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Hat heißes Wasser mehr Masse als kaltes?
 
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Zwergo1
Gast





Beitrag Zwergo1 Verfasst am: 12. Jun 2012 18:09    Titel: Hat heißes Wasser mehr Masse als kaltes? Antworten mit Zitat

Laut E=mc2 hätte heißes Wasser mehr Masse als kaltes.
Das Energie in Masse verwandelt wird ist mir klar,aber wie vereinbart sich das mit der geringeren Dichte von heißem Wasser?
Oder hat die nichts mit Masse zu tun?
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5064

Beitrag DrStupid Verfasst am: 12. Jun 2012 18:21    Titel: Re: Hat heißes Wasser mehr Masse als kaltes? Antworten mit Zitat

Zwergo1 hat Folgendes geschrieben:
Laut E=mc2 hätte heißes Wasser mehr Masse als kaltes.


Damit hast Du Deine Frage bereits selbst beantwortet.

Zwergo1 hat Folgendes geschrieben:
Das Energie in Masse verwandelt wird ist [...]


...ein weiter verbreiteter Irrtum. Energie und Masse sind äquivalent. Ineinander umwandeln kann man sie nicht.

Zwergo1 hat Folgendes geschrieben:
aber wie vereinbart sich das mit der geringeren Dichte von heißem Wasser?


Mit einem größeren Volumen.
Zwergo1
Gast





Beitrag Zwergo1 Verfasst am: 12. Jun 2012 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für die Antwort und den Hinweis auf die Äquivalenz von Energie und Masse.
Das Volumen wird größer,mir geht ein Licht auf,wie ist das genau mit Masse und Energie?
Die Umwandlung von Masse in Energie geht aber,Kernspaltung.
Wenn ich z.B eine Rakete auf halbe Lichtgeschwindigkeit bringe,wächst ihre Masse an.Wird da Energie in Masse umgewandelt,oder ist das nur die Trägheit der Energie die wächst?
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5064

Beitrag DrStupid Verfasst am: 12. Jun 2012 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

Zwergo1 hat Folgendes geschrieben:
Die Umwandlung von Masse in Energie geht aber,Kernspaltung.


Nein, da geht das auch nicht. Das wäre ein Verstoß gegen die Energieerhaltung. Bei der Kernspaltung wird ein Teil der vorher im Kern steckenden Energie abgegeben und weil mit diese Energie auch die dazugehörige Masse verloren geht, wird der Kern leicher. Weder die masse noch die Energie des Gesamtsystems ändern sich dabei.

Zwergo1 hat Folgendes geschrieben:
Wenn ich z.B eine Rakete auf halbe Lichtgeschwindigkeit bringe,wächst ihre Masse an.


Wenn Du sie durch eine externe Kraft beschleunigst, wächst ihre träge Masse aber nicht ihre Ruhemasse.

Zwergo1 hat Folgendes geschrieben:
Wird da Energie in Masse umgewandelt


Nein.

Zwergo1 hat Folgendes geschrieben:
oder ist das nur die Trägheit der Energie die wächst?


Genau so ist es. Die Trägheit der Rakete wächst um die Trägheit der zugeführten kinetischen Energie.
Zwergo1
Gast





Beitrag Zwergo1 Verfasst am: 13. Jun 2012 00:30    Titel: Antworten mit Zitat

Wieder was gelernt,danke für die Nachhilfe.
Zwergo1
Gast





Beitrag Zwergo1 Verfasst am: 15. Jun 2012 00:05    Titel: Antworten mit Zitat

Laut Wikipedia wird bei der Kernspaltung Masse in Energie verwandelt,dabei wird Bindungsenergie frei.

Auch der Admin vom Physikerboard ist der Meinung.
Zitat:
Dass Masse "geronnene Energie" ist, ist eine schöne anschauliche Formulierung, die klar macht, dass Masse nichts anderes als eine Form von Energie ist, wie Einsteins berühmte Formel besagt. Das heißt, man kann Masse in nutzbare Energie verwandeln, und man kann umgekehrt auch zum Beispiel Strahlungsenergie in Masse verwandeln.

