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Kann der Weltraumfahrstuhl überhaupt funktionieren?
 
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ariton



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 4

Beitrag ariton Verfasst am: 12. Dez 2010 21:19    Titel: Kann der Weltraumfahrstuhl überhaupt funktionieren? Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Die Frage ist recht simpel, kann der Weltraumfahrstuhl aus mechanischer Sicht überhaupt funktionieren? Ich bezweifle das es Physikalisch möglich ist ist ein Seil an einen Satelliten zu binden. Um die Materialproblematik für das Seil geht es mir nicht, die wurde ja schon oft genug angesprochen wogegen niemand über die Kräfteproblematik redet. Geht das ganze nicht oder wo liegt mein denkfehler?

Meine Ideen:
Die Überlegung ist folgende. Ein Satellit ist in etwa 36000km Höhe in einer geostationären Umlaufbahn, sprich er bewegt sich am Himmel so schnell das er immer über dem selben Punkt zu stehen scheint. Für einen Satelliten allein ist das ok, die Masse des Satteliten ist unerheblich... Wenn man aber ein Seil an den Satelliten bindet das bis zum Erdboden reicht so ist das Seil ja quasi zu langsam und zentrifugal und zentripedalkraft können sich also nicht aufheben. Sprich der Satellit müsste aus seiner Umlaufbahn gezogen werden. Dieser Effekt müsste durch ein Gegengewicht weiter aussen welches das Gewicht des am Satelliten hängenden Seils ausgleicht kompensiert werden können. Aber durch die höhere Bahn des Gegengewichtes würde es dazu tendieren hinter der Erddrehung zurück zu bleiben. Irgendwie ergibt das kein schlüssiges Bild.
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 12. Dez 2010 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

Sowas http://www.physikerboard.de/topic,18673,-space-elevator-%3F.html ?
ariton



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 4

Beitrag ariton Verfasst am: 12. Dez 2010 22:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ich wollte es eigentlich etwas fundierter. Und die Welt, nun ja, halte ich in Sachen Physik für nicht hinreichend kompetent. Woher haben die die 100000km? Ich hab hier gefragt weil ich mal eine fundierte Antwort wollte. Fundiert bedeutet in dem Zusammenhang auch nicht aus den Medien. Die schreiben eh nur ab ohne zu denken.
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5043

Beitrag DrStupid Verfasst am: 12. Dez 2010 22:55    Titel: Re: Kann der Weltraumfahrstuhl überhaupt funktioniern? Antworten mit Zitat

ariton hat Folgendes geschrieben:
Aber durch die höhere Bahn des Gegengewichtes würde es dazu tendieren hinter der Erddrehung zurück zu bleiben.


Wenn Du fundierte Antworten willst, dann solltest Du auch fundierte Fragen stellen. Das schließt eine Begründung für obige Behauptung ein. Vielleicht fällt Dir dabei selbst auf, wo Dein Denkfehler liegt.
ariton



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 4

Beitrag ariton Verfasst am: 12. Dez 2010 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

Ja super, die zweite Antwort und schon geht das geflame los! Gibts vielleicht auch einen der anstatt rum zu schwallen auch mal eine Erklärung springen lassen kann? @DrStupid offensichtlich hast Du noch weniger Ahnung von Physik als ich! Sonst wüsstest Du wie ich auf obige Behauptung komme. Sagt Dir der Name Keppler vielleicht was?
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 12. Dez 2010 23:09    Titel: Antworten mit Zitat

ariton hat Folgendes geschrieben:
so ist das Seil ja quasi zu langsam und zentrifugal und zentripedalkraft können sich also nicht aufheben. Sprich der Satellit müsste aus seiner Umlaufbahn gezogen werden.

Einverstanden smile

Die Formulierung "quasi zu langsam" ist dabei noch etwas unkonkret. Konkreter würde ich das so formulieren:

Für ein Stück Seil, das sich mit der Winkelgeschwindigkeit der Erde bewegt (und dessen Position zwischen Erdoberfläche und geostationärer Satellitenbahn liegt), ist die Gewichtskraft (= Zentripetalkraft) größer als die Zentrifugalkraft auf das Stück Seil.

