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Dopplereffekt bei Licht
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ThomJet



Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 31

Beitrag ThomJet Verfasst am: 14. März 2010 12:27    Titel: Dopplereffekt bei Licht Antworten mit Zitat

wie kann ich mir denn die Entstehung des Dopplereffekts bei Licht vor dem Hintergrund des SRT-Postulats der konstanten Lichtgeschwindigkeit in jedem Bezugsssystem und ohne die Annahme eines absoluten Bezugssystems vorstellen/erklären?

Ich habe dabei folgende Probleme:
Wenn ein bewegtes Objekt einen Lichtstrahl aussendet, dann kann es doch eigentlich keine 'Stauchung' der Lichtwellen im Sinne des klassischen Dopplereffekts verursachen, weil:
1.) Das Licht sich zum Beobachter immer gleich schnell bewegt (Geschw. c). Daher 'flieht' die Wellenfront (und auch jeder sonstige Raumpunkt der Welle) immer mit c von der Quelle, egal wie schnell sich die Quelle bewegt.
2.) Ich Probleme habe, eine Wellenlänge zu definieren, die ohne absolutes Bezugssystem und einer zu diesem relativen Ausbreitungsgeschwindigkeit auskommt.

Gerade merke ich beim Niederschreiben meiner Problematik, dass es mir hier schon an Verständnis/Begrifflichkeiten fehlt: Ich schreibe von einem 'bewegten Objekt', das es alleinstehend in der SRT ja gar nicht gibt. Auf der anderen Seite darf ich die Bewegung des Objekts aber auch nicht in Relation zum Licht formulieren, da sich alles in Relation zu Licht ja nur mit konstantem c bewegen darf... grübelnd

Ich muss also von Anfang an zwei Körper definieren, sagen wir Quelle und Empfänger, die sich aufeinander zu bewegen, meinetwegen mit der Geschwindikeit V.

Wie argumentiere ich jetzt für einen Dopplereffekt, ohne die SRT zu verletzen? Wie definiert sich überhaupt eine Wellenlänge

wenn ein festes Bezugssystem, in dem sich lambda abbilden könnte, nicht erlaubt ist und auch 'c' (und wahrsscheinlich auch 'f' ?) nur im Beobachtersystem definiert werden dürfen?
Warscheinlich darf ich dann lambda auch nur im jeweligen Bezugssystem definieren, oder?
Wie kann sich dann aber eine 'Stauchung' oder 'Dehnung' der Wellen von einem Bezugssystem auf ein anderes übertragen, so dass sie als Dopplereffekt beobachtbar wird, wenn diese Stauchung oder Dehnung schon im erzeugenden Bezugssystem nicht existieren kann?

Unser Auge nimmmt ja letztendlich nicht Wellenlängen, sondern Frequenzen wahr. Aber auch darüber komme ich nicht weiter: Wenn ein Körper A Licht mit einer bestimmten Frequenz aussendet, die Geschwindigkeit der Ausbreitung dieses Lichts gegenüber sich selbst aber nicht durch seine eigene Geschwindigkeit (die nur gegenüber einem weiteren Körper definiert werden darf) beeinflussen kann, wie kann sich dann diese per Postulat nicht erlaubte Änderung der Relativgeschwindigkeit von A zu seinem ausgesendeten Licht auf einen Beobachter B übertragen, so dass sie dort als Dopplereffekt (Frequenzänderung am Empfänger) beobachtet werden kann?

Vielen Dank für alle Hinweise...
behdahh



Anmeldungsdatum: 14.03.2010
Beiträge: 1

Beitrag behdahh Verfasst am: 14. März 2010 15:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,
ich glaube du verwechselst hier Lichtgeschwindigkeit mit Frequenz. Dieser Hinweis sollte dir eigentlich genügen um ein Licht aufgehen zu lassen :-) Nur wei sich das Licht immer mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegt heißt das noch lange nicht daß die Frequenz auch immer gleich bleiben muß. Die SRT belibt dabei völlig unberührt da sowohl Sender als auch Empfänger die selbe Lichtgeschwindigkeit messen werden.
ThomJet



Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 31

Beitrag ThomJet Verfasst am: 14. März 2010 16:09    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für die Antwort, aber das entscheidende Licht geht mir dabei noch nicht auf ;-)

Ich denke nicht, dass ich Lichtgeschwindigkeit mit Frequenz verwechsle. Die Frequenz, die beim Empfänger wahrgenommen wird, und die durch das zeitliche Eintreffen der Wellenzüge beim Empfänger determiniert ist, bestimmt die Farbwahrnehmung des Empfängers.
Die durch den Empfänger wahrgenommene Frequenz ist es also, worauf es letztendlich ankommt.
Beim klassischen Dopplereffekt wird diese Empfänger-Frequenz durch die folgenden Dinge festgelegt:
1.) Frequenz, mit der der die Wellen von der Quelle erzeugt werden
2.) Ausbreitungsgeschwindigkeit der Wellen in ihrem Medium
3.) Relativgeschwindigkeit zwischen Quelle und Medium
4.) Relativgeschwindigkeit zwischen Empfänger und Medium

Aus 1.) bis 3.) ergibt sich die Wellenlänge Lambda der Wellen in Ihrem Medium
Aus Lambda und 4.) ergibt sich letztendlich die vom Empfänger wahrgenommene Frequenz (z.B. im Fall von Schall die wahrgenommene Tonhöhe, im Fall des Lichts die wahrgenommene Lichtfarbe).

Die physikalische Grundlage des klassischen Dopplereffekts sind also die Annahmen, dass sich eine Welle in einem Medium relativ zu diesem Medium mit konstanter Geschwindigkeit ausbreitet und Quelle und Empfänger sich relativ zu diesem Medium bewegen können.
Die Wellenzüge werden in Ihrem Medium gestaucht oder gedehnt (durch die Bewegung der Quelle relativ zum Medium), ergibt die Wellenlänge Lambda). In Verbindung mit der Bewegung des Empfängers relativ zum Medium ergibt sich die Frequenz am Empfänger.


Die SRT definiert aber nun die einzig erlaubte Lichtgeschwindigkeit relativ zu Quelle UND Empfänger als gleich und konstant unabhängig vom Bewegungszustand der beteiligten. Sie verneint außerdem die Existenz des Mediums, so dass relativ zum Medium gar keine Geschwindigkeit definiert sein kann, sondern nur relativ zwischen Quelle und Empfänger.


Ich hoffe, das macht meine Fragen/Probleme etwas deutlicher. Wenn nicht, dann bitte einfach nochmal nachhaken.

Vielen Dank schon mal im Voraus!
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18094

Beitrag TomS Verfasst am: 14. März 2010 16:20    Titel: Antworten mit Zitat

Gemäß der SRT werden von relativ zueinander bewegtem Sender und Empfänger gleiche Lichtgeschwindigkeiten gemessen. Da Sender und Empfänger jedoch aufgrund der Zeitdilatation unterschiedliche Zeitintervalle messen (und Frequenz ist über ein inverses Zeitintervall definiert), messen sie auch unterschiedliche Frequenzen.

Ein Wellenzug bestehe aus n Wellenbergen und n Wellentälern. Diese Zahl n kann gezählt werden und ist somit offensichtlich für Sender und Empfänger identisch. Sender und Empfänger stimmen jedoch nicht darin überein, innerhalb welches Zeitintervalles sie diese n Wellenberge und -täler zählen.

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
ThomJet



Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 31

Beitrag ThomJet Verfasst am: 14. März 2010 16:27    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Da Sender und Empfänger jedoch aufgrund der Zeitdilatation unterschiedliche Zeitintervalle messen

Warum? Die beiden Objekte Quelle und Empfänger sind doch gleich schnell.
Ihre Geschwindigkeit ist ja nur über jeweils den anderen definiert und damit die selbe, oder?
ThomJet



Anmeldungsdatum: 24.02.2010
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Beitrag ThomJet Verfasst am: 14. März 2010 17:05    Titel: Antworten mit Zitat

Nachtrag:

Also an der Zeitdilatation kann es auch schon deshalb nicht festgemacht werden, da der Dopplereffekt von Licht so betrachtet/berechnet wird, als ob es sich um klassische Wellenausbreitung in einem Medium (analog zum Schall in Luft) handelt (z.B. bei der Geschwindigkeitsmessung von sich von der Erde entfernenden Sternen).
Über die Zeitdilatation käme man auf ganz andere mathematische Abhängigkeiten (denke ich mir zumindest, habe es noch nicht versucht...).

Ich habe eher das Gefühl, dass man beim Dopplereffekt des Lichts die SRT einfach ganz 'unter den Tisch fallen' lässt, frage mich nur, warum bzw. wie man das so einfach tun kann, ohne in einen Erklärungsnotstand zu rutschen.

Aber vielleicht hat ja noch jemand etwas Erhellendes beizusteuern? Blöde Knoten im Hirn, die schmerzen so ;-)

Viele Grüße
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18094

Beitrag TomS Verfasst am: 14. März 2010 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

Die beiden Beobachter (hier: Quelle und Empfänger) bewegen sich relativ zueinander, messen also zwischen zwei Ereignissen unterschiedliche Zeitintervalle. Die beiden Ereignisse sind z.B. der das Vorbeilaufen des Beginns und des Endes eines Wellenzuges beim Empfänger.
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TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
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Beitrag TomS Verfasst am: 14. März 2010 17:19    Titel: Antworten mit Zitat

ThomJet hat Folgendes geschrieben:
Nachtrag:

Also an der Zeitdilatation kann es auch schon deshalb nicht festgemacht werden, da der Dopplereffekt von Licht so betrachtet/berechnet wird, als ob es sich um klassische Wellenausbreitung in einem Medium (analog zum Schall in Luft) handelt

Ich habe eher das Gefühl, dass man beim Dopplereffekt des Lichts die SRT einfach ganz 'unter den Tisch fallen' lässt, frage mich nur, warum bzw. wie man das so einfach tun kann, ohne in einen Erklärungsnotstand zu rutschen.