Quantenphysik
Ist Masse geronnene Energie?
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18208

Beitrag TomS Verfasst am: 15. Jun 2012 00:08    Titel: Antworten mit Zitat

DrStupid hat Folgendes geschrieben:
Bei der Kernspaltung wird ein Teil der vorher im Kern steckenden Energie abgegeben und weil mit diese Energie auch die dazugehörige Masse verloren geht, wird der Kern leicher. Weder die Masse noch die Energie des Gesamtsystems ändern sich dabei.


Zwergo1 hat Folgendes geschrieben:
Laut Wikipedia wird bei der Kernspaltung Masse in Energie verwandelt, dabei wird Bindungsenergie frei.


Ich denke, ihr seid euch da einig.

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5064

Beitrag DrStupid Verfasst am: 15. Jun 2012 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
Zwergo1 hat Folgendes geschrieben:
Laut Wikipedia wird bei der Kernspaltung Masse in Energie verwandelt, dabei wird Bindungsenergie frei.


Ich denke, ihr seid euch da einig.


Nur was den zweiten Teil der Aussage angeht. Der erste Teil ist falsch. Masse und Energie sind Erhaltungsgrößen. Die können nicht ineinander oder in irgend etwas anderes umgewandelt werden. Es ist lediglich möglich, verschiedene Energieformen ineinander umzuwandeln bzw. Energie zwischen Systemen auszutauschen.

Ich weiß zwar, dass diejenigen, die wissen wovon sie reden, mit der "Umwandlung von Masse in Energie" das richtige meinen. Das versteht aber nur jemand, der es ebenfalls weiß. Alle anderen verstehen es falsch und glauben, dass sich bei diesem Prozess die Masse eines Systems verringert und seine Energie entsprechend erhöht. Diese Aussage ist deshalb im besten Fall überflüssig und ansonsten irreführend.

Tatsächlich bleiben Masse und Energie eines abgeschlossenen Systems konstant. Sie können nur durch Austausch über die Systemgrenzen hinweg verändert werden und das kannte man so im Prinzip schon in der klassischen Physik. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass die Masse in der RT nicht mehr von Energie und Impuls unabhängig ist. Gibt beispielsweise ein ruhendes System Energie ab, dann verliert es zwangsläufig auch das entsprechende Äquivalent an Ruhemasse. Sowas gibt es in der klassischen Mechanik nicht. Das hat aber überhaupt nichts mit Unwandlung von Masse in Energie zu tun.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18208

Beitrag TomS Verfasst am: 16. Jun 2012 09:46    Titel: Antworten mit Zitat

Du hast sicher recht, aber man kann die "Umwandlung von Masse in Energie" durchaus anschaulich und dabei richtig erklären.

Wenn ein Teilchen der Ruhemasse M (und damit der Ruhenergie Mc²) in mehrere jeweils leichtere Teilchen zerfällt - wobei diese kinetische Energie tragen und somit nicht in Ruhe sind - dann ist die Summe der Massen der leichteren Teilchen kleiner als die Masse M des ursprünglichen Teilchens. Insofern ist "Ruhemasse als Erhaltungsgröße" ein irreführender Begriff, denn die Ruhemasse des Gesamtsystems aus mehreren Teilchen ist nicht gleich der Summe der Ruhemassen der Einzelteilchen. Insofern spricht man ja auch von besser von invarianter Masse als von Ruhemasse, die bei einem zusammengesetzten System nicht so leicht zu dieser Fehlinterpretation führt.

Da nun aber die Summe der Ruhemassen der einzelnen Teilchen kleiner als die Masse M ist, muss zwangsläufig die invariante Masse des Gesamtsystems (die gleich M ist) bzw. die Gesamtenergie (gleich Mc²) notwendigerweise teilweise durch kinetische Energie aufgebracht werden.

So ist der Satz von "Umwandlung von Masse in Energie" zu verstehen, und so ist er auch nicht falsch oder irreführend - er bedarf eben einer Erklärung. Wichtig dabei ist, genau zu sagen, was mit 'Masse' gemeint ist (Ruhemasse, invariante Masse, Summe von Ruhemassen, ...), ohne diese Präzisierung kann leicht Blödsinn herauiskommen.

