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Wärmeabsorption durch Gase--->Erwärmung?
 
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Stivan



Anmeldungsdatum: 07.10.2010
Beiträge: 5

Beitrag Stivan Verfasst am: 07. Okt 2010 09:16    Titel: Wärmeabsorption durch Gase--->Erwärmung? Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hi,
sitze gerade an meiner Staatsexamensarbeit über "Absorption thermischer Strahlung durch atmosphärische Gase" und stehe vor einem Problem, das ich mir beim besten Willen nicht erklären kann...hoffentlich könnt ihr mir helfen. Also, das ganze soll ein Schulversuch werden: ein keramischer Strahler dient als Wärmequelle (emittiert im Bereich von 2 bis 20 Mikrometer) und eine Thermosäule als Detektor der Strahlungsleistung. Nun befindet sich dazwischen ein Messrohr, in welches ich verschiedene Gase einströmen lassen kann, um deren Absorptionseigenschaften zu untersuchen. Klar, im Prinzip gehts hier um den Treibhauseffekt und man soll erkennen, dass N2, O2 und Argon nicht absorbieren, während CO2, CH4, N2O und Luft unterschiedliche starke Absorption zeigen. Die aufgenommenen Strahlungsleistungswerte spiegeln das auch gut wieder.
Jetzt das Problem: Ein zusätzlicher Temperaturfühler im Innern des Messrohrs soll demonstrieren, dass sich durch die Absorption der Infrarotstrahlung das Gas erwärmt. Das lässt sich bei Kohlendioxid auch noch ganz gut sehen, aber bei Methan sinkt die Temperatur trotz sehr hoher Absorption! Woran kann das liegen? Wo geht die Energie hin? Entstehen eventuell neue chemische Bindungen? Auch wenn ich über lange Zeit messe (15 Minuten) verändert sich nichts. Und noch was: wenn ich Argon einfülle, was ja definitiv nicht durch infrarote Strahlung beeinflusst wird, erhöht sich die Temperatur um 2 Grad, sogar auf einen höheren Wert als mit Kohlendioxid!
Dass der Temperaturfühler auch wirklich durch Berührung misst, habe ich überprüft, indem ich eine starke Lampe (500W) auf ihn gerichtet habe, es war kein Ausschlag zu beobachten. Erst als sich die Luft um ihn erwärmt hatte.
Kann mir jemand weiterhelfen? Danke schonmal für Antworten;)

Meine Ideen:
Habe leider keine weiteren Ideen als oben schon beschrieben;(
magician4



Anmeldungsdatum: 03.06.2010
Beiträge: 914

Beitrag magician4 Verfasst am: 07. Okt 2010 15:00    Titel: Antworten mit Zitat

ist dein messfuehler abgeschattet (und wenn ja , wie?)
das ganze riecht naemlich sehr danach, als wenn sich dein primaer in der strahlung aufgeheizter messfuehler in den einzelnen gasen halt unterschiedlich gut abkuehlt, und das waere dann naemlich ueber den molekuelbau / die symetrieklasse /die anregbaren freiheitsgrade mit deinen beobachtungen konsistent..


--> die meisten dieser experimente kranken naemlich daran, dass der eigentliche messaufbau inkorrekt ist und du den nackten horror rausbekommst...


...was ja wohl auch so beabsichtigt ist...

.. denn sonst wuerde rauskommen dass diese ganze CO2 -hype voellige breitenverar*** ist: CO2 ist eben kein relevantes "klimagas" so wie es die medien gerne haetten.

( etwas theorie dazu: http://uploader.wuerzburg.de/mm-physik/klima/artefact.htm )


