oder wer auch immer für den Übungsbetrieb verantwortlich ist) hat gründlich versagt.
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8584

Beitrag jh8979 Verfasst am: 04. Mai 2015 20:11    Titel: Antworten mit Zitat

Jayk hat Folgendes geschrieben:
Ich finde es einfach falsch, wenn Leute Punkte in der Klausur verlieren, bloß weil die Zeit nicht ausreicht.

Das seh ich anders:
Nur die besten sollten auch wirklich fertig werden können. Ansonsten verlier ich jede Möglichkeit zur Unterscheidung der Leistungsfähigkeit bei den guten Studenten. Aber natürlich sollten Klausuren so gestellt sein, dass auch die nicht so guten Studenten eine faire Chance zum bestehen haben, wenn sie den Stoff halbwegs verstanden haben.

Eine Durchfallquote von 85% ist in jedem Fall nichts worauf ein Professor stolz sein sollte, denn hier ist offensichtlich einiges schief gelaufen (vermutlich nicht nur in der Klausur, sondern auch schon vorher in der Vorlesung und den Hausaufgaben).

Wobei das so aus der Ferne schwer zu beurteilen ist, z.B. ist die absolute Anzahl der Studenten sehr viel aussagekräftiger da "1 von 6 besteht" jetzt nicht ganz so dramatisch ist wie "100 von 600" (das erstere kann schonmal passieren).
physikstudent96
Gast





Beitrag physikstudent96 Verfasst am: 04. Mai 2015 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

Wir sind ca 400 (LMU)


ein Muster bsp aus Mathe 1:


a)Bestimmen Sie alle Stellen wo f stetig ist
b)Bestimmen sie alle Stellen wo f diffbar ist.

Tipp
Die Aufgabe sieht einfach aus, ist es aber nicht, Jayk kannst du die komplett lösen?
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8584

Beitrag jh8979 Verfasst am: 04. Mai 2015 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

physikstudent96 hat Folgendes geschrieben:

Die Aufgabe sieht einfach aus, ist es aber nicht, Jayk kannst du die komplett lösen?

Besonders schwer ist die nicht, zumindest nicht die Idee dahinter (welche einem vermutlich schon mehr als 50% der Punkte bringt). Natürlich muss man für solche Aufgaben auch ein wenig lernen und üben ...

PS: Sollen wir jetzt hier Deine Erst- und Zweitsemesteraufgaben lösen, um zu zeigen, dass wir es können???
Nobundo



Anmeldungsdatum: 12.03.2014
Beiträge: 168

Beitrag Nobundo Verfasst am: 04. Mai 2015 21:18    Titel: Antworten mit Zitat

Würde spontan sagen:
stetig in
und diffbar in 0 ?
Stimmt das? (nur mal so aus interesse)
Jayk



Anmeldungsdatum: 22.08.2008
Beiträge: 1450

Beitrag Jayk Verfasst am: 04. Mai 2015 21:22    Titel: Antworten mit Zitat

Stetig an den Nullstellen von x*sin(x), differenzierbar bei 0.

Etwas allgemeiner könnte man diese Aussage beweisen: metrische Räume, dichte Teilmenge, sodass auch Ac dicht ist. Dann ist für die zusammengesetzte Funktion genau an den Stellen x stetig, wo .

Beweisskizze: Zu zeigen, dass keine weiteren Stellen infrage kommen, ist einfach: Man konstruiert zwei Folgen mit unterschiedlichen Grenzwerten, wofür man direkt die Charakterisierung der Stetigkeit von g und h über Grenzwerte von Folgen verwenden kann (hierfür braucht man die Dichtheit).
Zu zeigen, dass f an diesen Stellen stetig ist: Teile mit in zwei Teilfolgen , auf (die, falls beide konvergieren, beide gegen denselben Wert konvergieren – ansonsten ist man schon fertig), finde für epsilon>0 Indizes , die die üblichen Bedingungen erfüllen, und finde so ein , das die übliche Bedingung erfüllt.

Damit kannst du die a) direkt zeigen und die b) mit dem Lemma, dass eine Funktion f(x) an einer Stelle x0 genau dann differenzierbar ist, wenn es eine bei 0 stetige Funktion g gibt, sodass f(x)-f(x0)=(x-x0)*g(x-x0).