Ein extremes Beispiel wäre der Zerfall des Positroniums, also des gebundenen Zustandes aus einem Elektron und einem Positron. Die invariante Masse M dieses Systems ist in sehr guter Näherung gleich M=2m wobei m für die Ruhemasse des Elektrons steht, also 511 keV. Nach dem Zerfall in zwei Photonen ist die invariante Masse des Gesamtsystems immer noch M, wobei diese nun von zwei Photonen getragen wird, die jeweils masselos sind, also verschwindende Ruhemasse haben.

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Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5064

Beitrag DrStupid Verfasst am: 16. Jun 2012 18:22    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
Du hast sicher recht, aber man kann die "Umwandlung von Masse in Energie" durchaus anschaulich und dabei richtig erklären.

Wenn ein Teilchen der Ruhemasse M (und damit der Ruhenergie Mc²) in mehrere jeweils leichtere Teilchen zerfällt - wobei diese kinetische Energie tragen und somit nicht in Ruhe sind - dann ist die Summe der Massen der leichteren Teilchen kleiner als die Masse M des ursprünglichen Teilchens.


Das hat keine physikalische Bedeutung. Ich kann ein System nach belieben in Teilsysteme zerlegen und weil ihre Ruhemassen nicht additiv sind, können sie sich dabei zu völlig verschiedenen Werten addieren. Aber in der Realität ädert sich dadurch natürlich nichts. Es ist deshalb unsinnig einzelne Ruhemassen von kleinen Teilchen zu addieren und das Ergebnis mit der Ruhemasse des Teilchens zu vergleichen, aus dem sie entstanden sind. Sinnvoll ist nur der Vergleich der Ruhemassen des Gesamtsystems vor und nach dem Zerfall. Wenn das System abgeschlossen ist, wird man dabei keine Veränderung feststellen.

Darüber hinaus würde diese Argumentation auch dann nicht zum Ziel führen, wenn tatsächlich eine objektive Änderung irgendwelcher Massen stattfinden würde. Würde nämlich Masse in Energie umgewandelt werden, dann müsste sich die Energie erhöhen und das ist ganz sicher nicht der Fall. Die Summe der Energie der leichten Teilchen (einschließlich Photonen und dergleichen) ist genauso groß wie die Energie des Teilches aus dem sie entstanden sind.

TomS hat Folgendes geschrieben:
Insofern ist "Ruhemasse als Erhaltungsgröße" ein irreführender Begriff, denn die Ruhemasse des Gesamtsystems aus mehreren Teilchen ist nicht gleich der Summe der Ruhemassen der Einzelteilchen.


Ich kann Dir nicht folgen. Was hat denn die Erhaltung einer Größe mit ihrer Additivität zu tun?

TomS hat Folgendes geschrieben:
Insofern spricht man ja auch von besser von invarianter Masse als von Ruhemasse, die bei einem zusammengesetzten System nicht so leicht zu dieser Fehlinterpretation führt.


Ich kann nicht erkennen, warum einer dieser beiden Begriffe besser sein soll, als der andere. Ebenso gut könnte man das Ding auch Karl-Heinz nennen. Entscheidend ist, dass man weiß, was gemeint ist und wer mit dem Begriff „Ruhemasse“ nichts anfangen kann, wird mit der „invarianten Masse“ nicht besser klar kommen.
D2



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Beiträge: 1723

Beitrag D2 Verfasst am: 16. Jun 2012 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

Da sollte man vielleicht nur über Energie und Impuls eines System reden, wer will oder braucht wird schon die äqualente Masse des Systems errechnen: m =E/c².
Wie diese äqualente Masse zusammengesetzt ist, ob die einzelne Teilchen des untersuchten System Ruhemasse besitzen oder nicht, und wie groß diese Ruhemassen sind, spielt eine untergeordnete Rolle.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18208