Also braucht man etwas, das auf dieses Stück Seil eine Kraft nach außen ausüben kann, sonst fällt das Seil runter.

Für einen Satelliten, der ein bisschen außerhalb der geostationären Bahn läuft, aber der ebenfalls die Winkelgeschwindigkeit der Erde hat, ist die Zentrifugalkraft etwas größer als die Gewichtskraft.

Damit kann man also genau den Effekt durch das Seil ausgleichen.

-----------

Ist das Gewicht des Seiles klein gegenüber dem Gewicht des Satelliten, dann wird man den Satelliten außen am Seilaufzug in guter Näherung so ziemlich auf die geostationäre Bahn eines Satelliten setzen.

Ist das Gewicht des Seiles nicht vernachlässigbar, dann setzt man den Satelliten einfach dementsprechend ein Stück weiter nach außen smile

Mit solchen Betrachtungen (resultierende Kraft integriert über die Seillänge) findet man dann nicht nur heraus, wo die Bahn des Satelliten außendran liegen muss, je nach Masse des Satelliten, sondern man findet dadurch obendrein heraus, welche Zugkraft das Seil aushalten können muss (als Funktion der Seilmasse pro Seillänge, Satellitenmasse und dementsprechender Satellitenposition).

Zitat:

Dieser Effekt müsste durch ein Gegengewicht weiter aussen welches das Gewicht des am Satelliten hängenden Seils ausgleicht kompensiert werden können.

So ein Gegengewicht ist also gar nicht nötig, wenn man einfach den Satelliten selbst dementsprechend weiter außen platziert.

Zitat:

Aber durch die höhere Bahn des Gegengewichtes würde es dazu tendieren hinter der Erddrehung zurück zu bleiben. Irgendwie ergibt das kein schlüssiges Bild.

Einverstanden, diese Folgerung ist nicht schlüssig. Denn wenn so ein die Erde umkreisender Körper zu schnell oder zu langsam ist, um selbständig im Kräftgleichgewicht zu sein und auf seiner Kreisbahn zu bleiben, dann bedeutet das keine Kraft nach vorne oder hinten, sondern eine resultierende Kraft nach oben bzw. unten.

Löst das dein Interpretations-/Verständnisproblem?

Interessante, darauf aufbauende Verständnisfragen könnten sein:

a) An welcher Stelle des Seils wirkt dabei also die größte Kraft? Wo reißt das Seil also wohl zuerst, wenn es nicht ganz reißfest genug ist?

b) Braucht man obendran eine Satellitenstation, oder könnte man so einen Aufzug auch unter Umständen zur Not auch allein nur mit einem ausreichend langen Seil realisieren? Wie lange müsste das Seil dafür sein? (Spielt die Masse pro Länge des Seiles für diese Länge dabei eine Rolle?)
ariton



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 4

Beitrag ariton Verfasst am: 12. Dez 2010 23:24    Titel: Antworten mit Zitat

Danke! Diese Antwort löst mein Verständnisproblem.
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 13. Dez 2010 00:06    Titel: Antworten mit Zitat

ariton hat Folgendes geschrieben:
Sagt Dir der Name Keppler vielleicht was?

Deine weiße Maus vermutlich? smile
Systemdynamiker



Anmeldungsdatum: 22.10.2008
Beiträge: 594
Wohnort: Flurlingen

Beitrag Systemdynamiker Verfasst am: 13. Dez 2010 08:16    Titel: Corioliskraft Antworten mit Zitat

Dieses Problem löst man am besten in einem mit rotierenden Bezugssystem. In diesem System treten Zentrifugal- und Corioliskraft auf. Der rein statische Aspekt ist dann lösbar. Die Corioliskraft ergibt einen Zusatzeffekt, über den ich noch nie eine Diskussion gehört habe

http://www.systemdesign.ch/index.php?title=Himmelslift

_________________
Herzliche Grüsse Werner Maurer
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3247

Beitrag VeryApe Verfasst am: 13. Dez 2010 09:19    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man von den System Seil und Satellit ausgeht, so kann sich dieses System in der Gleichgewichtslage befinden, wie das Markus geschildert hat.