Das stimmt nicht! Der relativistische Dopplereffekt wird exakt gemäß der SRT und anhand der Zeitdilatation berechnet. Der nichtrelativistische Dopplereffekt unter Berücksichtigung der Ausbreitungsgeschwindigkeit innerhalb eines Mediums liefert explizit andere Ergebnisse als der relativistische Dopplereffekt!

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ThomJet



Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 31

Beitrag ThomJet Verfasst am: 14. März 2010 17:31    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das stimmt nicht! Der relativistische Dopplereffekt wird exakt gemäß der SRT und anhand der Zeitdilatation berechnet. Der nichtrelativistische Dopplereffekt unter Berücksichtigung der Ausbreitungsgeschwindigkeit innerhalb eines Mediums liefert explizit andere Ergebnisse als der relativistische Dopplereffekt!

OK, das ist schon mal gut zu wissen, war mir nicht klar... sorry für die Verwirrung, ist hiermit zurückgenommen.
Sind die Unterschiede zwischen relativistischer und 'klassischer' Betrachtung betragsmäßig hoch, weiß hier jemand zufällig etwas?
Verstehe trotzdem auch noch nicht, wie die Zeitdilatation bei Empfänger und Sender unterschiedlich sein kann, da sie beide die selbe Relativgeschwindigkeit zueinender haben. Hat dazu jemand eine einleuchtende Erklärung parat, die mir hier weiterhelfen könnte?

Vielen Dank und Grüße!
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18094

Beitrag TomS Verfasst am: 14. März 2010 18:21    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn du Probleme mit der Zeitdilatation haben solltest, dann arbeite doch erstmal das durch, bevor du dich mit dem Dopplereffekt beschäftigst. Wie immer ist die Wikipdia nicht schlecht.
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VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3247

Beitrag VeryApe Verfasst am: 14. März 2010 19:34    Titel: Antworten mit Zitat

ThomJet hat Folgendes geschrieben:

Ich habe dabei folgende Probleme:
Wenn ein bewegtes Objekt einen Lichtstrahl aussendet, dann kann es doch eigentlich keine 'Stauchung' der Lichtwellen im Sinne des klassischen Dopplereffekts verursachen, weil:
1.) Das Licht sich zum Beobachter immer gleich schnell bewegt (Geschw. c). Daher 'flieht' die Wellenfront (und auch jeder sonstige Raumpunkt der Welle) immer mit c von der Quelle, egal wie schnell sich die Quelle bewegt


grübelnd und wo liegt das Problem genau das gleiche hast du doch beim Schall auch, der bewegt sich auch immer mit c durch das Medium. Was sich nun ändert ist der Abstrahlort, dadurch kommt es zur Stauchung. Genau das selbe hättest du ja dann klassisch gesehen auch. Der einzige Unterschied ist das einer im Bewegtenbezugssystem nicht (c-v) mißt sondern beim Licht c.

Dadurch kommt natürlich die Zeitdilatation hinzu.

ThomJet hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Da Sender und Empfänger jedoch aufgrund der Zeitdilatation unterschiedliche Zeitintervalle messen

Warum? Die beiden Objekte Quelle und Empfänger sind doch gleich schnell.
Ihre Geschwindigkeit ist ja nur über jeweils den anderen definiert und damit die selbe, oder?


Die beiden Objekte sind in keines der Bezugsysteme gleich schnell. Entweder ruht der eine und der andere bewegt sich oder umgekehrt.

Auch die Abfolge in den Bezugsystem, Im Bezugsystem der Quelle eilt der Empfänger den Lichtstrahl entgegen und dieser trifft mit der Relativgeschwindigkeit (vQuelle+c) ein, weil in diesen Bezugsystem hat der Empfänger die Quellgeschwindigkeit und die Quelle ruht.

Im Bezugsystem des Empfängers nähert sich der Lichtstrahl mit Lichtgeschwindigkeit diesen jedoch der Abstrahlort ändert sich ständig.

Beide Bezugsystem folgern eine Frequenzänderung des Empfängers.

Thomjet hat Folgendes geschrieben:

OK, das ist schon mal gut zu wissen, war mir nicht klar... sorry für die Verwirrung, ist hiermit zurückgenommen.
Sind die Unterschiede zwischen relativistischer und 'klassischer' Betrachtung betragsmäßig hoch, weiß hier jemand zufällig etwas?
Verstehe trotzdem auch noch nicht, wie die Zeitdilatation bei Empfänger und Sender unterschiedlich sein kann, da sie beide die selbe Relativgeschwindigkeit zueinender haben. Hat dazu jemand eine einleuchtende Erklärung parat, die mir hier weiterhelfen könnte?


Ich glaube du hast die Relativitätstheorie noch nicht ganz verstanden.

Aber bitte nicht nur wieviele an die Zeitdilatation klammern.
Sondern genauso wichtig sind die Begriffe, Längenkontraktion und Relativität der Gleichzeitigkeit,
Das umfasst die Relativitätstheorie.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18094

Beitrag TomS Verfasst am: 14. März 2010 19:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ich empfehle zum Einstieg die sogenannte "Lichtuhr"
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ThomJet



Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 31

Beitrag ThomJet Verfasst am: 14. März 2010 22:20    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
und wo liegt das Problem genau das gleiche hast du doch beim Schall auch, der bewegt sich auch immer mit c durch das Medium. Was sich nun ändert ist der Abstrahlort, dadurch kommt es zur Stauchung. Genau das selbe hättest du ja dann klassisch gesehen auch. Der einzige Unterschied ist das einer im Bewegtenbezugssystem nicht (c-v) mißt sondern beim Licht c.

Das sehe ich nicht so: Wenn das Licht sich von mir als Quelle immer mit c entfernt, egal wie ich mich anderen gegenüber bewege, dann kann ich die Wellen nicht 'stauchen'. Um sie stauchen zu können, müsste ich meine Relativgeschwindigkeit zur Wellenfront ändern können, und genau das verbietet die SRT ja gerade.
Bei Schall in Luft ist das etwas anderes: Da kann ich der Welle 'Hinterherrennen' und so die Relativgeschwindigkeit zwischen der Wellenfront und mir als Quelle ändern. Erst dadurch ergibt sich die Stauchung im Medium, die beim Empfänger zur erhöhten Frequenz führt.

Zitat:
Ich glaube du hast die Relativitätstheorie noch nicht ganz verstanden.

Das würde ich in jedem Fall so unterschreiben ;-)
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3247

Beitrag VeryApe Verfasst am: 14. März 2010 22:45    Titel: Antworten mit Zitat

Jetzt bist du aufeinmal in der Quelle gg.

Okay dann betrachte doch mal das du ein eigenes Medium mitschleppst wie die Luft in einem Rettungsauto und die Karosserie samt alles was sich darin befindet (Alles ist Medium inklusive dir). Die Sirene stellst du auf einen Timer ein alle 4 Sekunden ein Geräusch. Du im Auto hörst alle 4 Sekunden die Sirene scheppern. Der Empfänger hört jetzt eine andere Frequenz obwohl sich die Schallwellen immer mit der gleichen Geschwindigkeit vom Ausstrahlort nähern 330m/s. Der Punkt ist der. Das sich ständig durch deine Eigengeschwindigkeit, der Ausstrahlungsort zu ihm ändert. sprich ein späteres Signal muß nicht den selben weg zum empfänger zurücklegen, bestimmt durch deine Eigengeschwindigkeit.

Genau dasselbe hast du klassisch gesehen beim Licht.

Und die klassische Betrachtung ist ja nicht falsch wenn die Quelle mit geringen Geschwindigkeiten in Vergleich zur Lichtgeschwindigkeit dahin braust.


Zuletzt bearbeitet von VeryApe am 15. März 2010 11:49, insgesamt einmal bearbeitet
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18094

Beitrag TomS Verfasst am: 15. März 2010 08:23    Titel: Antworten mit Zitat

Nochmal: beim Dopplereffekt geht es nicht um die Wellenfront, sondern um verschiedene Punkte gleicher Phase auf dem Wellenzug. Man betrachte dabei z.B. zwei Maxima auf dem Wellenzug; die Distanz dieser beiden Maxima (gemessen im System der Quelle) ist die ursprüngliche Wellenlänge; die Zeit, die zwischen der "Erzeugung" dieser beiden Maxima vergeht, ist die ursprüngliche inverse Frequenz.

Wenn sich nun die Quelle vom Empfänger entfernt, dann werden die Zeitintevalle des Bezugssystems der Quelle aus Sicht des Empfängers der Zeitdilatation unterworfen sein. Das Singnal, das üblicherweise zur Synchronisation von Uhren in beiden Systemen verwendet wird, ist nun die Lichtwelle selbst; mehrere Signale entsprechen einfach mehreren Punkten gleicher Phase auf dem Wellenzug, also z.B. mehreren Maxima.

Im Falle des relativistischen Dopplereffektes überlagern sich eigentlich zwei Effekte:
zum einen wird der zeitliche Abstand zwischen zwei Maxima im Systemdes Empfängers dadurch vergrößert, dass sich die Quelle von ihm entfernt, d.h. dass das zweite Maximum einen längeren Weg zurücklegen muss als das erste Maximum;
zum anderen kommt noch der Effekt der Zeitdilatation hinzu.

Schau doch mal auf die englischsprachige Wikipedia

http://en.wikipedia.org/wiki/Relativistic_Doppler_effect

Unter "Motion along the line of sight" wird das sehr gut erklärt; in der ersten Formel wird die zeitliche Distanz zwischen den Maxima im System der Quelle berechnet; anschließend wird auf diese Zeitdifferenz die Zeitdilatation angewandt.

Wichtig: die Geschwidnigkeit, mit der der Empfänger ein einzelnens Maximum wahrnimmt wird Phasengeschwindigkeit genannt; sie ist tatsächlich immer gleich c!

