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Haarentfernungsstudio, Laserstrahlen
 
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dedesperado



Anmeldungsdatum: 07.03.2024
Beiträge: 1

Beitrag dedesperado Verfasst am: 07. März 2024 18:28    Titel: Haarentfernungsstudio, Laserstrahlen Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Verzeiht mir diese bizarre Frage, aber ich habe eine Frage zu folgendem Sachverhalt: Ich bin vorhin in 50 Meter Entfernung an einem Fenster eines Haarentfernungsstudios vorbeigelaufen, dort wurde im Inneren gerade wahrscheinlich mit einem Laser gearbeitet. Das wiederholte helle rote Blitzen ist mir aufgefallen, weswegen ich in die Richtung des Fensters blickte. Nun die Frage: Ist die Strahlung eines Lasers in diesem Falle ( Hinter Glasscheibe + 50 Meter Entfernung) noch schädlich für das Auge? Persönliches Interesse & ein wenig Sorge treiben mich zu dieser außergewöhnlichen Frage. Danke für die Antworten!

Meine Ideen:
Laserklasse 3 oder 4
ML



Anmeldungsdatum: 17.04.2013
Beiträge: 3400

Beitrag ML Verfasst am: 07. März 2024 18:46    Titel: Re: In welcher Entfernung ist die diffuse Strahlung eines Ha Antworten mit Zitat

Hallo,

dedesperado hat Folgendes geschrieben:

Verzeiht mir diese bizarre Frage, aber ich habe eine Frage zu folgendem Sachverhalt: Ich bin vorhin in 50 Meter Entfernung an einem Fenster eines Haarentfernungsstudios vorbeigelaufen, dort wurde im Inneren gerade wahrscheinlich mit einem Laser gearbeitet.

Ein Laser ist ein Lichtstrahl, der sich als Gaußstrahl ausbreitet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gau%C3%9F-Strahl

Wenn keine Optiken verwendet werden, entspricht entspricht die Austrittsöffnung m. E. der Strahltaille (schmalster Teil des Gaußstrahls), so dass sich der Laserstrahl nach dem Austritt aus dem Gerät sofort aufweitet.

Die Aufweitung ist allerding deutlich geringer als bei einer Taschenlampe.

Laser, die für die Augen unschädlich sind, haben die Laserklasse 1. Sie erwärmen Haut und Haare praktisch überhaupt nicht.

Ein Laser, mit dem Haare entfernt werden können, hat ein zigfaches an Leistung, die ein augensicherer Laser hat -- ich kann mir kaum Laserklasse 3 vorstellen, realistischer wäre Laserklasse 4. Diese Strahlung ist nach einer Entfernung von 50 m sicher auch noch augenschädlich. Ich bezweifle aber ein wenig, dass Du diese Strahlung direkt abbekommen hast. Die Gerätehersteller müssen sicherlich Vorkehrungen treffen, dass niemand direkt in den Laser blickst.


Viele Grüße
Michael
masterpie



Anmeldungsdatum: 13.11.2019
Beiträge: 408

Beitrag masterpie Verfasst am: 07. März 2024 20:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke ebenfalls, dass ML die Gefahr richtig einschätzt.

Unter https://thalderma-laser.de/kann-die-laser-haarentfernung-krebs-verursachen liest man:

"Studien zeigen, dass diese Befürchtungen unbegründet sind. Es besteht kein Risiko bei diesem Verfahren. In der weltweiten Praxis gibt es keine Hinweise auf onkologische Erkrankungen, die durch Laserbehandlungen in der Kosmetologie oder Medizin verursacht wurden".

Wenn vor Ort kein Schaden entsteht, dann sicher erst recht nicht in größerer Entfernung und durch Fensterscheiben.

Auch wenn ich lese, dass bei Dir die Frage nach Schaden im Auge wie Netzhautzerstöruung gemeint ist, würde ich es wie ML sehen. Den Strahl genau ins Auge bei 50m Entfernung und durch Fensterglas ist eher unwahrscheinlich.

Du wirst auch nicht der einzige sein, der da vorbeiläuft und vermutlich besteht das Studio schon länger als einige Wochen. Da wäre anzunehmen, dass es auch weiteren Mitmenschen geschadet haben könnte, wenn das möglich wäre.

