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ein kleines natur-raetsel
 
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magician4



Anmeldungsdatum: 03.06.2010
Beiträge: 914

Beitrag magician4 Verfasst am: 10. Aug 2012 23:36    Titel: ein kleines natur-raetsel Antworten mit Zitat

wer mag, kann sich ja mal ueberlegen wie das wohl angehen kann, besonders die schlussendliche form betreffend
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=Tjz5kR83Fq0


... und meine loesungsvermutung dazu poste ich dann am sonntag


have fun!

ingo
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 11. Aug 2012 07:24    Titel: Antworten mit Zitat

Tricks mal ausgeschlossen.

Dieses ... Gewässer muß ja aufregend sein für Chemiker; ich hätte Angst da eine Kippe reinzuschmeißen.
Ansonsten erinnern die temporären Farbringe an Interferenzen von dünnen Benzinschichten. Ihr "Aufblühen" und wieder "Vergehen" könnte auf ein im "Wasser" schwebendes leckes Behältnis deuten, bei dem stoßweise(?) Öl / Benzin ... austritt. Zu Beginn dehnt sich der Fleck kreisförmig aus und bildet dann eine "Blüten"form; weiß der Geier. Möglicherweise ein aushärtendes + dann reißendes Lösungsmittel plus Polymere; Ölfarbe grübelnd grübelnd

EDIT Was mich inzwischen fast mehr erstaunt: Warum macht niemand der vielen Zuschauer den Versuch, eine dieser "Blumen" aus dem Gewässer zu fischen? Denn das wäre echte Physik: Nicht phantasieren, spekulieren, sondern experimentieren!
magician4



Anmeldungsdatum: 03.06.2010
Beiträge: 914

Beitrag magician4 Verfasst am: 12. Aug 2012 14:18    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Zu Beginn dehnt sich der Fleck kreisförmig aus und bildet dann eine "Blüten"form; weiß der Geier. Möglicherweise ein aushärtendes + dann reißendes Lösungsmittel plus Polymere; Ölfarbe grübelnd grübelnd


genau dahin geht auch meine interpretation:
Zitat:
meine vermutung: das ganze ist ein stoffgemisch, aus dem eine (leichtfluechtige?) komponente sich relativ schnell verabschiedet, woraufhin dann eine verfestigung eintritt (daher auch das "verblassen" der newtonringe)

die verfestigungszeit ist eine funktion der zeit des luftkontakts und der schichtdicke: letztere sollte nach aussen hin abnehmen), betrifft mithin den "aussenrand" am fruehesten: irgendwann ist der "hart"

nachdraengendes oel "sprengt" dann den "kreis", und zwar interessanter weise in recht gleichmaessige segmente. an der bruchstelle draengt frisches oel nach (ist aber niedrigviskoser als der "altrand", daher fliess-schneller, und fuehrt so zur ausbildung der "spitzen"

aber wie auch immer: (a) huebsch , (b) vermutlich eine ziemliche umweltsauerei und (c) ein interessanter fall von makroskopischer auto-strukturgenese

gruss

ingo

(aus: http://www.chemieonline.de/forum/showthread.php?t=196777 )

Zitat:
EDIT Was mich inzwischen fast mehr erstaunt: Warum macht niemand der vielen Zuschauer den Versuch, eine dieser "Blumen" aus dem Gewässer zu fischen?

moeglicherweise genau deshalb:
Zitat:
Dieses ... Gewässer muß ja aufregend sein für Chemiker; ich hätte Angst da eine Kippe reinzuschmeißen.

ich wuerde da auch net freiwillig die hand reinhalten oder sowas...


gruss

ingo
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 13. Aug 2012 05:07    Titel: Antworten mit Zitat

Moin Ingo

und danke nochmal für das nette Rätsel!

Eigentlich lag mir das "periodische" Auftreten der "Erscheinung" noch auf der ..., naja, Zunge kann man schlecht sagen. Aber wenn man sich vorstellt, was da unten vielleicht an Kanistern so rumdümpelt...

Natürlich kann man aus dem deutschen Sessel heraus über solche dreckigen Verhältnis die Nase rümpfen. Doch man sollte besser China als Maßstab sehen, wie es sich in historisch kurzer Zeit entwickelt und wie jetzt Konsum, Lebensverhältnisse und Umweltansprüche nachziehen werden. Bin optimistisch.