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ThomJet



Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 31

Beitrag ThomJet Verfasst am: 15. März 2010 18:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

also hier nochmal meine bisherigen Gedanken, mögen sie erleuchtend sein oder nicht ;-)

Klassischer Dopplereffekt:
Hier ist völlig (und ich denke auch uns allen) klar, wie der Effekt entsteht:
1.) Es gibt ein Medium, zu dem relativ sich die Welle mit konstanter Geschwindigkeit ausbreitet.
2.) Sowohl Quelle als auch Empfänger können sich relativ zum Medium bewegen.
3.) Die Quelle verursacht durch Ihre Bewegung im Medium eine Stauchung oder Dehnung der im Medium abgebildeten Wellenzüge.
4.) Der im Medium ruhende Beobachter sieht die gestauchten oder gedehnten Wellenzüge auf sich zukommen und nimmt je nach Stauchung/Dehnung eine höhere oder niedrigere Frequenz wahr.
5.) Wenn sich der Empfänger zusätzlich noch relativ zum Medium bewegt verändert sich die empfangene Frequenz noch einmal, da der Empfänger die Wellenzüge nochmals schneller bzw. langsamer 'aufsammelt'.

Ein Kernpunkt ist dabei, dass man als außen stehender, in Bezug zum Medium ruhender Beobachter, gestauchte oder gedehnte Wellenzüge sehen kann, so fern sich die Quelle relativ zum Medium bewegt (und so man denn von der Seite auf die Wellenzüge draufschauen könnte ;-) ).


So, nun meine Gedanken zur Situation bei Licht unter Annahme der Regeln der SRT:

1.) Es gibt kein Medium
2.) Die einzige Geschwindigkeit, die nicht 'c' ist, ist die zwischen Quelle und Empfänger
3.) Ein Betrachter von außen, der eine Welle gestaucht oder gedehnt wahrnehmen könnte, ist nicht wirklich denkbar, da es kein ruhendes Medium gibt, in dem man einen Wellenzug definieren könnte.
4.) Betrachtungen dürfen somit nur aus Sicht der Quelle einerseits und aus Sicht des Empfängers andererseits gemacht werden.
5.) Sowohl Zeitdilatation als auch Längenkontraktion sind nur von der Relativgeschwindigkeit zwischen Quelle und Empfänger abhängig und zeigen immer das selbe Vorzeichen, unabhängig davon, ob sich die beiden Körper aufeinander zubewegen oder voneinander entfernen.
--> Weder Zeitdilatation noch Längenkontraktion können den 'Löwenanteil' am beobachteten Dopplereffekt bei Licht erklären. Der Haupteffekt muss woanders herkommen, denn durch die relativistischen Effekte erhält man nicht die vorzeichenabhängigen Frequenzveränderungen, die beobachtet werden.
--> Das deckt sich mit dem, was ich mittlerweile sonst so über den 'relativistischen Dopplereffekt' gefunden habe: Es handelt sich beim relativistischen Anteil immer um eine Blauverschiebung, unabhängig davon, ob die Quelle sich vom Empfänger entfernt oder sich auf ihn zubewegt. Auch wird dieser Effekt erst bei hohen Relativgeschwindigkeiten nicht mehr vernachlässigbar.

6.) Aus Sicht der Quelle scheint mir die folgende gedankliche 'Krücke' noch am ehesten tauglich:
Ich stelle mir vor, dass die Quelle ihr (nicht vorhandenes, also nur gedankliches) Lichtmedium in Ausbreitungsrichtung des Lichts 'mitführt', und zwar mit genau der Geschwindigkeit, die sie relativ zum Empfänger hat.
--> Wie TomS bereits richtig bemerkt hat, gibt es damit im System der Quelle keine Stauchung oder Dehnung der Wellen und die Konstanz con 'c' zur Welle bleibt gewahrt.
7.) Für den Empfänger muss natürlich genau das selbe gelten: Er 'nimmt' sein 'Lichtmedium' genauso mit und zwar mit der selben Geschwindigkeit, die er zur Quelle hat.
8.) Nun prallen die beiden gedachten Lichtmedien in der Mitte aufeinander und alles löst sich in ein Logikwölkchen auf ;-)

Der letzte Satz ist natürlich ausgemachter Blödsinn, genau da kracht es gedanklich bei mir, ich stecke wieder fest. Aus meiner Sicht zeigt das einmal mehr, dass man sich die Sache eben nicht wirklich vorstellen kann.
Wenn man die SRT ernst nimmt, muss man eben in den sauren Apfel beißen und jegliche Vorstellung bzw. jedes 'Begreifen' im eigentlichen, intuitiven Sinn fahren lassen.
Man muss sich auf die Ebene der Mathematik begeben und akzeptieren was rauskommt.

- Nur meine Erfahrung, anderen geht es offensichtlich anders und das ist auch gut so. Wir sind ja schließlich zum Diskutieren hier und nicht zum Streiten ;-)

In diesem Sinne viele Grüße
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18094

Beitrag TomS Verfasst am: 15. März 2010 19:55    Titel: Antworten mit Zitat

ThomJet hat Folgendes geschrieben:
3.) Ein Betrachter von außen, der eine Welle gestaucht oder gedehnt wahrnehmen könnte, ist nicht wirklich denkbar, da es kein ruhendes Medium gibt, in dem man einen Wellenzug definieren könnte.

5.) Sowohl Zeitdilatation als auch Längenkontraktion sind nur von der Relativgeschwindigkeit zwischen Quelle und Empfänger abhängig und zeigen immer das selbe Vorzeichen, unabhängig davon, ob sich die beiden Körper aufeinander zubewegen oder voneinander entfernen.

--> Weder Zeitdilatation noch Längenkontraktion können den 'Löwenanteil' am beobachteten Dopplereffekt bei Licht erklären. Der Haupteffekt muss woanders herkommen, denn durch die relativistischen Effekte erhält man nicht die vorzeichenabhängigen Frequenzveränderungen, die beobachtet werden.

--> Das deckt sich mit dem, was ich mittlerweile sonst so über den 'relativistischen Dopplereffekt' gefunden habe: Es handelt sich beim relativistischen Anteil immer um eine Blauverschiebung, unabhängig davon, ob die Quelle sich vom Empfänger entfernt oder sich auf ihn zubewegt. Auch wird dieser Effekt erst bei hohen Relativgeschwindigkeiten nicht mehr vernachlässigbar.

...



Sag mal, kann es sein dass du nicht bereit bist, dich ernsthaft auf diese Diskussion hier einzulassen und auch mal die anderen Quellen (ich habe die englische Wikipedia) genannt zu studieren?

Die von mir fett markierten Abschnitte sind einfach falsch und widersprechen dem, was bereits mehrfach diskutiert wurde.

Mir ist schon klar, dass der relativistische Dopplereffekt nicht einfach zu begreifen ist, aber du kommst nur dann weiter, wenn du dich mit den hier genannten Ideen beschäftigst und deine Fragen auf unsere Erklärungen beziehst, statt auf dein Bauchgefühl oder andere Quellen, die wir hier nicht kennen.

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VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3247

Beitrag VeryApe Verfasst am: 15. März 2010 22:20    Titel: Antworten mit Zitat

thomjet hat Folgendes geschrieben:

2.) Die einzige Geschwindigkeit, die nicht 'c' ist, ist die zwischen Quelle und Empfänger


Die relativitätstheorie sagt aus das keine Geschwindigkeiten zu einem Bezugsystem gemessen werden kann, die größer ist als c.

Wohlgemerkt gemessen auf das Bezugssystem kann keiner schneller sein als c.

Aber das hat keine Aussage über die Relativgeschwindigkeiten die man beobachtet zwischen zwei Objekten.

z.B. könnte man zwei Lichteilchen aus seinem System beobachten die auf Kollisonskurs fliegen. jedes der Lichtteilchen hat c nur entgegengesetzt. so erhält man eine Relativgeschwindigkeit von 2c.

Die maximale Relative Geschwindigkeit zwischen 2 Objekten die in einem Bezugssystem gemessen werden kann ist 2c, wohlgemerkt nicht auf das Bezugssystem selbst, sondern zwischen den 2 Objekten von Bezugsystem aus beobachtet. Wobei keines dieser Objekte auf das Bezugsystem gemessen schneller sein kann als c.

Ein Beobachter der Quelle und Empfänger aus einem anderen Bezugsystem aus betrachtet misst für Licht die Lichtgeschwindigkeit.

Für Licht zum Empfänger und Licht von der Quelle andere Relativgeschwindigkeiten als c. Auch er sieht Stauchungen und Dehnungen.

Angenommen die Quelle bewegt sich in seinem Bezugssystem nach rechts mit 0,1c und der Empfänger bewegt sich mit 0,1 c nach links.

Die Quelle strahlt Licht nach rechts aus zum Empfänger.

Der Beobachter mißt für Licht die Lichtgeschwindigkeit.

Für die Relativgeschwindigkeit zwischen Quelle und ausgesandten Licht mißt er 0,9 c. Er sieht Stauchungen des Lichts.

Für die Relativgeschwindigkeit zwischen Licht und Empfänger mißt er 1,1 c
verstärkung der Stauchungen.

Um dir die Sache begreiflich zu machen für Licht könntest du ein Medium einführen einen Äther. dieser Äther ruht in jeden Bezugsystem hat also in jeden Bezugssystem die relative Geschwindigkeit von 0.

Angenommen er sieht jede sekunde von der Quelle einen abgestrahlten Lichtblitz. somit könnte er die Stauchungen berechnen die beim Empfänger eintreffen. Aufgrund der ZEitdilation muß er aber berücksichtigen. das beim Empfänger eine langsamere Zeit verstreicht als er mißt genauso beim Sender. er sieht also die Quelle alle sekunden einen Lichblitz abstrahlen was auf eine Frequenz von 1 deutet. in der Quelle ist aber die Zeit langsamer verstrichen, somit ist die Frequenz der Quelle höher als 1. Beim Empfänger registriert er eine höhere Frequenz als 1, aber auch bei diesen muß er berücksichtigen das aufgrund der Zeitdilatation die zeit langsamer vergeht somit auch die Frequenz nochmal höher ausfällt

Thomjet hat Folgendes geschrieben:

6.) Aus Sicht der Quelle scheint mir die folgende gedankliche 'Krücke' noch am ehesten tauglich:
Ich stelle mir vor, dass die Quelle ihr (nicht vorhandenes, also nur gedankliches) Lichtmedium in Ausbreitungsrichtung des Lichts 'mitführt', und zwar mit genau der Geschwindigkeit, die sie relativ zum Empfänger hat.
--> Wie TomS bereits richtig bemerkt hat, gibt es damit im System der Quelle keine Stauchung oder Dehnung der Wellen und die Konstanz con 'c' zur Welle bleibt gewahrt.