Das wäre dann aber ein schwerer Konstruktionsfehler, wenn ebenerdig so etwas überhaupt möglich wäre. Ich habe bisher bei jedem Laser Warnhinweise gesehen und bei leistungsstärkeren Typen erst recht. Wenn das übersehen würde und keine Gegenmaßnahmen (Abschirmungen) mit aufgebaut werden, würden sich die Lieferanten strafbar machen.

Wenn Du nunmehr immer noch unsicher bist, dann muss das bei Dir ein Augenarzt abklären. Das ist möglich.

Gruß, Masterpie

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Wir denken zu viel und fühlen zu wenig. (Charlie Chaplin)
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18080

Beitrag TomS Verfasst am: 10. März 2024 13:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ohne technische Angaben zum Laser kann man wenig sagen.

Die Divergenz des Strahls wird in Milliradiant (mrad) angegeben; 1 mrad bedeutet eine Aufweitung des Strahldurchmesser um 1 Millimeter pro 1 Meter Strahlweg.

Nun verhält es sich jedoch so, dass diese Divergenz zunächst unumgänglich ist, jedoch andererseits durch Linsensysteme absichtlich beeinflusst wird. Benötigt man für eine Anwendung einen größeren Strahldurchmesser als der Laser liefert, wird der Strahl üblicherweise durch eine Optik ausgeweitet, wobei die folgende Divergenz sogar sinken kann. Umgekehrt ist auch eine Verengung des Strahls möglich.

Für Massenprodukte gehe ich davon aus, dass die Optik nicht separat konstruiert wird. Dann gehe ich davon aus, dass die Divergenz ziemlich unkritisch ist, da der Arbeitsabstand präzise definiert ist. Niemand führt eine OP aus drei Meter Abstand aus.

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18080

Beitrag TomS Verfasst am: 10. März 2024 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe mir jetzt mal ein Datenblatt für ein Profigerät angesehen. Da steht gar nichts zur Laserklasse oder der Strahldivergenz. Meine Vermutung ist, dass eine so hohe Divergenz vorliegt, so dass bereits innerhalb vergleichsweise kurzer Abstände keine Gefahr mehr vorliegt, und diese Angaben entfallen daher können.
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ML



Anmeldungsdatum: 17.04.2013
Beiträge: 3400

Beitrag ML Verfasst am: 10. März 2024 23:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

TomS hat Folgendes geschrieben:
Ich habe mir jetzt mal ein Datenblatt für ein Profigerät angesehen. Da steht gar nichts zur Laserklasse oder der Strahldivergenz. Meine Vermutung ist, dass eine so hohe Divergenz vorliegt, so dass bereits innerhalb vergleichsweise kurzer Abstände keine Gefahr mehr vorliegt, und diese Angaben entfallen daher können.

Das ergibt insofern Sinn, als dass die Netzhaut relativ tief im Körperinneren liegt - zumindest im Vergleich zu einer Haarwurzel. Aber andererseits: Hey, das Licht brennt Dir die Haare weg. Das ist doch nicht nichts. Ist das wirklich ein paar cm entfernt wieder handzahm?

Manche Dienstleister fordern ausdrücklich das Tragen von Schutzbrillen, vgl. https://cnclinics.de/laser-haarentfernung/schutzbrillen-zur-laser-haarentfernung-ja-oder-nein/

Hier steht, weshalb die Hersteller normalerweise nicht auf Schutzbrillen bestehen:
https://haarentfernungmitlicht.de/ipl-brille/

Zitat:

Die meisten Hersteller von IPL-Geräten erwähnen in ihren Anleitungen, dass keine IPL-Brille für die Behandlung nötig ist (zum Beispiel die FAQs von Philips). Die Begründung liegt in dem eingebauten Auslöse-Schutz der Geräte.

Alle mir bekannten IPL-Geräte überprüfen, ob das Gerät auf der Haut liegt und erst dann ist es überhaupt möglich einen Blitz auszulösen.

Eine versehentliches Blitzen in der Luft wird damit ausgeschlossen. Bei einer Behandlung sehen Sie also nur das von der Haut reflektierte Licht, welches nicht gefährlich für die Augen ist.


Ach, was weiß ich schon zu Laserhaarentfernung...


Viele Grüße
Michael
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