Auch das passive Zuschauerverhalten (man hätte mit einem Stöckchen so ein Dings rausfischen können) dürfte kein chinesisches Spezifikum sein. Rumspekulieren statt experimentieren scheint hierzulande genauso üblich.

Gruß!
magician4



Anmeldungsdatum: 03.06.2010
Beiträge: 914

Beitrag magician4 Verfasst am: 13. Aug 2012 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Rumspekulieren statt experimentieren scheint hierzulande genauso üblich.

ich sags mal so: neugier (besonders aesthetisch ansprechenden phaenomenen gegenueber) gepaart mit vorsicht ist dem homo sapiens eigen, und ich denke dass die leute in aller welt sich initial so verhalten, zunaechst: gucken und checken.
wir wissen nicht , ob und wann da dann auch die behoerden eingeschaltet wurden um den dingen (die bei einigem nachdenken ja eine nicht unbedenkliche ursache haben muessten) auf den grund zu gehen, ggf. gefahrenabwehr zu betreiben etc.: aber ich unterstell das den leuten mal, dass die da nicht einfach nur rumgestanden haben und gegafft, sondern nach ner zeit auch gehandelt.
schliesslich hat das ganze ja seinen weg in die medien gefunden, und sowas passiert i.d.r. nicht ohne einschaltung der behoerden, zumindet in china.

Zitat:
Natürlich kann man aus dem deutschen Sessel heraus über solche dreckigen Verhältnis die Nase rümpfen.

dies war sicherlich nicht meine absicht, dazu ist mir die situation in "entwickelten industrienationen mit etabliertem umweltrecht" viel zu glashausig.
Zitat:

Doch man sollte besser China als Maßstab sehen, wie es sich in historisch kurzer Zeit entwickelt und wie jetzt Konsum, Lebensverhältnisse und Umweltansprüche nachziehen werden.

china ist ohne zweifel quelle der meisten, auch der mediterranen hochkulturen (einwanderung von indogernanen und finno-ugren in den europaeischen siedlungsraum von dort her, mit anzunehmendem kultur-transfers): die hatten schon um ~6000 v.chr. strukturn,welche bei den sumerern (~ 5000 v.chr) oder gar aegyptern (~3500 v.chr) erst jahrtausende spaeter zu verzeichnen sind (u.a. staatsstruktur, beamtenschaft, staedtbau..).
um 1500 hatten die eine flotte auf die beine gestellt und auf den weg geschickt welche sich aufgemacht hatte die welt zu erobern (und welche dem rest der z.b. europaeischen marinen technologisch derart ueberlegen war, dass die geschichte mit sicherheit eine andere geworden waere: europa waere sang- und klanglos erobert und ggf. kolonisiert worden, just so wie es den indigenen staemmen amerikas erging durch europaeische entdecker/eroberer).
haette der damalige kaiser seine leute nicht spaeter zurueckgepfiffen, die flotte auf land gesetz und verbrannt, und jede weitere expansion verboten ( warum genau ist bis heute ungeklaert, man nimmt religioese motive an), waeren die mit scherheit ueber indien hinausgekommen: ein clash of cultures mit sehr anderem ausgang, hoechstwahrscheinlich.


china ist daher das paradebeispiel fuer mich, wie herrschaftsformen in der lage sind, alles was z.b. technologisch (aber eben auch politisch, ethisch, philosophisch..) moeglich ist, zu dominieren, ggf. in die barbarei zurueckzutreiben (z.b. Mao, kulturrevolution) oder aber in kuerzester zeit (im kontast, in anderen systemen) zu den erstaunlichsten fortschritten zu befluegeln: ein satz, und weniger als ein jahrzehnt spaeter waren wir auf dem mond.