Auch hier gibt es Stauchungen die quelle ruht zwar im Medium aber dadurch bewegt sich der Empfänger dann im Medium mit einer Geschwindigkeit von Vquelle , und somit rast er auf das Licht zu mit einer relative Geschwindigkeit zwischen Licht und Empfänger von Vquelle+c.

Analogie Schall:-> Quelle ruht im Medium, Empfänger bewegt sich im Medium.


[quote="Thomjet"]
7.) Für den Empfänger muss natürlich genau das selbe gelten: Er 'nimmt' sein 'Lichtmedium' genauso mit und zwar mit der selben Geschwindigkeit, die er zur Quelle hat.
[/quelle]

Stimmt er nimmt es mit. dadurch bewegt sich aber für ihn die Quelle im Medium,

Analogie->Schall-> Empfänger ruht im Medium, Quelle bewegt sich.

thomjet hat Folgendes geschrieben:

8.) Nun prallen die beiden gedachten Lichtmedien in der Mitte aufeinander und alles löst sich in ein Logikwölkchen auf ;-)


Nichts löst sich im Logikwölkchen auf.
Jedes Bezugsystem sieht einen anderen Ablauf, kommt aber zum selben Resultat, der Unterschiedliche Ablauf liegt in der Relativen Gleichzeitigkeit, Längenkontraktion und Zeitdilatation.
Jeder hat zwar eine unterschiedliche aber für sein system logische Erklärung parat.

Es wundert sich ja auch keiner wenn einer im Zug einen Apfel immer wieder in die Luft schmeißt und behauptet er sehe nur eine auf und abbewegung.
Während ein Beobachter ausserhalb des Zuges behauptet der Apfel wäre stehts diagonal geflogen.

Wie ist der Apfel nun wirklich geflogen diagonal oder auf und ab wer hat recht wer hat unrecht. Diese Frage führt zu keinen Ergebnis.
Dieses Beispiel begreift jeder in Richtung relativ. Wenn aber schon die räumlichen Abläufe unterschiedlich sind, Warum solls dann nicht auch mit der Zeit gehen?


D
ThomJet



Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 31

Beitrag ThomJet Verfasst am: 15. März 2010 23:06    Titel: Antworten mit Zitat

@TomS

Also, ich versuche zunächst einmal zu erklären, wie ich auf die von Dir fett merkierten Punkte gekommen bin und werde dann unten auf die englische Wikipedia-Seite eingehen:

Zitat:
3.) Ein Betrachter von außen, der eine Welle gestaucht oder gedehnt wahrnehmen könnte, ist nicht wirklich denkbar, da es kein ruhendes Medium gibt, in dem man einen Wellenzug definieren könnte.

Ich hätte klarer schreiben sollen: Kann ich mir nicht denken, weil ich dabei in Perspektivkonflikte komme, da sich dieser Beobachter ja auch wieder relativ zu den beiden anderen beteiligten bewegt und da es ja kein Medium mit einer Welle darin zu betrachten gibt

Zitat:

5.) Sowohl Zeitdilatation als auch Längenkontraktion sind nur von der Relativgeschwindigkeit zwischen Quelle und Empfänger abhängig und zeigen immer das selbe Vorzeichen, unabhängig davon, ob sich die beiden Körper aufeinander zubewegen oder voneinander entfernen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Zeitdilatation:
Befindet sich ein Beobachter im Zustand der gleichförmigen Bewegung bzw. ruht er in einem Inertialsystem, geht nach der speziellen Relativitätstheorie jede relativ zu ihm bewegte Uhr aus seiner Sicht langsamer. Diesem Phänomen unterliegen allerdings nicht nur Uhren, sondern jeder beliebige Vorgang und damit die Zeit im bewegten System selbst. Dabei ist die Zeitdilatation umso stärker, je größer die Relativgeschwindigkeit der Uhr ist.


und dazu analog die Längenkontraktion. Wo geht hier das Vorzeichen bzw. die Richtung der Bewegung ein?

Zitat:

Weder Zeitdilatation noch Längenkontraktion können den 'Löwenanteil' am beobachteten Dopplereffekt bei Licht erklären. Der Haupteffekt muss woanders herkommen, denn durch die relativistischen Effekte erhält man nicht die vorzeichenabhängigen Frequenzveränderungen, die beobachtet werden.

Das war einfach eine (möglicherweise falsche) Folgerung von mir, da mir die Richtungsabhängigkeit von Zeitdilatation und Längenkontraktion nicht bewusst war (s.o.).

Zitat:

--> Das deckt sich mit dem, was ich mittlerweile sonst so über den 'relativistischen Dopplereffekt' gefunden habe: Es handelt sich beim relativistischen Anteil immer um eine Blauverschiebung, unabhängig davon, ob die Quelle sich vom Empfänger entfernt oder sich auf ihn zubewegt. Auch wird dieser Effekt erst bei hohen Relativgeschwindigkeiten nicht mehr vernachlässigbar.

Hier muss ich gestehen, dass ich nicht mehr wiederfinden kann, wo ich das gelesen habe oder meine gelesen zu haben. In so fern muss ich es klar zurücknehmen, vielleicht war es auch ein Nichtphysiker wie ich, der das irgendwo verzapft hat - sorry.


So, nun zu Wikipedia Englisch. Ich hatt mir den Artikel sehr wohl angeschaut, er hat mir aber nicht weitergeholfen. Aber Du hast Recht, vielleicht komme ich in der Diskussion um die Punkte, die dort beschrieben sind weiter:

1.) Im Abschnitt 'Analogy' wird ein Baseball-Spiel herangezogen und der Dopplereffekt hierzu erklärt - natürlich widerspruchsfrei.
Die mich eigentlich interessierende Erklärung, wie das nun bei Licht zu verstehen ist, wird aber nur abgehandelt mit:
Zitat:

'By analogy, the aberration of light depends on: 1) the instanteous angle between the emitter-observer line and the relative velocity vector, and 2) the emitter-observer velocity relative to the speed of light.'

Das ist mir wenig greifbar, die einfache Aussage, dass das Verhalten bei Licht analog zum Baseball-Spiel ist. Das Baseball-Spiel hat ja auch nicht mit einer zu Quelle und Empfänger konstanten Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Balls zu kämpfen, oder?

2.) Im Abschnitt 'Motion along the line of sight' wird geschrieben:
Zitat:

'Let us consider the problem in the reference frame of the source.
Suppose one wavefront arrives at the observer. The next wavefront is then at a distance lambda=c/f_s away from him (...). Since the wavefront moves with velocity c, and the observer escapes with velocity v, the time observed between crests is
...

Heisst das, dass aus Sicht der Quelle die Wellen am Empfänger mit Unterlichtgeschwindigkeit eintreffen? Wie kann ich mir sonst den Satzteil 'Since the wavefront moves with velocity c, and the observer escapes with velocity v' erklären? Werden hier nicht Lichtgeschwindigkeit und Relativgeschwindigkeit subtrahiert?

Vielleicht können wir uns auf die letzten beiden Punkte in unserer Diskussion konzentrieren? Vielleicht versteh' ich's ja endlich doch noch, wenigstens der Spur nach...
ThomJet



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Beitrag ThomJet Verfasst am: 15. März 2010 23:24    Titel: Antworten mit Zitat

@VeryApe

Danke für Deine Erklärungen, aber sie kommen mir vor dem Hintergrund der SRT nicht ganz richtig vor. TomS, wie siehst Du das?

Speziell zweifle ich an folgenden Aussagen (lasse mich aber gerne belehren, sie würden die SRT für mich verständlicher machen):

1.)
Zitat:
Aber das hat keine Aussage über die Relativgeschwindigkeiten die man beobachtet zwischen zwei Objekten.

z.B. könnte man zwei Lichteilchen aus seinem System beobachten die auf Kollisonskurs fliegen. jedes der Lichtteilchen hat c nur entgegengesetzt. so erhält man eine Relativgeschwindigkeit von 2c.
Die maximale Relative Geschwindigkeit zwischen 2 Objekten die in einem Bezugssystem gemessen werden kann ist 2c, wohlgemerkt nicht auf das Bezugssystem selbst, sondern zwischen den 2 Objekten von Bezugsystem aus beobachtet. Wobei keines dieser Objekte auf das Bezugsystem gemessen schneller sein kann als c.

Ist das richtig? Ich dachte immer, es gibt laut SRT unter keinen Umständen irgendeine Relativgeschwindigkeit > c

2.)
Zitat:

Für Licht zum Empfänger und Licht von der Quelle andere Relativgeschwindigkeiten als c. Auch er sieht Stauchungen und Dehnungen.

Angenommen die Quelle bewegt sich in seinem Bezugssystem nach rechts mit 0,1c und der Empfänger bewegt sich mit 0,1 c nach links.

Die Quelle strahlt Licht nach rechts aus zum Empfänger.

Der Beobachter mißt für Licht die Lichtgeschwindigkeit.

Für die Relativgeschwindigkeit zwischen Quelle und ausgesandten Licht mißt er 0,9 c. Er sieht Stauchungen des Lichts.

Für die Relativgeschwindigkeit zwischen Licht und Empfänger mißt er 1,1 c
verstärkung der Stauchungen.

Um dir die Sache begreiflich zu machen für Licht könntest du ein Medium einführen einen Äther. dieser Äther ruht in jeden Bezugsystem hat also in jeden Bezugssystem die relative Geschwindigkeit von 0.

Sicher? Das klingt nun so gar nicht relativistisch... auch hier zweifle ich an der Konformität mit der SRT.