gruss

ingo
Stivan



Anmeldungsdatum: 07.10.2010
Beiträge: 5

Beitrag Stivan Verfasst am: 07. Okt 2010 16:46    Titel: Antworten mit Zitat

Danke erstmal für die schnelle Antwort;)
Also, der Temperaturfühler ist ein NiCr-Ni-Fühler und wird einfach über eine abgedichtete Öffnung in das Rohr eingeführt. Die Spitze ist dann mittig im Rohr und nicht abgeschattet.
Leider verstehe ich deine Idee nicht ganz: dadurch, dass ich immer 5 Minuten lang mit einem Gas messe, dürfte das doch nichts mit der Abkühlgeschwindigkeit zu tun haben oder?
Könnte es nicht sein, dass die Gase aufgrund ihrer unterschiedlichen spezifischen Wärmekapazität unterschiedlich stark Wärme an das Aluminiumrohr abgeben? (Nur so ne Idee).
Du hast bestimmt recht, dass der von mir gemessene Temperaturverlauf nicht wirklich was mit der Klimarelevanz der Gase zu tun hat...wird aber in vielen Experimenten so verkauft;(
Meinst du, mit zusätzlicher Abschattung würde sich etwas ändern? Könnte ich mal probieren!
Habe mal meine Messung mit allen Gasen angehängt...

Danke für Antworten!



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magician4



Anmeldungsdatum: 03.06.2010
Beiträge: 914

Beitrag magician4 Verfasst am: 07. Okt 2010 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
(..) Also, das ganze soll ein Schulversuch werden:(..)

(..) Klar, im Prinzip gehts hier um den Treibhauseffekt und man soll erkennen, dass N2, O2 und Argon nicht absorbieren,(..)

(..)Du hast bestimmt recht, dass der von mir gemessene Temperaturverlauf nicht wirklich was mit der Klimarelevanz der Gase zu tun hat...wird aber in vielen Experimenten so verkauft;(


und du traegt mit einer weiteren examensarbeit dann auch brav dazu bei dass es so weiter geht...
ich kann gar net so viel fresssen wie ich da kotzen moechte...
ihr verarscht die kommende generation wissentlich nach strich und faden!

so, zu deinen messungen:

wie man ganz klar sieht ist danach argon das schlimmste aller treibhausgase ueberhaupt (die hysterese ist ja nochnet mal ansatzweise ausgeschwungen, dat geht ja bei messabbruch noch lustig steil hoch), und luft hat zwei unterschiedliche IR-absorptionscharakteristika innerhalb von 2000 sekunden, um die groessenordnung deiner zu interpretierenden effekte schwankend
dass auch metalloberflaechen(dein fuehler) im scheine eines keramik-IR strahlers sich aufheizen wenn der da rumbrezelt kommt dir nicht in den sinn
und dass dein messwert beim argon dich exakt darauf hinweist (es kuehlt naemlich heisse metalle net so gut, warum wohl)? , dass mithin die basiskonstruktion deines experiments da ein problem hat..
naja, s.o.

hast du eigentlich verstanden was du da eigentlich zeigen wilst?

gruss

ingo
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5044

Beitrag DrStupid Verfasst am: 07. Okt 2010 22:35    Titel: Antworten mit Zitat

Stivan hat Folgendes geschrieben:
Die Spitze ist dann mittig im Rohr und nicht abgeschattet.


Welche Temperatur willst Du denn damit messen? Doch nicht etwa die des Gases!? Dafür müsstest Du ein thermodynamisches Gleichgewicht zwischen Gas und Sensor herstellen (siehe Temperaturdefinition). Wenn der Sensor zusätzlich durch Infrarotstrahlung aufgeheizt wird, ist das natürlich nicht der Fall. Also denk' erst mal in Ruhe darüber nach, was Du eigentlich messen willst und gestalte Deinen Versuchsaufbau entsprechend.

Stivan hat Folgendes geschrieben:
Könnte es nicht sein, dass die Gase aufgrund ihrer unterschiedlichen spezifischen Wärmekapazität unterschiedlich stark Wärme an das Aluminiumrohr abgeben? (Nur so ne Idee).


Da spielt nicht nur die Wärmekapazität eine Rolle. Noch wichtiger sind die Wärmeübergangskoeffizienten und Wärmeleitfähigkeiten. Außerdem hängt das Ganze noch von Dichte und Viskosität des Gases ab. Und der Strahlungstransport im Gas ist natürlich auch nicht ganz unbeteiligt.