und so betachtet kann ich deinen optimismus nicht teilen: ich sehe china da nicht wirklich auf einem weg in eine lebenswerte zukunft fuer alle, sondern eher auf dem weg in eine fast schon neo-feudalistische, sehr persistente struktur, mit einigen wenigen maden im speck, und vielen vielen fleissigen arbeitsbienen.
... und alles andere ist getreu dem motto Lampedusas "damit alles beim alten bleibt, muessen wir geringfuegige veraenderungen vornehmen" : reine makulatur

ich blick da eher pessimistisch in die zukunft, und nicht nur in sachen china


gruss

ingo
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 13. Aug 2012 18:50    Titel: Antworten mit Zitat

magician4 hat Folgendes geschrieben:
ich blick da eher pessimistisch in die zukunft, und nicht nur in sachen china
Guck Dir die Bilder ab: Autos, Handys usw. Das sind nicht mehr Maos Arbeitssklaven, diese Leute haben am Kapitalismus, an der Marktwirtschaft geschnuppert und das läßt sich nicht mehr zurückholen wie beim Zauberlehrling. Die haben unter Scheißbedingungen Billigklamotten genäht für uns - längst vorbei; jetzt wollen sie sich selber was anziehen, was gutes. Finde ich prima. Meine Sorge ist eher, daß dieses Riesenreich politisch explodieren könnte. mfG
magician4



Anmeldungsdatum: 03.06.2010
Beiträge: 914

Beitrag magician4 Verfasst am: 13. Aug 2012 20:15    Titel: Antworten mit Zitat

OT:

das ist eine lange diskussion...


was wir hier im westen zu sehen kriegen ist das geschehen in bestimmten, priviligierten teilen des landes (meist in den sog. "sonderwirtschaftszonen" o.ae.), die jedoch nur den alllerkleinsten teil chinas darstellen.
es ist fuer die situation "der chinesischen massen" nicht repraesentativ (was meinst du wohl, woher das phaenomen "wanderarbeiter" dort seine ursache hat?): in der flaeche ist China immernoch arm, bitterarm, und noch sehr sehr rueckstaendig.

auch dieser film stammt aus einer solchen sonderwirtschaftszone (konkret: in der provinz sichuan)

schlussendlich:
Zitat:
Die haben unter Scheißbedingungen Billigklamotten genäht für uns - längst vorbei; jetzt wollen sie sich selber was anziehen, was gutes.

ja, stimmt, und ja, ich finds auch gut
aber: genau darin liegt die crux, genau deshalb wandern arbeitsintensive produktionen auch schon seit einigen jahren massiv dorthin ab, wo es eben nochmals wieder billiger sich produzieren lasst usw (aktuell vornehmlich vietnam u.ae.).
das "chinesische wirtschaftswunder" steht (auch deshalb) daher kurz vor dem kollaps, und wenn es china nicht gelingt seinen binnenmarkt mal anzukurbeln, dann wird das ganze dort mit einem riesenknall implodieren.

und das wird dann nicht lustig, kein bisschen, denn wenn dieser riese in agonie anfaengt um sich zu schlagen, dann gibts kleinholz


gruss

ingo
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 13. Aug 2012 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

Zeit für eine Wette ... grübelnd
magician4



Anmeldungsdatum: 03.06.2010
Beiträge: 914

Beitrag magician4 Verfasst am: 13. Aug 2012 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

ich wette so ungern auf das unglueck der welt..


.. aber dass das grundkonstruikt der westlichen geldpolitik - die initialausgabe von geld gegen zins durch privatbanken (FED usw.) - hier grad vor unser aller augen massiv kollabiert, da selbst eine lineare inflation das anwachsen der zinseszinsbedingten akkumulierten schulden aus ~ 60 nachkriegsjahren nicht mehr gegenkompensiert , dazu muss man kein marxist sein um das zu erkennen, dazu reicht simple oberstufen-mathematik.

der wert des dollar implodiert, und mit ihm alle anderen beigeordneten waehrungen, incl. des euro. damit sublimiert die kaufkraft der chinesischen waehrungsreserven (haupts. US-$) wie trockeneis in der sonne, begleitet von massivem, problemverschaerfendem kaufkraftverlust seitens ihrer kunden.

und wenn die strohfeuer - wir werfen liquiditaet ins system, notfalls per helikopter (B. Bernanke, chef FED seit 2006) - ausgebrannt sind, dann gibts ein boeses erwachen, und ein finanzwirtschaftliches erdbeben ohne beispiel, gegen das die weltwirtschaftskrise 1929 sich rueckblickend wie ein kindergeburtstag ausnehmen wird.

und ja, ich hoffe ich behalte unrecht


gruss

ingo
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