Dabei ist keine tangential Beschleunigung nötigt (Corioliskraft)

Um diesen Zustand zu erreichen wären allerdings Steuerdüsen am Satellit ziemlich hilfreich.

Was anderes ist es dann wenn dieses Seil in Radialrichtung in Bewegung gesetzt werden soll, dann haben wir natürlich Tangentialbeschleunigung da ein Massepunkt der raufwandert an geschwindigkeit gewinnen muß und einer der runter wandert an Geschwindigkeit verlieren muß.

Führt man dieses Seil doppelt aus heben sich diese Kräfte untereinander in der Aufhängung auf.

Was anderes ist natürlich die Masse selbst die da noch oben gefördert werden soll, hier gibts natürlich eine Resultierende nötige Tangentialbeschleunigung,

Somit kann der Satellit samt Seil sich nicht schön in einer Positon senkrecht über der Erde befinden, beim Rauf oder Runter befördern von massen, jedoch sehr wohl bei Nicht förderung.

Natürlich könnte man auch eine Gegenmasse gleichzeitig nach unten fördern. Also eine Rauf und eine Runter, wodurch wir dann ein Drehmoment auf die Lagerung hätten, das wäre aber über die Erde kompensierbar, die Frage ist wie starkt sich die Lagerung durchbiegt, wenn nicht sehr stark, wäre auch hier eine senkrechte Position vorstellbar.
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5043

Beitrag DrStupid Verfasst am: 13. Dez 2010 18:37    Titel: Antworten mit Zitat

ariton hat Folgendes geschrieben:
Ja super, die zweite Antwort und schon geht das geflame los!


Das war kein geflame, sondern Hilfe zur Selbsthilfe. Fehler in eigenen Überlegungen findet man nicht selten erst, wenn man versucht, sie für andere nachvollziehbar zu darzulegen.

ariton hat Folgendes geschrieben:
Sonst wüsstest Du wie ich auf obige Behauptung komme.


Das war nicht schwer zu erraten. Aber ich habe mir angewöhnt nur auf das zu antworten, was ich lese und nicht auf das, von dem ich vermute, dass es der Autor gemeint haben könnten.



dermarkus hat Folgendes geschrieben:
An welcher Stelle des Seils wirkt dabei also die größte Kraft?


Im Ruhezustand in der geostationären Bahn. Wo die größte Kraft bei zusätzlicher Belastung (z.B. durch Schwingungen, bewegte Nutzlasten oder Gezeitengräfte) liegt, lässt sich nicht pauschal sagen.

dermarkus hat Folgendes geschrieben:
Wo reißt das Seil also wohl zuerst, wenn es nicht ganz reißfest genug ist?


Dort wo die Spannung zuerst die Belastungsgrenze überschreitet. Wo das sein wird, lässt sich nicht pauschal sagen, weil es von vielen Faktoren abhängt, die teilweise willkürlich gewählt werden können.

dermarkus hat Folgendes geschrieben:
Braucht man obendran eine Satellitenstation


Nein.

dermarkus hat Folgendes geschrieben:
oder könnte man so einen Aufzug auch unter Umständen zur Not auch allein nur mit einem ausreichend langen Seil realisieren?


Ja.

dermarkus hat Folgendes geschrieben:
Wie lange müsste das Seil dafür sein?


Bei konstanter Masse pro Längeneinheit und vernachlässigung aller äußeren Kräfte rund 142000 km.

dermarkus hat Folgendes geschrieben:
(Spielt die Masse pro Länge des Seiles für diese Länge dabei eine Rolle?)


Nein.

Systemdynamiker hat Folgendes geschrieben:
Die Corioliskraft ergibt einen Zusatzeffekt, über den ich noch nie eine Diskussion gehört habe


Dazu gibt es diverse Publikationen, wie z.B. diese hier: http://tinyurl.com/2d98ur2

Die Corioliskraft ist allerdings nicht das größte Problem. Die kann man immerhin selbst steuern. Viel schlimmer sind die Gezeitenkräfte von Mond und Sonne, die das Seil periodisch dehnen, stauchen sowie hin und her zerren. Da muss man schon sehr aufpassen, um gefährliche Resonanzen zu vermeiden.
Man kann natürlich aus der Not eine Tugend machen und diese Störungen zum Ausgleich der Corioliskräfte nutzen. Allerdings schränkt das die Bewegungsfreiheit der Nutzlasten erheblich ein.