Zitat:

Auch hier gibt es Stauchungen die quelle ruht zwar im Medium aber dadurch bewegt sich der Empfänger dann im Medium mit einer Geschwindigkeit von Vquelle , und somit rast er auf das Licht zu mit einer relative Geschwindigkeit zwischen Licht und Empfänger von Vquelle+c.

Auch das dürfte es nach meinem 'Verständnis' der SRT nicht geben, dass sich der Empfänger relativ zum Licht mit einer Geschwindigkeit ungleich c bewegt... Wenn das stimmt, habe ich ganz prinzipielle Dinge an der SRT völlig falsch verstanden...

Seit Ihr beide (TomS und VeryApe) Euch in diesen Punkten einig? Ich vermute mal vorsichtig, dass das nicht der Fall ist, mag mich aber täuschen...
VeryApe



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Beitrag VeryApe Verfasst am: 15. März 2010 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

Frage an Thomjet wenn du dort wo du dich jetzt befindest , gleichzeitig einen Lichtstrahl nach links schickst und nach rechts schickst, dann wirsd du für jeden c messen, wenn er sich entfernt. Aber die relative geschwindigkeit für dich zwischen diesen beiden ist 2c.

Ein Auto bewegt sich mit 20 m/s nach rechts das andere 20 m/s nach links. Du wirsd erkennen die relativ geschwindigkeit zwischen den 2 autos ist 40m/s das ist die Geschwindigkeit mit der der Abstand zwischen diesen zu deuten ist.
ThomJet



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Beitrag ThomJet Verfasst am: 15. März 2010 23:40    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Frage an Thomjet wenn du dort wo du dich jetzt befindest , gleichzeitig einen Lichtstrahl nach links schickst und nach rechts schickst, dann wirsd du für jeden c messen, wenn er sich entfernt. Aber die relative geschwindigkeit für dich zwischen diesen beiden ist 2c.

Tja, das hört sich natürlich schon bestechend logisch und unwiderlegbar an, aber ich trau mir bei der SRT nun mal keine Intuition mehr zu.
Für mich war bisher das klare SRT-Postulat, dass Geschwindigkeit nur relativ und nur zwischen jeweils 2 Körpern definiert werden darf und dass es keine Relativgeschwindigkeiten > c gibt. Dass sich zwei Lichtfronten mit 2c zueinander bewegen dürfen, ist mir erst einmal neu (wenn auch intuitiv richtig erscheinend).

Aber Du schreibst oben sogar von Relativgeschwindigkeiten zwischen einem Körper und einer Lichtfront > c:
Zitat:

und somit rast er auf das Licht zu mit einer relative Geschwindigkeit zwischen Licht und Empfänger von Vquelle+c.

Hältst Du das vor dem Hintergrund der SRT tatsächlich für möglich?
VeryApe



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Beitrag VeryApe Verfasst am: 15. März 2010 23:40    Titel: Antworten mit Zitat

ich glaube auch das du da einiges von der SRT falsch verstehst.

http://books.google.at/books?id=RigwR62t04IC&pg=PA20&lpg=PA20&dq=relativgeschwindigkeit+2c&source=bl&ots=iIOdG8N2io&sig=gCQJ60qnrR7dnuH5iu3AlEqiv2o&hl=de&ei=-7ieS8PhLsWM_Abr9oT8CQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=8&ved=0CB4Q6AEwBw#v=onepage&q=relativgeschwindigkeit%202c&f=false
ThomJet



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Beitrag ThomJet Verfasst am: 15. März 2010 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

OK, jetzt raucht mir erst mal der Kopp und ich muss ins Bett, danke ;-)

Werde mir das mal in Ruhe anschauen und drüber brüten...

TomS, wie siehst Du denn die Sache, bist Du Dir mit VeryApe in diesen Punkten einig?
VeryApe



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Beitrag VeryApe Verfasst am: 15. März 2010 23:48    Titel: Antworten mit Zitat

Also die Aussage der Relativitätstherorie ist, das sich kein Objekt schneller als das Licht zu diesem Bezugssystem bewegen kann.

Ein Lichtstrahl der nach links mit c fliegt und einer der nach rechts mit c fliegt, widerspricht dieser Aussage nicht. dennoch nimmt die Entfernung zwischen diesen beiden mit 2c zu, das ist nicht besonderes.

fliegt ein Raumschiff mit c nach rechts und ein zweites nach links mit c von dir, so hast du wieder 2c differenz geschwindigkeit.
Auch hier wird die Relativitätstheorie nicht verletzt weil sich keines schneller auf dein Bezugsystem bewegt als c.

Der clou ist jetzt befindest du dich jetzt in einem der Raumschiffe so entfernt sich das zweite nicht schneller als c.
Das ist Relativitästheorie und resultiert aufgrund Längenkontraktion und Zeitdilatation.
TomS
Moderator


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Beitrag TomS Verfasst am: 16. März 2010 00:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ThomJet,

ich beginne zu verstehen, weswegen du Probleme bzgl. der Zeitdilatation hast. Bitte versuche im Folgenden, die Begriffe Wellenzug und Maximum auseinanderzuhaklten, das ist wichtig. Die Wikipedia ist da evtl. etwas ungenau, da sie von "wave front" spricht, dies aber nicht genauer spezifiziert.

Nun nochmal zur Herleitung: Du betrachtest einen sinusförmigen Wellenzug; dieser enthält mehrere Maxima, die dich (den Empfänger) nacheinander erreichen. Diese Maxima haben einen bestimmten Abstand , gemessen im System des Empfängers. Der Abstand im System des Empfängers ist nicht derselbe, er unterliegt der Längenkontraktion (lassen wir hier aus, nur der Vollständigkeit halber).

Eine im System S des Senders aufgestellte Uhr, die die Zeit zwischen der Erzeugung zweier Maxima misst, liefert



Nun betrachten wir die Situation des Eintreffens beim Empfänger, der sich mit der Geschwindigkeit v vom Sender wegbewegt. Allerdings führen wir diese Betrachtung immer noch im Bezugssystem des Senders durch!

Zunächst ist klar, dass das zweite Maximum eine größere Strecke vom Sender zum Empfänger zurücklegen muss als das erste, d.h. zwischen dem Eintreffen des ersten und des zweiten Maximums bei E vergeht mehr Zeit, als bei S zwischen der Erzeugung des ersten und des zweiten Maximums, nämlich



Diese Gleichung gilt auch nichtrelativistisch!

Es ist richtig, dass ich hier zwei Geschwindigkeiten subtrahiert habe; es handelt sich aber bei nicht um die Geschwindigkeit eines physikalischen Objektes. Die Gleichung besagt einfach, dass das Zeitintervall größer wird, da das zweite Maximum einen größeren Weg zurücklegen muss, weil sich der Empfänger E ja vom Sender S mit einer Geschwindigkeit v wegbewegt.

Wir ersetzen nun die Wellenlänge mittels der Gleichung



durch die Frequenz und erhalten



Damit müssen wir uns nicht mehr um die Längenkontraktion kümmern, sondern können ausschießlich über Zeiten argumentieren. Dabei führe ich außerdem die Abkürzung



ein.

In diese Gleichungen geht selbstverständlich die Bewegungsrichtung, also das Vorzeichen von v ein!

Nun müssen wir noch die Lorentztransformation, also speziell die Zeitdilatation berücksichtigen. Diese besagt, dass aus Sicht des Empfängers E ein Zeitintervall immer um den Faktor zu korrigieren ist, also



Dabei ist



Diese Zeitdilatation gilt für beliebige Zeitintervalle, die zum einen im System S des Senders und zum anderen im System E des Empfängers gemessen werden. In diese Gleichungen geht die Bewegungsrichtung, also das Vorzeichen von v nicht ein!

Wir wenden nun diese Gleichung speziell auf das Zeitintervall an, das zwischen dem Eintreffen des ersten und des zweiten Maximums vergeht (beide Maxima bewegen sich sowohl bzgl. S als auch bzgl. E mit Lichtgeschwindigkeit c). Es gilt



Wendet man nun noch die Beziehung



an und bildet den Kehrwert, so findet man



Der rechts auftretende Dopplerfaktor



hängt wiederum von der Bewegungsrichtung ab; im Falle der Annäherung des Empfängers an den Sender drehen sich entsprechend die Vorzeichen um. Es macht übrigens auch keinen Sinn, die beiden Effekte der Entfernung voneinander sowie die Zeitdilatation irgendwie trennen zu wollen; die Herleitung suggeriert dies lediglich.

So wie oben die Subtraktion der Geschwindigkeiten erlaubt war, so ist auch der Begriff Stauchung oder Streckung erlaubt. Dabei handelt es sich nicht um eine Änderung der Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichtes, sondern lediglich um eine (hier) Streckung des Abstandes zwischen zwei Maxima; diese tritt ein zum einen aufgrund der Relativbewegung (so wie in der klassischen Mechanik) und zum anderen (zusätzlich) aufgrund der Zeitdilatation.

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ThomJet



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Beitrag ThomJet Verfasst am: 16. März 2010 19:37    Titel: Antworten mit Zitat

Erst mal vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Ich werde mal versuchen, meinen ersten Stolperstein beim Verständnis anhand Deiner Antwort darzulegen und möchte es auch erst mal bei diesem einen Punkt belassen, mal sehen, ob es mir gelingt:

Zitat:

Nun betrachten wir die Situation des Eintreffens beim Empfänger, der sich mit der Geschwindigkeit v vom Sender wegbewegt. Allerdings führen wir diese Betrachtung immer noch im Bezugssystem des Senders durch!

Prima, ich werde mich zunächst auch mal absolut auf die Sicht aus dem Sendersystem beschränken und abprüfen, ob ich hier das selbe Verständnis habe, wie Du.
Zitat:

Zunächst ist klar, dass das zweite Maximum eine größere Strecke vom Sender zum Empfänger zurücklegen muss als das erste, d.h. zwischen dem Eintreffen des ersten und des zweiten Maximums bei E vergeht mehr Zeit, als bei S zwischen der Erzeugung des ersten und des zweiten Maximums, nämlich



Diese Gleichung gilt auch nichtrelativistisch!