Beitrag TomS Verfasst am: 16. Jun 2012 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

DrStupid hat Folgendes geschrieben:
Ich kann ein System nach belieben in Teilsysteme zerlegen und weil ihre Ruhemassen nicht additiv sind, können sie sich dabei zu völlig verschiedenen Werten addieren. ...
Stimmt

DrStupid hat Folgendes geschrieben:
Es ist deshalb unsinnig einzelne Ruhemassen von kleinen Teilchen zu addieren und das Ergebnis mit der Ruhemasse des Teilchens zu vergleichen, aus dem sie entstanden sind.
Es durchaus sinnvoll das zu tun. Man erkennt, dass die Ruhemassen nicht additiv sind und dass deswegen die Energie nicht ausschließlich in der Masse der einzelnen Teilchen (oder Teile) steckt. Sämtliche Diskussionen um Bindungsenergien, Massendefekt in der Kernphysik, Massen von Quarks und Hadronen usw. drehen sich genau um diesen Vergleich.

DrStupid hat Folgendes geschrieben:
Sinnvoll ist nur der Vergleich der Ruhemassen des Gesamtsystems vor und nach dem Zerfall. Wenn das System abgeschlossen ist, wird man dabei keine Veränderung feststellen.
Außer der Erkenntnis, dass die Gesamtenergie erhalten ist, folgt daraus nicht viel.
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Zwergo1
Gast





Beitrag Zwergo1 Verfasst am: 18. Jun 2012 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

In einem neueren Buch ,schreibt der Autor,dass man Masse und Energie vergleichen könne mit Wasserdampf und Wasser,nur unterschiedliche Erscheinungsformen der selben Sache ,die ineinander umgewandelt werden können.
Jetzt würde ich sagen,das ist nicht richtig!?
Kann man die größere Masse bei heißem Wasser,auch mit der größeren Trägheit der Energie erklären,wie bei der Rakete?
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18208

Beitrag TomS Verfasst am: 18. Jun 2012 17:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ich würde nicht Masse mittels Trägheit erklären, sondern Trägheit mittels Masse.

Zunächst würde ich auch mal genauer spezifizieren, was mit Masse gemeint ist. Wir reden hier üblicherweise von der Ruhemasse eines Körpers oder Systems; man spricht auch von der sogenannten invarianten Masse. Grund ist, dass Energie E und Impuls p unter Lorentztransformationen nicht invariant sind (genauso wie Energie und Impuls sich in der Newtonschen Mechanik unter Galileitransformationen ändern), dass jedoch die invariante Masse m



für beliebige Bezugssysteme S, S', S'', ... und damit beliebige E, E', E'', ... und p, p', p'', ... immer einen festen, konstanten Wert hat.

Für einzelne Teilchen identifiziert man diese invariante Masse mit der Ruhemasse, in anderen Fällen tut man sich damit begrifflich etwas schwer (so würde wohl niemand von der "Ruhemasse des Sonnensystems" reden, sondern von der invarianten Masse, aber das ist nur Wortklauberei und letztlich meint beides das selbe).

Die invariante Masse m eines aus n Massenpunkten i=1,2,...,n zusammengesetzten Systems erhält man wie folgt:







Wie wir bereits diskutiert haben, ist das nicht identisch mit der Summe der Ruhemassen der Einzelteilchen.

Nun zu deiner Frage, ob Energie und Masse letztlich das selbe sind.

Wenn man wie oben Gesamtimpuls und Gesamtienergie betrachtet, dann stellt man eben fest, dass i.A. für die Ruhemasse gerade nicht E=mc² gilt. Dies gilt nur für den Fall, dass E die Ruheenergie bezeichnet, d.h. dass das betrachtet Objekt in Ruhe ist und der Impuls verschwindet. I.A. fährt man mit der allgemeinen Beziehung zwischen Gesamtenergie E, Gesamtimpuls p und invarianter Masse m recht gut. Außerdem kann man noch sagen, dass die invariante Masse m im Ruhesystem also für p=0 der Ruheenergie E(p=0) proportional ist, also E(p=0) = mc². In diesem Sinne kann man auch einem beliebnig komplexen Objekt eine Masse zuordnen, indem man nämlich aus seiner Ruheenergie (im System mit Gesamtimpuls p=0) eine Masse m=E/c² berechnet. Diese invariante Masse (man kann sie in jedem Bezugssystem berechnen und wählt hier der Einfachheit halber das mit verschwindendem Gesamtimpuls) wird häufig als Ruhemasse bezeichnet; dabei können die Energieformen die zur Energie E beitragen (wie z.B. in Quantenfeldtheorien bei gebundenen Systemen wie dem Proton) äußerst komplex sein.

