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Schallenergie und Schalldruckpegel
 
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David1988
Gast





Beitrag David1988 Verfasst am: 21. Nov 2011 21:47    Titel: Schallenergie und Schalldruckpegel Antworten mit Zitat

Hallo,

es geht um die Präsentation eines Fachzeitschriftenartikels in dem es um die Effekte von Unterwasserschall auf Meeresorganismen geht.

In dem Artikel kommen folgende Sätze vor: Vor allem konnte erstmals ein akustischer Belastungsgrenzwert für Schweinswale ermittelt werden. Dieser liegt für eine einmalige Beschallung bei einer Schallenergie von 164 dB re 1 μPa^2s und einem Schalldruckpegel von 200 dB re 1 μPa_{p–p}.

So, nun meine Frage: Wie würden sich solche Werte bei einem Menschen auswirken?
Ich weis nur, dass 164dB ziemlich laut sind, kann ansonsten aber nicht viel damit anfangen.

Ich hoffe, ihr könnt mir helfen, vielen dank schonmal im Vorraus.

Grüße
David
erkü



Anmeldungsdatum: 23.03.2008
Beiträge: 1414

Beitrag erkü Verfasst am: 23. Nov 2011 19:43    Titel: Re: Schallenergie und Schalldruckpegel Antworten mit Zitat

David1988 hat Folgendes geschrieben:
Hallo,

es geht um die Präsentation eines Fachzeitschriftenartikels in dem es um die Effekte von Unterwasserschall auf Meeresorganismen geht.

In dem Artikel kommen folgende Sätze vor: Vor allem konnte erstmals ein akustischer Belastungsgrenzwert für Schweinswale ermittelt werden. Dieser liegt für eine einmalige Beschallung bei einer Schallenergie von 164 dB re 1 μPa^2s und einem Schalldruckpegel von 200 dB re 1 μPa_{p–p}.
...nn

1. "164 dB re 1 μPa^2s" ist hinsichtlich des Bezugswertes 'Kappes' !

2. Was soll "dB re 1 μPa_{p–p}" sein ? grübelnd

3. Wenn das 'in echt' so in dem Artikel steht, kann'ste ihn Klo

Servus

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Das Drehmoment ist der Moment, wo es zu drehen anfängt. :punk:
ebs



Anmeldungsdatum: 08.06.2010
Beiträge: 26

Beitrag ebs Verfasst am: 06. Jun 2012 20:08    Titel: Re: Schallenergie und Schalldruckpegel Antworten mit Zitat

David1988 hat Folgendes geschrieben:
Vor allem konnte erstmals ein akustischer Belastungsgrenzwert für Schweinswale ermittelt werden. Dieser liegt für eine einmalige Beschallung bei einer Schallenergie von 164 dB re 1 μPa und einem Schalldruckpegel von 200 dB re 1 μPa_{p–p}.
So, nun meine Frage: Wie würden sich solche Werte bei einem Menschen auswirken?

Anmerkung: Es ist allgemein wenig bekannt, dass beim Schallpegel von Wasser ein viel niedrigerer Bezugswert als bei Luft verwendet wird - daher ist kein direkter Vergleich der dB-Werte von Wasserschall zu Luftschall und der Auswirkung beim Menschen möglich.
Von der USA-Marine wurde 1970 für Schall in Wasser (Wasserschall) der niedrige Bezugspegel von 0 dB ≡ 1 µPa (Mikropascal) als Druck willkürlich festgelegt.
Der Bezugs-Schalldruckpegel (Hörschwelle) in Luft von 0 dB ≡ 20 µPa (Mikropascal) entspricht einem Schalldruckpegel von 26 dB in Wasser (keine Hörschwelle). Weiterhin werden Luftschalldruckpegel oft als frequenzbewertete Schalldruckpegel angegeben, um den Frequenzgang des menschlichen Gehörs zu berücksichtigen. Für die Bewertung des Einflusses von Wasserschall auf Meerestiere ist das jedoch kein sinnvoller Bezugsmaßstab.
Die schwierige Vergleichbarkeit von Schallpegelangaben für Luftschall und Wasserschall sorgt bei der Diskussion über die Schädlichkeit von Sonaren und Echoloten und bei Geräuschen von Meerestieren immer für ziemliche Verwirrung.
Als wichtigste Messgröße für den Wasserschall wird wie beim Luftschall der "Schalldruckpegel" verwendet. Obwohl formal die gleichen Methoden verwendet werden, sind Wasserschallpegel und Luftschallpegel nur schwer vergleichbar und führen bei Laien immer wieder zu schwerwiegenden Missverständnissen. Pegel sind logarithmische Größen und nur sinnvoll zu interpretieren, wenn die jeweils verwendeten Bezugswerte beachtet werden. Als Bezugswert für den Schalldruckpegel wird beim Luftschall 20 µPa gewählt, beim Wasserschall dagegen 1 µPa. Der Bezugswert beim Luftschall wurde in Anlehnung an die menschliche Hörschwelle gewählt und entspricht bei Ausbreitung einer ebenen Welle im Medium Luft einem Schalldruck von etwa 2 ∙ 10^-5 Pascal (20 µPa). Dieser Referenzschalldruck entspricht einer Schall-Intensität von etwa 10^-12 W/m². Bekanntlich ist Wasser wesentlich härter als Luft, so dass bei gleicher Intensität die akustisch relevante Partikelgeschwindigkeit wesentlich kleiner, dafür aber der Schalldruck größer ist. Aus diesem Grund ist ein Vergleich der Schalldrücke ohnehin wenig aussagekräftig. Wenn man schon vergleichen will, sollte man eher die Ener-gieflussdichte (Intensität) heranziehen. Weil messtechnisch der Schalldruck besser zugänglich ist, zieht man ihn trotzdem vor. Der dabei verwendete Referenzdruck von 1 µPa in Wasser entspricht einer Schall-Intensität von etwa 0,65 ∙ 10^-18 W/m². Die Beziehungen zwischen Schalldruck und Schall-Intensität sind aber auch einerseits vom Luftdruck, andererseits von Temperatur und Salzgehalt des Wassers abhängig. Näherungsweise unterscheiden sich gleiche Pegelangaben für Luft und Wasser bei ihrem jeweiligen Referenzdruck in ihrem Pegel um etwa 61 bis 62 dB.

Viele Grüße ebs
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