Stivan hat Folgendes geschrieben:
Du hast bestimmt recht, dass der von mir gemessene Temperaturverlauf nicht wirklich was mit der Klimarelevanz der Gase zu tun hat...wird aber in vielen Experimenten so verkauft;(


Für die meisten komplexen Phänomene gibt es einfache, leicht verständliche aber falsche Erklärungen. Handliche Experimente zum Treibhauseffekt kommen da ganz sicher unter die Top 10. Aber nur weil andere es falsch machen, musst Du es doch nicht auch tun. Tatsächlich ist es gar nicht so einfach, den Treibhauseffekt im Experiment zu demonstrieren. Es gibt nämlich keinen Treibhauseffekt ohne Temperaturgradienten und der kann sich in einem kleinen Gefäß nicht einstellen.

Stivan hat Folgendes geschrieben:
Meinst du, mit zusätzlicher Abschattung würde sich etwas ändern?


Natürlich würde die etwas ändern. Und denke daran, den Schirm außerhalb des Gefäßes anzubringen. Ansonsten kanst Du gleich eine Heizung im Gefäß installieren.
Stivan



Anmeldungsdatum: 07.10.2010
Beiträge: 5

Beitrag Stivan Verfasst am: 07. Okt 2010 23:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ok ok, ich habe schon verstanden, dass die von mir gemessene Temperatur nichts über die Erwärmung des Gases aussagt, habe auch wirklich nicht vor es als solches zu verkaufen...eben deshalb poste ich hier. Ich habe mein Experiment nach Vorlagen aufgebaut, zb vertreibt Leybold ziemlich die gleiche Vorrichtung, da wird aber nur mit CO2 gemessen und die Temperaturerhöhung durch die stärkere Absorption erklärt...was natürlich gut ins Bild passen würde. Klar, sehr blöd von mir, das so hinzunehmen...wenn man die Einflüsse bedenkt, die da noch so eine Rolle spielen...spätestens nach meinen Messungen wurds mir auch klar.
Macht es dann überhaupt Sinn die Temperatur zu messen? Würden die Wärmeleitfähigkeit, Dichte usw nicht immer unbrauchbares liefern?
@drstupid: wieso könnte ich den Temperaturfühler nicht durch einen Schirm im Innern der Messröhre (so dass immernoch genug Strahlung durch das Rohr kommt) abschatten? Irgendwas infrarot-reflektierendes?

Nur um das nochmal klarzustellen: in erster Linie geht es bei dem Versuch ja um die Demonstration der unterschiedlichen Absorptionseigenschaften der Gase, was ja wohl deutlich zu sehen ist. Dass eine größere Absorption jedoch eine Erwärmung des Gases zur Folge hat, kann aus dem Exp so nicht gefolgert werden.

Vlt habt ihr ja noch Vorschläge, wie man das Experiment verbessern könnte? Danke schonmal;)
magician4



Anmeldungsdatum: 03.06.2010
Beiträge: 914

Beitrag magician4 Verfasst am: 08. Okt 2010 00:19    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
in erster Linie geht es bei dem Versuch ja um die Demonstration der unterschiedlichen Absorptionseigenschaften der Gase, was ja wohl deutlich zu sehen ist.

NEIN! EBEN NICHT!
was du siehst ist, dass ein direkt mit nem infrarotstraher aufgeheizter meßfuehler sich innerhalb verschiedener gase (die waehrend des infrarotdurchgangs ggf. auch ein wenig energie mitnehmen, geschenkt, aber alles andere regelt lambert-beer, oder war's auf der anderen seite deiner testroehre schwarz?) unterschiedlich gut abkuehlt, mithin dass die sich einstellende gleichgewichts-oberflaechentemperatur am meßfuehler ein wenig variiert.

das ist tutti kompletti was anderes...

Zitat:
Vlt habt ihr ja noch Vorschläge, wie man das Experiment verbessern könnte?

