Mysterium Aufstellen von Formeln: Hilfe!!

DerDani · Gast

Meine Frage:
Hallo ihr klugen Köpfe!

Nachdem ich mich von Physik am Gymnasium verabschiedet habe, laufen mir nun wieder die Grundlagen der Physik im Studium über den Weg (Derzeit viel Mechanik).

Nicht dass ich Physik nicht mag, aber wenn es wie so oft darum geht, dass man etwas gegeben hat, etwas anderes gesucht wird und man aus verschiedensten Formeln eine einzige, welche ans Ziel führt, herleiten muss, scheitere ich oft jämmerlich, weil ich nicht darauf komme, welche Ausgangsformeln ich verwenden soll und welche ich dann wo einsetzen soll.
Betrachte ich dann die Lösung ärgere ich mich daran, wie simpel sie ist.

Daher meine Frage:

Gibt es sinnvolle Herangehensweisen für Nichtphysikprofis (z.B. Fragen, die ich mir vor jeder Aufgabe stellen kann, ein Schema F etc) die mich leichter zu meinen Ausgangsformeln und deren Umformungen führen???

Vielen Dank schonmal im Voraus,
liebe Grüße, euer Dani

Meine Ideen:
...

planck1858 · Anmeldungsdatum: 06.09.2008 Beiträge: 4542 Wohnort: Nrw

Hallo,

also wichtig ist, dass du dir bei jeder Aufgabe erst einmal klar machst, um was es geht. Oft hilft dabei eine Skizze, die mit den gegebenen Werten beschriftet wird. Schreib dir alle Formeln auf, die zur Lösung der jeweiligen Aufgabe von nöten sein könnten.

Ich würde dir als Tipp empfehlen einfach öfters mal einige Übungsaufgaben zu rechnen.

Mfg Planck1858

Bajer · Anmeldungsdatum: 26.08.2009 Beiträge: 68

Was meinst du?
Redest du von Aufgaben lösen, oder richtige Formeln herleiten, also Corioliskraft und Zentrifugalkraft herleiten?

franz · Anmeldungsdatum: 04.04.2009 Beiträge: 11583

Ein Blick in die guten alten Lehrbücher schadet eigentlich nicht. Mein persönlicher Favorit ist LANDAU / LIFSCHITZ, wo immer mit sehr allgemeinen / grundsätzlichen Dingen eingestiegen wird (Relativitätsprinzip, Symmetrieüberlegungen usw.). Ansonsten: Schwimmen lernen beim schwimmen. smile

DerDani · Gast

Danke für die raschen Antworten.

Vollkommend richtig, einfach Aufgaben rechnen und üben ist sehr hilfreich:)

Ich hab noch nie alle Formeln die helfen könnten einfach hingeschrieben! Ist vielleicht gar keine schlechte Idee.

Nein, keine richtigen Herleitungen wie Zentripetal etc, ich meine einfaches Aufgaben rechnen:

"Welche Anfangsgeschwindigkeit v0 hat ein Güterwagen, der auf einer horizontalen Strecke s = 220m bei einer Rollreibungszahl MüR=0,002 mit frei rollenden Rädern ausrollt?"

Das man mit

"Fnormal x MüR = m x a"

auf "MüR x g = a"

kommt hab auch ich geschafft. Aber dann

"v = v0 - at" nach t auflösen und in

"s = v0 x t - a/2 x t^2" einsetzen um im Endeffekt ein

"a = v0^2/2s" für obige Formel zu bekommen,

dafür reicht meine Kreativität nicht aus;)

Greetz, Dani

anonym · Gast

eva1 · Anmeldungsdatum: 06.10.2010 Beiträge: 532

Also zuerst einen groben Überblick schaffen.
Du erkennst, dass ein Güterwagen aufgrund der Reibung ausrollt.

Dabei sollten dir 2 Dinge auffallen:

1. Reibung
Wenn eine Reibung vorkommt, liegt es nahe das Reibungsgesetz zu verwenden:

2. ausrollen
Das schreit nach den Bewegungsgleichungen!

Wie kann man das verknüpfen?
Die Reibung ist also der Grund für den Bremsvorgang. Ein Bremsvorgang bedeutet immer eine negative Beschleunigung.

Wie kommt man nun mit dem Wissen, dass die Reibung für die negative Beschleunigung verantwortlich ist, auf die negative Beschleunigung??

Dazu stellt man zuerst mal die Reibungskraft auf:

Außerdem muss man wissen, dass F=m*a

=>

=>

Da a entgegen der Fahrtrichtung wirkt, muss noch je nach Betrachtungsweise, das Vorzeichen geändert werden. Hier:

Nun kennt man die Beschleunigung, die entgegen der Fahrtrichtung wirkt und den Wagen zum Stillstand bringt. Außerdem ist auch noch die Strecke gegeben, in dem das Fahrzeug zum Stillstand kommt. Weiterhin weiß man auch, dass v am Ende des Vorgangs 0 ist!
Ein Blick in die Formelsammlung gibt uns die 3. Bewegunggleichung:

Die Werte nun eingesetzt:

=>

Ich hoffe ich konnte dir helfen, wie man an solche Aufgaben herangeht.
So geh ich jedenfalls an diese Aufgaben ran!

alex2007 · Anmeldungsdatum: 23.11.2010 Beiträge: 76

eva1 · Anmeldungsdatum: 06.10.2010 Beiträge: 532

franz · Anmeldungsdatum: 04.04.2009 Beiträge: 11583

DerDani · Gast

Finds top, wie schnell sich hier alle um eine Lösung bemühen, Daumen hoch!!

Die kleine blaue Formelsammlung muss ich mir noch besorgen, hab einen Schinken speziell fürs Studium, der mir einfache Sachverhalte aber z.B. ein bisschen zu vektoriell oder detailverliebt schildert...

Die Lösung von Alex2007 spiegelt perfekt eine gewisse Ironie bzgl. dem Schwierigkeitsgrad einer Aufgabe wider, mit der mir die Physik häufiger begegnet Hammer

Gute Nacht ihr Lieben

Dani

Bajer · Anmeldungsdatum: 26.08.2009 Beiträge: 68

Für Anfänger eignet sich gut der Tipler.
Teilweise etwas oberflächlich, aber in grossem und ganzen ein gutes und leicht verständliches Buch, das einem viel weiter hilft.

planck1858 · Anmeldungsdatum: 06.09.2008 Beiträge: 4542 Wohnort: Nrw

Ich würde dir den Metzler oder den Orear empfehlen!

DerDani · Gast

So liebe Leute,

hab schon wesentlich mehr Erfolge. Schreib mir jetz grundsätzlich hin was gegeben ist, was gesucht ist, mal eine Skizze und schreib alle Formeln, die mir einfallen nebendran.

Ich werd nochmal zu einem Physikgott... Augenzwinkern

Danke euch vielmals,

Dani