Nicht-relativistisch: Da habe ich natürlich kein Problem im Verständnis.
Relativistisch tut sich bei mir folgender 'Haken' auf, ich hoffe, ich kann es erklären:

Annahme: Quelle S entfernt sich von Empfänger E mit Geschwindigkeit V
Betrachtungssystem: S (Zeiten, Entfernungen, Geschwindigkeiten)

1.) Zum Zeitpunkt t = 0 emittiert S den ersten Wellenberg
2.) Zum Zeitpunkt t = T1 emittiert S den zweiten Wellenberg
3.) Zum selben Zeitpunkt t = T1 schaut man von S in Richtung der Lichtausbreitung und stellt fest:
a) Der im Moment erzeugte zweite Wellenberg befindet sich noch direkt an der Quelle (seit seiner Erzeugung ist ja noch keine Zeit verstrichen)
b) Nicht-relativistisch betrachtet, unter Annahme eines ruhenden Ausbreitungsmediums wäre der erste Wellenberg jetzt c * T1 + V * T1 von der Quelle entfernt, so dass man von der Quelle aus schauend eine Dehnung der Wellenberge im Medium gegenüber dem ruhenden Fall feststellen könnte.
Relativistisch betrachtet darf der erste Wellenberg aber nur T1 * c von der Quelle entfernt sein. Andernfalls würde die Quelle ja eine Lichtgeschwindigkeit > c messen.

--> Deshalb denke ich, dass im System der Quelle keine Stauchung erkennbar sein dürfte.

--> Stimmen wir bis hierher noch überein, oder mache ich da bereits einen Fehler?

4.) Wenn man jetzt von der Quelle aus auf den Empfänger schaut: In welchem zeitlichen Abstand treffen (aus Sicht der Quelle) die Wellenberge beim Empfänger auf?
Dahinter steht die Frage: Beobachtet man aus Sicht der Quelle die Geschwindigkeit des Lichts in Bezug auf den Empfänger auch noch als c oder als < c? Ist diese Frage überhaupt erlaubt bzw. macht sie relativistisch gesehen Sinn?

Vielleicht sollten wir über die anderen Aspekte erst weiterdiskutieren, wenn wir bei der Betrachtung im System S zueinandergefunden haben.

Vielen Dank schon mal und Grüße!
VeryApe



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Beitrag VeryApe Verfasst am: 16. März 2010 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

thomjet hat Folgendes geschrieben:

b) Nicht-relativistisch betrachtet, unter Annahme eines ruhenden Ausbreitungsmediums wäre der erste Wellenberg jetzt c * T1 + V * T1 von der Quelle entfernt, so dass man von der Quelle aus schauend eine Dehnung der Wellenberge im Medium gegenüber dem ruhenden Fall feststellen könnte.
Relativistisch betrachtet darf der erste Wellenberg aber nur T1 * c von der Quelle entfernt sein. Andernfalls würde die Quelle ja eine Lichtgeschwindigkeit > c messen.


Du schreibst du betrachtest es aus dem Bezugsystem der Quelle.
von der Quelle ist der erste Wellenberg c*t1 entfernt und nicht c*t1 + v* t1.
Auch nicht relativistisch, wäre das so wenn du dir denkst das sich das Medium mit der Quelle mitbewegt und die Quelle im Medium ruht.

Der Empfänger ist um v*t1 weiter entfernt als vorher. wodurch der zweite wellen berg eine größere Distanzstrecke zum Empfänger zurücklegen muß.

im Bezugsystem der Quelle ruht die Quelle und licht breitet sich mit Lichtgeschwindigkeit aus, der Empfänger entfernt sich jedoch.
Dadurch treten Dehnungen beim Empfänger auf.

Analogie Schall.. Quelle ruht im Medium, Empfänger entfernt sich.

Also ich weiß nicht wie oft ich das jetzt noch schreiben muß.

Vielleicht solltest du nochmal bei dem Einhaken was ich dir geschrieben habe, ich glaub daher kommt deine falsche Anschauung, da liegt dein Problem.
ThomJet



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Beitrag ThomJet Verfasst am: 16. März 2010 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

wenn du dir denkst das sich das Medium mit der Quelle mitbewegt und die Quelle im Medium ruht.


Das habe ich aber nicht angenommen. Bei der 'klassischen' (nicht-relativistischen) Betrachtung würde ich doch niemals annehmen, das sich das Medium mit der Quelle mitbewegt, warum denn auch?
Täte man das, dann hättest Du natürlich recht mit der Entfernung c * T1, aber in Analogie zum Schall (da Du das immer wieder anführst, gehe ich hiermit darauf ein): Unsere Polizeiautos nehmen ihr Medium (Luft) auch nicht mit, und wenn ich mit dem Auto einem Polizeiauto entgegenfahre, bewege ich mich auch relativ zum Medium anstatt es mitzunehmen.

Wenn man also das Medium und den Empfänger als zueinander ruhend ansieht und die Quelle als zum Medium (und damit auch zum Empfänger) bewegt (in Gegenrichtung, also weg vom Empfänger), dann kommt man auf c*T1 + V*T1.
Sind wir uns da wenigstens einig?
VeryApe



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Beitrag VeryApe Verfasst am: 16. März 2010 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

thomjet hat Folgendes geschrieben:

Unsere Polizeiautos nehmen ihr Medium (Luft) auch nicht mit, und wenn ich mit dem Auto einem Polizeiauto entgegenfahre, bewege ich mich auch relativ zum Medium anstatt es mitzunehmen.


Ich hoffe doch für dich das auch das Medium im Polizeiauto mitnimmst, andernfalls würdest du etwas sauerstoffmangel erleiden. Im Auto befindet sich ja Luft die sich mit dir im Auto mitbewegt. sonst könntest du im Auto nicht dahinkutschieren. Deswegen hörst du deine eigene Sirene auch immer gleich mit der unverfälschten Frequenz.


In der Relativitätstheorie nimmst du aber das medium immer mit. du mißt für licht immer die Lichtgeschwindigkeit, deswegen ergibt sich aus der Analogie zur Klassik immer ein Fall in dem entweder der Empfänger im Medium ruht oder der Sender im Medium ruht oder beide sich im Medium bewegen. Alles ist Schilderung ein und des selben Falles.

Das beruht mal auf Konstanz der Lichtgeschwindigkeit.
Betrachtest du jetzt nach Analogie zur Klassik diese Fälle, dann liegst du schon mal halbrichtig, du mußt nur noch die Zeitdilatation berücksichtigen, und dann bingo.

Warum jeder in seinem Bezugssystem behaupten kann das medium mitzuschleppen. resultiert aus der Zeitdilatation und Längenkontraktion und der relativen Gleichzeitigkeit. Jeder erlebt ein und den selben Fall unterschiedlich in seinem Bezugssystem alle kommen jedoch auf das selbe Ergebnis.

So wird in diesem Fall im Bezugssystem der Quelle das Licht von der Quelle immer mit der Lichtgeschwindigkeit abgestrahlt. weil aber der Empfänger in den System der Quelle sich entfernt, gibts Dehnungen beim Empfänger.

Im Bezugsystem des Empfängers. trifft das Licht mit Lichtgeschwindigkeit ein. aber die Quelle entfernt sich. Dadurch sieht auch er Dehnungen, aber er führt diese auf die Entfernung und sich ändernden Abstrahlort der Quelle zurück. die Frequenz ist gedehnt.

Beide deuten ein und dasselbe unterschiedlich während die Quelle meint ihre Abstrahlung ist nicht gestaucht führt sie die Dehnung auf die Bewegung des Empfängers zurück.

Der Empfänger deutet die Dehnung aber durch die Entfernung der Quelle, die sich ihm weiter entfernt.

Ein dritter neutraler Beobachter deutet das wieder ganz anders für ihn können sich quelle und empfänger bewegen, somit ergibt sich für ihn ein Fall in dem beide quelle und empfänger zum medium bewegt sind. Er sieht natürlich ebenfalls Dehnungen beim Empfänger.

Alle kommen auf dasselbe, nur der Ablauf ist unterschiedlich.

Das ist relativitätstheorie.
TomS
Moderator


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Beitrag TomS Verfasst am: 16. März 2010 22:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin inzwischen ziemlich ratlos.

Einige allgemeine Anmerkungen:
1) ein Tip wäre, das mal in einem guten Buch (mit Zeichnungen!) nachzulesen
2) bitte hört auf, über ein Medium zu philosophieren; es gibt kein Medium für Licht - und es verkompliziert die Diskussion

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ThomJet



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Beitrag ThomJet Verfasst am: 16. März 2010 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

Ich bin inzwischen ziemlich ratlos.

So negativ sehe ich die Diskussion von meiner Warte aus gar nicht: Ich habe durchaus Einiges mitgenommen, und vor dem Hintergrund eines so schwierigen Themas wie der SRT betrachtet, ist so manches für mich doch erstaunlich viel klarer geworden.

Auf jeden Fall möchte ich mich für die immense Energie bedanken, die Ihr mitgebracht habt, das alles hier zu lesen und unermüdlich zu posten!

Wenn's das also war zu diesem Thema, dann war's nicht schlecht und in diesem Sinne:

Ciao ;-)
TomS
Moderator


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Beiträge: 18094

Beitrag TomS Verfasst am: 16. März 2010 23:36    Titel: Antworten mit Zitat

ThomJet hat Folgendes geschrieben:
Annahme: Quelle S entfernt sich von Empfänger E mit Geschwindigkeit V
Betrachtungssystem: S (Zeiten, Entfernungen, Geschwindigkeiten)

1.) Zum Zeitpunkt t = 0 emittiert S den ersten Wellenberg
2.) Zum Zeitpunkt t = T1 emittiert S den zweiten Wellenberg
3.) Zum selben Zeitpunkt t = T1 schaut man von S in Richtung der Lichtausbreitung und stellt fest:
a) Der im Moment erzeugte zweite Wellenberg befindet sich noch direkt an der Quelle (seit seiner Erzeugung ist ja noch keine Zeit verstrichen)
b) Nicht-relativistisch betrachtet, unter Annahme eines ruhenden Ausbreitungsmediums wäre der erste Wellenberg jetzt c * T1 + V * T1 von der Quelle entfernt, so dass man von der Quelle aus schauend eine Dehnung der Wellenberge im Medium gegenüber dem ruhenden Fall feststellen könnte.
Relativistisch betrachtet darf der erste Wellenberg aber nur T1 * c von der Quelle entfernt sein. Andernfalls würde die Quelle ja eine Lichtgeschwindigkeit > c messen.