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
Führt man dieses Seil doppelt aus heben sich diese Kräfte untereinander in der Aufhängung auf.


Das ist erstens sehr kompliziert und hilft zweitens nicht gegen die Corioliskräfte, die von den nach oben bewegten Nutzlasten ausgehen. Viel einfacher ist es, das Seil unter Belastung einfach schräg (und gekrümmt) "stehen" zu lassen. Dann haben Zentrifugalkraft, Gravitationskraft und die Zugkraft im Seil nämlich auch tangentiale Komponenten, die die Corioliskraft ausgleichen können.

Ein im Kreis geführtes doppeltes Seil hätte allerdings den Vorteil, dass die Erde die Energie für den Transport ins All zu Lasten ihrer Rotationsenergie gratis liefern könnte.
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3247

Beitrag VeryApe Verfasst am: 13. Dez 2010 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

Dr Stupid hat Folgendes geschrieben:
Das ist erstens sehr kompliziert und hilft zweitens nicht gegen die Corioliskräfte, die von den nach oben bewegten Nutzlasten ausgehen


so hab ich das oben auch geschildert oder etwa nicht grübelnd .

Das ganze ist aus Materialgründen sowieso eine Schnappsidee. Da wär das Geld besser in der Gentechnik aufgehoben.

Superman aus dem Reagenzglas, dann brauch ma keinen aufzug.

Oder Antischwerkraftapparate hrhr
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5043

Beitrag DrStupid Verfasst am: 13. Dez 2010 19:14    Titel: Antworten mit Zitat

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
Dr Stupid hat Folgendes geschrieben:
Das ist erstens sehr kompliziert und hilft zweitens nicht gegen die Corioliskräfte, die von den nach oben bewegten Nutzlasten ausgehen


so hab ich das oben auch geschildert oder etwa nicht grübelnd .


Das war auch nicht als Widerspruch gedacht. Ich habe die Nachteile nur nochmal auf den Punkt gebracht.

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
Das ganze ist aus Materialgründen sowieso eine Schnappsidee.


Das hängt darauf ab, wie viel man ins All transportieren will.
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3247

Beitrag VeryApe Verfasst am: 13. Dez 2010 19:17    Titel: Antworten mit Zitat

wieso hängt doch ebenso vom Eigengewicht des Seils ab.

Die Gewichtskraft nimmt mit den Radius ab, die Zentrifugalkraft zu, somit haben wir aufgrund des Eigengewichts spannungen, und das bei wieviel 147000km länge, wie weit will man da überhaupt nach oben.

wieso sagst du hier die Masse des Seil spielt keine Rolle=?
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5043

Beitrag DrStupid Verfasst am: 13. Dez 2010 19:29    Titel: Antworten mit Zitat

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
wieso sagst du hier die Masse des Seil spielt keine Rolle=?


Weil sie bei konstantem m' keine Rolle spielt. Zentrifugalkraft und Gravitationskraft hängen jeweils linear von der Masse ab. Also kann man sie einfach rauskürzen.
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3247

Beitrag VeryApe Verfasst am: 13. Dez 2010 19:38    Titel: Antworten mit Zitat

gg die masse kann man rauskürzen wenn man die Beschleunigung wissen will aber bei mir nicht wenn man die Kraft wissen will, und immerhin bleibt bei der Spannung auch noch ein rho vorhanden oder wie soll ich das verstehen.

erd nahe Massen haben ein resultiernde Gewichtskraft erdentfernte Massen hätten eine resultierende Zentrifugalkraft, bei betrachtung Gewichtskraft Zentrifugalkraft.

Oder sehe ich da was falsch und die Dichte ist ja immerhin ausschlaggebend für die Masse des Materials.
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5043

Beitrag DrStupid Verfasst am: 13. Dez 2010 22:16    Titel: Antworten mit Zitat

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
gg die masse kann man rauskürzen wenn man die Beschleunigung wissen will aber bei mir nicht wenn man die Kraft wissen will


Es gilt F=m·a. Aus a>=0 folgt demnach F>=0, egal wie groß m ist.

