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klettersturz...wie viel kg bei sturz?
 
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schneze89



Anmeldungsdatum: 19.03.2011
Beiträge: 1

Beitrag schneze89 Verfasst am: 19. März 2011 11:11    Titel: klettersturz...wie viel kg bei sturz? Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo bin neu hier da mir sonst keiner helfen kann.
Also es geht darum das ich beim Klettern immer meinen älteren Bruder sichere.
Der hat jedoch 100 kg und ich nur 70 kg.
Es geht jetzt darum das wenn er einen sturz von 2metern macht. Wie viel kg ich dann spühre...



Meine Ideen:
Ich denke das man dazu nur sein eigenes gewicht benötigt das des Kletter partners und
Die höhe von der man stürzt.
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 19. März 2011 11:32    Titel: Antworten mit Zitat

Laie: Es geht vermutlich um die auftretenden Kräfte. Läuft die Sicherungleine (sage ich mal so), dabei durch irgendwelche Haken o.ä.; wie stark dehnt sie sich beim "Auffangen"?
[Ich würde auch vermuten, daß es spezialisierte Seiten zur Kletterphysik gibt.]
schnudl
Moderator


Anmeldungsdatum: 15.11.2005
Beiträge: 6979
Wohnort: Wien

Beitrag schnudl Verfasst am: 19. März 2011 14:03    Titel: Antworten mit Zitat

Als Bergfreund mit 20 Jahren Klettererfahrung kann ich dir persönlich folgendes raten:

* 30kg Unterschied sind gar nicht so viel, wenn dein Partner Toprope klettert.

* Möchte er/sie im Vorstieg unterwegs sein (so schreibst du ...), dann wird es aber heikel. In der Kletterhalle und erst recht im Fels hängt die Wucht des vom Seil übertragenen Fangstoßes weniger von der Höhe, als von der Dynamik des Sturzvorganges ab: Bremst du ruckartig ab (was wegen der erwünschten Seildehnung sowieso nie zu 100% geht) ist der Fangstoß größer als wenn du das Seil noch ein paar cm durchrutschen lässt. Dazu bedarf es aber extremer Übung und es ist nichts für Anfänger. Der wesentliche Parameter für die Wucht des undynamischen Sturzes (Sicherungspartner hält das Seil fest; dieses dehnt sich entsprechend Seildehnung) ist der Sturzfaktor; nachzulesen hier:

http://www.katlein.de/media/dokumente/klettern/Sturzfaktorneu.pdf

Du kannst dich der Problematik des Gewichtsunterschiedes zur Gänze entziehen, wenn du deinen Partner in einem Standplatz sicherst. In Mehrseillängentouren hängst du dich normalerweise in eine Sicherung und sicherst dann den Vorsteiger mit HMS oder Sicherungsgerät (Tuber, etc...). Stürzt dein Partner, so fällt er in die letze Zwischensicherung (hoffentlich nicht die Standplatzsicherung, daher schnell darüber eine erste Sicherung anbringen) und du kannst ihn leicht halten, ohne dass Kraft auf deinen Körper übertragen wird (ich hielt letztes Jahr einen 20m Sturz meiner Partnerin im HMS ohne Probleme).Im Klettergarten und schon gar in der Halle ist diese Sicherungstechnik unüblich. Ich habe es aber auch schon des öfteren so gemacht: In der Halle finden sich meist in Bodenhöhe angebrachte Stubai-Sicherungslaschen, die man nach Absprache mit der Hallenleitung für diesen Zweck verwenden kann (siehe Bild):

Dein Partner wird im Vorstieg auch wesentlich entspannter unterwegs sein können, wenn er weiß, dass es im Falle des Sturzes zu keiner "mitreissenden" Katastrophe kommt.

Wie gesagt, handelt es nur um Toprope, dann wird nichts passieren. Geh nahe zur Wand und gib acht (was man sowieso immer tun sollte), dann wird es klappen. Der Umlenkhaken alleine nimmt ja aufgrund der Reibung schon einen Teil des Gewichts weg.

smile



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Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen (Goethe)
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18082

Beitrag TomS Verfasst am: 20. März 2011 00:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ich würde als Kletterer auch gerne was dazu sagen ... aber das ist nach schnudls Beitrag nicht mehr nötig - super erklärt
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
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