Fragen:
1) wieso drehst du die Aufgabe um und betrachtest nicht eine ruhende Quelle? Du willst ja vom Bezugssystem der Quelle aus argumentieren, da bist du aber natürlicherweise in Ruhe!
2) wieso führst du den Begriff eines Mediums ein? Es gibt kein Medium!
3) bei deiner Argumentation zur Entfernung des Wellenberges stellst du dir wieder ein Bein, weil du die Bezugssysteme durcheinanderbringst; Ausbreitung erfolgt immer mit c! Da hast du auch "nichtrelativistisch" kein Problem, da ja die Quelle in Ruhe ist ...

ThomJet hat Folgendes geschrieben:
4.) Wenn man jetzt von der Quelle aus auf den Empfänger schaut: In welchem zeitlichen Abstand treffen (aus Sicht der Quelle) die Wellenberge beim Empfänger auf?
Dahinter steht die Frage: Beobachtet man aus Sicht der Quelle die Geschwindigkeit des Lichts in Bezug auf den Empfänger auch noch als c oder als < c?

Du verwechselst "beim Empfänger" und "im System des Empfängers". Wir betrachten den Empfang beim Empfänger aber im System der Quelle! Der Empfänger entfernt sich von der Quelle, d.h. er legt zwischen Empfang der beiden Signale eine gewisse Strecke zurück, d.h. das Licht legt einen weiteren Weg zurück. Da steckt nichts geheimnisvolles dahinter.

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Beitrag VeryApe Verfasst am: 17. März 2010 23:40    Titel: Antworten mit Zitat

TomS würdest du mal zu diesen Punkten Stellung nehmen. das ein Beobachter zwischen 2 Objekten eine größere relativgeschwindigkeit als c wahrnehmen kann. maximal 2c in der Relativitätstheorie. Dabei handelt es sich jediglich um die Koordinatenänderung zwischen diesen beiden, die er wahrnimmt und nicht um eine Geschwindigkeit auf sein Bezugsystem. Dabei handelt.
Ich glaube hier liegt das Vorstellungsproblem von Thomjet.


ThomJet hat Folgendes geschrieben:
@VeryApe

Danke für Deine Erklärungen, aber sie kommen mir vor dem Hintergrund der SRT nicht ganz richtig vor. TomS, wie siehst Du das?

Speziell zweifle ich an folgenden Aussagen (lasse mich aber gerne belehren, sie würden die SRT für mich verständlicher machen):

1.)
Zitat:
Aber das hat keine Aussage über die Relativgeschwindigkeiten die man beobachtet zwischen zwei Objekten.

z.B. könnte man zwei Lichteilchen aus seinem System beobachten die auf Kollisonskurs fliegen. jedes der Lichtteilchen hat c nur entgegengesetzt. so erhält man eine Relativgeschwindigkeit von 2c.
Die maximale Relative Geschwindigkeit zwischen 2 Objekten die in einem Bezugssystem gemessen werden kann ist 2c, wohlgemerkt nicht auf das Bezugssystem selbst, sondern zwischen den 2 Objekten von Bezugsystem aus beobachtet. Wobei keines dieser Objekte auf das Bezugsystem gemessen schneller sein kann als c.

Ist das richtig? Ich dachte immer, es gibt laut SRT unter keinen Umständen irgendeine Relativgeschwindigkeit > c

2.)
Zitat:

Für Licht zum Empfänger und Licht von der Quelle andere Relativgeschwindigkeiten als c. Auch er sieht Stauchungen und Dehnungen.

Angenommen die Quelle bewegt sich in seinem Bezugssystem nach rechts mit 0,1c und der Empfänger bewegt sich mit 0,1 c nach links.

Die Quelle strahlt Licht nach rechts aus zum Empfänger.

Der Beobachter mißt für Licht die Lichtgeschwindigkeit.

Für die Relativgeschwindigkeit zwischen Quelle und ausgesandten Licht mißt er 0,9 c. Er sieht Stauchungen des Lichts.

Für die Relativgeschwindigkeit zwischen Licht und Empfänger mißt er 1,1 c
verstärkung der Stauchungen.

Um dir die Sache begreiflich zu machen für Licht könntest du ein Medium einführen einen Äther. dieser Äther ruht in jeden Bezugsystem hat also in jeden Bezugssystem die relative Geschwindigkeit von 0.

Sicher? Das klingt nun so gar nicht relativistisch... auch hier zweifle ich an der Konformität mit der SRT.


Zitat:

Auch hier gibt es Stauchungen die quelle ruht zwar im Medium aber dadurch bewegt sich der Empfänger dann im Medium mit einer Geschwindigkeit von Vquelle , und somit rast er auf das Licht zu mit einer relative Geschwindigkeit zwischen Licht und Empfänger von Vquelle+c.

Auch das dürfte es nach meinem 'Verständnis' der SRT nicht geben, dass sich der Empfänger relativ zum Licht mit einer Geschwindigkeit ungleich c bewegt... Wenn das stimmt, habe ich ganz prinzipielle Dinge an der SRT völlig falsch verstanden...

Seit Ihr beide (TomS und VeryApe) Euch in diesen Punkten einig? Ich vermute mal vorsichtig, dass das nicht der Fall ist, mag mich aber täuschen...
TomS
Moderator


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Beitrag TomS Verfasst am: 18. März 2010 00:13    Titel: Antworten mit Zitat

Die SRT besagt, dass es kein Signal geben kann, das bezogen auf ein Inertialsystem eine größere Geschwindigkeit als c aufweist.

Das schließt jedoch nicht aus, dass es Terme geben kann, die größer als c sind; dabei handelt es sich jedoch nicht um Signalgeschwindigkeiten bzw. sie sind nicht auf ein Inertialsystem bezogen. Einige Beispiele
1) In meiner Ableitung kommt ein Term vor; sobald v nun das Vorzeichen umkehrt, haben wir es mit einer Geschwindigkeit größer c zu tun; allerdings handelt es sich dabei nur um die Betrachtung eines Lichtstrahls, der mit c von einem mit -v bewegten Objekte wegläuft, allerdings nicht von diesem Objekt aus betrachtet. Wenn man in das System dieses mit -v bewegten Objektes transformiert, wird man wieder c erhalten.
2) Man betrachte die Bewegung eines Lichtpunktes auf einem weit entfernten, kugelförmigen Schirm, wenn man die Lichtquelle im Zentrum der Kugel langsam rotiert. Der Lichpunkt wird sich bei genügend großem Radius mit Überlichtgeschwindigkeit auf dem Schirm entlang bewegen; aber dieser Bewegung entspricht kein Signal.

Das bedeutet, dass es durchaus geometrische Überlegungen geben kann, in denen Geschwindigkeiten > c auftreten, aber eben keine Signalgeschwindigkeiten

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ThomJet



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Beitrag ThomJet Verfasst am: 18. März 2010 20:17    Titel: Antworten mit Zitat

Nur ganz kurz, habe gerade nicht viel Zeit...

1.) Ich wollte niemals für die relativistische Betrachtung ein Medium einführen. Das Medium verwende ich lediglich in der klassischen Betrachtung, die ich in meinem letzten Post nochmal zur Verdeutlichung dazwischengeschoben habe.

2.) Die Idee, die Quelle als ruhend zu betrachten, werde ich mal weiterverfolgen. Das macht natürlich Sinn!

3.) Ich habe durchaus versucht, die Sache ausschließlich aus dem System der Quelle zu betrachten. Ich habe mir die Frage gestellt, wie aus der Sicht der Quelle die Geschwindigkeit der Wellenberge in Relation zum Empfänger aussieht. Vielleicht ist aber eine solche Frage gar nicht erlaubt...
ThomJet



Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 31

Beitrag ThomJet Verfasst am: 20. März 2010 13:02    Titel: Resumee Antworten mit Zitat

Hallo,

Ich wollte mal versuchen, das, was ich bisher über den relativistischen Dopplereffekt meine gelernt zu haben, kurz zusammenfassen. Das Szenario sei: Quelle und Empfänger bewegen sich aufeinander zu.

Zunächst alles aus Sicht der Quelle:

1.) Die Quelle betrachtet sich selbst als in Ruhe und den Empfänger als auf sich zu bewegt

2.) Die Lichtwellen breiten sich von der Quelle mit c relativ zur Quelle in Richtung Empfänger aus.

3.) Die Quelle 'sieht' keine Stauchung der Wellen, ihre Eigenzeit in Verbindung mit c ergibt die erwartete Wellenlänge.

4.) Die Quelle 'sieht', dass der Empfänger sich mit V auf sie zubewegt (Ist das so, oder müsste man hier schon Zeitdilatation und Längenkontraktion berücksichtigen?).

5.) Aus 2. und 4. müsste die Quelle eine (theoretische) Relativbewegung von c+v zwischen Empfänger und Licht errechnen. Somit würde die Quelle vermuten, dass der Empfänger eine Blauverschiebung beobachtet.

6.) Die Quelle weiß außerdem, dass die Zeit beim Empfänger langsamer verläuft, als ihre eigene. D.h., die Quelle müsste vermuten, dass der Empfänger eine zusätzliche Blauverschiebung aufgrund der Zeitdilatation wahrnimmt (d.h., die Quelle würde vermuten, dass der Empfänger schon alleine deshalb mehr Wellenberge pro Zeitintervall misst als die Quelle das tut, weil seine Zeit durch die Relativbewegung in Bezug zur Quelle langsamer verstreicht).

--> Ist soweit alles korrekt korrekt aus Eurer Sicht?