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
erd nahe Massen haben ein resultiernde Gewichtskraft erdentfernte Massen hätten eine resultierende Zentrifugalkraft, bei betrachtung Gewichtskraft Zentrifugalkraft.


Richtig. Und alles zusammen muss größer oder gleich Null sein, wenn das Seil stehen bleiben soll. Wie groß die Kräfte im Einzelnen sind, ist dabei uninteressant und deshalb braucht man auch keine Massen.

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
Oder sehe ich da was falsch


So scheint es. Schreibe die Gleichungen doch einfach mal hin.

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
und die Dichte ist ja immerhin ausschlaggebend für die Masse des Materials.


Das stimmt zwar, aber die Masse des Seils ist nicht ausschlaggebend für seine Mindestlänge.
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3247

Beitrag VeryApe Verfasst am: 14. Dez 2010 02:09    Titel: Antworten mit Zitat

grübelnd

Sorry , auf was du da hinweisen willsd versteh ich nicht.
Wenn ich oben mit einer Kraft anziehe und unten mit einer Kraft am Seil ziehe, dann ist zwar die resultierende Kraft auf das Seil null, deswegen wird aber leider das Seil trotzdem belastet.

Ich hab zwar die Gleichungen noch nicht hingeschrieben, aber ich weiß auch ohne Sie hinzuschreiben, das die Spannungen im Material vom Eigengewicht des Seils abhängen werden , was wiederum im Klartext bedeutet von der Länge des Seils und dessen Dichte.

Deswegen kann ich nicht ganz folgen, wenn du meinst das ganze System würde nur davon abhängen welche Nutzlasten man nach oben bringen will,

bei mir funktioniert es schon alleine aufgrund der Länge (wie weit will man hinaus 147000km?) des Seils nicht, nie und nimmer.

Deswegen finde ich das auch eine Schnappsidee und unrealistisch,

Ich mein man kann das im Prinzip vielleicht reinrechnerisch sogar mit Stahlseilen realisieren, wenn ich denn Querschnitt genau dort dicker mache wo ich es mir leisten kann im mittleren Bereich der Schwerelosigkeit also zur Mitte hin dicker und dann wieder dünner, aber wie realistisch ist es dann wenn das Seil dann in der Mitte ein paar 100 Meter dick ist.

und zweitens wie will ich so ein Seil dann als Transportmöglickeit nutzen.

und drittens wo bleibt dann der Stahl für unsere Erdenbedürfnisse, wenn ich den kompletten ins Weltall schieße Big Laugh.

Viele interessanter wäre es da, wenn man forscht wie man die Ruheenergie aus 1kg jeglicher Materie anzapfen kann bzw komplett verwenden kann.
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5043

Beitrag DrStupid Verfasst am: 14. Dez 2010 18:07    Titel: Antworten mit Zitat

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
Wenn ich oben mit einer Kraft anziehe und unten mit einer Kraft am Seil ziehe,


dann hast Du kein frei stehendes Seil mehr. In dem Fall, um den es hier geht, wirkt am oberen Ende des seils keine Kraft und da hängt die Mindestlänge des Seils nur von Masse, Radius und Winkelgeschwindigkeit der Erde ab, aber nicht von der Masse des Seils.

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
Ich hab zwar die Gleichungen noch nicht hingeschrieben, aber ich weiß auch ohne Sie hinzuschreiben, das die Spannungen im Material vom Eigengewicht des Seils abhängen werden , was wiederum im Klartext bedeutet von der Länge des Seils und dessen Dichte.


Das ist zwar richtig, aber das kannst Du nicht einfach umkehren. Die Länge des Seils hängt nicht von Spanung oder Dichte ab.

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
Deswegen kann ich nicht ganz folgen, wenn du meinst das ganze System würde nur davon abhängen welche Nutzlasten man nach oben bringen will,


Wie kommst Du darauf, dass ich das meine? Ich habe doch sogar zusätzliche Faktoren aufgezählt, die das System beeinflussen (z.B. Gezeitenkräfte).