ja, nimm dir zwei standzylinder, fuelle die mit (a) ~19%sauerstoff, 80% stickstoff, dann 300 ppm kohlendioxid, nen hauch wasserdampf.. und (b)~19%sauerstoff, 80% stickstoff, dann 380 ppm kohlendioxid, nen hauch wasserdampf..
stell die beide in die sonne (von mir aus stell vorher durch kreuzweises vertauschen sicher dass die gefaesse hinreichend identisch sind, sich also die gleiche temperatur im inneren einstellt wenn du nen identischen gasmix anbietest)... und miss nachdem du die wieder aus der sonne rauisgeholt hast die gas-innentemperatur

und dann diskutier mit den kiddies darueber was euch der ausgang dieses experiments sagen soll

btw: falls du ein richtig grosses gefaess haettest, so ein paar hundert meter, koenntest du das experiment auch (gedanklich) darin wiederholen (zylinderquerschittflaeche richtung sonne halten!) und wuerdest ueberrascht feststellen, dass dann der eh schon mickrigste effekt aus dem vorexperiment richtung null tendiert: dann bringt die erhoehung des co2-gehalts naemlich gar nix mehr. und dann koenntest du mit den kiddies ueber den begriff "bandensaettigung" diskutieren...

* grummel


ingo
Stivan



Anmeldungsdatum: 07.10.2010
Beiträge: 5

Beitrag Stivan Verfasst am: 08. Okt 2010 09:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,
sorry, aber wieso soll mein Experiment jetzt nicht mal mehr das unterschiedliche Absorptionsverhalten offenbaren? Damit meine ich, dass ja nach Gas eine unterschiedlich große Strahlungsleistung detektiert wird (schwarze Kurve)...damit kann doch durchaus vermutet werden, welches jetzt Treibhauswirksamkeit besitzt und welches nicht, oder? Nur das mit der Temperatur stellt sich schwieriger dar...und macht so wenig Sinn.
Ok, also Lambert-Beer...das hängt aber doch auch nur vom Absorptionskoeffizient, der Konzentration des Gases und der Weglänge ab...und die Weglänge und die Konzentration ist bei mir doch immer gleich, oder? Es wird ja immer ein Liter bei Umgebungsdruck gespült bis voll ist.
Verstehe ich das richtig? Wenn ich es schaffe, den Temperaturfühler von der Infrarotstrahlung abzuschirmen, würde ich das richtige messen? Also die Temperatur des gases? Im Gas gibt es doch einen Temperaturgradienten, der ja auch wieder mit Lambert-Beer koppelt oder?
Danke, für den Vorschlag mit dem anderen Exp, aber leider fehlt mir die Zeit dazu, ich soll laut Prof diesen Versuchsaufbau mit einer Röhre behandeln;(
Wäre für weitere Anregungen sehr dankbar;) Grüße!
Stivan



Anmeldungsdatum: 07.10.2010
Beiträge: 5

Beitrag Stivan Verfasst am: 08. Okt 2010 10:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hey, habe gerade nochmal n bisle rumexperimentiert....also der Temperaturfühler wird definitv nicht von der Infrarotstrahlung beeinflusst: habe ihn im gleichen Abstand wie mit Rohr vor den Strahler gehalten, dann abgeschattet, keine Veränderung erkennbar. Das widerspricht doch euren Ansätzen oder nicht?
Außerdem messe ich im vorderen und hinteren Teil des Rohres die gleiche Temperatur...
Wie passt das alles zusammen? Hiiiilfeeee
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 08. Okt 2010 11:07    Titel: Antworten mit Zitat

Gehört sicher nicht zum Thema; erinnert mich nur an wochenlange, wolkenverhangene arschkalte Zeiten im letzen Winter und Frühjahr: Wo blieb nur das gottverdammte klimaerwärmende CO2? Laienhafte Konsequenz: Bessere Winterklamotten kaufen (Kreislauf) und nicht auf die Energieabrechnung gucken (Blutdruck). smile

Ein angenehmes = sonniges*) Wochenende!

*) Da war doch mal was? grübelnd
magician4



Anmeldungsdatum: 03.06.2010
Beiträge: 914

Beitrag magician4 Verfasst am: 08. Okt 2010 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
...also der Temperaturfühler wird definitv nicht von der Infrarotstrahlung beeinflusst

herzlichen glueckwunsch! du bist jetzt ein reicher mann, festkoerper die im IR nicht absorbieren sind richtig gesucht
lass es dir patentieren

Zitat:
Wäre für weitere Anregungen sehr dankbar;)

statt mit gas zu spuelen, solltest du deine roehre einfach mal waehrend des experiments evakuieren...

... und ueber das ergebnis ne weile nachdenken


dann entspannt sich auch der eine oder andere scheinbare widerspruch

gruss

ingo
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