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Zwergo1
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Beitrag Zwergo1 Verfasst am: 18. Jun 2012 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

Danke TomS für die ausführliche Antwort,für mich wäre es doch hilfreicher auf jede Frage mit ja oder nein zu antworten,und maximal ein oder zwei Sätze dazu zu schreiben,um einfach ein grundlegendes Verständnis dafür zu bekommen.
Kann man Masse und Energie mit Wasser und Wasserdampf vergleichen?
Kann man die größere Masse bei heißem Wasser,auch mit der größeren Trägheit der Energie erklären,wie bei der Rakete?
DrStupid



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Beiträge: 5064

Beitrag DrStupid Verfasst am: 18. Jun 2012 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
DrStupid hat Folgendes geschrieben:
Sinnvoll ist nur der Vergleich der Ruhemassen des Gesamtsystems vor und nach dem Zerfall. Wenn das System abgeschlossen ist, wird man dabei keine Veränderung feststellen.
Außer der Erkenntnis, dass die Gesamtenergie erhalten ist, folgt daraus nicht viel.


Das genügt zur Falsifizierung der Umwandlung von Masse in Energie.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18208

Beitrag TomS Verfasst am: 19. Jun 2012 07:30    Titel: Antworten mit Zitat

DrStupid hat Folgendes geschrieben:
TomS hat Folgendes geschrieben:
DrStupid hat Folgendes geschrieben:
Sinnvoll ist nur der Vergleich der Ruhemassen des Gesamtsystems vor und nach dem Zerfall. Wenn das System abgeschlossen ist, wird man dabei keine Veränderung feststellen.
Außer der Erkenntnis, dass die Gesamtenergie erhalten ist, folgt daraus nicht viel.


Das genügt zur Falsifizierung der Umwandlung von Masse in Energie.


Ich habe in einem früheren Beitrag zu diesem Thread (verfasst am 16. Jun. 2012 09:46) ausführlich erklärt, wie die Aussage bzgl. Umwandlung von Masse in Energie quasi als Umwandlung zwischen verschiedenen Energieformen zu interpretieren ist und ich habe dafür ein konkretes Beispiel (das Positronium) gewählt. Dieses Beispiel (sowie natürlich hunderte weitere) zeigt, wie die Umwandlung auch experimentell verifiziert werden kann. Deine (eingeschränkte) Interpretation - nämlich ausschließlich Gesamtmasse und Gesamtenergie zu vergleichen - ist natürlich nicht falsch, ignoriert aber die Dynamik der zusammengesetzten Systeme und die Umwandlung der Energieformen. Insofern sagt sie eben tatsächlich nicht viel.

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TomS
Moderator


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Beitrag TomS Verfasst am: 19. Jun 2012 07:46    Titel: Antworten mit Zitat

Zwergo1 hat Folgendes geschrieben:
Kann man Masse und Energie mit Wasser und Wasserdampf vergleichen?
Ich weiß nicht, wozu das gut sein soll. Du kannst den Vergleich ziehen, aber du darfst ihn nicht überstrapazieren.

Zwergo1 hat Folgendes geschrieben:
Kann man die größere Masse bei heißem Wasser,auch mit der größeren Trägheit der Energie erklären,wie bei der Rakete?
Jein.

Warum nein?