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
bei mir funktioniert es schon alleine aufgrund der Länge (wie weit will man hinaus 147000km?) des Seils nicht, nie und nimmer.


Was funktioniert bei Dir nicht?

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
Ich mein man kann das im Prinzip vielleicht reinrechnerisch sogar mit Stahlseilen realisieren, wenn ich denn Querschnitt genau dort dicker mache wo ich es mir leisten kann im mittleren Bereich der Schwerelosigkeit also zur Mitte hin dicker und dann wieder dünner, aber wie realistisch ist es dann wenn das Seil dann in der Mitte ein paar 100 Meter dick ist.


Ein paar hundert Meter reichen bei Stahl bei weitem nicht. Selbst mit den derzeit besten Materialien (z.B. Hochmolekulares Polyethylen) wären es mehrere Kilometer.

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
und zweitens wie will ich so ein Seil dann als Transportmöglickeit nutzen.


Dazu existieren zahlreiche Konzepte. Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder die nutzlasten klettern am Seil hoch oder sie werden mit dem Seil hochgezogen. Letztere wäre eleganter, ist aber viel schwerer zu realisieren.

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
und drittens wo bleibt dann der Stahl für unsere Erdenbedürfnisse, wenn ich den kompletten ins Weltall schieße


Mit Stahl geht es nicht. Der ist nicht reißfest genug und viel zu schwer. Am ehesten kommen Kohlenstoffnanoröhren in frage und Kohlenstoff haben wir auf der Erde mehr als genug.

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
Viele interessanter wäre es da, wenn man forscht wie man die Ruheenergie aus 1kg jeglicher Materie anzapfen kann bzw komplett verwenden kann.


Das geht z.B. mit einem kleinen Schwarzen Loch. Man wirft die Materie hinein und nutzt die heraus kommende Synchrotron- und Hawking-Strahlung.
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3247

Beitrag VeryApe Verfasst am: 14. Dez 2010 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

Auf der einen Seite zieht die Zentrifugalkraft auf der anderen Seite die Gewichtskraft, Das gegen die Endpunkte des Seils die Kräfte verschwinden stimmt zwar aber ändert ja nichts an den geschilderten Belastungsfall (Zug), Je länger man hinaus will umso größer die Kräfte will man die Rotation der Erde mitmachen.

Ich habe dich dann falsch verstanden ich dachte du hättest geschrieben du meinst es würde nur von der Nutzlast abhängen.
hrhr
Gast





Beitrag hrhr Verfasst am: 14. Dez 2010 19:17    Titel: Antworten mit Zitat

habe gerade unter Kohlenstoffnanoröhrchen gelesen.

Längen von mehreren Millimetern für einzelne Röhren und bis zu 20 cm für Röhrenbündel wurden bereits erreicht.

Naja da fehlt ja nicht mehr viel auf 147000km

LOL Hammer Big Laugh
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5043

Beitrag DrStupid Verfasst am: 14. Dez 2010 19:42    Titel: Antworten mit Zitat

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
Auf der einen Seite zieht die Zentrifugalkraft auf der anderen Seite die Gewichtskraft, Das gegen die Endpunkte des Seils die Kräfte verschwinden stimmt zwar aber ändert ja nichts an den geschilderten Belastungsfall (Zug), Je länger man hinaus will umso größer die Kräfte will man die Rotation der Erde mitmachen.


Die Maximale Kraft wirkt in der geostationären Bahn und die ist für jede Seillänge bis zur Mindeslänge für ein Seil ohne Gegengewicht immer dieselbe. Die Kraft wird erst größer, wenn man noch weiter hinaus will. Aber warum sollte man das wollen?
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5043

Beitrag DrStupid Verfasst am: 14. Dez 2010 19:52    Titel: Antworten mit Zitat

hrhr hat Folgendes geschrieben:
Längen von mehreren Millimetern für einzelne Röhren


Das war vor ein paar Jahren. Mittlerweile ist man bei mehreren Zentimetern und es gibt nichts, was gegen die Herstellung beliebig langer Röhren spricht. Das ist lediglich ein technologisches Problem und die Entwicklung läuft auf diesem Gebiet rasend schnell.
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