Nun zur Sicht des Empfängers:

7.) Der Empfänger betrachtet sich selbst als in Ruhe und die Quelle als auf sich zubewegt.

8.) Der Empfänger sieht die Wellenberge mit c auf sich zukommen.

9.) Der Empfänger 'sieht' die Quelle mit V auf sich zukommen (selbe Frage hier: Stimmt das?).

10.) Aus 8. und 9. würde folgen, dass der Empfänger eine (theoretische) Ralativgeschwindigkeit von c - v zwischen Quelle und Licht berechnet.

11.) Dadurch nimmt der Empfänger gestauchte Wellenberge wahr --> Blauverschiebung.

12.) Der Empfänger weiß, dass die Zeit in der Quelle langsamer vergeht, als seine eigene (durch Zeitdilatation). Er nimmt deshalb an, dass er eine zusätzliche Rotverschiebung durch die Zeitdilatation wahrnimmt. Er nimmt also an, dass das Licht aus Sicht der Quelle etwas 'blauer' ist, als er es durch die rein klassische Betrachtung berechnen würde.

--> Soweit noch richtig?

--> Hier ergibt sich für mich ein letztes kleines Verständnisproblem: Die Quelle vermutet aufgrund der Zeitdilatation eine Blauverschiebung am Empfänger. Der Empfänger nimmt aber an, dass durch die Zeitdilatation eine zusätzliche Rotverschiebung auftritt.


So, und jetzt noch eine abschließende Frage:

Was geschieht, wenn die Quelle auf einmal aufhört zu existieren (nehmen wir an, sie explodiert)?
Dann ist doch auf einmal die Geschwindigkeit des Empfängers Null.

Oben habe ich ja eigentlich gesagt, dass sich die Farbverschiebung, die am Empfänger gemessen wird, nicht am entstandenen Licht festmachen kann, sondern nur an der Relativbewegung der Körper zum Zeitpunkt der Beobachtung am Empfänger liegen kann.

--> Wie nimmt der Empfänger jetzt das noch bei ihm eintreffende Licht wahr?

Viele Grüße und danke für's Lesen ;-)
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3247

Beitrag VeryApe Verfasst am: 20. März 2010 14:13    Titel: Antworten mit Zitat

jetzt hast dus verstanden .
thomjet hat Folgendes geschrieben:

12.) Der Empfänger weiß, dass die Zeit in der Quelle langsamer vergeht, als seine eigene (durch Zeitdilatation). Er nimmt deshalb an, dass er eine zusätzliche Rotverschiebung durch die Zeitdilatation wahrnimmt. Er nimmt also an, dass das Licht aus Sicht der Quelle etwas 'blauer' ist, als er es durch die rein klassische Betrachtung berechnen würde.


wie du richtig gesagt hast kommt der Empfänger nach klassischer betrachtung drauf, das sein empfanges signal blauverschoben ist,
wobei er die Signale der Quelle rot verschobener deutet. durch die Zeitdilatation kommt er drauf das das Signal doch blau verschobener war als die von ihm berechnete rot verschiebung.
Das heißt aber nicht das ingesamt betrachtet die Frequenz in der Quelle zur Frequenz des Empfängers nicht doch blauverschoben ist.
angenommen Empfänger 150 Hz. er schließt rotverschobener beim Aussenden auf.
40 Hz. Durch die Zeitdilation schließt er nicht 40 Hz sondern 70 Hz.

Insgesamt sieht er aber doch eine Erhöhung von 70 Hz auf 150 Hz.

Vielleicht solltest du diesen Problem rechnerisch zur Leibe rücken und schauen ob nicht doch beide auf dasselbe kommen würden Augenzwinkern.

Zur erinnerung auch in der klassik macht es einen unterschied ob sich der Empfänger mit v auf den Sender zu bewegt oder der Sender mit v auf den Empfänger die Frequenzänderung ist unterschiedlich. Die Zeitdilatation gleicht das aus.

thomjet hat Folgendes geschrieben:

12.) Was geschieht, wenn die Quelle auf einmal aufhört zu existieren (nehmen wir an, sie explodiert)?
Dann ist doch auf einmal die Geschwindigkeit des Empfängers Null.

Oben habe ich ja eigentlich gesagt, dass sich die Farbverschiebung, die am Empfänger gemessen wird, nicht am entstandenen Licht festmachen kann, sondern nur an der Relativbewegung der Körper zum Zeitpunkt der Beobachtung am Empfänger liegen kann.

--> Wie nimmt der Empfänger jetzt das noch bei ihm eintreffende Licht wahr?



Na genauso wie vorher. angenommen ich schicke mit dem computer jede Sekunde ein Signal nach Australien.

Das erste Signal benötigt eine gewisse Latenzzeit (zeit für die Wegstrecke bis es dort ist) bist es in Australien ist.
Danach hat auch australien jede Sekunde ein signal von mir.

1.Signal:Zeitursprung 0 absendung.

s/c= latenzzeit.

Ankunft in Australien
1.Signal: 0+s/c
2.Signal: 1+s/c
3.Signal: 2+s/c
4.Signal: 3+s/c
5.Signal: 5+s/c

explodiert jetzt der Computer nach dem 5 Signal so kommt ja das 5 Signal trotzdem mit 5+s/c an. Frequenz unverändert 1Hz.

Die explosion hat ja keine Auswirkung auf dessen Geschwindigkeit oder die Orstreckte die es zurücklegen muss..
ThomJet



Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 31

Beitrag ThomJet Verfasst am: 20. März 2010 19:22    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

Jetzt hast dus verstanden .

Danke für die Bestätigung.

Zitat:

Das heißt aber nicht das ingesamt betrachtet die Frequenz in der Quelle zur Frequenz des Empfängers nicht doch blauverschoben ist.

Ich glaube zwar, dass 'Quelle' und 'Empfänger' in Deinem Satz gerade falsch herum stehen, aber ich glaube, wir verstehen uns schon.
Es ist mir auch klar, dass insgesamt der Empfänger eine Blauverschiebung wahrnimmt. Lediglich die Auswirkung der Zeitdilatation (die i.d.R. gegenüber dem restlichen Anteil gering sein wird) sehe ich als widersprüchlich zwischen Sicht der Quelle und Sicht des Empfängers.
Daran will ich mich aber hier gar nicht weiter festbeißen, die andere Sache ist mir wesentlich wichtiger:
Zitat:

Na genauso wie vorher. angenommen ich schicke mit dem computer jede Sekunde ein Signal nach Australien.

Da hast Du jetzt mich nicht richtig verstanden, scheint mir: Eine Analogie aus der 'klassischen' Betrachtung hilft mir hier nicht viel:
In der Klassik gibt es ein Medium, in dem Wellen getrennt von Ihrer Quelle mit einer definierten Relativgeschwindigkeit zum Medium existieren und sich ausbreiten können.
Demnach existieren sie unabhängig von ihrer Quelle (auch nach deren 'Ableben') mit einer definierten Wellenlänge und Ausbreitungsgeschwindigkeit bzgl. ihres Mediums. Ein Empfänger kann seine Bewegung relativ zu diesem Medium verändern. Aus diesem Zusammenhang ergibt sich der klassische Dopplereffekt.

Wenn nun - relativistisch betrachtet - die Quelle nicht mehr existiert, dann existiert auch keine (Relativ)geschwindigkeit des Empfängers mehr.
Das Licht kann sich ja schließlich nicht 'gemerkt' haben, dass es von einer Quelle entsendet wurde, die eine gewisse Relativgeschwindigkeit zum Empfänger hatte, oder? Wie sollte sich das Licht so etwas gemerkt haben, wo doch seine Wellenlänge nicht in Bezug auf ein Medium definiert sein kann?

Ganz besonders fällt mir eine weitere Vorstellung dabei schwer:
Nehmen wir an, die Quelle existiert nicht mehr, der Empfänger wird aber in Richtung der ehemals existenten Quelle beschleunigt: Wie sieht er das Licht dann und wie berechnet sich das Ganze, wo doch die Beschleunigung sich nicht mehr in einer Änderung einer Relativbewegung äußern kann? Die Geschwindigkeit, mit der das Licht auf ihn zukommt, ist ja schließlich mit c festgelegt, und ein Medium gegenüber dem er sich beschleunigen könnte, gibt es ja auch nicht...

Da hakt es in meinem Kopf noch ganz gewaltig!

Bevor ich's vergesse:
Zitat:

Zur erinnerung auch in der klassik macht es einen unterschied ob sich der Empfänger mit v auf den Sender zu bewegt oder der Sender mit v auf den Empfänger die Frequenzänderung ist unterschiedlich

Da muss ich erst nochmal drüber nachdenken, hätte ich jetzt erst einmal nicht so angenommen. Will aber auch nicht widersprechen, muss das wie gesagt erst einmal selbst durchdenken...
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3247

Beitrag VeryApe Verfasst am: 20. März 2010 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

Thomjet hat Folgendes geschrieben:

Wenn nun - relativistisch betrachtet - die Quelle nicht mehr existiert, dann existiert auch keine (Relativ)geschwindigkeit des Empfängers mehr.
Das Licht kann sich ja schließlich nicht 'gemerkt' haben, dass es von einer Quelle entsendet wurde, die eine gewisse Relativgeschwindigkeit zum Empfänger hatte, oder? Wie sollte sich das Licht so etwas gemerkt haben, wo doch seine Wellenlänge nicht in Bezug auf ein Medium definiert sein kann?


Wenn die Quelle explodiert dann kriegt das der empfänger in seinem Bezugssystem auch mit, das letzte Wellenmaximum kommt mit der selben Frequenz an wie vorher, weil es hier nicht um die Geschwindigkeit der Quelle geht, sondern um den Abstrahlort und die Zeit wann er losgeschickt wurde im vergleich zu dem der vorher abgeschickt wurde, durch die Geschwindigkeit ergibt sich abstrahlort und zeit. Der Lichtstrahl muß sich nur merken mit Lichtgeschwindigkeit gerade aus zu fliegen und so doof kann er ja nicht sein, bis jetzt konnte er das in jedem Bezugssystem noch ganz gut.
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