Die geschwindigkeitsabhängige Trägheit der Rakete folgt aus einer gerichteten Bewegung mit nicht-verschwindendem Impuls (in einem bestimmten Bezugssystem) und entspricht ihrer geschwindigkeitsabhängigen "relativistischen" Masse. Damit ist sie letztlich nur ein kinematischer Effekt, der aus dem Wechsel des Bezugssystems folgt. Dabei erfolgt keine Erhöhung der Ruhemasse!

Im Falle der Erwärmung des Wassers erfolgt eine Erhöhung der Ruhemasse durch Zufuhr von Energie (jedoch ohne Änderung des Impulses also auch ohne Wechsel des Bezugssystems) d.h. durch Zunahme der inneren Energie.

Vergleiche bitte nicht einfach "die Masse", sondern in beiden Fällen die invariante oder Ruhemasse! Im Falle der Rakete nimmt die Ruhemasse nicht zu, wenn du sie beschleunigst. Im Falle des Wassers führt die Zufuhr von Energie tatsächlich zu einer Erhöhung der Energie des Wassers (gemessen in dessen Ruhesystem) und damit zu einer (winzigen) Erhöhung der Ruhemasse.

Warum ja?

Du kannst natürlich statt mit der Gesamtmasse des Wassers auch mit der kinetischen Energie der einzelnen Wassermoleküle argumentieren. In diesem Sinne könntest du versuchen, aus der zunehmenden Trägheit der schneller bewegten Wassermoleküle auf die zunehmende Trägheit des Gesamtsystems zu schließen. Das wäre korrekt und die entsprechenden Formeln habe ich im letzten Beitrag angegeben.

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DrStupid



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Beitrag DrStupid Verfasst am: 19. Jun 2012 18:22    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
Ich habe in einem früheren Beitrag zu diesem Thread (verfasst am 16. Jun. 2012 09:46) ausführlich erklärt, wie die Aussage bzgl. Umwandlung von Masse in Energie quasi als Umwandlung zwischen verschiedenen Energieformen zu interpretieren ist


Und ich habe in einem noch früheren Beitrag zu diesem Thread (verfasst am 15. Jun 2012 14:48 ) erklärt, dass eine Aussage, die man nur versteht wenn man breits weiß was sie bedeutet und ansonsten zu Missverständnissen führt, bestenfalls überflüssig ist. Wer nicht weiß, dass mit "Umwandlung von Masse in Energie" keine Umwandlung von Masse in Energie gemeint ist, sondern eine Umwandlung zwischen verschiedenen Energieformen, der wird glauben, dass damit eine Umwandlung von Masse in Energie gemeint ist. Und wer das weiß, braucht solche esoterischen Aussagen nicht.
TomS
Moderator


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Beitrag TomS Verfasst am: 19. Jun 2012 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

DrStupid hat Folgendes geschrieben:
Und ich habe in einem noch früheren Beitrag zu diesem Thread ... erklärt, dass eine Aussage, die man nur versteht wenn man bereits weiß was sie bedeutet ...

Es ist hilfreicher, eine Aussagen zu erklären, als zu behaupten, man würde sie nicht verstehen, solange man sie nicht versteht. Letzteres ist trivialerweise richtig, ersteres erfordert möglicherweise etwas Mühe ;-)

DrStupid hat Folgendes geschrieben:
Wer nicht weiß, dass mit "Umwandlung von Masse in Energie" keine Umwandlung von Masse in Energie gemeint ist, sondern eine Umwandlung zwischen verschiedenen Energieformen, der wird glauben, dass damit eine Umwandlung von Masse in Energie gemeint ist.

Wortklauberei - mehr fällt mir dazu nicht ein.

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Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5064

Beitrag DrStupid Verfasst am: 20. Jun 2012 19:47    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
DrStupid hat Folgendes geschrieben:
Wer nicht weiß, dass mit "Umwandlung von Masse in Energie" keine Umwandlung von Masse in Energie gemeint ist, sondern eine Umwandlung zwischen verschiedenen Energieformen, der wird glauben, dass damit eine Umwandlung von Masse in Energie gemeint ist.

Wortklauberei - mehr fällt mir dazu nicht ein.


Das ist Deine Meinung. Ich sehe das anders.
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