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Korngrenzen
 
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stinktier47



Anmeldungsdatum: 17.09.2004
Beiträge: 2
Wohnort: 2333 Leopoldsdorf

Beitrag stinktier47 Verfasst am: 19. Sep 2004 19:14    Titel: Korngrenzen Antworten mit Zitat

Hilfe bitte kann mir jemand eine erklärung geben, wie Korngrenzen entstehen?
hängt das mit der erstarrung bei der Abkühlung eines Metalles zusammen? grübelnd
Teufelus



Anmeldungsdatum: 11.04.2004
Beiträge: 62
Wohnort: Hannover

Beitrag Teufelus Verfasst am: 19. Sep 2004 21:18    Titel: Antworten mit Zitat

es hängt vor allem von der abkühlgeschwindigkeit ab: langsames abkühlen--> grobkorn. schnelles abkühlen --> feinkorn. wenn du eine rekristallisation durchführst, sind weitere faktoren: glühtemperatur (zu hoch--> grobkorn), vorverformungsgrad (es muss ein kritischer Vorverformungsgrad überschritten werden), reinheitsgrad (re reiner desto leichter geht die rekris vonstatten).

körner selbst entstehen z.b. durch fremdkeimbildung. das bedeutet, dass grenzflächen zur anlagerung von körnern bereitgestellt werden z.b. durch: impfen (beigeben von legierungselementen mit höherem schmelzpunkt). aber auch die wandoberfläche beim guss stellt eine grenzfläche dar.

wenn dir das nicht geholfen hat stell deine frage bitte präziser;-)

mfg

teufelus
Bruce



Anmeldungsdatum: 20.07.2004
Beiträge: 537

Beitrag Bruce Verfasst am: 20. Sep 2004 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ich versuche mich auch mal daran, die Enstehung von Korngrenzen ein wenig zu erläutern.

Soviel vorweg: Korngrenzen sind eine Folge der mikroskopischen Dynamik bei der
Erstarrung einer Metallschmelze.

Der Kristallisationsprozess in einer Metallschmelze läuft so ab, daß unterhalb
der Schmelztemperatur in der Schmelze stets vorhandene Kristallisationkeime zu
kleinen Kristalliten anwachsen. Die Kristallisationskeime sind Bereiche in der
Schmelze, in denen temporär eine Nahordnung der Atome auftritt, die der Nahordnung
der Kristallstruktur des festen Metalls entspricht. Diese Bereiche entstehen spontan
in der Schmelze und können weiter anwachsen oder wieder zerfallen. Ein Kristallisationskeim
ist also so etwas wie eine zufällige lokale Fluktuation der Nahordnung, die sich erst
unterhalb der Schmelztemperatur durchsetzt und dann durch weiteres Wachstum zur Ausbildung
von Kristalliten führt. Begünstigt wird die Ausbildung von Kristallisationskeimen durch
Verunreinigungen wie Fremdatome oder die Behälterwand. Die Kristallite entstehen an
unterschiedlichen Stellen in der Schmelze und deren Grenzflächen treffen aufeinander,
wenn sich genügend viele davon gebilded haben. Diese Grenzflächen werden so zu Korngrenzen.

Gruß von Bruce.
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