PS: Ich habe überlegt, ob ich gar nichts schreibe oder eine Beweisskizze. Natürlich bin ich (wie Nobundu) neugierig geworden, was die Lösung ist, und habe mir überlegt, wie ich es beweisen würde. Also habe ich schnell das aufgeschrieben, was ich mir gedacht habe (eben eine Beweisskizze). Klar kann es sein, dass sich dann beim ausführlichen Beweis unvermutete Schwierigkeiten ergeben. Klar würde ich das ausführlicher aufschreiben, wenn ich diesen Übungszettel abgeben müsste. Dafür ist mir aber meine Zeit etwas zu schade. Ich habe die Lösung zum Noether-Theorem skizziert, weil ich geglaubt habe, du wärst an der Lösung interessiert, nicht, um zu beweisen, dass ich es kann. Hier kennst du wohl schon die Lösung, deswegen werde ich auch nicht ausführlicher werden. Wie jh8979 schon gesagt hat, sind die Aufgaben nicht so schwer, wie du glaubst. Mitleid in der Form, dass etwas schief gelaufen ist, hast du schon bekommen. Mit deiner kognitiven Dissonanz, dass deine Leistungsfähigkeit nicht mit dem Niveau der Aufgaben harmoniert, musst du selbst klarkommen.
StudentT



Anmeldungsdatum: 02.03.2009
Beiträge: 148

Beitrag StudentT Verfasst am: 09. Mai 2015 19:42    Titel: Re: Schwere Klausur, wieso? Antworten mit Zitat

physikstudent96 hat Folgendes geschrieben:
ca 90% konnten die Aufgabe nicht lösen

Durchfallquote lag bei 85%

Wieso erstellen Profs schwierige Klausuren?


Hallo,

das spricht nicht gerade für diese 90% der Studierenden, finde ich. Denn genau die beiden von dir als (zu) schwierig zitierten Aufgaben finden sich eins zu eins in einer vom Dozenten im SoSe 2014 gestellten und nach wie vor sehr leicht online zu findenden Probeklausur (inkl. Lösungen). Und zu einer guten Prüfungsvorbereitung gehört meiner Meinung nach auf jeden Fall alle früher von diesem Dozenten stammenden Prüfungsaufgaben durchzurechnen, oder zumindest so viele wie möglich, falls sehr viele verfügbar sind. Zum einen ist es eben eine gute Einübung der Inhalte und wie man damit umgeht und zum anderen lernt man den Stil in Formulierung und Zielsetzung der Aufgabenstellung des Prüfers kennen. Und das kann einem auch bei völlig neuen, noch mehr aber bei leicht abgewandelten und wunderbar natürlich bei völlig identischen Prüfungsaufgaben helfen. Das soll kein Vorwurf sein. Lasse es dir vielmehr eine Lehre sein, in Zukunft sowas zu beachten, auch wenn es den meisten Physikern eher darum geht, das, was sie interessiert zu verstehen als eben gerade die Aufgaben und Themen des Prüfers. Aber gute Noten sind schließlich auch etwas wert und daher ist es sehr nützlich, sich auch ein wenig nach dem Prüfer zu richten, was die Vorbereitung angeht.

Und sollten keine Prüfungsaufgaben vom jeweiligen Prüfer aufzutreiben sein, dann lohnt es sich dennoch, die letzten verfügbaren zum selben Fach an der eigenen Uni anzuschauen. Schließlich wollen neue Dozenten oft eine gewisse Kontinuität wahren und orientieren sich dann an den zuletzt gestellten Prüfungen.

Gruß,
Markus
Schildbürger
Gast





Beitrag Schildbürger Verfasst am: 10. Mai 2015 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

85% geht doch noch Big Laugh
Ich sag nur 100% durchgefallen in Mathe 3 und drei bestanden von 30-irgendwas in Theoretische Physik: Elektrodynamik.

Da muss man durch. Ich hab mal ein Semester nur für theoretische Physik gelernt und auch nur das geschrieben. War trotzdem kein blendendes Ergebnis, aber bestanden ist bestanden! =)
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